Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 4, 1982

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Inhaltsverzeichnis Schwerpunktthema Historische Kunst Salzburg und das Land ob der Enns Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Salzburg Grußwort 2 Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, Oberösterreich Die Grenze, die nicht trennt - Bewährte Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Salzburg Im gemeinsamen Grenzgebiet 3 Dr. Friederike Zaisberger, Salzburger Landesarchiv Salzburg als 5. Kreis von Oberösterreich 1816-1848/50 und 1860 7 Dr. Heinz Dopsch, Universität Salzburg Streitbare Nachbarn - Zur Entwicklung der Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg 15 Dr. Adolf Hahnl, Erzabtel St. Peter In Salzburg Ein Oberösterreicher In Salzburg - Abt Beda Seeauer von St. Peter, Versuch einer biographischen Skizze 23 Dr. Roland Floimair, Land Salzburg - Landespressebüro ,,. . . Ein wenig Klang . . . und eine ganze Seele." - Das StIlle-Nacht-LIed und die Stille-Nacht-Gesellschaft 31 Prof. Carl Hans Watzinger, Linz Franz Stelzhamer - Wanderer zwischen Oberösterreich und Salzburg 39 Dr. Barbara Wally, Internationale Sommerakademie Salzburg Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst In Salzburg 43 Dr. Ina Stegen, Salzburg College Salzburg - eine Chance für die künstlerische Fotografie 51 Kunst der Gegenwart Dr. Walter Beyer, Wien Peter Kubovsky und die Kunst der Zeichnung 57 Dr. Johann Apfelthaler, Universität Salzburg Der Altar von Gebertsham Bücherecke 63 71 Literaturbeiiage Ein Leben für das Theater Hermann Heinz Ortner 14. November 1895 - 18. August 1956 Auswahl und Einführung; Dr. Aldemar Schiffkorn, Linz 77 Umschlag Salzburg, Erzabtel St. Peter, Blick In die ,,Untere Bibliothek". Die Barockzelt Hebte Prunkräume, auch für Klosterblbllotheken. Gerne wurden Festsäle des Buches ge schaffen. In St. Peter entstand eine ganz eigenständige architektonische Lösung für die dortige Konventsblbllothek - eine Abfolge von sieben ,,Zellen". Prunkvoll wurde auch hier die Ausstellung geplant und ausgeführt. Bauherr der spät barocken Umgestaltung In den Jahren 1767-1769 war Abt Beda Seeauer (1753-1785), ein gebürtiger Oberösterrei cher (geboren am 28. Juli 1716 In Hallstatt). Auch der Bibliothekar dieser Zelt war ein Oberösterreicher, P. Beda von Hübner. Siehe den Aufsatz In diesem Heft von Dr. Adolf Hahnl ,,Eln Oberösterreicher In Salzburg - Abt Beda Seeauer von St. Peter, Versuch einer biographischen Skizze", S. 23ff. Foto: Oskar Anrather Gestaltung: Herbert Frledl Schwerpunktthema Heft 1/1983 Wels In der oberösterreichischen Landesgeschichte Kulturzeitschrlft Oberösterreich 32. Jahrgang, Heft 4/1982 VIerteljahreszeltschrlft: Kunst, Geschichte, Landschaft, Wirtschaft, Fremdenverkehr Erscheinungstermine: März, Juni, September, Dezember Medieninhaber (Verleger), Herausgeber und Hersteller: Oberösterreichischer Landesverlag Gesellschaft m.b.H., A-4020 Linz, Landstraße 41. ISSN 0253-7435 Redaktion: Dr. Otto Wutzel, Dr. Elfrlede Wutzel, A-4020 Linz, Landstraße 41 Jahresabonnement (4 Hefte): S 330.-; Elnzelverkaufsprels: S 90.-. (Alle Preise Inkl. 8 % MWSt.) Abbildung S. 1: Erz-Herzogthum Oesterreich Ob der Enns 1849. Entworfen und gezeichnet von Pr. Ltn. Renner. Stahlstich aus der Schwelnfurter Geograph. Gravieranstalt. Maßstab für die Karte: 7 geogr. Mellen. Maßstab für den Detailplan Linz: 1 geogr. Melle. Maßstab für den Detallplan Salzburg: 600 RhI. Ruthen. Aus: Meyer's Zeitungs-Atlas Nr. 45. Privatbesitz. - Foto: Salzburger Landesbildstelle. Die Redaktion dankt an dieser Stelle herzlich dem Salzburger Landesarchiv, vor allem Frau Dr. Friederike Zaisberger, für die wertvolle Bera tung bei der Bildausstattung dieses Heftes.

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe m.ö. der Schwestern vom hl. Kreuz 4820 Bad Ischl Kulturzeitschrift EiUanata drr SSädlC Ufr I&rkf IMSisrrr au. . ».ALZajUHG ,'■ -'ß •itrrf&f 1 /Sr/f. ßcMJrBM l.I&f^.!vitaurJ^aa.i.'t 3. Ittml-ireiit. ßirri .STMr J. Ihirrivib^ ^ Ji^iHhiuw JßSiiairffojTilaä ä Tf^rfUrr TiK \ .-V--criiJe 2:'&4 AV' Ttvaär l'UitM Jt^ffUL/ruhtOzj: 1 erx-herzogtiivm div» etÄ'ü^ar 331 ^33;» B.4-«3 a» SchfSit* ©KSäTEKRl- ©B mSTHS I V %..V M»h9(teHW Xotaea i>aM].iaBd «IfT KnB9 mäMl' 54;Sia".«-iis ^.»i/ GnnietrT ia Mätreifa ürriMt ^ l. ^ 2. UaiBcrnrlc.fo^ S.Trasi.Krri?' lkR.]ä-<riA . r». SalzimrotT Ktri» jss j. .VfiAyMi fftirmbi Mit dem Schwerpunktthema „Salzburg und das Land ob der Enns" unternimmt die Schrift leitung von „Oberösterreich" erstmals den Versuch, in der inhaltlichen Gestaltung eines Heftes die Landesgrenzen zu überschreiten. Künftig soll in jedem Jahrgang eine Nummer dem kulturellen Kontakt mit einem oberöster reichischen Nachbarland gewidmet werden. Der Anfang wird mit dem Bundesland Salz burg gemacht, das, wie unsere Leser feststel len können, nicht nur kulturell, sondern auch geschichtlich mit unserem Heimatland viel fach eng verbunden ist. Aus dem Inhaltsverzeichnis ist zu ersehen, daß vorwiegend Salzburger Autoren den In halt dieses Heftes gestaltet haben. Die Schrift leitung dankt aufrichtig allen Mitarbeitern, die in kollegialer Weise nicht nur ihre Beiträge zur Verfügung stellten, sondern auch wertvolle fachliche Ratschäge gaben. Mein Dank gilt in besonderer Weise Herrn Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, der die Idee dieses Heftes sofort begrüßte und ein Grußwort übermittelte, das für die Zeitschrift eine echte Auszeichnung darstellt. Ebenso sei Landeshauptmann Dr. Ratzenböck bedankt. der in bewährter Hilfsbereitschaft sich wieder zur aktiven Mitarbeit bereit erklärt hat. Leider konnten nicht alle Themenvorschläge verwirklicht werden. Eine Zeitschrift ist zur Be schränkung und Auswahl gezwungen. Da mit diesem Heft wieder ein Jahrgang unse rer Zeitschrift abgeschlossen wird, erlaubt sich die Schriftleitung allen Lesern für ihre Treue zu danken. Frohes Fest und ein gutes Jahr 1983!

