Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

II nV E ÖSTERREICHISCHE ZEITSCHRIFT U£EFUR ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT HERAUSGEGEBEN VOM VERBAND DER ELEKTRIZITÄTSWERKE ÖSTERREICHS EKW DAS ENNSKRAFTWERK GARSTEN-St. ULRICH ENNSKRAFTWERKE AG, STEYR

ÖSTERREICHISCHE ZEITSCHRIFT FÜR ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT HERAUSGEGEBEN VOM VERBAND DER ELEKTRIZITÄTSWERKE ÖSTERREICHS ORGAN DES ÖSTERREICHISCHEN NATIONALKOMITEES DER WELTKRAFTKONFERENZ SCHRIFTLEITUNG: Dlt-lNG. KURT SELDEN. WIEN SPRINGER-VERLAG WIEN • NEW YORK 21. Jahrgang Mai 1968 Heft 5, Seite 177—264 Ennskraftwerk Garsten Für diese Wehranlage lieferte Waagner-Biro die drei Segmentverschlüsse mit Aufsatzklappen. Segmente wie Klappen sind ölhydraulisch angetrieben. Die Steuerung erfolgt vom benachbarten Kraftwerk Rosenau aus. Das Liefergewicht betrug ca. 400 t. WAAGNER-BIRO ZENTRALE: MARGARETENSTRASSE 70, 1050 WIEN TEL. 57 95 45

Thema: Regelung von Generatoren Elektronische Erregungseinrichtungen § SIEMENS Der Energieverbrauch je Kopf der Bevölkerung wird neuerdings als Schlüsselzahl bei internationalen Vergleichen über den Lebensstandard herangezogen. Die Vermaschung der Netze über Länder hinweg fordert von der Erregung Leistungsfähigkeit, Schnelligkeit und Empfindlichkeit. Die moderne Halbleitertechnik stellt mit Transduktoren, Transistoren und Thyristoren trägheitslose Bausteine für Spannungsregeleinrichtungen — mit und ohne Erregermaschinen - bis zu den höchsten Erregungsgeschwindigkeiten zur Verfügung. Das Haus Siemens ist an der Forschung und Entwicklung von Regelsystemen mit Leistungselektronik maßgeblich beteiligt. Unsere Fachingenieure beraten Sie gerne bei der optimalen Auslegung von elektronischen Spannungsregeleinrichtungen unter Berücksichtigung aller Netzverhältnisse. SIEMENS GESELLSCHAFT M. B. H. 1010 Wien, Nibelungengasse 15 Leistungselektronik von Siemens

Grobkörnige Schüttgüter Zähflüssige Stoffe Material unter hoher Temperatur Explosive Stoffe Gefährliche Flüssigkeiten ZWA2591 Meßtechnische Probleme? Setzen Sie radioaktive Isotopen ein. (Wir sagen Ihnen: wie) Wo konventionelle Methoden versagen, wo es auf exakte Kontrollen und Ergebnisse ankommt, da setzen wir die berührungslosen Verfahren der Isotopen-Meßtechnik ein: Zur Füllstandsüberwachung in Erdölraffinerien, an Bunkern mit Kohle, Erz, Gestein; an geschlossenen Tanks zur Speicherung von Flußsäure und Chlor. Bei der Überwachung von Anlagen, die Teer, Bitumen, Zuckersaft oder Kohlenschlamm verarbeiten oder lagern. Zur Kontrolle von Stranggußanlagen, Sinteranlagen und Kupolöfen. An Reaktoren der chemischen Industrie. Wo Dichte- und Konzentrationsmessungen notwendig werden. Das System hat viele Vorteile: Es gibt z. B. keine Anschlußstellen bei Druckbehältern. Das Füllgut wird nicht berührt, die Meßeinrichtung weder chemisch noch mechanisch beansprucht. Sie ist unempfindlich gegen Staub, Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse und außerdem explosionsgeschützt. Sie sollten mit unseren Spezialisten sprechen, die alle Bau- und Schutzbestimmungen, alle Verordnungen und Vorschriften zu Ihrer Sicherheit kennen. Und seit Jahren anwenden. Mit nachweisbarem Erfolg. Fragen Sie bitte das nächste AEG-Büro. AEG Austria 1041 Wien, Schwarzenbergplatz 11. Tel 65 57 11 6850 Dornbirn, Marktstraße 59, Tel 32 60 7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 13, Tel 20 77 8021 Graz, Bahnhofsgurtei 59, Tel 7 15 91 6010 Innsbruck, Wilhelm-Greil- Tel 2 69 95 Straße 14. 9010 Klagenfurt, Dr.-Arthur-Lemisch- Tel 68 51 Platz 7 4021 Linz, Starhembergstc 32. Tel 2 2136 5020 Salzburg, Lasserstraße 32. Tel 7 45 01

Die für die Zukunft erstrebte Verbesserung der Struktur unserer Volkswirtschaft wird unbedingt eine Steigerung des Strombedarfes mit sich bringen. Um der österreichischen Industrie Impulse für die Zukunft zu geben, braucht sie unter anderem auch billige Verkehrswege zu den Weltmärkten. Hauptsteuerpult in Schaltwarte Wallsee-Mitterkirchen Unsere Volkswirtschaft braucht auch für die Zukunft auslandsunabhängigen, krisenfesten Strom. Unsere Industrie wird in der Zukunft neue Standorte an der Donau mit günstiger Stromversorgung und gutem Schiffverkehrsweg brauchen. Unsere Volkswirtschaft braucht auch in der Zukunft Dauerbeschäftigung sowie Aufträge an Industrie und Gewerbe. Donaukraftwerke zu bauen, heißt daher für die Zukunft bauen; denn sie erfüllen als Mehrzweckbauten alle aufgezeigten Forderungen: Wasser ist der billigste und krisenfesteste Rohenergieträger Österreichs; mit der Errichtung von Stauhaltungen schaffen die Donau kraftwerke in ihren Stauräumen ideale Bedingungen für die europäische Großschiffahrtsstraße Amsterdam —Schwarzes Meer; durch die Errichtung von Donaukraftwerken wird einer großen Anzahl von Arbeitern und Angestellten auf den Baustellen und in den Zulieferbetrieben Arbeit gegeben. Der Ausbau der Donau erfolgt daher zum Nutzen der gesamten österreichischen Wirtschaft, geleistet von der ÖSTERREICHISCHEN OONAUKRAFTWERKE AKTIENGESELLSCHAFT

