Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

Stelle erfuhr das Projekt eine den neuen wasser- und energiewirtschaftlichen Gegebenheiten erforderliche Korrektur. Das von den Ing.-Büros Sdiadiermayer & Sing, Linz und Gruner/Basel 1926 ausgearbeitete und 1929 konzessionierte Projekt paßte sich mit dein Stauziel von 311,5 m ü. A. besser an das künftige Unterwasser der Stufe Ternberg an. Die Wehrstelle wurde nach Fluß- km 40,0 zurückverschoben (200 in unterhalb des KW Rosenau), wodurch bei Beibehaltung der Krafthausstelle einem schwierigen Kanalabschnitt ausgewidien werden konnte. Der Ausbaudurdifluß wurde auf 140 m3/s erhöht. 1931 erfolgte eine neuerliche Projektsergänzung des letzten Entwurfes mit der Erhöhung des Ausbau- durdiflusses auf 187 m3/s und geringfügigen Abänderungen in der Kraftanlage. Erst im Jahre 1939 wurde von der „Reichswerke A. G. für Erz- und Hüttenwesen in Linz“ ein völlig neues Projekt ausgearbeitet, bei welchem allerdings sdion eine Stufe zwischen Ternberg und diesem Projekt vorgesehen war. Wiederum als Umleitungskraftwerk projektiert, war die Wehranlage bei Enns-km 36,6 und wies ein Stauziel von 302,5 in ü. A. auf. Reditsufrig verlief ein 1450 m langer OW-Kanal für 240 m3/s Ausbaudurdifluß. Die Kraftanlage und Triebwasserrückführung lag am SO- Ende der Garstener-Flußsdileife, etwa an derselben Stelle der nunmehr fertiggestellten Stufe Garsten. Die Zwischenstufe Rosenau sollte, dem Stauziel entsprechend, weiter flußauf erriditet werden. Ein weiterer genereller Entwurf aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg sah zwei Buchtenkraftwerke, nämlidi Lahrndorf (bei Enns-km 36,5) und St. Ulrich (bei Enns-km 33,2) mit je 6 m Fallhöhe vor. 2. Varianten 1960 der EKW Die Projektserstreckung war im Jahre 1960, bei Beginn der Projektsbearbeitung durdi die EKW, vorgegeben. Das 1954 fertiggestellte Kraftwerk Rosenau war für die Auslegung des Stauzieles maßgebend, als unterstromige Begrenzung war die Eisenbahnbrücke Garsten mit dem Beginn des Verbauungsgebietes der Stadt Steyr anzusehen. Aus wirtsdiaftlidien Erwägungen stand von vornherein fest, die zur Verfügung stehenden rund 13 m Rohfallhöhe in einer einzigen Stufe zu nutzen, und dabei die südliche Garstener-Flußsdileife (Böig) zu durdistechen, um den Markt Garsten vor großen Eindeichungen zu bewahren. 2.1 Variante 1 (Ausführungsprojekt) Die klarste Lösung bot Variante 1 (Abb. 2 a). Die südlidie Sehne der Garstener-Ennssdileife eignet sidi besonders gut für einen Durchstich und die Anordnung eines Buditenkraftwerkes. Die besonderen Vorteile dieser Anordnung sind: günstige verkehrsmäßige Lage von Baustelle und fertiggestellter Anlage, Erstellung der Hauptbauwerke in einer einzigen Baugrube ohne Ennsumleitung und besonderer Wasserhaltung, Gewinn an Siedlungsfläche in der trocken gelegten Ennssdileife nadi Verwendung dieser als Deponie, Umgehung des Rutschhanges Freising, minimale Beanspruchung von Grund und Boden. Ein Naditeil liegt darin, daß die Triebwasserrüdc- gabe etwa 1,2 km oberhalb der Eisenbahnbrüdce Garsten liegt und somit eine Verlängerung der freien Fließstrecke durdi die Stadt Steyr verursacht. Dieser Nachteil wird jedodi durdi eine kräftige UW-Austiefung, die das Gefälle von ursprünglidi 2%o auf etwa 0,8 %o verringert, größtenteils aufgewogen. Abb. 1. Lageplan der Enns zwisdien Steyr und Ternberg mit den Vorgängerprojekten 1916 bis 1948 1 Projekt Spychiger, 1916 2 Projekt Schachermayer, Sing, Gruner, 1923 3 Projekt RW. für Erz- und Hüttenwesen, 1939 4 a Projekt Lahrndorf 4 b Projekt St. Ulridi 2.2 Variante 2 (kurze Umleitung) Mit Variante 2 (Abb. 2 b), einem Umleitungskraftwerk mit der Wehranlage im Durchstich wie Variante 1 und dem Krafthaus unmittelbar oberhalb der Eisen- balinbrücke Garsten, war wohl eine optimale Nutzung des verfügbaren Gefälles und wiederum auch die Umgehung des Rutschhanges Freising gegeben, dodi spra- dien hier sowohl die weitgehenden Eingriffe in das Landsdiafts- und Ortsbild Garsten als auch die nicht sehr erwünschte Trennung von Wehr und Kraftanlage dagegen. 2.3 Variante 3 (Pfeilerkraftwerk) Die Variante als Pfeilerkraftwerk (Abb. 2 c) wird dem Verlangen, möglichst viel der zur Verfügung stehenden Fallhöhe nutzbar zu machen, geredit (wie auch Variante 2), doch fällt der gesamte rutschgefährdete Abschnitt ..Freising“ in den Staubereidi, was eine sehr ÖZE • Jhg. 21 • Heft 5 189

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