Grußwort Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg Jedes österreichische Bundesland hat seine eigene Geschichte. Besonders zwischen Oberösterreich und Salzburg bestehen viele geschichtliche, wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen. Vom Spätmittelalter an gehörten alle öster reichischen Länder den Habsburgern. Die einzige Ausnahme bildete das reichs unmittelbare Fürsterzbistum Salzburg. Das Land verlor seine Selbständigkeit erst im Laufe der politischen Veränderun gen während der napoleonischen Zeit. Am 1. Mai 1816 wurde Salzburg von Österreich in Besitz genommen. Es ist für uns Salzburger reizvoll, die Verbin dungen zu den Nachbarländern zu beob achten, die ja zwischenstaatliche Bezie hungen darstellen. Unser wichtigstes Nachbarland war und ist ohne Zweifel Oberösterreich. Von jedem eingesessenen Stadt-Salzburger stammt zumindest ein Großelternteil von dort, vor allem aus dem Inn- und Hausruckviertel. Diese starke Zuwanderung hat ihre Ursache in den politischen Verhältnissen des 19. Jahrhunderts, die zum Teil auch heute noch nachwirken. Von 1816 bis zum Revo lutionsjahr 1848 wurde unser Land als 5. Kreis - zu Inn-, Hausruck-, Traun-, Mühlkreis - dem Herzogtum ob der Enns unterstellt. Aus dieser Zeit sind verschie dene gemeinsame Einrichtungen übrigge blieben, wie das Oberlandesgericht in Linz, die Post- und Telegrapheninspektion für Oberösterreich und Salzburg, die Bun desbahndirektion, der Vermessungsinspek tor, die Bank für Oberösterreich und Salz burg, der Forstverein und vieles andere mehr. Erst 1850 wurde Salzburg wieder ein Kron land und erhielt 1861 mit dem eigenen Landtag die Selbstverwaltung zurück. Besonders bedeutungsvoll für die Bevölke rungsentwicklung war der Assentierungs bezirk für das Salzburger Hausregiment Nr. 59, zu dem Soldaten aus Salzburg und den beiden westlichen Vierteln Ober österreichs eingezogen wurden. Das heu tige Nachtolgeregiment ist das Landwehrstammregiment Nr. 82, zu dem die Jung männer aus Salzburg, Oberösterreich und Tirol einberufen werden. Das Inn- und Hausruckviertel sind heute intensiv zum Ballungsraum der Stadt Salz burg hin orientiert, wie die Einpendlerzah len von rund 3500 Oberösterreichern in die Stadt selbst und über 5000 in das um liegende Land zeigen. Die kulturellen Wechselbeziehungen sind ebenfalls stark, wie die große Verehrung des Heimatdichwerden sie von einer SaHnengeneraldirektion verwaltet. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zeigt sich heute unter anderem darin, daß Aus schreibungen stets neben Firmen mit Sitz in Salzburg auch solche im Inn- und Haus ruckviertel berücksichtigen. Bei diesen vielfachen Berührungspunkten scheint es gerechtfertigt, einmal Salzburger in Oberösterreich zu Wort kommen zu lassen. Ich danke der Kulturzeitschrift,,Oberöster reich" für diese Initiative und wünsche, daß die guten Beziehungen zwischen den Ländern Oberösterreich und Salzburg und ihrer Bevölkerung, getragen vom Geist des Verständnisses und der Weltof fenheit, auch in Zukunft bestehen bleiben. ^r'4-»c'i» iV. . ; ;x, cK.vyters Franz Stelzhamer in beiden Ländern zeigt. Die BUdhauerfamiUe Schwanthaler hat ihre Werke vom Barock bis ins 19. Jahrhundert ohne Rücksicht auf Gren zen geschaffen. Im kirchlichen Bereich hat das Stift Mattsee zahlreiche Pfarren im angrenzenden Hausruckviertel betreut. Eine nahezu übereinstimmende Entwick lung nahmen das Salzkammergut und das Salzbergbaugebiet um Hallein seit der Urgeschichte. Der Salzabsatz und die Holznutzung mußten in grenzübergrei fenden Verträgen geregelt werden. Heute Oben: Das Aberseeland zwischen Ischl (1) und St. Gilgen (13) mit den Landstraßen und WegWachten („Idealriß über die Grenzen des Pfleg gerichts St. Gilgen gegen den Abersee"), 1. Hälfte 18. Jahrhundert (nach 1727), Aquarell, Salzburger Landesarchiv, Plansammlung K. u. R. 0. 40. - Foto: Salzburger Landesbildstelle Rechts: Luftbild des Bundesamtes für Elchund Vermessungswesen. Im Bild der weltbe kannte oberösterreichische Wallfahrtsort St. Wolf gang (links), gegenüber die aufstrebende salz burgische Fremdenverkehrsortschaft Zinkenbach (rechts)

Die Grenze, die nicht trennt Bewährte Zusammenarbeit zwischen Oberösterreich und Salzburg Im gemeinsamen Grenzgebiet Dr. Josef Ratzenböck, Landeshauptmann von Oberösterreich Die Bundesländer Oberösterreich und Salz burg verfügen über eine gemeinsame Grenze von 192 Kiiometer Länge. Die Landesgrenze beginnt im Westen an der Staatsgrenze nahe von St. Georgen, verläuft ostwärts vorbei am Mattsee in Richtung Straßwalchen, wendet sich dann gegegen Süden, berührt den Mondund Attersee, teiit den Wolfgangsee in einen oberösterreichischen und in einen saizburgischen Teil und führt schließlich weiter südlich bis zum Dachstein-Massiv. Das gemeinsame Grenzgebiet, auf das sich die beiden Länder geeinigt haben, erstreckt sich dabei im wesentlichen auf den Landstrich 15 bis 20 Kiiometer beiderseits der Landes grenze. Im einzelnen umfaßt dieser Grenz raum auf oberösterreichischer Seite: die Gemeinden Braunau des politischen Bezirkes die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Mond see i die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Frankenmarkt (ohne Frankenburg und Redleiten) die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Bad Ischl (ohne Ebensee) die Gemeinde Steinbach a. A. Auf Salzburger Seite: die Gemeinden des politischen Bezirkes Saizburg-Umgebung die Landeshauptstadt Salzburg die Gemeinden Abtenau, Annaberg und Rußbach. Dieses Gebiet weist zwar landschaftlich sehr viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten auf, die Struktur ist aber doch von teilweise tiefgreifenden Unterschieden geprägt. Für den Bereich des oberösterreichisch-saizburgischen Seengebietes und den anschließenden aipinen Raum sind sowohl die Ähnlichkeit des m ■ 1