HABEN SIE BEI IHREM KRAFTWERK WIR LÖSEN SIE DURCH DIE NEUENTWICKLUNG UNSERES RECHENGUTZERKLEINERERS

ö. z. E. Eine Frequenzgenauigkeit von 1x10'9? Unsere Quarze von 1 kHz bis 1 MHz sind in der ganzen Welt geschätzt wegen ihres außerordentlich hohen Qualitätfaktors Q und ihrer hervorragenden Stabilität. Sie können in Metall- oder Glasgehäusen unter Vakuum oder mit Schutzgas geliefert werden. Sie werden hauptsächlich für Zeitbasen, Frequenzgeneratoren, Filter usw. in der Industrie, Verwaltung und in Laboratorien sowie in Grundfrequenzversorgungsanlagen für die Mehrfach-Telefonie auf Koaxial-Kabeln verwendet. Außerdem umfaßt unser Lieferprogramm: Frequenz- und Zeitnormale Geräte für Observatorien Elektronische Zähler Geräte und Detektoren für Automation Transistorisierte logische Einheiten Elektromagnetische Wendelförderer Neu hinzugekommen sind: Impulseinheiten mit integrierten Schaltungen: a) Zähldekaden b) Vorwahldekaden c) Dekadische Teiler d) Torsteuerungseinheiten e) Universal-Flip-Flops mit Vorbereitungseingängen f) Monostabile Einheiten g) Verformereinheiten h) Konverter BCD-Code/Dezimal Das neue System rückt die Verwendung von integrierten Schaltungen in den Bereich des Produktionsfachmannes, der sich nicht mit langwierigen Ein- und Entwicklungsarbeiten auf diesem neuen Gebiet aufhalten kann. Die in den neuen Impulseinheiten verwendeten integrierten Schaltungen sind vom TTL-(Transistor-Transistor-Logik-)Typ und stellen den letzten Entwicklungsschritt in gesättigter Logik dar. Unsere österreichische Vertretung unterhält ein eigenes Elektronik- Labor und bietet eine unverbindliche Beratung in allen einschlägigen Fragen der Betriebsautomation und einen soliden Wartungsdienst. ©DEPARTEMENT OSCILLOQUARTZ EBAUCHES SA 2001 NEUCHATEL, SCHWEIZ GENERALREPRÄSENTANZ FÜR ÖSTERREICH: BANN ING ER ELECTRONIC 1010 WIEN, BAUERNMARKT 10 Tel. 0222 63 15 85 FS 07-4361 baoeo Auch bei Kraftworksbauten werden unsere Rohre verwendet JPdrlapldst KUNSTSTOFFWERK der Eternit-Werke Ludwig Hatschck und der Durit-Werke Kern & Co. Zentrale: 4021 LINZ-WEGSCHEID Eduard-Sueß-StraOe 25 Telephon 0 72 22/42 2 33/34 Fernschreiber: 02/11 31 Niederlassung: 1010 Wien 1 Reichsratsstraße 5 Telephon 02 22/42 52 33 Fernschreiber: 07/48 73 Für die Wasserversorgung: POLOPLAST -Druckrohre und -Formstücke aus Polyäthylen und Poly' Vinylchlorid Für Abflußleitungen: POLOPLAST -Abflußrohre und -Formsfückc aus ,,POLO”-KAL und Polyvinylchlorid Für Kanalleitungen: POLOPLAST -Kanalrohre und -Formstücke aus Polyvinylchlorid Rohre in Serienfertigung von 3/8" bis 4" bzw. von NW 30 bis NW 400 Sonderanfertigung auch in anderen Dimensionen und aus anderen Rohstoffen Zu verkaufen: 6 Stück dreipolige Druckluftschnellschalter BBC für Innenraum-Aufstellung, für Bodenmontage, mit Fahrgestell Typ Nennspannung Betriebsspannung Nennstrom Frequenz Dreiphasige, symmetrische leistung bei 8 kV Steuerspannung Betriebsdruck Baujahre Gewicht pro Schalter DB 20 m 1 000 20 kV 8 kV 1 000 A 50 Hz Ausschalt600 MVA 110 V + 10% - 25 % 12-16 atü 1949/1954 630 kg 20 dreipolige Druckluftschnellschalter BBC für Innenraum-Aufstellung, für Wand- oder Bodenmontage, teilweise mit Fahrgestell Typ DB 60 m 1 000 Nennspannung 60 kV Betriebsspannung 50 kV Nennstrom । 000 A Frequenz 50 Hz Dreiphasiqe, symmetrische Ausschaltfeistung bei 50 kV 1 000 MVA Steuerspannung HO V • 10% Betriebsdruck 14-16 atü Baujahre 1949/1950 Gewicht pro Schalter etwa 1 050 kg Logerort: Hydraulisches Kraftwerk Beznau, CH-5312 Döttingen Nähere Auskunft erteilt: Nordostschweizerische Kraftwerke AG, CH-5401 Baden, Schweiz

Absperrorgane für Wasserkraftwerke Turbinenschieber Pumpenschieber Rohrbruch-Sicherheitsorgane Grundablässe Energievernichter VON ROLL AG. Klus, Schweiz

VIII ö. Z. E. PHÖNIX Die Reihenklemme mit allen Qualitätsmerkmalen Dipl.-Ing. Leo Krystufek & Sohn OHG 1181 Wien, Theresiengasse 20—24, Tel. (0 22 2) 42 64 86/87, FS 07-4878 Beim Bau von Kraftwerken helfen mit Wehrdichtungen — Schläuche (insbesondere Hydraulikschläuche) — Formartikel — Dichtungsmaterial (Platten, Ringe, Schnüre) — Profile für Hochbau und maschinelle Anlagen — Verschleißteile aus Vulkollan — Spezialbodenbelag für Maschinenhallen — Asbestkautschukpackungen — Selastic-Federn — Riemen für Antriebe — Fördergurte — Gummistiefel — Kraftfahrzeug-Bereifungen SEMPERIT Österreichisch-Amerikanische Gummiwerke Aktiengesellschaft Metallisierungen Industrieanstriche Entrostungen KORROSIONSSCHUTZ Wehrverschlüsse und Turbinenhausausrüstung Bauschutz Ges. m. b. H. & Co KG Wels, Dieselstraße 9 Telefon 63 00 und 4717, Fernschreiber 025 561

ENNSKRAFTWERK GARSTEN-ST. ULRICH Bauausführung: Arbeitsgemeinschaft MAYREDER - LINZ HAMBERGER - LINZ UNION BAUGES. - WIEN

Ö. Z. E. wkh Kabel für Höchstspannungen Starkstromkabel mit Papier- und Kunststoffisolierung Steuerkabel mit Kunststoffisolierung Nachrichtenkabel mit Papierisolierung und Bleimantel, bzw. Stahlwell- oder Aluminiumwellmantel Nachrichtenkabel mit Kunststoffisolierung Klein-Koaxialpaare Leitungen mit Kunststoffisolierung Freileitungsseile und Blankmaterial Kupferwalzd rähte Dynamodrähte Kabelgarnituren Planungen und Montagen Wiener Kobel- und Melallwerke Aktiengesellschaft Vertrieb: 1010 Wien, Marco d’Aviano-Gasse 1, Tel. 524666 Serie, FS. 01/1352 (wkm vk a) Montage: 1070 Wien, Lindengasse 56, Tel. 93 25 94, 93 27 96, 93 27 97 Werk: 1210 Wien, Siemensstraße 88, Tel. 3716 71 Serie, FS. 07/5498 (wkm dv a) IM DIENSTE DER ENERGIEWIRTSCHAFT druckrohrleitungen, verteilrohrleitungen, rohrbrücken, staumauer- durchführungen, einlauf- und saugrohrpanzerungen, rohrleitungs- schütze, absperrschieber, drosselklappen, hohlstrahlschieber, keil- schieber, kugelschieber usw., panzerungen für druckschächte und Stollen, wehr- und schleusenanlagen mit mechanischen und hydraulischen antrieben, wehrbrücken, grundablaß- und stollenabsperrschütze für hochdruckanlagen, turbinen aller typen und grossen, windkessel für turbinenregleranlagen, turbinenhaus- ausrüstungen, rechenanlagen und rechenreinigungsmaschinen, absperrnotverschlüsse, dammbalken, dammbalken- und wehr- krane, stahlgittermaste für Überlandleitungen, abspanngerüste für umspannwerke, stahlleichtrohrmaste, beleuchtungsmaste usw. VEREINIGTE ÖSTERREICHISCHE EISEN- UND STAHLWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, LINZ-AUSTRIA

Niederspannungs-Verteilersysteme Type 403 dreipolig, für 400 und 630 A, berührungssicher, mit einpoligen, unter Last schaltbaren Sicherungstrennschaltern, Phasenanordnung vertikal, mit nach unten geführten Anschlußschienen, mit Linienvollkontakten, geeignet zum Einsetzen von NH-Sicherungen mit Messerkontakten nach DIN 43620, Größe 2 bzw. Größe 3, (auf Wunsch auch zum Einsetzen von NH-Sicherungen mit Steckkontakten). Hochwertige Kunststoff-Fertigpreßteile, ein besonderes Lüftungssystem, leichte Betätigung, bequeme Erweiterungsmöglichkeit und die von den Kabelanschlüssen bis zu den NH-Sicherungen ohne Schraubverbindungen verlaufenden Stromwege kennzeichnen diese neuartigen Verteilersysteme. Verlangen Sie bitte ausführliche Unterlagen. FRITZ DRIESCHER JR., MOOSBURG/ISAR Vertretungen: Ing. Karl Bitz GmbH, 1015 Wien I, Johannesgasse 14 Ing. Emil Schmidt, 6900 Bregenz, Römerstraße 8

