Die Haus- und Hofnamen der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen

DIE HAUS- UND HOFNAMEN DER GEMEINDEN FISCHLHAM, SCHLEISSHEIM, STEINHAUS, THALHEIM UND WEISSKIRCHEN (POL. BEZIRK WELS, OBERÖSTERREICH) DISSERTATION zur Erlangung des Doktorgrades an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien eingereicht von Irene Dichtl

Hausnamen und Hofnamen im Bezirk Wels Oberösterreich Irene Dichtl: Die Haus- und Hofnamen der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen. (Pol. Bezirk Wels, Oberösterreich) Dissertation Universität Wien, 1966 Die Arbeit wurde mit Einverständnis der Verfasserin gescannt, mit einer automatischen Texterkennung transkribiert, überprüft und Fehler der Texterkennung verbessert. Die pdf Datei hat ein automatisch generiertes Inhaltsverzeichnis, das zu den einzelnen Kapiteln führt. Die Seitennummern der Originalarbeit wurden beibehalten. Impressum: Gotthard Schönmayr, 2023. Kontakt: gotthard@schoenmayr.net

Vorwort Meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Univ. Prof. Dr. Eberhard Kranzmayer, gilt mein besonderer Dank dafür, daß ich diese Arbeit übernehmen durfte und er sie in freundlichster Weise mit vielen wertvollen Anregungen und Ratschlägen förderte. Zu wärmsten Dank fühle ich mich auch Frau Univ. Doz. Dr. Maria Hornung verpflichtet, die mir mit wohlwollendem Interesse bei meiner Arbeit behilflich war. Herrn Univ. Ass. Dr. Herbert Tatzreiter danke ich für die Erklärungen bei der Transkription der mundartlichen Aussprache- formen und für auch sonst gegebene Hinweise. Bei meinen Arbeiten in den oberösterreichischen Archiven wurde mir stets größte Hilfsbereitschaft entgegengebracht. So danke ich besondere Herrn Museumsdirektor Dr. Gilbert Trathnigg vom Stadtarchiv Wels, Herrn Univ. Doz. Dr. P. Wıllibrord Neumüller vom Stiftsarchiv Kremsmünster, Herrn Ober-Staatsbibliothekar Hofrat Dr. Hans Zedinek vom Stiftsarchiv Lambach. Den Archivaren des oberösterreichischen Landesarchives in Linz sei an dieser Stelle herzlich gedenkt, vor allem Frau Dr. Herta Hageneder, von der ich zahlreiche Hinweise erhielt. Für die Gewährung der Einsichtnahme in die Pfarrmatriken danke ich den hochw. Pfarrherren der einzelnen Gemeinden. Auch den Gewährsleuten, denen ich viele Auskünfte zu verdanken habe, möchte ich hier meinen Dank aussprechen.

I INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Inhaltsverzeichnis ........................... I QUELLEN A) Handgeschriebene Quellen ........ III 1. Grundbuchamt Wels ................... III 2. OÖ. Landesarchiv Linz .................. III 3. Hofkammerarchiv Wien ,............. VIII 4. Stadtarchiv Wels ......................... VIII 5. Stiftsarchiv Kremsmünster .......... IX 6. Stiftsarchiv Lambach ................... X 7. Die Pfarrarchive ........................... X B) Gedruckte Quellen ...................... XI C) Allgemeine Literatur ................... XII D) Wörterbücher und Grammatiken. XIX E) Kartenwerke ................................. XX EINLEITUNG. ........................ 1 I. Die Geschichte ............................. 8 l. Die urgeschichtliche Zeit ............ 8 2.Die Kelten ......................... 10 3.Die Römer ...................... 11 4.Die Baiern ......................... 14 II. Raum und Landschaft ................... 20 1.Die geographische Lage 20 2.Das Klima ............................ 22 3.Der Verkehr ................ 23 I

II III. Die Hofnamen ........... 25 1.Die Bedeutung der Hofnamenforschung 29 2.Hofnamengruppen .................... 30 3.Das Alter der Hofnamen .............. 32 IV. Die Hofformen ........................ 35 1. Der Vierkanthof ...................... 35 2.Der Dreikanthof ...................... 37 3. Der Hakenhof 38 4.Das Kleinbauernhaus .................. 39 5.Das Kleinhaus .......“................ 39 V. Hinweise zur Benützung des Hauptregisters 1.Allgemeine Bemerkungen ............... 40 2.Die mundartlichen Formen ............. 40 3.Die urkundlichen Belege .............. 41 4.Die Etymologien ...................... 41 5.Grundwort- und Simplexverzeichnis… 42 6.Abkürzungen .......................... 49 7.Kurzzitate .................. ........ 53 HAUS - UND HOFNAMENREGISTER 55 Gemeinde Fischlham ................... 56 Gemeinde Schleißheim ................. 123 Gemeinde Steinhaus ................... 171 Gemeinde Thalheim .................... 270 Gemeinde Weißkirchen ................. 358 Alphabetisches Verzeichnis der Haus- und Hof- namen nach Gemeinden ...................... 451 Curriculum vitae . .................... 473 II