Unten; Landeshauptmann Dr. Wilfried Hasiauer und Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck bei der Unterzeichnung des Raumordnungsab kommens. - Foto: Wodicka Links außen und rechts: Die saizburgische Grenztafei und der oberösterreichische Grenzstein markieren eine Grenze, die nicht trennt, sondern verbindet. - Foto: Baumgartner < .SAIZBURG Landschaftsblldes als auch die gemeinsamen Probleme kennzeichnend: Beiderseits der Grenze Ist nämlich der Fremdenverkehr der entscheidende Wirtschaftsfaktor. Der mittlere und nördliche Teil des gemeinsa men Grenzgebietes, also das südliche Inn viertel und der nördliche Flachgau, weist hin gegen grundlegende strukturelle Unter schiede auf. Denn mit der Landeshauptstadt Salzburg ist auf Salzburger Seite ein Zentrum von außergewöhnlicher Dynamik vorhanden, das seine nähere und weitere Umgebung in jeder Hinsicht stark in seinen Sog einbezieht. Auf oberösterreichischer Seite besitzt dage gen kein Ort diese Bedeutung mit einer sol chen Wirkung. Daraus ergibt sich, daß südlich und westlich von Mattighofen Salzburg der Zentralort auch für den oberösterreichischen Teil Ist und daß ein beträchtlicher Pendlerstrom dorthin fließt. Der oberösterreichische Grenzraum weist hier deshalb In einigen Bereichen Strukturschwä chen auf und zählt teilweise sogar zu den Ent wicklungsgebieten des Bundeslandes. Kenn zeichnend dafür ist hier auch eine zum Teil rückläufige Bevölkerungszahl. Die oberösterrelchisch-salzburglsche Raumordnungskommission Das Erkennen und die Bewältigung grenz überschreitender Fragen steht heute mehr denn je im Vordergrund, da die Verflechtun gen in den Grenzräumen immer dichter wer den und die technische Entwicklung sowie die Ausstrahlung von Großbetrieben oder ähnli chen überregionalen Einrichtungen vor Län dergrenzen nicht haltmachen. Vor einigen Jahren genügte es noch, den informellen Kon takt zwischen den jeweiligen Behörden als ausreichend anzusehen. Heute erweist es sich als immer dringender, die vielschichtigen Problemstellungen in formelle Einrichtungen und Verfahren einzubinden. Dies gilt nicht nur für den Bund, sondern in gleichem Maße auch für die Länder. Aus die sem Grund erhoben die Länder in ihrem For derungsprogramm aus dem Jahre 1976 den dringenden Wunsch, in Angelegenheiten ihres selbständigen Wirkungsbereiches mit Zu stimmung der Bundesregierung zwischen staatliche Verträge mit Nachbarländern ab schließen zu können. Dies ist möglich, da in nerstaatlich, d. h. im besonderen im Verhältnis zu den anderen Bundesländern, jedes Bun desland gemäß der Bundesverfassung (Arti kel 15a) die Möglichkeit besitzt, institutionelle Vorkehrungen zur Bewältigung grenzüber schreitender Probleme zu treffen. Eine Maßnahme dieser Art bildet die Verein barung der Länder Oberösterreich und Salz burg über die Zusammenarbeit im gemeinsa men Grenzgebiet. Ähnliche Vereinbarungen hat Oberösterreich auch mit seinen beiden anderen ,,Nachbarn", Niederösterreich und Steiermark, getroffen. Nach ihrer Unterzeichnung durch die beiden Landeshauptmänner trat die Verordnung am 2. Dezember 1978 in Kraft. Im Artikel II der gemeinsamen Vereinbarung verpflichten sich die Vertragsparteien, also die Länder Ober österreich und Salzburg, zur gegenseitigen In formation über ihnen bekanntgewordene raumbedeutsame Planungen und Maßnah men, die Auswirkungen auf den in das ge meinsame Grenzgebiet fallenden Teil des an deren Landes haben können. Gleichzeitig wurde eine Kommission einge richtet, die sich mit der Durchführung der Ver ordnung befassen soll. Den Vorsitz dieser Kommission übernahmen die Landesamtsdi rektoren von Oberösterreich und Salzburg, die sich seither jährlich im Präsidium abwechseln. Seit der ersten Sitzung der Kommission am 31. Jänner 1979 finden in regelmäßigen Ab ständen Besprechungen statt, wobei der Ta gungsort einmal in Oberösterreich und zum andernmal in Salzburg liegt. Es geht nicht nur um Raumordnung im engeren Sinn Einer der ersten Punkte, mit denen sich die oberösterreichisch-salzburgische Raumord nungskommission beschäftigte, war die Mög lichkeit einer Abstimmung der Flächenwid mungspläne Im Grenzraum. Die beiden Län der einigten sich dabei, verstärkt Einfluß dar auf zu nehmen, daß in der Vorbereitungs phase und unter Beachtung der räumlichen Entwicklungskonzepte entsprechende Akkordierungen vorgenommen werden. Es wurde auch festgelegt, daß es Aufgabe der Kommis sion sei, Grundsätze für Flächenplanungen als Leitlinien zu erarbeiten. Neben diesen Bereichen der Flächen- und Raumplanung im engeren Sinn beschäftigte und beschäftigt sich die Kommission auch mit Fragen, die darüber hinausgehen, aber sehr wohl Auswirkungen auf das beiderseitige

"ÖSTERREICH:; und Salzburg stellte bis vor kurzem für meh rere Im Grenzgebiet situierte oberösterreichi sche Betriebe eine arge Benachteiligung dar. Die nur 20 bis 30 Kilometer von Salzburg, aber mehr als 100 Kilometer von Linz entfernten Firmen kamen nämlich gemäß der Saizburger Landesvergabeordnung - Regulativ für die Vergabe von Leistungen durch das Land Salzburg - vom 1. Juli 1972 bei der Aus schreibung von Aufträgen nicht zum Zug. Diese Landesvergabeordnung sah nämlich vor, daß der freie Wettbewerb nur auf Im Land Salzburg ansässige Unternehmen beschränkt werden durfte. Die im Innviertel oder im ober österreichischen Salzkammergut direkt vor den Toren der Mozartstadt situierten Betriebe waren also von öffentlichen Aufträgen ausge schlossen. Dies brachte für die zu Oberöster reich zählenden, aber naturgemäß nach Salz burg orientierten Firmen beträchtliche wirt schaftliche Nachteile mit sich: ein klassischer Fall für die grenzüberschreitende Raumord nung. Nachdem das Land Oberösterreich vorerst mit 27. Oktober 1980 ein ähnliches Regulativ für die Vergabe von Leistungen wie in Salzburg beschlossen hatte, setzten mit Anfang 1981 intensive Verhandlungen über die Beseitigung der gegenseitigen Beschränkungen ein. Seit 16. Jänner 1981 wurden im Rahmen der ge meinsamen Raumordnungskommission Ver handlungen geführt, die den Abbau der Lokaipräferenzen zum Ziel haben sollten. Diese Verhandlungen kamen bereits wenige Monate später zum Abschluß, als mit 22. Juni 1981 die oö. Landesregierung und mit 13. Juli 1981 die Saizburger Landesregierung das gegensei tige Regulativ wieder aufgehoben haben. Die fast identen neuen Vergaberichtlinien sehen seitdem vor, daß ,,Unternehmen, die im salzburgischen (oberösterreichischen) Grenzgebiet ihren wirtschaftlichen Sitz haben, wie solche zu behandeln sind, für die dies Im Land Oberösterreich (Salzburg) zutrifft". Damit fielen in den wirtschaftlich eng verbun denen Grenzregionen endlich die Wettbe werbsbarrieren, die in den vergangenen Jah ren vor allem im Mondseeiand und im Braun auer Gebiet Anlaß zu massiven Beschwerden der Wirtschaftstreibenden waren. Grenzgebiet haben. An dieser Stelle sollen nur einige Themen ohne nähere Erläuterung angeführt werden: Schienenverkehr Ortsumfahrung St. Wolfgang Müllbeseitigung Braunauer Schnellstraße S 10 Salzachkraftwerke Uferverbauung des Mattsees Akkordierung von Landschaftsschutzgebiets erklärungen Nahverkehr (z. B. Herabstufung von Landesund Bezirksstraßen) Pendierbewegungen im Grenzraum Kraftwerksausbau Riedersbach Wasserwirtschaftliche Fragen Versucht man die Tätigkeit der Kommission zu beurteilen, so ist an drei Beispielen nachweis bar, daß sie grundsätzlich als effizient und er folgreich bewertet werden kann. Es handelt sich dabei um die Änderung der Landesvergabeordnungen, die Seenverkehrsordnung auf dem Woifgangsee, wodurch für den ober österreichischen und Saizburger Teil des Sees einheitliche Bestimmungen geschaffen wurden, und um die Tarife des Saizburger Musikschulwerkes für Oberösterreicher. Diese drei Beispiele sollen hier näher darge stellt werden: Grenzbetriebe erhalten Aufträge des benachbarten Bundeslandes Die Landesgrenze zwischen Oberösterreich Ried i. Innkreis Braunau Salzburg-Umgebung Vöcklabruck O Salzburg-Stadt Gmunden Hallein Diese vereinfachte kartographische Darstellung zeigt den oberösterreichisoh-salzburgischen Grenzbereich, auf den das Raumordnungsab kommen der beiden Bundesländer bezogen ist, wobei die angeführten Ortsbezeichnungen für die betreffenden politischen Bezirke gelten