XII ö. Z. E. SCHALT-, SCHUTZ- und STEUERGERÄTE 1-polige thermische und thermisch-magnetische Schutz- und Meldegeräte mit elektrisch getrennten Signal-Stromkreisen (Schließer und Öffner) für Melde- und sonstige Folgeschaltungen. Mit normalem und extrem niedrigem Innenwiderstand: bis 65 V- bzw. 250 V - 0,05 bis 15 A Als Einbau-, Aufsleck- und Sockel-Typen (für Tragschienen DIN 46277), mit Handauslöser bzw. mit Druck/Zug-Mechanik, mit Sprungschalt- Mechanismus und un beeinfluß barer Freiauslösung zum Einsatz insbesondere in Schwachstrom-Geräten und -Anlagen der Nachrichtentechnik, in Stromversorgungs-Einheiten der Steuer- und Regeltechnik, sowie in der Meßtechnik. Ellenberger & Poensgen G. m. b. H. 8503 ALTDORF BEI NÜRNBERG Tel. 09187,215 Telex 06/24461 West-Deutschland Generalvertretung für Österreich Ing. Konrad Herndl, Maria Enzersdorf a. Geb. / Südstadt, Einkaufszentrum Tel. 02236/41-23 Zur Hannover-Messe in Halle 10, Obergeschoß, Stand 1918 QOERZ ELECTRO Vielfach-Meßinstrumente UNIGOR 3 p® 48 Meßbereiche: 25 kQ/V—, 2 kQ/V~ Gleichstrom: Klasse 1,0 Wechselstrom: Klasse 1,5 25... 50... 10.000 Hz UNIGOR 4 p® 30 Meßbereiche: 100 kQ/V-, 20 kQ/V~ Gleichstrom: Klasse 1,5 Wechselstrom: Klasse 2,5 25 . . . 50 .. . 20.000 Hz Mit erschütterungsfestem Spannbandmeßwerk. Mit Polwender und Überlastungsschutz durch Schutzschalter und Schmelzsicherung. POLYFIX-ERDKABEL YY Kunststoff kabel bis 30 kV Nennspannung POLYFIX-LUFTKABEL »SETRA« Kunststoffisolierte Leitungen, Schaltdrähte, Dynamodrähte usw. KABELWERK WIEN - METALLWERK LINZ Zentrale und Verkaufsbüro: 1095 WIEN IX, BORSCH KEGASSE 4 Tel. 42 75 33 Serie FS 74284 GOERZ ELECTRO GES. M. B. H., A-1101 WIEN

Ooo WIENER SCHWACHSTROMWERKE GESELLSCHAFT M.B.H. GENERALVERTRETUNG DER SIEMENS AG. FÜR ÖSTERREICH IM BEREICH SCHWACHSTROMTECHNIK (WSW) Lieferungen für KW Garsten: Fernwirkanlage KW Rosenau — KW Garsten zur Fernbedienung und Fernüberwachung der Maschinen, Schaltanlage, Wehrfelder und Pegel Staupegelregelung Fernwirkanlage LV Steyr — KW Garsten mit Leistungskommando- Einrichtung, Fernüberwachung und Zählerstandsübertragung mit Digitalregistrierung Funk- und WT-Einrichtungen

XIV ö. Z. E. M. WALDMANN & BRUDER KG. Gegründet 1875 Repräsentanz der italienischen Rohrwerke DALMINE und TARANTO EISEN * ROHRE * BLECHE Büro und Lagerhaus: 1040 Wien IV, Wiedner Gürtel 3 (Südtiroler Platz) Tel. 6536 71 Serie, Telegrammadresse: Eisenwaldmann, Fs.: 1107 WN Chr. Steindiegger Steyr, Pyrachstraße 1 Spezialerzeugung von Möbelbeschlägen aus Metall, Kunststoff und Holz Kunststoff-Presserei Kunststoff- und Metallspritzguss Eigener Werkzeugbau, eigene Galvanik Entgegennahme von einschlägigen Lohnarbeiten ARBEITERSCHUTZKLEIDUNG RUDOLF GROHS Arbeiterschulz-Werkstoffartikelfabrlk Wien XII, Rauchgasse 1 • Tel. 83 35 61 Fabriken: Wien XII. und H a r t b e r g/Steiermark FehrerO Stahlbau Ihr Partner, 4021 Linz-Donau wenn es um Tel.(07222)43456, 41318 wirtschaftliches Bauen geht. Telex 213 69 Ihr Partner überall in Österreich STADLBAUER & SOHN Baustoffe, Baugeräte, Baumaschinen, Betonwerke, Farbengroßhandlung ZENTRALE: WELS, DR.-GROSS-STRASSE 1 TEL. 53 31, FS 025 565, 025 579 NIEDERLASSUNGEN: LINZ, SALZBURG, WIEN, GRAZ, KNITTELFELD, SCHEIFLING, VILLACH, TREIBACH BETONWERKE: WELS, LAMBACH, SALZBURG Automatische Wchrklappen bis 25 m Breite und 1,6 m Stauhöhe, einseitig angetrieben, Obergewichfsstauklappen, Schützenzüge sowie erstklassige Wasserturbinen aller Arten samt Zubehör. Alois Kossier Elektro- und Turbinenbauanstalt A-3151 St. Georgen Steinfeld, Nö. • Telefon 02746, 45594 Seit 1850 EISENHANDLUNG Gründlers Söhne STEYR, OBERÖSTERREICH FÜHREND IN FORM, QUALITÄT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT

WASSERTURBINENBAU • PUMPENBAU • STAHLBAU Das komplett montierte Laufrad auf dem Transport zum Kraftwerk Garsten ANDRITZ M A S C H I N E N FAB R I K ACTIENGESELLSCHAFT A-8045 GRAZ-AND RITZ AUSTRIA

ö. Z. E. XVI HOLAT Schaltanlagen - Wien Dr. techn. Hans Holat Nfg. Beh. konz. Unternehmen für Elektrotechnik und Elektromechanik Hoch- und Niederspannungsanlagen, Projektierung, Montage und Betriebsüberwachungen, Hoch- und Niederspannungsschaltgeräte. Elektrizitätswerksbedarf. Wien VI, Millergasse 10 STEINMETZMEISTER Stcinmctzwerksfäffc ENNS-LORCH Tel. (0 72 23) 688 Steinbrüche: Pulgarn und Thurnhof Büro: Mauthausen, Bernaschcksicdlg. 12 Tel. (0 72 38) 286 LOIS ANGTHALER „INTERCONTINENTALE“ österreichische Aktiengesellschaft für Transport- und Verkehrswesen Stelzhamerstraße 2, Lasfenstraßc 17 Telefon 55 441, FS 02/1242 Sämtliche In- und Auslandsverkehre sowie Luftfracht, Möbel- und Schwertransporte Ausgeführte Arbeiten: Werkshalle-Dcckenverkleidung mit Wellelernit Hans Resi & Sohn Bau- und Galantcric-Spenglerei — Dachdeckcrmcister Werkstätten- und Etcrnitlager in Kirchdorf und Windischgarsten, Haus- und Küchengeräte 4560 Kirchdorf an der Krems, Fernruf 21 20 MINERVA WISSENSCHAFTLICHE BUCHHANDLUNG GESELLSCHAFT M. B. H. 1O1O WIEN VERKAUFSLOKAL: SCHOTTENBASTEI 2 TELEPHON 63 81 58 EXPEDITION : MÖLKERBASTEI 5 TELEPHON 63 96 14 △ Bauhof Hofer Baustoffgroßhandel Steyr, O.-Ö., Dr. Kompaßgasse 2 ■ Eisenhof Hofer Eisengroßhandel Steyr, Stadtplatz 6 JOSEF GFRERER ISOLIERWERK Linz, Ign. Mayer-Straße 21 • Industriegelände Unfallverhütungsschilder Heinrich Pittner • 4614 Marchtrenk

