Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

gesperrt. Bezüglich Zeitüberwachung gilt sinngemäß das für den Anfahrvorgang Gesagte. Im Falle einer Zeitüberschreitung wird eine Schutzauslösung (Leistungsschalter, Entregungsschalter, Schnellschluß) angeregt. Der Stillstand der Maschine kann mit Hilfe einer optischen Einrichtung exakt überwacht werden. Die Einrichtung gestattet auch, Schleichdrehzahlen zu erfassen. Ein eventuelles „Wegschleichen“ eines Maschinensatzes, z. B. durdi Undichtheiten am Leitapparat oder sdiadhaften Bruchlenkern, wird gemeldet. 4.4 Eigenbedarfs-Umschaltautomatik Die EB-Automatik soll nadi Spannungsausfall selbsttätig eine EB-Versorgung herbeiführen. Die Sdialt- möglidikeiten sind in Abb. 10 entsprediend der Reihung der Zusdialtung bezeichnet. Führt die erste Sdialtung der Automatik innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu keiner Bespannung der EB-Sdiiene, dann wird auf die nächste Versorgungsmöglidikeit weitergesdialtet. Die Dauer des gesamten Umsdialtvorganges wird über- wacht. Im Falle einer Zeitübersdireitung wird die Automatik blockiert und eine Störmeldung angeregt. Mit Hilfe der Automatik kann eine EB-Umsdialtung audi von Hand aus angeregt werden. Der Übergang vom bestehenden auf den gewünschten Schaltzustand ist nur mit Spannungsunterbrechung möglich. Die Betriebsbereitschaft der einzelnen Abzweige wird überwacht. Jeder Abzweig kann für die Zuschaltung durdi die EB-Automatik blockiert werden. Die Blockierung wird audi durdi eine Schutzauslösung eingeleitet. 5. Staupegelregelung Die Kraftwerke an der Enns werden im Durchlauf- Schwellbetrieb1 gefahren. Dieser Betrieb bedingt bei entsprediender Wasserführung täglich einen mehrmaligen rasdien Lastwedisel (Abb. 11). Im Extremfall wird die Maschinenleistung von Null auf Vollast und umgekehrt innerhalb 15 min verändert. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei händischer Steuerung der Maschinen unvermeidbare Fallhöhenverluste durch vorübergehende Absenkung des Oberwasserspiegels auftreten. Mit Hilfe der Staupegelregelung sollen derartige Verluste weitgehend vermieden werden. Weiterhin soll erreicht werden, daß die Maschinen und audi die Wehrversdilüsse in Abhängigkeit der zufließenden Wassermenge und des OW-Pegels ohne äußeren Eingriff gesteuert werden. Der Regeleinrichtung ist zu diesem Zweck eine Steuereinheit beigefügt, die neben anderen Hilfsfunktionen bewirken soll, daß z. B. die Masdiinen- sätze zum riditigen Zeitpunkt gestartet und abgestellt werden. Die Betriebserfahrung wird zeigen, ob die gerätemäßig vorgesehene „Selbststeuerung“ des Kraftwerkes bis zur drei- bis vierfadien Ausbauwassermenge möglidi und sinnvoll ist. Der Einsatzbereidi der Staupegelregelung reicht bis zu einer Wasserführung von maximal 1200 m3/s. Bis etwa 300 m3/s erfolgt die Wasserabgabe durch die Maschinensätze und ab 300 m3/s bis etwa 600 m3/s über die drei Stauklappen. Für höhere Wasserführungen besteht die Möglichkeit, auch die Segmentverschlüsse an die Regelung aufzuschalten. Für die Regeleinrichtung ist erschwerend, daß neben der Einhaltung des OW-Pegels audi die Wassermenge und damit die Wirkleistung der Masdiinensätze nicht wesentlich vom Sdiwellbetriebsprogramm abweichen darf, d. h. die Regeleinriditung muß erreichen, daß der Durchfluß im geregelten Kraftwerk zeitlich verschoben, aber im wesentlichen den gleidien Verlauf wie der Zufluß hat. Eine Versudiseinrichtung wurde im Kraftwerk Losenstein erprobt und es konnten zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden. Das Beispiel eines Regelvorganges zeigt Abb. 12. 110 kV Freileitung RWM Ml MII Abb. 10. Schaltmöglidikeiten der EB-Automatik Im S di weilbetrieb kann bezüglich der Schwankungen des OW-Pegels und der Maschinenleistung ein günstigeres Verhalten der Staupegelregelung erreicht werden, wenn die Veränderung der Wasserabgabe des Oberliegers nidit in groben Stufen, sondern möglichst kontinuierlich erfolgt. Es wurde zu diesem Zweck für den Oberlieger des Kraftwerkes Losenstein ein Programmgerät4 verwendet, das gestattet, den Anfangs- und Endwert sowie die Anfangszeit und Endzeit für eine Leistungsänderung einzustellen. Die Veränderung der Leistung wird dann selbsttätig entsprechend den vorgegebenen Werten in sehr kleinen Stufen ausgeführt. Es ist daran gedacht, eventuell auch im Kraftwerk Rosenau ein derartiges Gerät einzusetzen. Die Bedienungstafel für die Staupegelregelung Garsten zeigt Abb. 5. Die Inbetriebnahme wird im März dieses Jahres erfolgen, so daß eine Erprobung der Wehrsteuerung noch während der Frühjahrshochwässer möglidi sein wird. ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 241

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