St. Wolfgang - ein Aushängeschild des gesamt österreichischen Fremdenverkehrs. Das Motor boot im Vordergrund des Bildes ruft In Erinne rung, wie notwendig es war, die oberösterreichi sche und salzburglsche Seenverkehrsordnung für den Wolfgangsee, durch den die Landes grenze entlang der ,,Fadenllnle" verläuft, aufein ander abzustimmen. - Foto: EisI Wolfgangsee - See an der Landesgrenze Die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg, die entlang der ,,Fadenllnie" von der Mündung des Riedbaches bis zum Ausfluß der Ischler Ache durch den Wolfgang see (Abersee) führt, wird im allgemeinen weit weniger beachtet als die Staatsgrenzen zwi schen Österreich und Ungarn im Neusiedler See, sowie zwischen Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland Im Bo densee. Schließlich kann man die Landes grenzen - im Gegensatz zu den Staatsgren zen - ungehindert, und oft ohne es selbst zu bemerken, passieren. Die Grenzlinie, die den 13,2 Ouadratkiiometer großen Wolfgangsee in ein größeres saizburgisches und ein kleineres oberösterrelchlsches Seestück teilt, bringt aber doch mehrere Probleme mit sich, die in die Kompetenz der iänderüberschreitenden Raumordnung fallen. Bis vor zwei Jahren gab es in öberösterreich und in Salzburg recht unterschiedliche Seen verkehrsverordnungen, so daß man im ober österreichischen Woifgangsee etwa ein Mo torboot mit Außenbordmotor benützen durfte, während dies im saizburgischen ,,Abersee" verboten war. In öberösterreich war Motor bootfahren während der Sommermonate Juli und August überhaupt nicht gestattet, woge gen es in Salzburg in dieser Zeit von 6 bis 10.30 sowie zwischen 17.30 und 22 Uhr er laubt war. Dies führte dazu, daß die Motor bootbesitzer von St. Woifgang zwar im saiz burgischen Teil des Sees fahren durften, aber vom oberösterreichischen Gebiet aus nicht dorthin gelangen konnten. Ein Beamter der Wassergendarmerie berich tet dazu aus der Erfahrung, daß diese,,Motor bootfahrer" dann halt bis zur Grenze ruderten und erst dort den Motor anwarfen. ,,Vor der Noveiiierung der oberösterreichischen Seen verkehrsverordnung auf dem Wolfgangsee gehörte ein Ruder oder ein Paddel zur Stan dardausrüstung der meisten Motorboote", meint man diesbezüglich in der Kurdirektion von St. Woifgang. Mit diesen recht beträchtlichen Unterschieden räumte erst die ,,Verordnung des Landes hauptmannes von öberösterreich vom 27. Mai 1980 über schiffahrtspolizeiiiche Be schränkungen auf dem Aber- oder Wolfgang see" auf. Hiermit wurden die oberösterreichi schen Seenverkehrsbestimmungen an die Saizburger Verordnung angeglichen, so daß seitdem auf dem ganzen Woifgangsee die gleichen Bestimmungen gelten. Nun kann es also auch nicht mehr vorkom men, daß ein an die Saizburger Rechtslage gewöhnter Seegast die oberösterreichischen Bestimmungen unwissentlich mißachtet und damit eigentlich völlig unbeabsichtigt eine mm Übertretung begeht. Mit dieser Angleichung der wesentlichen Bestimmungen werden aber wohl auch die eher scherzhaften Überlegun gen, daß ein Wassersportler der oberösterrei chischen Wassergendarmerle bei einem Ver stoß in Salzburger Gewässer ,,entkommen" könnte, endgültig illusorisch. Musikschulen: Oberösterreicher zahlen nicht mehr als Saizburger Die Menschen des südlichen Innvierteis ha ben, wie viele nahe an einer Grenze wohnen den öberösterreicher, das Problem, daß es nach Linz viel weiter als nach Salzburg ist. Die Mozartstadt ist für sie also nicht nur leichter und schneller, sondern vor allem auch günsti ger zu erreichen. Aus diesem Grund ,,pen dein" mehrere Innviertier in die Musikschule nach Salzburg. Zu diesen musischen Menschen zählt etwa die Munderfinger Familie Kaufmann, deren zwei Töchter zum Harfe- und Geigenunterricht allwöchentlich in die nur etwa 30 Kilometer entfernte Landeshauptstadt fahren. Der Auf wand und die öpfer, die sowohl Eltern als auch Kinder damit der Musik bringen, waren schon in den vergangenen Jahren groß genug. Doch am 13. Jänner 1982 brachte der Briefträger dieser musikbegeisterten Familie ein Schrei ben des Saizburger Musikschulwerkes Ins Haus, das all Ihre Mühen beinahe scheitern ließ. In diesem Rundschreiben wurde angekündigt, daß das Schulgeld für öberösterreicher ab Sommersemester 1982 verdreifacht werden müßte. Dies hätte bedeutet, daß die Kauf manns statt der schon bisher recht stattlichen Summe von 4800 Schilling ab nun 14.400 Schilling für ihre zwei Töchter pro Jahr bezah len hätten müssen. Diese eklatante Kosten steigerung, die den Besuch der Musikschule entweder ganz unmöglich gemacht oder zu mindest nur unter schwersten finanziellen Öpfern erlaubt hätte, war ein Fall für die länder überschreitende Raumordnungskommission. Der Musikschuitarif wurde auf die Tagesord nung der Regionaikonferenz aufgrund der bilateralen Raumordnungsvereinbarung zwi schen öberösterreich und Salzburg gesetzt. In der Sitzung vom 7. Mai 1982 konnte schließlich erreicht werden, daß oberösterrei chische Schüler in Musikschulen des Salzbur ger Musikschulwerkes den gleichen Schulgeidsatz wie Salzburger Schüler zu zahlen haben. Damit wurde die Verdreifachung des Schul geldes also nicht nur verhindert, sondern überhaupt die Gleichstellung von oberöster reichischen und salzburgischen Schülern er zielt. Der Gedanke einer aufreibenden und teuren Fahrt in die wesentlich weiter entfern ten Städte mit Harfenunterricht nach Linz oder nach Vöckiabruck sorgt seither für keine ,,schlaflose" Nacht der Familie Kaufmann und aller anderen Betroffenen mehr.