Fast ein Löwenkäfig... ... das neue Gehäuse für unsere Elektrizitätszähler. schutzisoliert Olhydraulik Kraftwerke ölhydraulik gewinnt im Kraftwerkbau immer mehr an Bedeutung, im Enns- Kraftwerk Garsten-St. Ullrich werden die drei Wehrverschlüsse hydraulisch betätigt. Den größten Teil dieser Anlage lieferte wiederum die MABEG mit ihren großen Erfahrungen auf diesem Gebiet. Erfahrungen, die jetzt auch für die vollhydraulische Ausrüstung des gigantischen Kraftwerkes „Eisernes Tor" genutzt werden. IW AB EG lieferte Hydraulik für Enns-Kraftwerk Garsten Enns-Kraftwerk St. Pantaleon Hilfswehr Enns Donaukraftwerke Wallsee- Mitterkirchen, Aschach lllkraftwerke Draukraftwerke und viele andere Kraftwerksanlagen A-1096 Wien Wähnnge' ^347531 unzerbrechlich Vorsicht! Meßgerät Klasse 2,0- Weg mit dem Hammer (trotzdem: Unzerbrechlichkeit schätzen nicht nur Spediteur und Zählermonteur) formstabil Konische, bombierte Flächen. 3 mm Wandstärke. Ablesefenster versenkt. Grundplatte glasfaserverstärkt. (das Geheimnis dieses Käfigs) klarsichtig Saubere Montage? Metallspäne? Meßsystem beschädigt? Stromdiebstahl durch Anbohren? Jederzeit Kontrolle durch die Klarsichtkappe! (auch im plombierten Zustand) Unsere modernen schutzisolierten Elektrizitätszähler aus einem unzerbrechlichen Isolierstoff mit Klarsichtkappe wurden in erster Linie zur Erhöhung der Sicherheit in elektrischen Anlagen entwickelt. Wir haben durch die Gestaltung dieses Gehäuses und die Verwendung des Kunststoffes MAKROLON mit seinen hervorragenden elektrischen, mechanischen und thermischen Eigenschaften einen neuen Zählertyp geschaffen, der nunmehr hinsichtlich Schutzmaßnahme gegen zu hohe Berührungsspannungen den anderen Betriebsmitteln in Verbraucheranlagen vollkommen gleichgestellt ist. MAKROLON (eingetr. Warenzeichen BAYER Leverkusen) REIMER + SEIDEL Eloktrizitfltszählorfabrlk. A 1180 Wlon. RlQlorganuu 4, Tolofon 0222/34 3676

Drehstrom-Synchrongenerator für KW Garsten, 2,35 MVA, auf dem Prüfstand in der Fabrik Wiener Neudorf. Für das Kraftwerk Garsten lieferte Brown Boveri: 6,3-kV-Schaltanlage, einschließlich der Druckluftschnellschalter, der Drucklufterzeugungs- und Verteilanlage, der Hochstromschienenverbindung sowie des Drehstrom-Synchrongenerators 2,35 MVA für die R estwasse r m asc h i n e. OESTER REI CH ISCHE BROWN BOVERI-WERKE AG

Österreichische Zeitschrift für Elektrizitätswirtschaft 21. Jahrgang Wien, Mai 1968 Heft 5 Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich Mit 3 Textabbildungen Es nutzt die 7 km lange Flußstrecke der Enns zwischen dem südlichen Stadtrand von Steyr und dem Kraftwerk Rosenau in einer einzigen rund 13 m hohen Kraftstufe durch Aufstau und Umleitung in einen Flußschleifendurchstich. 10 m der Fallhöhe werden durch den Aufstau und 2 m durch das Verkürzen des Flußlaufes im Durchstich zustandegebracht, während eine rund 1 km lange Unterwasserregulierung den verbleibenden einen Meter Fallhöhe gewinnbar macht. Der Stau schließt im Unterwasser des Kraftwerkes Rosenau in optimaler Höhenzuordnung an. Das Unterwasser des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich ist eine freie, 3 km durch die Stadt Steyr führende Flußstrecke, die bis zur Stauwurzel des Kraftwerkes Staning reicht. Die Verpflichtung zu einer Mindestwasserabgabe von 15 m3/s geht vom Kraftwerk Rosenau auf das Kraftwerk Garsten- St. Ulrich über. Mit dem Flußschleifendurchstich wird auch dem Ortsgebiet des Marktes Garsten ausgewichen. Es bleibt dadurch für das Siedlungsgebiet die natürliche Vorflut erhalten. Die abgeschnittene, trockenfallende Fluß- sdileife ist bis auf das kleine, verlängerte Vorflutgerinne des Garstenbaches mit überschüssigem Aushub ausgefüllt und ergibt etwa 7 ha Neuland. Das Einzugsgebiet ist für das Kraftwerk Garsten- St. Ulrich 4 977 km2 groß und bietet 176 m3/s Mittelwasser. Das größte bekannte Hochwasser (2 600 m3/s, Juli 1572) macht den 74fadien Wert des niedersten Niederwassers (35 m3/s, 1954) aus. Mit Geschiebe wird wegen der zahlreichen Oberlieger über mehrere Jahrzehnte nidit zu redmen sein. Die Ost- West-Sehne der Ennssdileife eignet sidi besonders gut für den Durdistidi mit der Anordnung eines Buchtenkraftwerkes. Das Wehr liegt im Durch- stidibogen außen, die Kraftanlage innen. Die Gründungssohle der Bauwerke reidit tief in den Flysch (Sandstein und Mergel), der durch Sdiotter abgedeckt ist. Der Sdiotter gab den Baustoff für Dämme und Beton ab. Audi Sandstein wurde in untergeordneten Schüttungen im Stauraum eingebaut. Der Triebwassereinzug ist auf 265 m3/s ausgebaut. Er wird aus dem natürlidien Wasserdargebot an 70 Tagen im Regeljahr übersdiritten. Davon werden 250 m3/s (290 m3/s bei Turbinenöffnung) in den beiden Maschinensätzen der Kraftanlage und 15 m3/s über die in der linken Wehrflanke stehenden Pflichtwasser- masdiine über 12,65 m Fallhöhe abgearbeitet. Das gesamte Kraftwerk bleibt unbesetzt, ist automatisiert und fernbedient. Stauraum Den Talabsdiluß bildet das im Durchstich stehende Wehr mit danebenliegender Kraftanlage. Im Anschluß diditet am rediten Ufer ein etwa 200 m langer Injektionsschirm und am linken Ufer eine mit Asphaltbeton und Betonsdiürzen ausgeführte, insgesamt rund 600 m lange Einsdinitts- oder Dammböschung den Stau ab. Der übrige Stauraum liegt mit seinen Ufern in natürlich dichtem Terrain, das zum Teil durch Steinwürfe, Vorschüttungen und Grünverbauungen befestigt ist. Der Spiegel auf Kote 302,0 bedeckt hauptsächlich natürliche Flußböschungen, aber auch ehemalige landwirtschaftliche Flächen. Wehr Das dreifeldrige Wehr ist durch je 14 m breite und 12,50 m hohe Segmente mit aufgesetzten Klappen verschlossen. Segment und Klappen sind hydraulisch angetrieben. Fünf Dammbalken bilden den OW-Not- versdiluß, der mit einem Autokran von der über das Wehr führenden Brücke bedient wird. Das Wehr kann 3 400 m3/s bei Einhalten des Stauzieles fördern (HQiooo — 2 800 m3/s). Die wasserberührten Flächen sind nidit steinverkleidet. Wehrschwelle und Tosbedcen- gegensdiwelle sind stahlgepanzert. In der linken Wehrflanke ist ein Masdiinensatz für Q = 15 m3/s angebaut, der bei Stillstand der Hauptmaschinen das Pfliditwasser abgibt und zur Eigenbedarfsdeckung dient. Die Ein- riditungen des Wehres werden fernbedient. Kraftanlage Über eine neue Straße zwischen der Eisen-Bundesstraße und dem Markt Garsten, welche die Kraftanlage und das Wehr überbrückt und öffentlich ist, wird der Verkehr angesdilossen. Alle elektromaschinellen und betrieblidien Einriditungen sind in einem einheitlidien Baublock untergebradit. Die beiden Maschinensätze (50 Hz) arbeiten auf einen an der Stirnseite der Masdiinenhalle außen stehenden Transformator. Sie besitzen eine gemeinsame Reglergrube, Rechenreinigungsmaschine und OW-Notverschluß. Die Saugschläuche sind um 5° zur Einlaufachse gegen das Wehr hin gedreht. Eine Betonhalle mit einem 95-t-Kran überdeckt die beiden Masdiinen und sdiließt an einen landseitigen Anbau an, der versdiiedene Betriebsräume beherbergt. Oberstrom der Masdiinen, über den Einläufen und unter der öffentlichen Brücke liegen Sdialtanlagen und die übrigen widitigsten elektrischen Räume. Unter dem neben den Masdiinen liegenden Montageplatz befindet Das Kraftwerk Garslen-Sl. Ulridi ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 177