III QUELLEN A) Handgeschriebene Quellen l. Grundbuchsamt in Wels Grundbuch der KG Fischlham und Forstberg 1882 Grundbuch der KG Schleißheim und Dietach 1882 Grundbuch der KG Steinhaus und Oberschauers- berg 1882 Grundbuch der KG Thalheim, Ottsdorf und Aschet 1880 Grundbuch der KG Grassíng und Sinnersdorf 1880 Grundbuch der KG Weißkirchen und Weyerbach 1880 2. Oberösterreichisches Landesarchiv in Linz a) Franziszeischer Kataster Mappe 57 : KG Aschet 1826 Indications-Protocoll der Bau Parzellen der Gemeinde Aschet 1826 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Aschet Mappe 122 = KG Dietach 1826 Indications-Protocoll der Grund Parzellen der Gemeinde Dietach 1825 Verzeichnis aller Steuersölden in der Steuergemeinde Dietach 1826 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Dietach Mape 207 : KG Forstberg 1826 Alphabetischea Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Forstberg III

IV Mappe 212 : KG Fischlham 1825 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Fischlham 1831 Tabelle über den 1831 erhobenen Viehstand und Aussaat Mappe 220 : KG Forstberg 1831 Tabelle über den 1831 erhobenen Viehstand und Aussaat Mappe 266 : KG Grassing 1825 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Grassing 1831 Tabelle über den 1831 erhobenen Viehstand und Aussaat Mappe 704 : KG Oberschauersberg 1826 Indications-Protocoll der Bau Parzellen der Gemeinde Oberschauersberg Mappe 732 : KG Ottsdorf 1825 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthumer der Gemeinde Ottsdorf Mappe 743: KG Oberschauersberg 1831 Tabelle über den 1831 erhobenen Viehstand und Aussaat Mappe 762 : KG Ottsdorf 1831 Tabelle über den 1831 erhobenen Viehstand und Aussaat Mappe 934 : KG Schleißheim 1831 Ausweis uber den Viehstand und Aussaat pro 1831 Mappe 942 : KG Schleißheim 1825 Verzeichnis aller Steuersölden in der Steuergemeinde Schleißheim 1826 Indications-Protocoll der Grund Parzellen der Gemeinde Schleißheim IV

V Mappe 975 : KG Sinnersdorf 1825 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Sinnersdorf 1631 Ausweis über den Viehbestand und Aussaat für 1831 Mappe 1003 : KG Steinhaus 1825 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- Eigenthümer der Gemeinde Steinhaus Mappe 1033 : KG Thalheim 1826 Indications-Protocoll der Bau Parzellen der Gemeinde Thalheim 1826 Alphabetisches Verzeichnis der Grund- eigenthümer der Gemeinde Thalheim Mappe 1146 : KG Weißkirchen 1825 Verzeichnis aller Steuersölden in der Steuergemeinde Weißkirchen 1831 Ausweis über den Viehstand und Aussaat für 1831 Mappe 1158 : KG Weyerbach 1826 Indications-Protocoll der Grund Parzellen der Gemeinde Weyerbach 1831 Ausweis über den Viehstand und die Aussaat für 1831 b) Josefinisches Lagebuch Fassionsbücher von 1788 : Aschet T 16 Dıetach T 37 Fischlham T 77 Forstberg T 85 Grassing T 100 Oberschauersberg T 262 Ottsdorf T 274 Schleißheim T 335 Sinnersdorf T 348 V

VI Fassionsbücher von 1788 : Steinhaus T 362 Thalheim T 372 Weißkirchen T 410 Weyerbach T 415 c) Theresianischer Kataster: Gültbuch von 1750 Handschriften: Band Herrschaft 177 Achleiten, Landgut 179 Almegg 181 Dietach-Ottsdorf 199, 200 Feyregg 222, 223 Gmunden, Stadt 224 - 227 Gschwandt 41, 42 Hartheim 45. 46 Irnharting 237 - 243 Kremsmünster, Stift 65 - 68 Lambach, Stift 244, 245 Leonstein 81 Mistlbach 250 Mühlgrub 94 - 96 Parz 261 - 263 Pernstein 102 Polheim 103, 104 Puchberg 270, 271 Schlierbach, Stift 281, 282 Steinhaus 317 Traunegg, Landgut 142 Wagrain 166 Wels, Bürgerspital 167 Wels, Bruckamt 154 - 161 Wels, Grafschaft 168 Wels, Lichtamt 162 - 165 Wels, Stadt VI