Salzburg als 5. Kreis von Oberösterreich 1816-1848/50 und 1860 Friederike Zaisberger Im Zuge der napoleonischen Veränderungen Europas wurde das bis dahin selbständige und reichsunmitteibare Fürsterzbistum Salz burg 1803 säkularisiert. In rascher Folge wechselten in den nächsten zwölf Jahren fünfmal die Landesherren: Kurfürst Ferdi nand Großherzog von Toskana, Franz Kaiser von Österreich, Napoleon Kaiser von Frank reich, Maximilian Josef König von Bayern und wieder Kaiser Franz I. Nach den Ver handlungen des Wiener Kongresses unter zeichneten die ehemaligen Gegner und nunmehrigen Partner Österreich und Bayern am 14. April 1816 einen Vertrag über die Ab tretung Salzburgs von Bayern an Österreich. Dabei wurde das ursprüngliche Stiftsiand von ca. 13.000 km^ auf 7153 km^, also etwa auf die Hälfte, verkleinert. Die fruchtbarsten Lan desteile mit den Pfleggerichten Waging, Tittmoning, Teisendorf, Staufenegg und Laufen (heute der Rupertiwinkel) sowie Berchtesga den verblieben bei Bayern. Das Ziliertai und das Brixentai (heute Nordtiroi) wurden, wie schon 1809 Windisch-Matrei und Lengberg (heute östtirol), zu Tirol geschlagen. Die Ein wohnerzahl ging in Stadt und Land um ein Viertel zurück. Der Kampf um den Landtag Die offizielle Übernahme durch Österreich wurde am 1. Mai 1816 mit Jubel und einer Festaufführung von ,,Don Juan" im Saizburger Hoftheater gefeiert. Als Kaiser Franz am 7. Juni 1816 seine neuen Untertanen be suchte, überreichten ihm die Salzburger eine Petition, in der - gemeinsam mit dem Inn viertel - um eine eigene Regierung, einen eigenen Bischof (der letzte Erzbischof Hier onymus Graf Colioredo war 1812 in Wien verstorben), die ständige Residenz eines kaiserlichen Prinzen in Salzburg, vor allem aber um die Wiedererrichtung der von den Bayern aufgehobenen Landschaft (= Land tag) und der Universität gebeten wurde. Die Vorsprache war jedoch vergeblich, da Salz burg schon am Vortag als Kreisamt der Lan desregierung in Linz untersteilt worden war. Damit begann der 45jährige Kampf der Saizburger um die Rückgewinnung einer eigen ständigen Verwaltung. Der Kaiser führte zwar schon seit 1804 den Titel eines Her zogs von Salzburg, für die Bevölkerung blieb das aber bedeutungslos. Die ehemalige Haupt- und Residenzstadt verödete, da nur Behörden der untersten Ebene verblieben. Dazu kam noch, daß der verheerende Stadtbrand von 1818 einen Großteil der rechtsufrigen Stadtviertel ver nichtete. Den deutlichsten Ausdruck des vollkommenen Niederganges vermittelt wohl die Tatsache, daß bis 1849 kein einziges Str ^rait^ Don ©sttcS Sa^cc efwt Sö^Sthn, 1« uiiäi SoKWfi, m IS«fisätisi, iEtisdtt«, eioi»«!»», ffalitiw aitt SibtiBietics; »jtoä ertntfi®; ^am m SctSatwoi, eolstoa, &m, Stotftni, Ätfriit, Cfwt ^ wfti 18 eictaifiütjjm; SKtirfäiiif in ti; OTuiltfi« ®t«f Mu J&aWwtg wiJ Esrel rc. 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Von den Wünschen der Salzburger wurde vorerst nur die Wiedererrichtung des Erzbis tums erfüllt. Die drohende Unterstellung un ter das Erzbistum Wien, wie es in öberösterreich geschehen war, konnte verhindert wer den. Ais Ersatz für die nun in Bayern liegen den Teile der ehemaligen Erzdiözese erhielt der Salzburger Erzbischof die in Tirol befind lichen Gebiete des aufgehobenen Bistums Chiemsee zugewiesen. Die auf Erzbischof Augustin Gruber (1823/24-1835) folgenden Erzbischöfe Friedrich Fürst Schwarzenberg (1836-1850) und Maximilian Josef von Tarnöczy (1851-1876) konnten als Kardinäle die alten Vorrechte der Salzburger Erzbi schöfe zurückgewinnen. Alle drei erwiesen sich, gemeinsam mit dem Abt von St. Peter P. Albert Nagnzaun, auch als Vorkämpfer für das Wiederaufleben der Saizburger Landschaft. Die obderennsischen Stände hatten nämlich die Eingliederung der Salzburger Landstände gewünscht. Die Salzburger wehrten sich vor allem deswegen vehement gegen diese Pläne, weil die Salz burger Landschafts-Anleihen in schwerer Münze verzinst wurden, während die öberösterreicher nur billiges Papiergeld auszahl ten. 1827 konnte nach mehreren Audienzen bei Kaiser Franz endlich die Erlaubnis zur Wiedereinberufung der Landschaft erwirkt werden. Am 18. April 1827 wurde in gehei mer Wahl der Größere Ausschuß gebildet. Den Vorsitz führte als kaiserlicher Kommis sär Hieronymus Graf Piaz, Präsident des Appeiiationsgerichtes für Innerösterreich und das Küstenland und Mitglied einer Aitsaizburger Adeisfamiiie. Da der Polizeistaat Met ternichs demokratische Regungen dieser Art aber nicht dulden konnte, kam es zu keiner weiteren Sitzung des Landesausschusses. Erst der gebürtige Tiroler Dr. Alois Fischer, der im Revolutionsjahr 1848 Salzburg als Abgeordneter im Reichstag von Kremsier vertrat, forderte erneut die Errichtung eines Landtages, jetzt allerdings nicht mehr nach dem feudalen Prinzip, sondern vielmehr als Vertretung aller Bevölkerungskreise. Es war für die weitere Entwicklung Salzburgs von Vorteil, daß Dr. Fischer im Dezember 1848 Statthalter von öberösterreich wurde. Er richtete einen flammenden Appell an den Reichstag, beim großen Verfassungswerk nicht auf Salzburg zu vergessen, das ,,durch ein volles Jahrtausend seine eigenen, sou veränen Fürsten gehabt habe" und wohl im stande sei, ,,eine eigene Landesvertretung zu ertragen". Auf seinen Einfluß ist es aller dings auch zurückzuführen, daß das Innvier tel nicht - wie eigentlich geplant - mit Salz burg vereinigt wurde. Eine neuerliche Einla dung der oberösterreichischen Stände, we nigstens provisorisch an den Beratungen in Linz teilzunehmen, wurde abgelehnt. In Salzburg wünschte man eine starke Vertre tung des Bürgerstandes und die Beiziehung der Bauern. Die oktroyierte Märzverfassung regelte 1849 die örganisation des neuen Kronlandes Salzburg. Mit dem I.Jänner 1850 wurde das Land wenigstens verwal tungsmäßig selbständig. Die eigene Gesetz gebung durch einen Landtag verhinderte aber das Syivesterpatent von 1851. Am I.Jänner 1860 wurde Salzburg nochmals - jetzt aus Ersparnisgründen - der Statthalterei in Linz untersteilt. Das Öktoberdiplom 1860 und das Februarpatent 1861 erlaubten dann die Konstituierung eines Salzburger Landtages, wodurch das Herzogtum endlich vom fünften Kreis öberösterreichs zum selb ständigen Kroniand aufstieg.