178 Abb. D"S Kr“ftww11 Carsten-St. Ulrich

sich eine eigene 25-kV-Anlage, die der regionalen Versorgung über das eingeführte 25-kV-Netz dient. Die Rechenreinigungsmaschine setzt mit ihrem zusätzlichen Windwerk die OW-Turbinennotverschlüsse. Jede Turbine besitzt ihren eigenen UW-Verschluß. Leitungen und Energiebezug Die gewonnene Energie wird über eine 110-kV- Stichleitung zum Unterwerk Steyr gebracht. OKA und Verbund besitzen je zur Hälfte das Bezugsrecht. Ein 25-kV-Anschluß des Regionalnetzes sichert den Eigenbedarf. Grund und Boden Es sind 51 ha land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen und 63 ha öffentliche zum Bau beansprucht worden. Etwa 7 ha Regulierungsneuland fällt aus der aufgefüllten Ennsschleife zurück. Tabelle 1. Arbeits- und Leistungsdaten bei Laufwerksbetrieb ÖZE • JhS. 21 • Heft 5 179 Betriebsaufnahme Leistung MW Arbeit in GWh Winter Sommer Summe Kraftanlage: Maschinensatz I........................... November 1967 15,2 Maschinensatz II ......................... Jänner 1967 15,2 Wehr: Restwassermaschine ................. November 1967 1,9 Summe.............................................. 32,3 53,35 95,65 149,00 Einstauverluste KW Rosenau................................................. -1,2 -4,11 -4,65 -8,76 Energiegewinn Kraftwerk Garsten-St. Ulrich................. 31,1 49,24 91,00 140,24

I 4 Groß- und 20 Kleinobjekte mußten dem Wasser weichen. Baukosten und spezifische Werte Der Bau ist nicht ganz zu Ende. Die Baukosten werden aber 315 Mio S nicht überschreiten. Die spezifischen Ausbaukosten liegen bei 2,23 S/kWh und 9 800 S/kW. Erd- und Felsbewegungen .......... 1 100 000 m3 Beton .............................................. 70 000 m3 Baustahl .......................................... 1 600 t Dichtungsschalen ............................ 11 000 m2 rekultivierte Flächen...................... 14 ha Stahlwasserbau etwa...................... 770 t Gewicht der maschinell-elektrischen Einrichtungen etwa............ 1 300 t Die baukünstlerische Gestaltung des Krafthauses Die Lösung jeder Bauaufgabe soll eine Bezogen- heit der Form zur Funktion aufweisen. Dies gilt nicht zuletzt auch im Industriebau. Wenn auch hier der Spielraum für eine freie Entscheidung viel geringer ist als bei den sonstigen. Aufgaben, so hat der Architekt doch die Möglichkeit, ja die Pflicht, den Industriebau als künstlerische Aufgabe zu werten. Die Hauptkomponente der Gestaltung muß das Erfüllen der Funktion sein. Mit von Bedeutung erscheinen aber auch das sorgfältige Einfügen jedes Industriebaues in die größere Einheit, sei es nun in die Stadt, das Dorf oder die Landschaft. So bedeutet es auch einen Unterschied, ob ein Kraftwerk in einer Felsschlucht erstellt werden soll oder in einer freien Flußlandschaft. Die baukünstlerische Gestaltung der Werksanlage des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich ist unter diesen wohl allgemein gültigen Gesichtspunkten erstellt — die Verbindung technischer Zweckmäßigkeit mit ästhetischer Schönheit zu schaffen und eine Bezogenheit zu der hier gegebenen Landschaft und Umgebung zu setzen, das war das Ziel. Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich liegt in der sich frei öffnenden Flußlandschaft der Enns. Die Lage ist vor allem gekennzeichnet durch den. mächtigen Komplex des ehemaligen Klosters, welches sich als dominierende Masse über den Ort Garsten erhebt. Wesentlich ist auch die alte Siedlung am Ostufer mit ihren behäbigen Bauernhöfen. Die Werksanlage weist primär zwei Hauptfunktionen auf, die sich in den zwei Hauptbauteilen, nämlich dem Krafthaus selbst und der Wehranlage ausdrücken. Dazu kam im Falle Garsten noch eine weitere Funktion, nämlich die beiden Ufer miteinander durch eine Fahrbrücke zu verbinden. Eine wichtige Aufgabe für das Krafthaus hat zudem der künstlich aufgeschüttete Damm am Westufer zu erfüllen. Diesen Funktionen entsprechend ist die Anlage geformt, und zwar asymmetrisch — am rechten Ufer das eigentliche Krafthaus als kräftig lagernder Block und Dominante des Gesamtbauwerkes — daran anschließend zum linken Ufer hin die Felder und Pfeiler des Wehres. Am linken Ufer ist der Wehrpfeiler zu einem brückenkopfartigen Abschluß gestaltet. Es ist dies das 180 Die baukünsllcrische Gestaltung des Krafthauses

Gehäuse für einen zusätzlichen kleinen Maschinensatz. Dieser Abschlußblock gibt einerseits der Wehranlage Halt und Kraft und fängt andererseits den hier auslaufenden Damm entsprechend gestaltet ab. Als verbindendes Element zieht sich vom linken zum rechten Ufer die Brücke, getragen von den Pfeilern des Wehrs und vom Einlaufbauwerk des Krafthauses. Es war das Ziel alle Teile der Anlage so zu gestalten, daß sie spürbar aufeinander bezogen erscheinen und zu einer harmonischen Einheit sich schließen. So wurde Wert gelegt auf die große durchgehende Form, auf das Durchhalten einer einheitlichen Sprache des Details und nicht zuletzt ist auch das Sidi- beschränken auf wenige Materialien — Sichtbeton, Stahl und Glas — und das Sichbeschränken auf das Minimum an Farben hier als Mittel zur Betonung der Einheit zu nennen. So erscheint die Werksanlage als ein in sich festgefügtes Ganzes in der freien Flußlandschaft, eine Einheit, die trotz der Differenziertheit der Einzelteile als kraftvolles Pendent zur Umgebung, vor allem zum alten Kloster, wirkungsvoll in Erscheinung tritt. Wenn unabhängig von der Architektur dieser Einheit noch das Schließen der in der Landschaft geschlagenen Wunden durch die geplante Bepflanzung erfolgt und das Ganze voll hineinwächst in die umgebende Natur, so wird das Wollen der Gestaltung hierdurch nur noch betont. Die baukünstlerische Gestaltung des Krafthauses und der Wehranlage oblag Herrn Architekt Professor h. c. Dipl.-Ing. Dr. techn. Karl Rebhahn. Ennsstufe „Garsten-St. Ulrich“ Von Dipl.-Ing. Franz Pepelnik, Vorstandsmitglied der Ennskraftwerke AG, Steyr Mit 2 Textabbildungen Seit Baubeginn an der Enns im Jahre 1942 und dem Betriebsbeginn der achten Stufe „Garsten-St. Ul- rich“ in Oberösterreich im Herbst 1967 sind 25 Jahre vergangen. Es ist durchschnittlich alle drei Jahre eine Stufe gebaut worden. Drei Jahre nach der Eröffnung einer S-förmigen Schlinge an dem dicht verbauten, am linken Ufer gelegenen Ort Garsten vorbei. Um mit dem Stau diesem Ort auszuweichen, wollte man seinerzeit die Wehranlage möglichst weit flußaufwärts rücken und ein Kanalkraftwerk ausführen. Nadi dem Kriege der siebenten Stufe „St. Pantaleon“ wird der Herr Bundesminister das neue Werk dem Betrieb übergeben. Die neue Stufe ist oberhalb der Stadt Steyr und unterhalb der in den Jahren 1950/1953 erbauten, in Enns-km 40,2 gelegenen Stufe „Rosenau“ situiert. Der Fluß hat hier ein Gefälle von rund 2%o und führt mit teilte man die in Betracht kommende Ennsstrecke und projektierte zwei Flußkraftwerke mit je der halben Fallhöhe. Diese kleinen Stufen hätten zwar Dämme vermieden, aber unweigerlidi höhere spezifische Ausbaukosten ergeben. Erst zu Beginn dieses Jahrzehnts, seitdem man vor F. Pepelnik: Ennsstufe Garsten-St. Ulrich ÖZE • Jhß. 21 • Heft 5 181