VII Akten: Band Nummer Herrschaft 64 1 Almegg 66 3 Dietach und Ottsdorf 69 2 Egendorf, Landgut 110 9 Freystadt 78 1 Gmunden, Pfarrhof 77 5 Gmunden, Pfarrkirche 17 3 Hartheim 19 6 Indernsee 20 1 Irnharting 83 8-10 Leonstein 85 3 Mühlgrub 87 2 Ottsdorf, Benefizium 35 4 Parz 87 5 Pernau, Landgut 36 6 Pernau, Landgut auf der Haid 90 9, 10 Schleißheim, Pfarrkirche 47 7 Starhemberg 95 4 Steinerkirchen, Pfarrhof 95 5 Steinhaus 100 6 Steyr, Messerer Handwerk 101 6 Steyr, Trienten Stiftung 48 12 Thalheim, Gotteshaus 102 1, 2 Thalheim, Pfarrhof 103 3 Traunegg Landgut 58 3 Wels, Flesser Zöchamt 56 4 Wels, Grafschaft 58 4 Wels, Ledererzöch 58 2 Wels, Siechenamt 57 1-3 Wels, Stadt 58 6, 7 Wels, Stadtpfarrkirche 53 2 Wagrain 106 7 Weißkirchen, Pfarrhof 62 4 Würting VII

VIII d) Urbare Urbarium über die Eyselsbergische Fidei Commiß Herrschaft Steinhaus von 1719. Urbar des Minoritenklosters in Wels von 1669. Landeshaupt- mannschaftsarchiv Nr. 11 Urbare der Herrschaft Spielberg von 1610. Urbare der Herrschaft Scharnsteın von 1584. Urbare der Herrschaft Ottsdorf von 1545 und 1572 (Hohenecks Anschläge Band II und III). Urbare der Herrschaft Tolet, Bezirk Grießkirchen von 1518. (Handschrift Nr. 110-113). e) Lehenbücher Lehenbuch des Königs Ladislaus 1.Bd. 1455-1457 (Abschrift aus dem 19.Jh.). Lehenbuch des Herzogs Albrecht IV. von 1395 (Abschrift aus dem 19.Jh.). Lehenbuch des Herzogs Albrecht V. von l430 (Abschrift aus dem 19.Jh.). 3. Hofkammerarchiv Wien Urbar des kaiserlichen Viztum Amtes in Linz von ca.1580- Urbar der kaiserlichen Burgvogtei in Wels von 1584. Urbar der Herrschaft Pernstein von 1581. 4. Stadtarchiv in Wels 1563 Frühmeß Urbar: Der Fruemeß Stifft zu Wells 1563 Sankt Johannsaltar Urbar: Sannt Johanna Alltar Stifft zu Wells Gülten unnd [sic] Einkhomenns Urbar Puech, auch der darüber lauttunden [sic] brieflichen Urkhunten Registratur VIII

IX 1563 Zwölf Boten Urbar: Zwelff potn Altarstifft zu Wells Gülten und Einkhumens, Urbarbuech. Auch Registratur der darüber lauttunden brieflichan Urkhunden 1563 Spitalsregistratur: Registratur aller und jeder brieflichen Urkhunt über Sannt Elspeten oder Bürgerapitalls zu Wells. 1563 Bruckamtsregistratur: Registratur aller und jeder brieflichen Urkhundt über Sanndt Gillign und der Pruggen zu Wells. 1563 Siechenurbar und Registratur: Das Sieben Hauß zu Wella Urbar Puech. 1590 Urbar des Bürgerspitals: Urbarj des ßürgerspital zu Wels; 1547 Urbarbuch von St.Gil1igen: Sannt Gillign unnd [sic] der Prugkhn zu Wells Urbarpuech 1526 Allgemeine Urbare, Diensturbare 1663 Lichtamtsurbar: Urbarj Liecht Ambt von 1663. 1663 Spitalaamturbar: Urbarj Spittal Ambt von 1663 1663 Siechamtsurbar: Urbarj Siech Ambt von 1663. 5. Stiftsarchiv Kremsmünster 1699 Haupturbar und Grundbuch über das löbliche Stift und Kloster Kremsmünster in Österreich ob der Enns 1650 Verzeichnuß der Obrigkeiten, Güetlern, Häuser Unterthanen und Zehentherren in Vischlhamer Pfarr. 1526 Einlageabschrift von allen, des löblichen Stüftes Crembsmünster undergehörigen Pfarren, Stüften und Gottsheuser, de Anno 1526. IX

