Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

Jeder Befehl der Automatik bringt eine Meldelampe zum Aufleuchten. Spricht nun zufolge einer Automatikstörung die Zeitüberwachung an, so bleiben die zu diesem Zeitpunkt leuchtenden Lampen aufgeschaltet, auch dann, wenn der dabei herrschende Schaltzustand z. B. durch eine nachfolgende Schutzabstellung wieder verändert wird. Es kann daher im Zusammenhang mit den Aufzeichnungen des Meldedruckers jederzeit festgestellt werden, welcher Schritt der Automatik zu einer Störung geführt hat. Die Auffindung von Störungen ist auf diese Weise wesentlich erleichtert. Dies trifft vor allem für Störungen zu, die nur fall weise auftreten. 4.1 Anreizschaltung für die Anfahr- und Abstellautomatik Die Automatik wird durch die Impuls-Befehle „Stillstand“, „Leerlauf“ und „Netzbetrieb“ gestartet. Diese >> Mn Folgtichallung f d 1t» W - l»i<tungi>chalt«f H Netzb«tn«b U Uetlaul 0 Stillstand ZU Zattubar wachung BR Blockiarungaf alaia Abb. 9. Schaltfolge für den Anfahrvorgang Befehle können örtlidi, im Kraftwerk Rosenau oder vom Lastvcrteiler in Steyr von Hand aus gegeben werden. Die Turbinenautomatik gliedert sidi in die Funktionsgruppen Stillstand-Leerlauf, Leerlauf-Netzbetrieb, Netzbetrieb-Leerlauf und Leerlauf-Stillstand. Der jeweilige Betriebszustand der Maschine (Stillstand, Leerlauf oder Netzbetrieb) ist in der Anreizschaltung gespeichert, so daß bei Eintreffen eines der oben angeführten Befehle die Schaltung entsdieiden kann, weldie der vier Funktionsgruppen angeworfen werden müssen. Anfahrbefehle s (Stillstand-Leerlauf) kann audi die EB-Umschaltautomatik (vgl. Pkt. 4.4) geben. Anfahr- und Abstellbefehle (Stillstand-Netzbetrieb, Netzbetrieb- Stillstand) können selbsttätig von der Staupegelregelung angeregt werden (vgl. Pkt. 5.2). Die Möglichkeit zum selbsttätigen Start der Automatik zwecks Deckung des Eigenbedarfes sowie in Abhängigkeit des Zuflusses wurde im Sinne einer „Selbststeuerung“ des Kraftwerkes vorgesehen. Die Anfahr- und Abstellbefehle vom Lastverteiler und von der Staupegelregelung sind keiner bestimmten Maschine zugeordnet, sondern sagen nur aus, daß eine beliebige Maschine angefahren bzw. abgestellt werden soll. Die Anreizsdialtung bewirkt in diesem Falle, daß jene Maschine angefahren wird, die am längsten steht bzw. jene Maschine abgestellt wird, die am längsten am Netz ist. Im Falle eines vollautomatisdien Betriebes mit der Staupegelregelung wird dadurch eine gleichmäßige Aufteilung der Betriebsstunden auf beide Maschinen erreicht. Abstellbefehle (Netzbetrieb-Stillstand, Leerlauf-Stillstand) können audi von den Schutzeinrichtungen angeregt werden. In diesem Falle wird die Anfahrautomatik blockiert. 4.2 Anfahrvorgang Die Schaltfolge für das Anfahren kann aus Abb. 9 entnommen werden. Die Anfahrbedingungen (riditige Stellung verschiedener Prüf- und Wahlsdialter, Druckreserve für den Turbinenregler, Spurlageröltemperatur gr. 20 °C und Hilfsspannungen vorhanden) werden laufend überwacht. Die Betriebsbereitschaft wird nadi Rosenau und zum Lastverteiler rückgemeldet. Ein laufender Anfahrvorgang kann örtlidi von Hand oder durch eine Schutzauslösung sowie von der Ferne durdi ein Abstellkommando unterbrodien werden. Die Dauer des Ablaufes der Funktionsgruppen Stillstand-Leerlauf und Leerlauf-Netzbetricb wird mittels Zeitrelais überwadit. Wird die vorgegebene Zeit überschritten, so wird ein Abstellbefehl angeregt und die Anfahrautomatik blockiert. Damit soll sidiergestellt werden, daß der Masdiinensatz bei Automatikfehlern bis zum Eintreffen von Personal nidit in einem eventuell unzulässigen Betriebszustand bleiben kann. Um einen Maschinensatz audi nach Ausfall des Eigenbedarfes zur EB-Versorgung heranziehen zu können, mußten die Reglerwindkessel entsprediend dimensioniert und die Steuerung der Hilfsbetriebe dieser Forderung angepaßt werden. 4.3 Abstellvorgang Der Abstellbefehl kann in jedem Betriebszustand unabhängig von der Belastung gegeben werden. Während die Abstellautomatik läuft, sind Anfahrbefehle 240 A. Loibl: Einrichtungen für die Automatisierung und Fernsteuerung

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