relativ großen Erdbewegungen nicht mehr zurückschreckt, kam der Gedanke auf, die S-förmige Schleife zu durchschneiden, den Flußlauf um fast 1 000 m zu kürzen und die Anlage in der Sehne zu erbauen. Das brachte für die Bauten an der Enns erstmalig die Gelegenheit, Krafthaus und Wehr in einer einzigen, großen Baugrube gleichzeitig zu errichten, wobei die natürlichen Felsriegel oberhalb und unterhalb der Sehne die Fangdämme darstellten. Diese Felsriegel hatten den Fluß seinerzeit gezwungen, den S-förmigen Lauf einzuschlagen und waren hoch genug, um der Baugrube auch bei sehr großen Hochwässern genügend Schutz zu bieten. Trotz der wasserreichen Jahre 1965/1966 ist die Baugrube niemals geflutet worden. Der Ennsabschlußdamm sollte eigentlich in der Niederwasserzeit ausgeführt werden, das Baurisiko wäre dann gering gewesen. Das Bauprogramm verlangte aber ein längeres Trockenhalten der Baugrube vor den Turbineneinläufen bzw. den Wehrfeldem, und das spätere Aufwenden der Mittel für den Dammbau und dessen Dichtung wog das Risiko der Errichtung in der Zeit höherer Wasserführung auf. Die tatsächliche Ausführung des Abschlußdammes im Juli 1967 gab diesen Gesichtspunkten recht, alle Vorteile blieben auf unserer Seite und kein Nachteil kürzte das Ergebnis. Wie die weiteren Berichte in diesem Heft noch im Detail ausführen, sind alle günstigen Aspekte durch den in einem Zuge in rund 27 Monaten ausgeführten Bau erfüllt worden. Wie das Luftbild in Abb. 1 zeigt, ergab sich durch den Durchstich ein trockengelegtes Flußbett von etwa 7 ha Fläche, die als Regulierungsneuland nach dem Wasserrechtsbescheid des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft vom Jahre 1964 dem Kraftwerks- untemehmen zugesprochen wurde. Allerdings wurde die Verpflichtung daran geknüpft, daß diese Fläche für öffentliche Zwecke zu widmen sei. Die Anrainergemeinde Garsten wird dort ein Schwimmbad, einen Park und Ballspielplätze errichten. Bloß am Unken Ufer, oberhalb des Abschlußdammes, mußte zur Vermeidung der Erhöhung des Grundwasserspiegels ein Dichtschlußdamm (Asphaltdichtung) mit etwa 500 m Länge errichtet werden. Der Stausee reicht bis zum Oberlieger „Rosenau“ und wird dessen Energieerzeugung durch Einstau vermindern. Der See im Weichbild der Stadt Steyr bietet sich für verschiedene Wassersportarten an und wird durch seine Ufergestaltung ähnlich wie andere Ennsstaue das Landschaftsbild bereichern. Die linksufrige Wehranlage im Anschluß an das Maschinenhaus umfaßt drei Felder mit je 14 m Breite und 12,5 m Verschlußhöhe, wobei wieder Drucksegmentverschlüsse mit aufgesetzter Klappe und ölhydraulischem Antrieb, wie bei der siebenten Ennsstufe, angewandt wurden. Das Krafthaus enthält zwei vertikale Maschinensätze für 115,4 UpM und 12,5 m Ausbaufallhöhe von zusammen rund 31 MW Leistung. Erwähnenswert ist die für österreichische Verhältnisse bei dieser Größe erstmals ausgeführte Gleichrichtererregung der Generatoren, also das Fehlen von Erregermaschinen. Weiters wird erstmals die Gesamtanlage vom Oberlieger werk aus ferngesteuert, es wird also kein Schichtpersonal den Betrieb führen. Auch der Anlauf- und Abstellvorgang der Maschinensätze erfolgt automatisch bis zur Parallelschaltung und entsprechend dem täglichen Schwellbetriebsfahrplan werden die Wirk- und Blindleistung von der Ferne her eingestellt. Die notwendigen Instandhaltungsarbeiten werden vom besetzten Oberlieger mit dessen Personal ausgeführt werden. Die vorgeschriebene Restwasserabgabe von 15 m3/s an die rund 3 km lange, im Bereich der Stadt Steyr ungenutzt bleibende Ennsstrecke wird in einem eigenen Maschinensatz beim linken Landpfeiler des Wehres abgearbeitet werden. Dieser Maschinensatz deckt den Eigenbedarf und liefert die nicht benötigte Energie in das 25-kV-Landesnetz. Beide Hauptmaschinensätze liefern über einen gemeinsamen Umspanner und eine etwa 4 km lange 110-kV-Drehstromleitung die Energie in das Umspannwerk Steyr der Oberösterreichischen Kraftwerke AG. Die Leistung der Stufe reicht auch in der Niederwasserzeit aus, bei Störungen in den Überlandleitungen die Stadt Steyr samt ihrer Industrie für die Störungszeit zu versorgen; dies bedeutet eine wesentliche Erhöhung der Versorgungssicherheit. Die OKA und die Verbundgesellschaft haben sich je zur Hälfte an den Errichtungskosten beteiligt und werden je die Hälfte der Energie abnehmen. Für eine gute Koordinierung zwischen Baudurchführung und Montage hat der Bauherr zu sorgen. Die enge Verflechtung der Interessen, schon vom Tage des Einbringens des ersten Betons einschließlich des Verschweißens der Bewehrungseisen (um einen niederen Gesamterdungswiderstand zu erreichen) bis zur Fertigmontage eines Maschinensatzes, erfordert gegenseitige Rücksichtnahme und fast tägliche Abstimmung der Beinflussung. Da bei dieser Stufe eine besonders gut funktionierende Abstimmung dieser Interessen stattfand, kam dies dem Bau- und Montagefortschritt sehr zustatten. Wie bei allen Bauten an der Enns, war Bau- und Montageleitung in den Händen von Firmenangehörigen, und es erweist sich überdies als sehr zweckmäßig, wenn der Montageleiter, zumindest die erste Zeit, auch den Betrieb führt. Schon bei der Planung bzw. bei der Behandlung des Projektes im Projektsprüfungsausschuß der Direktorenkonferenz im Verbundkonzem wird ein genauer Bauzeitplan festgelegt. Der Baubeginn wird in der Regel in die Mitte eines Jahres gelegt, um die winterliche Niederwasserzeit für die Erstellung der Flußbaugruben auszunützen. Nur durch genaue Planung kommt man zu einem Bauzeitminimum, das schon wegen der Ersparnis an Bauzinsen anzustreben ist. Interessant für die Energieerzeugung ist der Winter, d. h. das Bauprogramm muß so geplant werden, daß die erste Energielieferung in den Winter fällt. Es sind also z. B. zweieinviertel bis zweieinhalb Jahre Bauzeit richtig, da dies bei Baubeginn in der Mitte und Aufnahme des Betriebes gegen Ende eines Kalenderjahres mehrere Vorteile einschließt. Dies wurde auch bei der Anlage „Garsten-St. Ulridi“ angestrebt und durch Beginn des Baues mit Mitte 1965 und Aufstau bzw. Lieferungsaufnahme mit dem ersten Maschinensatz anfangs November 1967 eingehalten. Bis zur Inbetriebnahme des letzten Maschinensatzes Mitte Jänner 1968, also der Fertigstellung, sind somit zweieinhalb Jahre Bauzeit aufgewendet worden. Für die Bauausschreibung ist die genaue Kenntnis der Größe der Maschinen und der Wehranlage Vor182 F. Pepelnik: Ennsstufe Garsten-St. Ulrich