X 6. Stiftsarchiv Lambach Akten Schuberband 560 Akten Schuberband 425 1786 Robotregister Handschrift Bd.68 1750 Kartenwerk: Hausmappen S V, S I 1718 Urbarium des Stiftes Lambach 1684 Verzeichnis der Roboter Handschrift Bd. 68 1540 Diensturbar Handschrift Bd. 44 7. Die Pfarrarchive Fischlham : 1755 Beichtregister 1783 Pfarrbeschreibung 1828 Pfarrbeschreibung 1895 Verzeichnis der Häuser und deren Namen Schleißheim: Taufbücher tom. I - V Todten Register tom. I - III Trauungssbuch tom. II Steinhaus: 1785 Geburt;-Trauungs- und Sterbregister der Ortschaften Oberhart, Oberschauırsberg, Steinhaus, Taxlberg und Unterhart 1796-1853 Sterbregister tom.II 1802-1843 Trauungsbuch tom. II 1830-1839 Taufbuch tom.III 1839-1850 Taufbuch tom.IV 1844-1879 Trauungsbuch tom.III 1854-1873 Sterbebuch tom.III 1880-1891 Trauungsbuch tom.IV 1892-1919 Trauungsbuch tom.V X

XI Thalheim: 1597-1642 Taufbuch tom.I 1629-1731 Kürchen Raittungen tom.I 1668-1670 Zechent Register 1671-1731 Kirchen-Raittung tom.II 1641-1671 Taufbuch tom.III 1703-1738 Trauungsbuch tom.III 1715-1771 Todten Buch tom.III 1739-1770 Trauungsbuch tom.IV 1754-1792 Sterbregister tom.V 1785 Sterbregister tom.VI 1785-1855 Geburtsbucher der Ortschaften Aigen, Aschet, Bergerndorf, Edtholz, Ottsdorf, Thalheim, Traunleiten und Unterschauersberg 1862 Pfarrbuch der Pfarre Thalheim tom.VII 1892 Geburts- und Taufbuch tom.X 1903 Taufbuch tom.XI Weißkirchen: 1597-1625 Tauf-, Trauungs- und Todtenbuch tom-I 1626-1645 Taufbuch tom. II Tauf- und Totenbücher tom. III-VI B) Gedruckte Quellen Die landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs aus dem 13. und l4.Jh.. hg. von Alfons Dopsch, Wien und Leipzig 1904 Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, hg. von Konrad Schiffmann, Wien u.Leipz1g 1912 Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Linz 1933 - 1939 Schiffmann Konrad, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich, 2 Bde., Linz 1935, mit Ergänzungsband, München, Berlin 1940 XI

XII Lehenbuch des Herzogs Albrecht III. 1380-1394, gedruckt im Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Band X., Linz 1933- 1939 Lehenbuch des Königs Ladislaus Posthumus für Österreich ob und unter der Enns, 1453-1457 gedruckt im Notizblatt, Beilage zum Archiv für Kunde Österreichischer Geschichtsquellen, hg. von der historischen Commission der Akademie der Wissenschaften Wien, Bd.IV, 1854 C) Allgemeine Literatur ALLGEMEINES VERZEICHNIS der Orts- gemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31.Dezember 1910. Nebst vollständigem alphabetischen Namensver- zeichnung. von der K.K. Statistischen Zentral- kommission in Wien, Wien 1915 ARCHIV für Österreichische Geschichte, Bd. 94. 97, 104 BACH Adolf, Deutsche Namenkunde in 3 Bänden Bd-1 (1. und 2.Auflage) Die deutschen Personennamen Bd.2 (1. und 2_Auflage) Die deutschen Ortsnamen. Heidelberg 1952. Ba.3 Registerband bearbeitet von Dieter Berger. BACH Adolf, Die deutschen Namen auf -ing in ihrer geschicht- lichen und räumlichen Entwicklung. In: Rheinisches Vierteljahresblatt., 1940 S.77-90 BRECHENMACHER J. K., Deutschen Namenbuch, Stuttgart 1928 BRUNNER Otto, Land und Herrschaft, Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter. Vierte, unveränderte Auflage, Wien-Wiesbaden 1959 COMENDA Hans, Materialien zur landeskundlichen Bibliographie Oberösterreichs, Linz 1891 EBERL B,. Die Bedeutung der Ortsnamen für die Vor- und Frühgeschichteforschung. In: Der bayrische Vorgeschıchtsfreund, Heft 3. München 1923 XII

