Das Ennskraftwerk Garsten - St. Ulrich

I 4 Groß- und 20 Kleinobjekte mußten dem Wasser weichen. Baukosten und spezifische Werte Der Bau ist nicht ganz zu Ende. Die Baukosten werden aber 315 Mio S nicht überschreiten. Die spezifischen Ausbaukosten liegen bei 2,23 S/kWh und 9 800 S/kW. Erd- und Felsbewegungen .......... 1 100 000 m3 Beton .............................................. 70 000 m3 Baustahl .......................................... 1 600 t Dichtungsschalen ............................ 11 000 m2 rekultivierte Flächen...................... 14 ha Stahlwasserbau etwa...................... 770 t Gewicht der maschinell-elektrischen Einrichtungen etwa............ 1 300 t Die baukünstlerische Gestaltung des Krafthauses Die Lösung jeder Bauaufgabe soll eine Bezogen- heit der Form zur Funktion aufweisen. Dies gilt nicht zuletzt auch im Industriebau. Wenn auch hier der Spielraum für eine freie Entscheidung viel geringer ist als bei den sonstigen. Aufgaben, so hat der Architekt doch die Möglichkeit, ja die Pflicht, den Industriebau als künstlerische Aufgabe zu werten. Die Hauptkomponente der Gestaltung muß das Erfüllen der Funktion sein. Mit von Bedeutung erscheinen aber auch das sorgfältige Einfügen jedes Industriebaues in die größere Einheit, sei es nun in die Stadt, das Dorf oder die Landschaft. So bedeutet es auch einen Unterschied, ob ein Kraftwerk in einer Felsschlucht erstellt werden soll oder in einer freien Flußlandschaft. Die baukünstlerische Gestaltung der Werksanlage des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich ist unter diesen wohl allgemein gültigen Gesichtspunkten erstellt — die Verbindung technischer Zweckmäßigkeit mit ästhetischer Schönheit zu schaffen und eine Bezogenheit zu der hier gegebenen Landschaft und Umgebung zu setzen, das war das Ziel. Das Kraftwerk Garsten-St. Ulrich liegt in der sich frei öffnenden Flußlandschaft der Enns. Die Lage ist vor allem gekennzeichnet durch den. mächtigen Komplex des ehemaligen Klosters, welches sich als dominierende Masse über den Ort Garsten erhebt. Wesentlich ist auch die alte Siedlung am Ostufer mit ihren behäbigen Bauernhöfen. Die Werksanlage weist primär zwei Hauptfunktionen auf, die sich in den zwei Hauptbauteilen, nämlich dem Krafthaus selbst und der Wehranlage ausdrücken. Dazu kam im Falle Garsten noch eine weitere Funktion, nämlich die beiden Ufer miteinander durch eine Fahrbrücke zu verbinden. Eine wichtige Aufgabe für das Krafthaus hat zudem der künstlich aufgeschüttete Damm am Westufer zu erfüllen. Diesen Funktionen entsprechend ist die Anlage geformt, und zwar asymmetrisch — am rechten Ufer das eigentliche Krafthaus als kräftig lagernder Block und Dominante des Gesamtbauwerkes — daran anschließend zum linken Ufer hin die Felder und Pfeiler des Wehres. Am linken Ufer ist der Wehrpfeiler zu einem brückenkopfartigen Abschluß gestaltet. Es ist dies das 180 Die baukünsllcrische Gestaltung des Krafthauses

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