aussetzung. Weicht die tatsächliche Ausführung z. B. des Turbinensaugrohres von der Ausschreibungsunterlage ab, so kann daraus die Bauuntemehmung mit Recht Mehrforderungen ableiten. Es ist also die Maschinenvergabe vor der Bauausschreibung notwendig, da die einzelnen Turbinenlieferanten leider stark von einander abweichende Formen der Spirale, des Leitapparates und des Auslaufes haben und bei Nichteinhaltung dieser Formen keine Garantie für Laufruhe und Wirkungsgrad abgeben wollen. Es nützt kein „Konstruktionsauftrag“, um die meist vom Kraftwerksunternehmen festgelegte Turbinengröße (Fallhöhe, Durchfluß, Drehzahl) auch konstruktiv bei der Bauausschreibung an die Baufirmen weiterzugeben, da eben die Ausführungsformen stark voneinander abweichen. Zweckmäßig wäre es, bei Stufen ähnlicher Fallhöhe und ähnlichem Durchfluß, also auch bei nicht genauer Übereinstimmung von zwei Stufen, trotzdem die gleiSt. Ulrich“ trotz der in der Bauzeit um etwa 15% ansteigenden Preise dank des Umstandes gehalten werden, daß alle größeren Abschlüsse zu Festpreisen vergeben wurden. Die spezifischen Kosten für Arbeit und Leistung liegen aber um etwa 20% höher als bei der vorher ausgeführten Stufe „St. Pantaleon“, die allerdings besonders günstig war. Die Gesamtanlage fügt sich gut in das Landschaftsbild ein, wie Abb. 2 zeigt. Eine Straßenbrücke, welche neben dem Krafthaus über die Wehranlage führt, schätzen nicht nur die Anrainergemeinden St. Ulrich und Garsten, sondern auch der Durchzugsverkehr auf der Eisenbundesstraße, welche besonders im Süden der Stadt Steyr sehr schmal ist, wird fühlbar verringert werden. Die staatliche Flußbauleitung führte im Unterwasser der neuen Stufe eine Regulierung in der Form durch, daß der Fluß auf eine Länge von rund 800 m dien Masdiinensätze zu wählen, da dann die gleidien Sdialungspläne verwendet und die Bewehrung nidit nodimals gerechnet werden muß. So erzielen die vier Stufen zwischen Ingolstadt und Bertoldsheim an der Oberen Donau sehr niedere Anlagekosten, da sie trotz geringer Untersdiiede an Fallhöhe und Ausbauwassermenge die gleidien Einbauten erhalten. Bei der Bauausführung ist es in Österreich und im benadibarten Ausland üblich, in der Regel den ein- sdiiditigen Betrieb vorzusehen. Es gehen also in der Hälfte der Bauzeit die Kosten für das Kapital, Geräte- und Stoffevorhaltung und dergleidien mehr für die produktive Arbeit verloren. Im Stollenbau ist merkwürdigerweise in österreidi der dreisdiiditige Betrieb üblidi. Es fragt sidi, ob bei ebenfalls dreisdiiditigem Betrieb an Kraftwerksbaustellen nidit eine Verkürzung der gesamten Bauzeit von z. B. zweieinhalb auf eineinhalb Jahre möglidi wäre; eine diesbezüglidie Gegenüberstellung der Mehrkosten des Dreisdiichtbetriebes und der Minderaufwendungen an Vorhaltekosten wäre zumindest für Niederdrudcanlagen im Flachland sinnvoll. Die Baukosten konnten bei der Anlage „Garsten- ein nur mehr zwei Drittel breites, aber dafür tieferes Bett ohne Sandbänke und eine sehr ansprechende Ufergestaltung erhielt. Auch die Ennsstufe „Garsten-St. Ulrich“ nimmt am Durdilaufschwellbetrieb der Ennskette teil und es wird durch Verminderung der Fließzeit von bisher zwei Stunden des Betriebswassers bis zur unterhalb der Stadt Steyr gelegenen Stufe „Staning/ auf die Hälfte ein Gewinn von rund 2 GWh dort erzielt. Die gesamte Arbeit des Werkes „Garsten-St. Ulrich“ beträgt einschließlich der Restwassermaschine und dieses Schwellbetriebsgewinnes 149 GWh im Regel jahr. Alle acht oberösterreichischen Ennsstufen haben eine Leistung von 282 MW und eine Regeljahresarbeit von 1423 GWh. Die Zusammenarbeit mit allen am Bau beteiligten Behörden und Ämtern war fruchtbringend, ihnen gebührt, wie allen Arbeitern und Angestellten der am Bau bzw. an der Herstellung und Montage beteiligten Firmen, für ihre Arbeit und Leistung der Dank des Unternehmens. Dipl.-Ing. Franz Pepelnik Vorstandsmitglied der Ennskraftwerke AG 4400 Steyr ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 183

Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich aus wirtschaftlicher Sicht Von Dkfm. Dr. Hans Singer, Vorstandsmitglied der Ennskraftwerke AG, Steyr Mit 8 Textabbildungen Aus Anlaß der Vollendung des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich soll nachstehend nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung dieses Werkes beleuditet, sondern ein Überblick über die Entwicklung der Ennskraftwerke AG in den letztvergangenen Jahren gegeben werden. In allgemeinen Publikationen der letzten Zeit ist viel berichtet worden; darum sollen im folgenden einige speziellere Fragen behandelt werden. Durch die zügige Fortsetzung des Ennsausbaues nach einer vorübergehenden Investitionspause in der Mitte der fünfziger Jahre konnte die EKW ihren Anteil am gesamtösterreichischen Stromaufkommen nicht nur halten, sondern im langjährigen Durchschnitt sogar leicht vergrößern. Durch das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich erfährt die Kraftwerkskette der EKW einen weiteren Kapazitätszuwachs um 32 MW (13%) bzw. 149 GWh (12%) jährlich. Abb. 1. Stromerzeugung der Ennskraftwerke AG ------------- Effektive Erzeugung EKW ------------- Gesamtösterreidiisdie Erzeugung; für diese Kurve gilt die Skala X 20 ------------- Trendlinie Erzeugung EKW Mit jedem neuen Kraftwerk macht sich eine gewisse Größendegression bemerkbar, die sich insbesondere in den Verwaltungskosten und auf dem personellen Sektor auswirkt. Wenn der Personalaufwand, sowohl insgesamt als auch bezogen auf die Erzeugungseinheit, ständig im Steigen begriffen ist, so ist dies eine der allgemeinen Entwicklung folgende Erscheinung (Abb. 2 und 3). Durch die erwähnte Größendegression und die Modernisierung der Kraftwerksanlagen steigt der Be- schäftigtenstand viel geringer als die Erzeugung. Dementsprechend verbessert sich laufend die Produktivität. Wie überhaupt bei Wasserkraftwerken, kommt auch bei der EKW dem Personalaufwand im Rahmen der Stromerzeugungskosten, verglichen mit den Kapitalkosten, nur relativ geringe Bedeutung zu. Während sich die personellen Kosten auf weniger als 20% der Gesamtkosten belaufen, nehmen Abschreibungen und Zinsen fast 70% in Anspruch. Die Abschreibungen sind eine vorwiegend technisch, durch die Nutzung bestimmte, gewissermaßen objektive Größe, die Zinsen hingegen unterliegen individuellen Einflüssen bei den einzelnen EVU. Sie verdienen daher eine spezielle Betrachtung. Abb. 2. Personalaufwand je Erzeugungseinheit Der zunehmende Bestand an älteren Werken erwies sich für die letzten Kraftwerksbauten der EKW als ergiebige Selbstfinanzierungsquelle. Dadurch ist die Zinsenbelastung der Neubauten (gegenüber 1958) weniger intensiv angewachsen als etwa die Nettobilanzsumme (gegenüber dem 1. Januar 1959). (Die beiden Kurven in Abb. 4 würden bei gleich starkem Ansteigen, infolge der logarithmischen Teilung der {/-Achse, parallel erscheinen.) Diese Wirkung wird auch zugunsten der anschließenden Bauvorhaben anhalten. Die Zinsen sind nicht nur als selbständiger Kostenfaktor für das betreffende EVU von besonderem Interesse. Von ihnen hängt unmittelbar ein erheblicher Teil des Gewerbesteueraufkommens ab. Gerade in einem — Abb. 3. Beschäftigtenstand, Personalaufwand und Produktivität (Trend) 184 H. Singer: Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich aus wirtschaftlicher Sicht