XIII EBERL B., Die bayrischen Ortsnamen als Grundlage der Besiedlungsgeschichte, 2 Teile, München 1925 EGGER R., Oberösterreich in römischer Zeit. In: Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines, Bd.95 1950 EHRLICH 0.,Die Orts- und Gemeindenamen Oberösterreichs, in ihrer wenigstens teilweisen Herleitung. Der oö. Geschäfts-, Haus- und Volkskalender, Linz 1859 FERIHUMER Heinrich, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. von der österr. Akademie der Wissenschaften Wien 1956. Ü. Abteilg. Die Kirchen- und Grafschaftskarte, 7.Teil: Oberösterreich. FINSTERWALDER Karl, Die Familiennamen in Tirol und Nachbargebieten una die Entwicklung des Personennamens im Mittelalter. Mit einem urkundl. Nachschlagewerk für 4100 Familien und Hofnamen, Innsbruck 1951 (Schlernschrıften 81). FÖRSTEMANN Ernst, Altdeutsches Namenbuch, Bd.l: Personennamen, völlig umgearbeitete Auflage, Bonn 1901; Bd.2: Orts- und sonstige geographische Namen 3.Auflage, Bonn 1913 und 1916. GEBHARD Torsten, Wegweiser zur Bauernhausforschung in Bayern. Mit 70 Textzeichnungen und Tafeln von Werner Meyer. München-Pasing 1957 (Bayerische Heimatforschung 11). GIELGE J., Topographisch-historische Beschreibung des Landes ob der Enns, 3 Bde., Wels 1814/15. GOTTSCHALD Max, Deutsche Namenkunde. Unsere Familien- namen nach ihrer Entstehung und Bedeutung, 2. verm. Aufl., München 1942. GOTTSCHALD Max, Die deutschen Personennamen (Sammlung Göschen) Berlin 1940. GRABHERR Norbert, Burgen und Schlösser in Oberösterreich 2 Bde., Linz 1964. GROHNE Ernst, Die Hausnamen und Hauszeichen, ihre Geschich- te, Verbreitung und Einwirkung auf die Bildung der Familien- und Gassennamen, Göttingen 1912. GRUBER Johann, Oberösterreichs Vergangenheit im Rahmen der österreichischen Geschichte von der Urzeit bis zur Gegenwart, Linz 1933. HAGN Theodor, Urkundenbuch für die Geschichte des Benedik- tinerstiftes Kremsmünster, Wien 1852. XIII

XIV HECKL Rudolf, Die Grundformen des ländlichen Bauens, Salzburg 1949 (Oberösterreichische Baufibel 1) HECKL Rudolf, Oberösterreich - Landschaft, Landwirtschaft, Landbaukunst. Schriftenreihe der oö. Landwirt- schaftskammer Östterr. Agrarverlag, Wien 1947 HEINZE A. - CASCORBI P. Die deutschen Familiennamen, geschichtlich, geographisch, sprachlich, 7.verm. Aufl. hg. von Paul Cascorbi, Halle 1955. HELBOK Adolf, Die Ortsnamen im Deutschen, Berlin 1939 HERTEL Engelbert Die deutschen Familiennamen Ihre Herkunft und ihre Erklärung auf Grund der Namen- vergleichung, Bremen, Berlin 1935 HOFFMANN A., Die oberösterr. Städte und Märkte, Jahrbuch des oö. Musealvereines, Bd 84, 1932 HORNUNG Maria - ROITINGER Franz, Unsere Mundarten. In Sprecherziehung, Heft 5, Wien 1950 HORNUNG Maria, Mundartkunde Osttirols. Eine Dialekt- geografische Darstellung mit volkskundlichen Einblicken in die altbäuerliche Lebenswelt Mit 39 laut- und wortkundlichen Karten und 61 Abbildungen. Wien 1964 Studien zur öster- reichisch-bairischen Dialektkunde Nr. 3. JANDAUREK Herbert, Das Alpenvorland zwischen Alm und Krems. Seine fruhmittelalterlichen Bodendenkmaler und Grundherrschaften Linz 1957 JANDAUREK Herbert, Die Ortsnamen des oó. Bezirkes Vöklabruck und ihre Geschichte, phil. Diss., Wien 1957 KARPELLUS Roswitha, Siedlungsgeschichte der ehemaligen Grafschaft Pitten auf namenkundlicher Grundlage die Namen der Flüsse, Siedlungen und Einzelhöfe, phil. Diss., Wien 1959 KASTNER Julius Die Ortsnamen der Gerichtsbezirke St.Florian, Enns, Kremsmünster und Steyr Geschichte und Deutungen, phil. Diss., Wien 1963 KIESSLING Franz Xaver, über deutsche Sippennamen, Wien 1926 XIV