„Karte des Erzherzogthums Oesterreich ob und unter der Enns mit Salzburg gezeichnet von F. Fried, Wien, bey Artaria und Comp, 1832." Oberösterreichisches Landesarchiv Linz, Signatur 50a rXTKII l»Elt K>'» «- SA L/Iir15G C (/rli'/ri/Mf tmu ' ' I'"; iM'ird. i ' I AbTAIUA //vyr/CfJSP. ^ IßibouuiBt^ ,-. »7-;Ä ''7'<^ ' TrauHideiaL >^A, amsSiSS Hmlpitaaa»f~-- KI.N TIIKIM SC ' ' Zt.U IIKX Kl Wt UK» KN?rS "' r »IIOIRH RSSS^ ,#MAirTOX^E'^ ttli-upr^yil tv. MhKI ' Vj^rtcJ 4^^ - • StStItp • <siiW «P hlTrawn ' «P «{«♦r.ManhJu^bw.jWIlaiwriHlt fr* w ,p 'ivmiBH if K. Sablmro'i^ Ktcw kll£^f Hi 1 nntil Ulmrö.'r^ Krc.y. "• - • 'f ■ ■'i-fefe?|iäiv:' ifciPPiiÄP 7/ /rfhiA-rAih -t ^*=3};! '0^1 VWwfr IJ rlf!« ? KLUHMi Die Verwaltung im Salzburger Kreis Die Verwaltung verfügte über einen fiervorragend gescfiuiten Beamtenstab, der aber nur sehr schwerfällig agieren konnte, da selbst die kleinsten Entscheidungen in Linz genehmigt werden mußten. Als Präsidenten der k. k. Landesregierung im Erzherzogtum ob der Enns waren Bernhard Gottlieb Freiherr von Hingenau (1816-1827), Aloys Graf von und zu Ugarte (1828-1835) und Philipp Freiherr von Skrbensky (1837-1848), als Statthalter Dr. Alois Fischer (1848-1853) und Eduard Freiherr von Bach (1854-1860) für die Entwicklung in Salzburg verantwortlich. Eine enge Bindung zu diesem Land gewann vor allem Philipp Freiherr von Skrbensky, dessen stimmungsvolies Grab auf dem Friedhof der Pinzgauer Gemeinde Unken seit einigen Jahren wieder liebevoll gepflegt wird. Dem Landesregierungspräsidenten waren 8 fünf Kreisämter unter der Leitung von Kreis hauptmännern unterstellt. Der 5. Kreis - der Salzburger Kreis - erhieit als ersten Kreis hauptmann Carl Graf zu Welsperg-Raitenau (1816-1831), einen Nachkommen jenes un glücklichen Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau, dessen Lebensgefährtin ihre letz ten Jahre in Wels verbracht hatte. Er vertrat naturgemäß die Interessen Salzburgs, soweit ihm dies möglich war. Auf Albert Graf von Montecuccoli (1832-1838) folgten Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1838-1840) und Gustav Graf Chorinsky (1840-1848), dessen Name in Verbindung mit der großen Trift klause im Salzkammergut bis heute bekannt geblieben ist. Als Folge des Revolutionsjah res 1848 wurde in Salzburg ein eigener Statt halter eingesetzt: Friedrich Graf Herberstein (1850-1852). In dieser Funktion wurde er von Karl Prinz Lobkowitz abgelöst (1852-1854). Mit der Neuorganisation der österreichischen Verwaltung 1854 erhielt Salzburg einen Landespräsidenten: Otto Graf von Fünfkirchen (1855-1859). Nach dem Februarpatent 1861 wurde Ernst Graf Gourcy-Droitaumont interimistisch als Lan deshauptmann eingesetzt. Der nächste Lan despräsident führte bereits das selbständige Kronland. Obwohl seit dieser Zeit mehr als hundert Jahre vergangen sind, gibt es noch immer eine Reihe gemeinsamer Einrichtungen bzw. ist die Zusammengehörigkeit im Bewußtsein der Salzburger lebendig geblieben. Das k. k. Ober-Landesgericht für Österreich unter und ob der Enns und Salzburg mit dem Sitz in Wien hat heute noch den Sitz in Linz. Die k. k. Finanz-Landes-Direktion für dieselben Länder wurde erst 1969 von Linz abgetrennt und eine neue in Salzburg eingerichtet. Da mals (1856) gab es auch ein k. k. Lotto-Amt für Österreich ob der Enns und Salzburg in Linz. Der Sitz der k. k. Post-Direktion für Österreich ob der Enns und Salzburg war

„Uibersichts Karte der Provinz Oesterreich ob der Enns und Saizburg." - „Resuitate der Kata strai-Vermessung" und „Ergebnisse der Katastrai Grund Schätzung", K. k. Mappen Archiv Linz den 14ten Juni 1839. Oberösterreichisches Landesarchiv Linz, Signatur 53a 'V - ■ FROVIKTZ OESTREICHOBDERENNS 'f M I i ^ »»•"«AM ■'Si®'?AS|aae7» yEÄä.^ >»#i io-»! •hnln-il» (U (n-nn<l OciudijU A JSäL'ifp'TJ !• i^^azsai. »ttto JsPl^ M» "M-.- K.o.«Ä).'ji«k Aai^aftj 3« -^«aa^äl- AP* te9»W >0 »MKliS! II.ÜÄ •^LjuyR wteir»4tKJwJüJ»iiL,<faÜi> .... l:L und ist in Linz. Neben verschiedenen ande ren Einrichtungen, wie die heutige Bundes bahndirektion, das Vermessungsinspektorat, die Bank für Oberösterreich und Salzburg, hat vor ailem der ehemalige Assentierungs bezirk für das Saizburger Hausregiment, das Infanterieregiment Nr. 59 Erzherzog Rainer, einen engen Zusammenhalt zwischen den Saizburgern und den Bewohnern des Innund Hausruckvierteis bewirkt. Bei der Einteilung des neuen Salzburger Kreises in Gerichts- und Steuerämter war man nach heftiger Gegenwehr der Bevölke rung gezwungen, die Gerichtseinteiiung aus der Zeit vor 1805 weitgehend zu überneh men. Z. B. mußte das schon aufgehobene Gericht Mattsee wieder eingerichtet werden (bis 1923). Das Pfleggericht Wildshut, das den Grenzbereich des Innvierteis mitversorg te, wurde 1854 nach Weitwörth und 1858 endgültig nach Oberndorf verlegt. Die Be zirksgerichte Goidegg, Großarl und Wagrain konnten erst 1854 mit St. Johann zusam mengelegt werden. Die Bezirksgerichte in Goiiing und Lofer blieben bis 1923, St. Mi chael im Lungau wurde erst 1962 aufgeho ben. Trotz der zentralistischen Verwaltung vor dem Revolutionsjahr gewährleistete die Beibehaltung der Pfleg- bzw. Bezirksgerichte im Land eine bevöikerungsnahe Justiz und Verwaltung. Wirtschaft und Verkehr Mit großen Schwierigkeiten hatte das Saiz burger Bürgertum zu kämpfen. Von den sie ben Städten mit eigener Verfassung im ehemaligen Stiftsland (Salzburg, Haiiein, Laufen, Tittmoning, Mühidorf, Radstadt, Friesach) waren nur Salzburg, Hallein und Radstadt übriggeblieben. Ihr Mitspracherecht bei der Landesverwaltung war mit der Auf hebung des Landtages ebenso verlorenge gangen wie das der ehemals 23 bzw. nun nur noch 19 Märkte. Bereits 1817 schickte die Saizburger Bürger schaft eine Delegation zum Kaiser, die um Hilfe in ,,ihrer traurigen Lage" bat. Außer dem Ausdruck des Bedauerns konnte der obderennsische Regierungspräsident von Hingenau auf die Bittschrift aber nichts nach Saizburg berichten. Seit der Regierungsän derung war der Wert der Häuser in Saizburg um die Hälfte gesunken. Verhungernde füll ten die Arrest- und Krankenhäuser, weil durch Spekulationen nach einem sehr kalten Winter der Kornpreis stark in die Höhe ge gangen war. 1836 wurde ein Zwangsarbeits haus für Oberösterreich und Salzburg in Linz eröffnet, das erst 1849 wieder aufgelassen wurde. Die Gewerbetreibenden, die sich im Erzstift ein hohes Ausbiidungsniveau erwor ben hatten, sahen sich mit schweren Pro blemen konfrontiert, weil zu den radizierten und den Realgewerben nun Personalge werbe kamen, wodurch fremde Konkurrenz zuströmte. Die Einführung der aligemeinen