abgesehen von der Stadt Steyr — nur wenig industrialisierten Gebiet, wie es das Ennstal ist, sind die Gemeinden eng mit den Kraftwerksinvestitionen verbunden. Abb. 5 veranschaulicht die steigende Tendenz des Aufkommens an Gewerbe- und Lohnsummensteuer, jener hauptsächlichen Abgaben, die ganz oder zum erheblichen Teil in die Kassen der Anrainergemeinden fließen. Die gestrichelte Kurve bringt allerdings zum Ausdruck, daß die Steuerleistungen infolge der in einzelnen Jahren beanspruchten Steuerbegünstigungen einer gewissen Unregelmäßigkeit unterworfen sind. Abb. 4. Zuwadistrend der Bilanzsumme und der Fremdkapitalkosten Mehr und komplexere Probleme werfen die Zinsen im Verlaufe der Bauzeit eines Großbauvorhabens auf. Auf die sogenannten Bauzinsen wirkt neben dem Ausmaß der Kapitalbindung und den Effektivkosten des eingesetzten Fremdkapitals eine Reihe weiterer Komponenten ein. Das Fremdkapitalerfordernis wird nicht nur durch den Umfang eines Investitionsvorhabens allein bestimmt, sondern auch durch dessen Relation zum Selbstfinanzierungspotential des betreffenden Unternehmens. Als überraschend stark erweist sich bei genauer Betrachtung der Grad der Abhängigkeit der Bauzinsen Abb. 5. Gewerbe- und Lohnsummensteuerleistungen ------------- Fremdkapitalkosten, Trend ------------- Gewerbe- und Lohnsummensteuer, effektiv -------------• Gewerbe- und Lohnsummensteuer, Trend Abb. 6. Trend der Bauaufwendungen (in Prozent der Gesamtbaukosten) e) 1.25 °/o Zinseszinsen pro Quartal. Termin Aufzinsungsfaktor") Losenstein St. Pantaleon Garsten-St. Ulrich Viertel]. Bauaufwand d. s. aufgezinst Bauzinsen n/o Viertel). Bauaufwand d. s. aufgezinst Bauzinsen °/o Viertel). Bauaufwand d. s. aufgezinst Bauzinsen «Zo -15 -14 -13 1,205 1,190 1,175 10,6 7,5 7,2 12,77 8,93 8,46 2,17 1,43 1,26 11,3 13,28 1,98 1,5 3.4 1,79 4,00 0,29 0,60 -12 1,161 6,9 8,01 1,11 4,6 5,34 0,74 4.1 4,76 0,66 -11 1,146 6,7 7,68 0,98 4,8 5,50 0,70 4.7 5,39 0,69 -10 1.132 6,5 7,36 0,86 5,3 6,00 0,70 5.2 5,89 0,69 -9 1,118 6,3 7,04 0,74 5,6 6,26 0,66 5.8 6,48 0,68 — 8 1,104 6,1 6,73 0,63 6,0 6,62 0,62 6,3 6,96 0,66 -7 1,091 5,9 6,44 0,54 6,3 6,87 0,57 6,8 7,42 0,62 -6 1,077 5,7 6,14 0,44 6,7 7,22 0,52 7.4 7,97 0.57 -5 1,064 5,5 5,85 0,35 7,1 7,55 0,45 8,0 8,51 0.51 -4 1,051 5,2 5,47 0,27 7,5 7,88 0.38 8,5 8,93 0.43 -3 1,038 5,0 5,19 0,19 7.8 8,10 0,30 9.1 9,45 0,35 -2 1,025 4,8 4,92 0,12 8,2 8,41 0,21 9.6 9,84 0.24 1 1,013 4,6 4,66 0,06 8,5 8,61 0.11 9.8 9,93 0.13 0 1,000 4,3 4,30 — 8,8 8,80 — 9.8 9,80 — 11,15 7.94 7,12 Abb. 7. Intensität der Bauzinsenbelastung verschiedener Kraftwerksbauten ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 185

vom charakteristischen Verlauf der Bauleistungen Der Trend der Bauaufwendungen ist eine Konsequenz der technischen Eigenarten und Vorbedingungen des Investitionsvorhabens. Zwischen dem Kraftwerk Losen- stein (fertiggestellt 1962) auf der einen Seite und den Kraftwerken St. Pantaleon (1965) und Garsten-St. Ulrich (1968) auf der anderen Seite besteht in dieser Hinsicht ein auffälliger Unterschied, wie in Abb. 6 zum Ausdruck kommt. Es zeigt sich hier der große wirtschaftliche Vorteil des Bauens im Trockenen, das sowohl in St. Pantaleon als auch in Garsten-St. Ulrich, nicht aber in Losenstein möglich war. Bezogen auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme war in Losenstein die 25°/o-Marke der Bauleistungen um rund 3/4 Jahre früher erreicht, als bei den anderen zwei Bauvorhaben, die 5O°/o-Marke mit noch etwas größerem zeitlichen Unterschied (vergleiche die dünnen unterbrochenen Senkrechten im Diagramm). In der anschließenden Tabelle (Abb. 7) wird die aus dem in Abb. 6 dargestellten Trend resultierende Bauzinsenbelastung errechnet — bewußt unter Ausschaltung der übrigen die Zinsen beeinflussenden Komponenten. Die Belastung der Kraftwerksbauten Losenstein, St. Pantaleon und Garsten-St. Ulrich mit Bauzinsen hätte sich demnach theoretisch wie 1 : 0,71 : 0,64 verhalten sollen. Wenn die tatsächliche Relation (1 : 0,46 : 0,32) größere Unterschiede aufweist, so sind diese in anderen Ursachen begründet, z. B. in einer zunehmend stärkeren Selbstfinanzierungskraft und in einer geringfügigen Kapitalerhöhung. Obwohl das „Abzugskapital“ (zinsfreie Lieferantenkredite und ähnliches) im Gegensatz zur industriellen Finanzierung im laufenden Betrieb eines ausschließlich wasserkraftorientierten Stromerzeugungsunternehmens kaum eine Rolle spielt, sollte man seine Bedeutung für die Baufinanzierung jedoch nicht unterschätzen. In der Abb. 8 wird aus gesammelten Erfahrungen (dünne durchlaufende Linie) nach dem Verfahren gleitender arithmetischer Durchschnitte die (starke) Trendkurve abgeleitet, die sich für die finanzielle Planung des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich als ausreichend verläßlich erwiesen und bewährt hat. Ob nun die Bauzinsen in der Praxis über oder unter den genannten theoretischen Werten liegen mögen, so sind diese Sätze jedenfalls ein Hinweis auf ihre große Bedeutung im Rahmen der Gesamtbaukosten. Sie schlagen sich in den spezifischen Ausbaukosten eines Kraftwerkes mit analogen Prozentsätzen nieder. Für das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich werden die spezifischen Ausbaukosten (Verhältnis Baukosten : Jahreserzeugung) voraussichtlich bei 2,15 S/kWh liegen. Dkfm. Dr. Hans Singer Vorstandsmitglied der Ennskraftwerke AG 4400 Steyr Rechtliche Belange des Kraftwerksbaues Garsten-St. Ulrich Von Dr. Kurt Baumgartner, Abt.-Direktor der Ennskraftwerke AG, Steyr In den Aufgabenkreis der Rechtsabteilung fallen bei einem Kraftwerksbau üblicherweise jene Angelegenheiten, welche unmittelbar durch Behörden geregelt werden oder zu deren Erledigung mangels gütlicher Vereinbarung Behörden in Anspruch genommen werden können. Hiedurch ergeben sich im wesentlichen folgende Aufgabenbereiche: 1. Die Einholung der notwendigen Bewilligungen, von der Erklärung zum bevorzugten Wasserbau bis zur Kollaudierung der fertigen Anlage. 2. Die Regelung der Entschädigungen, vor allem für Grundstücke, Gebäude und durch den Kraftwerksbau berührte Rechte. 3. Allgemeine Maßnahmen zur Klärung bestehender und künftiger Rechtsverhältnisse, wie Beweissicherungen u. dgl. Diese Aufgabenbereiche werden nicht nur von rechtlichen sondern von zahlreichen, außerhalb der Rechtsordnung liegenden, vor allem technischen Erwägungen, aber auch solchen des öffentlichen Interesses mitbestimmt. Es ist Aufgabe des Juristen, diese verschiedenartigen Gesichtspunkte in eine rechtliche Form zusammenzufassen, zumal auch von der Behördenseite die Federführung auf rechtlichem Gebiete liegt. Diese verschiedenen Erwägungen treten vor allem beim Erwerb des Wasserrechtes, der Kollaudierung der Anlagen, aber auch bei Entschädigungsfragen, insbesondere solchen von Liegenschaften auf, da hier oftmals nicht nur private, sondern auch öffentliche Interessen berührende Belange zu berücksichtigen sind. Es sei nur auf die Erhaltung von ganzen Ortschaften oder wesentlicher Teile dieser, auf Verhinderung von Abwanderungen und Aussiedlungen im Interesse der betroffenen Gemeinden, auf die durch den Kraftwerksbau manchmal vordringlich gewordenen Fragen der Raumplanung u. dgl. verwiesen. Diese Belange erfordern oft, das gegebene Siedlungsgefüge im wesentlichen zu erhalten. Von diesen allgemeinen Gesichtspunkten ausgehend, ist zum Kraftwerksbau Garsten-St. Ulrich folgendes zu sagen: 186 K. Baumgartner: Rechtliche Belange des Kraftwerksbaues Garsten-St. Ulrich

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