XV KIESSLING Franz Xaver, Bedeutung der Ortsnamen- forschung für deutsches Volkstum, Wien 1925 KLEINPAUL Rudolf, Die deutschen Personennamen, Berlin-Leipzig 1909 KNAPP Saelde, Die Hofnamen des Kärntner Zollfeldes und seiner Umgebung, phil. Diss., Wien 1960 KOLL Franz, Der Bauernhof in Plan und Bau, mit 280 Ab- bildungen, Linz 1950 KOURIL Irmtraut, Die echten -ing Namen in 00., Salzburg, Tirol und Vorarlberg, phil. Diss., Wien 1950 KRANZMAYER Eberhard, Die Ortsnamen des Bezirkes Wels als siedlungsgeschichtliche Quellen. In: Jahrbuch des Musealvereins Wels 1956 KRANZMAYER Eberhard, Die Besiedlung in der Geschichts- und Namenkunde. In: Unsere Heimat 26 1955 KRANZAYER Eberhard, Die österr. Bundesländer und deren Hauptstädte in ihren Namen, Wien 1956 KRANZMAYER Eberhard, Ortsnamenbuch von Kärnten. I.Teil: Die Siedlungsgeschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart im Spiegel der Namen. Klagenfurt 1956 II.Teil: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamen- buch. Klagenfurt 1958 | KRANZMAYER Eberhard, Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien 1956 KRANZMAYER Eberhard, Die Ergebnisse der neuesten österreichischen Ortsnamenkunde und das Land Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Bd.97, 1957 KRANZMAYER Eberhard, Zur Ortsnamenforschung im Grenzland. In; Zeitschrift für Ortsnamenforschung Bd. X, 1934 KRIECHBAUM E., Das Bauernhaus in OÖ. Forschung zur deutschen Landes- und Volkskunde, Bd.29, H.3, Stuttgart, 1933 KRIECHBAUM Eberhard, Oberösterreich, Landschaft und Kulturbild, Braungau [sic] 1925 LAMPRECHT J., Historisch-topographische Matrikel oder geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes ob der Enns, Wien 1863 LAMPRECHT Otto, Die Anfange der Vulgarnamen, In: Blätter für Heimatkunde, Jg.1 Nr. 11-12. 3 10 XV

XVI LANG A., Zu den Anfängen der Vulgo-Hausbezeichnungen. In; Blatter für Heimatkunde, Jg.1,Nr. 5-6, S.5 LECHNER Karl, „Potschalln“- „Parschalches“ -— „Paschaler“. Ein Beitrag zur österr. Rechtsgeschichte und Volks- kunde. In: Aus Verfassungs- und Landesgeschichte. Festschrift zum 70.Geburtstag von Theodor Mayer. I. Bd.: Zur allgemeinen und Verfassungsgeschichte. Lindau / Konstanz 1954 MEINDL Konrad, Geschichte der Stadt Wels, 2 Bde., Wels 1878 MÜLLER Werner - TRATHNIGG Gilbert, Religionen der Griechen, Römer und Germanen, Wels 1954 MUSIL Elisabeth, Die Ortsnamen auf -heim in Westen Oster- reichs, phil. Diss., Wien 1953 NOTITZBLATT, Beilage zum Archiv für Kunde Österr. Geschichtsquellen, hg. von der historischen Commission der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften, IV.Bd., Wien 1854 ORTSVERZEICHNIS VON ÖSTERREICH, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volks- zählung vom 7.Marz 1923, hg. vom Bundesamt für Statistik, 2.Teil Oberösterreich und Salzburg, Wien 1928 ÖSTERREICHISCHER AMTSKALENDER für das Jahr 1965, Wien 1965 PACHMAYR M., Historico-chronologica series abbatum et religiosorun monasterii Cremifanensis Styrae 1777 PESTA P., Die oberösterr. Siedlungsnamen mit den Grundwörtern -felden, -hausen, -kirchen, -stetten, -wang,- phil. Diss. Wien 1960 PFEFFER Franz, Das Land ob der Enns, Linz 19538 PFEFFER Franz, Erläuterungsband zum Atlas von Oberöster- reich, Textteil, Linz 1958 PICHLER Hans, Die Haus- und Hofnamen des Gerichtsbezirkes Millstatt in Oberkärnten, phil. Diss., Wien 1960 PILLWEIN Benedikt, Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, Linz 1828 2.Teil: Der Traunkreis PILLWEIN Benedikt, Kurzer Wegweiser durch den Traunkreis nach seinem jetzigen Bestande in geschichtlicher, geographischer und statistischer Beziehung, Linz 1838 PITTIONI R., Allgemeine Urgeschichte und Urgeschichte Österreichs, Leipzig 1927 XVI