„Grenz Karte zwischen Salzburg, dann dem Inn- und einem Thell vom Hausruck-Krelse." Nach den Grenz-Kommlsslons-Protokollen 1858, 1859, 1862, gezeichnet 1863, genehmigt 1866, Lithographie koloriert. T FariKm-uikI ZfitJiwi ürklärun^ üMliiiii iiihI OImt. (> «)cN • ■■MM cf' n •BMMB <}• «Icr MMM ift «!■ (liirwtnlJi'ivw'fc'w t M/it4C*tinno // //rj'r/v/r /frt AtfrA- /^€</fr/'/r /p^/. ftfpr ßfe/rt/ ./f/yff/.f,'/ tfm A'fttTf /Af !/(4A'*'tri/ AriArmrA^/ iwrAne//./ ifr/MfH */r'r y'rr'rAi/rtn .l'JO TmNt/Afr^ef 97tft / f peA^^r/f PPM. Maak2k Lnarmut' . ■f6^ »»ipAAer Pt4 PJt.P.J « äAvJSürrAiuiAfifefrrf/ä.AJSifM'AveAprjßAt^rfZ^afitA^r^fnt/, Xinr/cAAt/jc/^rf/n fAi eAw (r/Tfnsc^ /^/xA/zryjjAtirr pAiA/^JjtK JJi, pAtp jfftrAny9P/At(Aptf Atrrauppiiwiefif, ujprie4<*r 4^'t ^äa^74wAtrJfS</ii^rW4t4/^ ■'^> AfAtAf-pAtrM^tv'AfßrffmJmedprjSmut.^ ^f»aAt' At!r JMMv Z^r$7ffi'r>04nmtii'U4A^4^*e /SCywx&ww^Uiy'.f^Sw* »tut/ •f/, eAfw^JUP^neAfM^AiPwAAk. •iw» 4fs<^tApJSf4*>tArmpiie mrrtimif»» lAm 'XSAi'Afejyer ■fmr" Airn £.Jtmtn. At^M4f*ff.i^fArryf4An.'^P4rltmp*iAr-^^444Ae. t/m/ti MM4m jC-j^ß^SlA^Ivlnt /<, '(X. ffrrf/a.JSiAAntiv>tMM^*inati*friAf/f^riftAtrrrrt'A^Mfr*/ ^ritAuArM/4:rMMr'JitirMPr^li¥/if7i><4PPPf,i^>JS^f'JS^7pfir^er'.^^ti6fiAwM4'4^f*yr/StAr-J4pya!vy/Af4Jl A/rv/rr^/e^ff Xff'A'u-i/ Pf/Ac-äTte uAe^v^tsA, /w/ e/r A/>m*4MtjAS4)tPXM4iulbr-JPf>A 4A^jSw*MP»rty^A^er^-AJS, .jfftTrAA^AAmfi .//ai/4r*feAA'reeXfpp!t/Te'/ri^7e^.j^rc4/r3f'4a/^r^e£W^Sf/ery4</pf-A mZA./ mMr f^rAirire/t^r rjX^ airrfA'x^r^/ijA/A oAffr ei>fw/fr A//Yf*KpAe4>f jp^urtA'^j'lÜKgü.^ J^tSf »vpifffv Ai^rmr 4&fJ5Sr44f/f'*K^4'rt4^ Pm^t jK/S^'/t^MsAFM ^rMr*p4f pAf ^rAfrA^^tt srfMAjOyrffH AAu^ (utrim iffr J < WnM«-Za . «M KIjAmGewerbefreiheit 1859 hatte schließlich sogar die völlige Entwertung der Realgewerbe zur Folge. Eine Besserung der Wirtschaftslage war mit der Einführung des Sparkassen-Re gulativs von 1844 zu erwarten, das in der Stadt Salzburg aber erst 1855 zur Gründung einer Sparkasse führte. 1847 wurde in Linz eine große Industrie- und Gewerbe-Ausstel lung veranstaltet, die auch die Leistungsfä higkeit der Salzburger Gewerbetreibenden unter Beweis stellte. Die Fertigstellung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn 1860 brachte schließlich den endgültigen Durchbruch und den Anschluß an den europäischen Handel. Die Gemeinden waren als Ruralgemelnden den Pfleggerichten unterstellt und wurden noch immer von ihren jährlich wechselnden Rottmännern bzw. den Zechpröpsten ge führt. Eine Unterwerfung unter eine Grund herrschaft, wie es in Oberösterreich häufig der Fall war, gab es in Salzburg nicht. Am 17. März 1849 wurde das provisorische Gemeindegesetz verlautbart, wodurch in Salzburg Ortsgemeinden gebildet wurden. Die Landeshauptstadt erhielt 1850 ein eige nes Gemeindestatut. Aber schon 1852 wur den die zugestandenen Freiheiten wieder aufgehoben. Erst das Reichsgemeindege setz von 1862 führte den heutigen Zustand herbei. Die Gemeindebildung war mit Hilfe des sogenannten Franziszäischen Katasters von 1830 durchgeführt worden. Obwohl das Land eigentlich aus Steuergründen neu ver messen wurde, bildet das hervorragende Mappenwerk bis heute die Grundlage für die gesamte Landeseinteilung. Die Bezeichnung ,,Salzburger Kreis im Erzherzogtum ob der Enns" auf der Urmappe erinnert an die da maligen politischen Verhältnisse. Eine Aufwärtsbewegung im Bereich der Landwirtschaft kam durch verschiedene Me10

Nach Maßstab: 1 Wiener Zoll = 400 Klafter. Norden orientiert. Salzburger Landesarchiv, Plansammlung K. u. R. C. 2.132. - Foto: Salzburger Landesbild stelle /yy/ f/f'// r/ffA/V// /f/./ //fi^ /^//// /fA>. // ^z^Arfz^r/rr/z/A'/T^zy ^zArzzA^^a. zAItzzirAMAAv^ zA/zrzfzArjAffWztz/tt^txzAz-zA/Xmyfr^ Aü vw/-^ Wn. 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A^rj^ZruKfi^ f z/Wp/f/r/A./ /pm>AizyrM>A/yi^4yzr/A¥zz»zr0zrMAzh(zAz/fzzzAz/Unp zAzm ASvinffizizyp^pwfxSmzzjzz/AAzzYp^f, 4^mf .i n Zs!^ Z zp/flyzAtzzyzrAmmVzM/yy(zz/.z m^zwAtz /Sm^izzimzAWzzW/r»f*z zzzp/z^.^Azvzpzp'.zzizzzzz Zzzzy^^Mzv zz.y»Jbmzi/Xff^fP,^Az^, /^frM>//zx / r»z* ZZV Z''yz»f''»fyZzK4ZM,AzwmzAz///hyzzz/yrrJ?z4/zf^zAHerAeww,^ Z9MzAtMzrzAzAzzz /Ap^,J/9my^^Ap,Mz,maiy»mAfi^z>.yepr3p,A4zwzyAz/Z,MMmA^m. z^ft^zzMiyzpf^zi^zrfzzM/yyrMAzzyzz^yz.r i> ZTzztz/m ^mzzrAfzy^^zzzi^T'zy^z^t^/IZ,*,,,^6 ^pzzärpvz» / (zyi/;A^yAyAyyy ,..r/y,yJ^yy.,yyZZ/,yAy.,..yy.//ryy/yy,ZWy.,/'y>yyyyy.Zy/Tp..yyrZ^/y/y-Z/y-yyy^^/yyy > f/r^ZzAZ/i^.^^AßZy/zYZZSpZ ^ /nn Azr/ztUM Afm/f^zz/z^/z^zz,,/^ ^ z4zz4yzAfAfz4UZzztffZztzMyyp4/r,/M-z'ZVyzyzz-zzAzZ4zi'A /f^/tuz^*z»mAifyyy^zzf>yfrzA^ypiymPtA/SZtt4^UZ/z z/iiztZ'AptrinyZArtuc^y, r/^Z^^M^/z^,y,44m//<y mzzzyzzzzu//^^^ryArZ4r/zA,/z,'44 ^4ytß^y/yyA^^ /Apffyü^MPymy5zyyAyzz/zi/M//6,4pr/MzzA^ ^SerAz/zzurz JKiifYtt GREUZ KARTE ■wischen ^alsebur^ dann dem «^nrnnd Theil vom HaiisrueK Krei ei ■]» Z/Tm ^4 Zti Aimn t/tr ZArta/y^fi-AM./ /i>Zff4(>t/iu-Ziyr^Z(ur Mmii«/«..,/. ^ P^tr4ärr*ye,rJ,0 linWi Jrin.voii ()<M-|<fini)idiU*ii ((HiiiiiitwHHi «J<t k. k Laii<lrMrc^i<'i-iiii^ in Bzaltibiii^d iiiKl<ics k.k.<1ii Kiviiuiinic« laut der (!oinmiiwionii i'iiitwuHt' v«« t).t2.iin<lRi.0(*l(iliei<l8.'itl. 2£2S.iiiiW Si.Aii^iiHt I8!W), und IHt,.^Sai IS^vot^lpfnmliHHHiBoHtaiid.ifiitldf'i .laut («ömt.l'raiwitillc vaiii 24.it<!iiiiid2J'.(lrli>lH-i: (WlÄ statl^diaLloii ßt*i'idtti0^iin^ mul fli'u«*!!. orun^ der Oivnsiiini'Kcii. X'aWi <l«rii KA(aitl«vil.\efiii«*sMii^.f%iM-H ^■eteliMet in Wm«( tVCi'tiiidlem.Mrtas«'. ;i«4iv/i II«! m/M .A.r >l(>hnU< /fZ/ lioratlonen zustande. Die Seitentäler am Oberlauf der Salzach wurden über direktes Eingreifen von Kaiser Franz reguliert und der groi3e Saizach-Sumpf zwischen Bruck und Krimmi ab 1832 entwässert. Verschiedene andere Projekte, wie die Fischach-Reguiierung, scheiterten trotz einer Typhus-Epide mie 1843 an Geldmangel. Für Handel und Verkehr wichtig wurden aber die Straßenpro jekte im ganzen Land. 1827 wurde das österreichische Kommerziaistraßensystem eingeführt. Die Erhaltung dieser Straßen wurde ab 1847 bzw. 1855 vom Land über nommen. 1847 wurden in Richtung Ober österreich die Oberndorf-Wiidshuterstraße, die Straßen Straßwaichen - irrsdorf und Thaigau - Mondsee zu Landesstraßen erho ben. Ais Beispiel für den Zusammenhalt des ehemaligen Saizburger Erzstiftsgebietes ist der Ausbau der Hirschbichistraße zwischen St. Martin/Lofer zur bayerischen Ramsau, der kürzesten Verbindung nach Salzburg, anzusehen. Außer den Pinzgauer Gemein den leisteten auch die Ziilertaier und Brixentaier Gemeinden einen ansehnlichen Beitrag für den Straßenausbau. Leider wird dieses Projekt in der Gegenwart nicht weiter ver folgt. Oberösterreicher In Salzburg - Salzburger In Oberösterreloh Die Bemühungen, Salzburg wieder zu einem eigenen Land zu machen, wurden z. T. von den Ideen der Romantik und dem gleichzei tig einsetzenden Fremdenverkehr getragen. Der Wiederaufstieg Salzburgs ist eng mit dem kulturellen Leben der Biedermeierzeit verbunden. Ein von Linz unabhängiges Mu seum konnte gegründet werden, 1841 ent stand das Mozarteum. Mit der Aufstellung und Einweihung des Mozartdenkmales nach dem Modell von Ludwig Schwanthaler 1842 wurde ein Zeichen für die künftige Entwick11

