Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 4, 1982

Die internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg Barbara Wally Vor nun fast dreißig Jahren, genaugenommen im Sommer 1953, fanden erstmals auf der Fe stung Hohensalzburg die Sommerkurse der internationalen Sommerakademie für Bil dende Kunst statt. Die Gründungsgeschichte selbst ist nicht nur für Salzburg und seine Be wohner interessant, sie spiegelt auch ein Stück Kunstgeschichte der Nachkriegszeit wi der. Wie so oft, wenn bedeutende initiativen im Bereich der Kunstförderung gesetzt werden, war es auch hier Idee und Durchsetzungswille einer Privatperson, die den Grundstein zu ei ner Institution der Pflege zeitgenössischer Kunst legte. Der Salzburger Kunsthändler und Mäzen Professor Friedrich Welz hatte es sich In den Kopf gesetzt, in seiner Heimatstadt ne ben dem Schwerpunkt Musik einen Akzent im Bereich der Bildenden Kunst zu setzen. Von Anfang an verfolgte er die Idee, Oskar Ko koschka nach Österreich zurückzuholen und an Salzburg zu binden. Seine Freundschaft zu Kokoschka reichte bis in das Jahr 1933 zu rück. 1950 wandte er sich an Kokoschka, der damals in London lebte, und trug ihm die Idee vor, in Salzburg eine Kokoschka-Schule für junge Kunstbegeisterte einzurichten. Gesprä che mit dem damaligen Salzburger Landes hauptmann Dr. Klaus waren vorangegangen und hatten Friedrich Welz zu seiner konkreten Anfrage bei Oskar Kokoschka ermutigt. In der schwierigen Nachkriegslage ergaben sich jeIn diesem Trakt des Südflügels der Festung Hohensalzburg sind die Ateliers der Internationaien Sommerakademie eingerichtet. In der Mittagspause treffen sich die ausruhenden Stu denten mit den Touristen auf Ihrer Besichtigungs tour. - Foto: dpa-Rauchwetter doch organisatorische und finanzielle Proble me, die die Durchführung des ersten Som merseminars immer wieder verzögerten. Die Probleme bestanden hauptsächlich in der Wahl des Standortes der zukünftigen Akade mie, in der Suche nach einem geeigneten Wohnatelier für Kokoschka und in der Er schließung bescheidener Finanzierungsquel len. in seinen Antwortbriefen machte Ko koschka von Anfang an seinen Anspruch auf uneingeschränkte Handlungsfreiheit als künstlerischer Leiter geltend, in dieser vorran gigen Bedingung ist wohl auch die Motivation Kokoschkas zu suchen, in sein Heimatland Österreich zurückzukehren, trotz alier bitteren Erinnerungen, die ihn mit dem Land seiner Ju gendjahre verknüpften. Die Freundschaft zu Friedrich Welz und die Möglichkeit, wieder zu lehren, hätten allein wohl nicht ausgereicht, ihn nach Salzburg zu verpflichten. Der KünstI n 43

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