XVII POSCH A., Beitrage zur Siedlungsgeschichte des oberen Traunviertels, phil. Diss., Wien 1940 PRITZ F.X., Geschichte des Landes ob der Enns, 2 Bde., Linz 1846 PUFFER Hermann, Linz und das Land ob der Enns, Linz 1947 RAINER Alexander, Die Haus- und Hofnamen des Lurnfeldes, phil. Diss., Wien 1958 ROHRHOFER Josef, Einführung in die Geologie von Wels und seiner nächsten Umgebung. In: Jahresbericht des Bundesrealgymnasiums in Wels, 00. 1935/34 SEKKER Franz, Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs, Linz 1925 SCHIFFMANN Konrad, Die oberösterr. Ortsnamen, Linz 1903 SCHIFFMANN Konrad, Die Stationsnamen der Bahn- und Schiffahrtslinien in Oberösterreich, Linz 1919 SCHIFFMANN Konrad, Das Land ob der Enns. Eine alt- bairische Landschaft in den Namen ihrer Siedlungen, Berge, Flüsse und Seen, München 1922 SCHMIDT Friedrich, Die freien bäuerlichen Eigengüter in Oberösterreich, phil. Diss., Breslau 1941 SCHÜTZ C.-MÜLLER F, Mappa von dem Land ob der Enns, so auf allerhöchstem Befehl Sr. Röm. k. k. apost. Mayestaet Josef II. in dem Jahre 1781 reducirt und in Kupfer gestochen von C. Schütz und geschrieben von F. Müller, 1787 SCHWARZ Ernst, Deutsche Namenforschung, 2 Bde. Bd.I Ruf- namen und Familiennamen, Bd. Ü Orts- und Flurnamen, Göttingen 1949-1950 SCHWARZ Ernst, Beiträge zur oberösterr. Ortsnamenkunde. In: ZfON I, S.191 ff. SCHWARZ Ernst, Die oberösterr.Ortsnamenforschung. In: ZfON IV, 1928 SPEZIALORTSREPERTORIUM VON OBER - ÖSTERREICH, Wien 1916. Auf Grund der Volkszählung vom 31.12.1910 hg. vom statistischen Zentralamt Wien, STRNADT Julius, Historischer Schulatlas von Oberösterreich und Salzburg, Wien 1907 STRNADT Julius, Geburt des Landes ob der Enns, Linz 1886o XVII

XVIII STRNADT Julius, Materialien zur Geschichte der Entwicklung der Gerichtsverfassung und des Verfahrens in den alten Vierteln des Landes ob der Enns bis zum Untergange der Patromonialgerichtsbarkeit, Linz 1908 STUMFVOLL Karl, Heimatbuch von Thalheim, Wels 1954 TARNELLER Joseph, Die Burg-, Hof und Flurnamen in Gries bei Bozen, Innsbruck 1924 (Schlernschriften Nr. 6) TARNFELLER Joseph, Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden, 1.Teil, Wien 1910 TARNFELLER Joseph, Die Hofnamen in den alten Kirchspie- len Deutschnofen-Eggental und Vels am Schlern, Wien 1914 TATZREITER Herbert, Sprachbiologische Untersuchungen an der Mundart von Steinbach am Ziehberg, phil. Diss Wien 1964 TEUTONISTA, Zeitschrift für deutsche Dialektforschung und Sprachgeschichte, hg. von H. Teuchert, 1924/25 VANSKA Max, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Gotha 1905, 1927 VISCHER Georg Matthäus, Topographia Austriae superioris modernae 1674, Neudruck von E. Straßmayr, Linz 1925 WALLNER E., Zum Giessübel Problem. In: ZfON XVIII/1 S. 37-41 WALLNER E., Giessübel und Ramsau. In: Die Flurnamen Bayerns, hg. von Joseph Schnetz, München 1940 WEINBERG E., Die österr. Ortsnamen und ihre Bedeutung, 2. Aufl., Wien-Leipzig 1937 WERNECK H.L., Die naturgesetzlichen Grundlagen des Pflanzen- und Waldbaues in Oberösterreich, Wels 1950 WIESSNER Hermann, Beiträge zur Geschichte des Dorfes und der Dorfgemeinde in Österreich. In: Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie, Bd. 30, Klagenfurt 1946 WILLVONSEDER K., Oberösterreich in der Urzeit, Wien 1933 WILLVONSEDER K., Urgeschichte des Kreises Wels im Gau Oberdonau, Berlin 1939 WIMMER Otto, Handbuch der Namen und Heiligen. Mit einer Geschichte des christl. Kalenders, Innsbruck 1956 ZIBERMAYR Ignaz, Noricum, Baiern und Österreich, München-Berlin 1944 XVIII

