Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 4, 1982

„Geometrische Vermessung deren zwischen dem Erzhörzogthum Oberösterreich in der Herr schafft Wiidenegg und Kogi, dan dem Nochen Erzstifft Saizburg in dem Pfieggericht Hüttenstein vorgefahienen Granitz-irrungen", Mitte 18. Jahr hundert, kolorierte Federzeichnung. Maßstab: 1000 Klafter. Windrose. Nach Süden orientiert. Salzburger Landesarchiv, Plansammiung K. u. R. 0. 2.42. Foto: Saizburger Landesbildsteiie ®«rairtn|(fe^rrnu!fSM->. •.< - .S. I.—S. !.'.M 7».— Iii II.»A ••»4- - fl.i t - M ,w«. % ' a.i...V_j' ..a!.j£i.i--l_l..l.sÜ.;.Ä '■*£? iJäSC' ■" Ä fi*. .f-,- -»• • -■ f.- ...» ■" ■ 'J/i ■Är ' t "W' s Jf'i ■• Ä " P /.f't 's:'»-' ~ LtLh-.'4'^''.'{SWo C. 1 !■ i dU$r^ nicht zufrieden. Er eröffnete eine eigene neue Saiine im Gosautai, die eine unmittel bare Konkurrenz für die äitere Saizburger Saline in diesem Gebiet bedeutete. In sei nem ersten Friedensschluß mit Salzburg verzichtete Herzog Albrecht von Österreich am 24. Mai 1293 für ein Jahr auf das Sieden in der Gösau, obwohl die Saline wahrschein lich nicht auf Salzburger Gebiet, sondern auf seinem eigenen Grund und Boden errichtet worden war. Nach Ablauf der vereinbarten Frist nahm Albrecht jedoch die Saline wieder in Betrieb und steigerte die Produktion. Zu gleich ließ er in der Nähe der Saline die Marktsiediung Traunau anlegen, im November 1295 erkrankte Herzog Al brecht schwer. Bald verbreitete sich das Ge rücht von seinem Tode. Nun hielt Erzbischof Konrad die Gelegenheit für gekommen, sich der verhaßten Konkurrenz im Gosautai zu entledigen. Zu Vollstreckern der erzbischöfiichen Rache warfen sich jene Leute auf, die sich durch die wirtschaftliche Konkurrenz der neuen Saline am schwersten betroffen fühl ten: die Bewohner von Hailein. Zu ihnen ge seilten sich noch Einwohner der Stadt Salz burg, Dienstleute des Salzburger Domkapi tels und Bauern der Abtei St. Peter, die zu sammen etwa 2000 Bewaffnete stellten. Der erzbischöfilche Vizedom Rudolf von Pohns dorf stellte sich mit 100 Reitern an die Spitze dieser Schar. Nach dem Bericht des Chroni sten „kletterten die Eindringlinge wie Füchse über Berge und Täler", im Gosautai ange kommen, zerstörten sie die herzoglichen Salzpfannen und brannten den neu gegrün deten Markt Traunau nieder. Damit aber ga ben sie sich noch nicht zufrieden, sondern rückten weiter nach Aussee vor und besetz ten dort die größte herzogliche Saline. Dabei gingen die Ausschreitungen um das Dreifa che über jene Maßnahmen hinaus, die der Erzbischof befohlen hatte. Herzog Albrecht hat später seinen Schaden auf die hohe Summe von 3000 Pfund beziffert. Bald darauf wurde bekannt, daß die Nach richt vom Tode des Herzogs ein Irrtum war. Die reichen Besitzungen des Erzstiftes Saiz burg in Kärnten und der Steiermark wurden von Albrecht mit Krieg überzogen und grau sam niedergebrannt. Nur die Saizburger Grenzfestung Radstadt - neben der Gösau ein Hauptobjekt in diesen Auseinanderset zungen - hielt den Angriffen des Herzogs stand. Der Kirchenbann, den Erzbischof Konrad im Juli 1296 über Herzog Aibrecht und Abt Heinrich von Admont, in dem er den Hauptanstifter des Krieges sah, verhängte, blieb vergeblich. Erst der Tod des fanati schen Abtes und der Kampf um die römische Königskrone, für den Albrecht freie Hand brauchte, machten den Weg zu einem dau erhaften Frieden zwischen dem Herzog und dem Erzbischof frei. Am 24. September 1297 wurde in Wien der Friedensvertrag unter zeichnet, in dem Herzog Aibrecht für sich und seine Erben auf das Salzsieden in Gö sau verzichtete. Als Entschädigung für den 1295 unternommenen Überfall und die dabei angerichteten Schäden mußte Erzbischof Konrad dem Herzog 3000 Mark Silber be zahlen. 19

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