// >• }>' !* t,,.-f/t/t/->'f. " i;i;i!UHTsi sn vi:i;wu/u\\.\ iw AiitM; — i'i' ivi'i0j,i'iftiidi>'! ' jiaii£^uöu^{i!)i)i!)3iii;jiiJi}j-üjij)iiiiM^ " O II >1 K -N m&zd'WXwsm-SÄxmsm lung der Mozartstadt gesetzt. Wie so oft in wirtschaftlichen Notzeiten wurden auf kultu rellem Gebiet erstaunliche Leistungen voll bracht. Der Beamte der Staatsbuchhaltung In Linz Benedict Pillwein (1779-1847) verfaßte die hervorragende „Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogtums ob der Enns und des Herzogtums Salzburg" und widmete den 5. Band ganz dem Salzburger Kreis. Er war auch für die Herausgabe des k. k. österr. Amts- und Intelligenzblattes für Salz burg verantwortlich. Der in Ried im Innkreis geborene Ignaz von Kürsinger zeichnete sich als Pfleger von Mittersill ebenso aus wie durch seine Beschreibungen des Oberpinzgaues und des Lungaues. Der Altsalzburger Benediktiner Raphael Kleinsorg - er stammte aus Hopfgarten im Brixental - war nach der Aufhebung der Salzburger Univer sität in das Kloster Mondsee zurückgekehrt und arbeitete dort an seinen geographischen Studien weiter. Der ,,k. k. Reichshistoriograph" Jodok Stülz, Stiftspropst von St. Flo rian, Verfasser einer Geschichte des Chor herrenstiftes und Herausgeber des Urkundenbuches für Oberösterreich, starb 1872 während eines Kuraufenthaltes in Badgastein. Im Bereich der Naturwissenschaften soll der 1758 in Salzburg geborene Benno Waller erwähnt werden, der sich in Krems münster u. a. mit der Berechnung des Oster festes beschäftigte. Als Botaniker erlangten Leopold Schwibl (geb. 11. November 1786 Aupoint im Innkreis, gest. 17. Februar 1856 Wals bei Salzburg), vor allem aber Anton Sauter Bedeutung. Der 1800 in Großarl ge borene Arzt wirkte 1839 als Kreisarzt In Ried und dann bis zum Revolutionsjahr 1848 in Steyr. Er veröffentlichte u. a. „Die Alpenflora 12

Links; „Uibersichts-Karte der neu organisirten Gerichts- und Verwaltungsbezirke der Kronländer Erzherzogthum Ob der Enns und Herzogthum Salzburg", 1854, verfaßt von Alois Souvent, k. k. Catastral-Mappen-Archivar zu Linz. Maßstab: 4 Meilen zu 4000 Wiener Klafter, 4 Deutsche oder geographische Meilen. Salzburger Landesarchiv, Plansammlung K. u. R. C. 1.29. - Foto: Salzburger Landesbild stelle Rechts: Portät von Benedict Pillwein, llth. u. gedr. bei Josef Hafner In Linz. Benedict Plllweln, geboren am 26. Nobember 1779 In Obersulz In Niederösterreich, gestorben am 27. Jänner 1847 In Linz, Sterbehaus Harrachstraße 9 mit Gedenktafel gewidmet vom oö. Landesausschuß 1894, stand 1804-1822 In salzburgischen Dien sten, übersiedelte sodann Im gleichen Jahr nach Linz. Er war ein eifriger Topograph und Schriftsteller. Sein Hauptwerk Ist die 1827 bis 1839 erschienene ,,Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg". - Foto: 00. Landesarchiv Linz Unten: Titelvignette zu dem Werk ,,Das Kronland Salzburg vom geschichtlichen, topographisch-sta tistischen und landwirthschaftllchen Standpunkte dargestellt", Festgeschenk anläßlich der Feier der XIV. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte, 1851, Salzburger Landesarchiv, Histo rische Bibliothek V. A. 135. - Foto: Salzburger Landesblldstelle I A \\ r n 1V KK-UNOES-KHilF-RUNO 'iV-' 'S.V;, . s ''' ' ■ der Gebirge des Traunviertels in Oberöster reich". Die religiöse Schwärmerei und in ihrem Ge folge die religiöse Dichtkunst fanden weite Verbreitung. Die beiden zentralen Gestalten waren Thomas Pöschl und Martin Boos, die zu Gründern von fanatischen Sekten wur den. Thomas Pöschl hatte 1806 den von Salzburg an Napoleon ausgelieferten Buch händler Palm in Braunau auf die Hinrichtung vorbereitet. Diese Vorgänge prägten seinen künftigen Lebensweg. Mit seiner,,neuen Of fenbarung" fand er zahlreiche Anhänger im Hausruckwald, vor allem in Frankenburg und Ampflwang, eine Gegend, deren Bevölke rung seit den Bauernkriegen zum Wider stand gegen die Obrigkeit bereit war. Die Sekte wurde 1817 zerschlagen. Nach dem in Salzburg geführten Prozeß wurde Pöschl In ein Geistlichen-Irrenhaus in Wien eingelie fert, wo er 1837 starb. Aus dieser Gegend, aber jenseits des Wal des, nämlich aus Groß-Piesenham, kam auch Franz Stelzhamer, der sich ebenfalls sein Leben lang nicht in vorgegebene Ord nungen fügen konnte. Der Meister der 13

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