XIX D) Wörterbücher und Gramatiken BEIDL Richard, Wörterbuch der deutschen Volkskunde,2.Aufl., Neubearb. von Richard Beitl, Stuttgart 1955 DUDEN Konrad, Der große Duden, Bd.7, Etymologie, Herkunfts- wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. von Paul Grebe, Mannheim 1963 FISCHER Hermann, Schwäbisches Wörterbuch, Tübingen 1904-1936 GRAFF E.G., Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der althochdt. Sprache, 6 Bde. und 1 Indexband, Berlin 1834-1846 GRIMM Jakob - GRIMM Wilhelm, Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854 HABERLANDT Arthur, Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs, Wien 1953 HABERLANDT Arthur, Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Der andere Teil: Ländliche Arbeit, Glauben, Brauch und Spiel. Wien 1959 HAUPTKATALOG des „Wörterbuches der bairischen Mundarten in Österreich“, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien HOFER Matthias, Etymologisches Wörterbuch der in Ober- deutschland vorzüglich aber in Österreich üblichen Mundart, 3 Bde., Linz 1815 KLUGE Friedrich, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18.Aufl., bearbeitet von Walther Mitzka, Berlin 1960 KUNDFAHRTENKATALOG Prof. E. Kranzmayers, Wien LEXER Matthias, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde. Leipzig 1872-1878 MARZELL Heinrich, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen 5 Bde., Leipzig 1943 PAUL Hermann, Mittelhochdeutsche Grammatik, Halle a.S. 1929 SCHADE O., Althochdeutsches Wörterbuch, 2.Aufl., Halle a. S. 1872 SCHATZ Josef, Finsterwalder Karl, Wörterbuch der Tiroler Mundarten, Innsbruck 1955-1956 (Schlernschriften Nr. 119, 120) SCHMELLER Andreas, Bayerisches Wörterbuch, Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, mit urkundlichen Belegen. Vier Theile, Stuttgart und Tübingen 1827, 1828, 1836, 1837, 2.Aufl. bearbeitet von F. From- mann, München 1872-1877 XIX

XX SCHÖPF J.B., Tirolisches Idiotikon. Nach dessen Tode vollendet von Anton J. Hofer, Innsbruck 1866 SPRACH-BROCKHAUS, Der, Deutsches Bildwörterbuch für jedermann, Leipzig 1935 UNGER Theodor -KHULL Ferdinand, Steirischer Wort- schatz als Ergänzung zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, Graz 1903 WALDE A.,- POKORNY J., Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen, Berlin-Leipzig 1927, 1932 WEIGAND F.L.K., Deutsches Wörterbuch, Gießen 1909-1910 WÖRTERBUCH DER BAIRISCHEN MUND- ARTEN IN ÖSTERREICH hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften von der Kommission zur Schaffung des Österreichisch-Bayerischen Wörterbuches und zur Erforschung unserer Mundarten, bearbeitet von E. Kranzmayer unter Mitwirkung von Franz Roitinger, Maria Hornung und Alois Pischinger Bd. I 1.Lieferg. Wien 1965, 2.Lieferg.Wien 1964, 3.Lieferg.Wien 1965 E) Kartenwerke ATL AS VON OBERÖSTERREIC H, Kartenblätter 1-20, hg. von Franz Pfeffer, Linz 1958 FREYTAG - BERNDTs Handkarte von Oberösterreich, MaBstab 1 : 250.000 HISTORISCHER ATLAS der österr. Alpenländer, hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1951 KARTE DER ORTSGEMEINDEN VON OÖ. nach dem Stand der Grenzen 1848, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien 1948 KARTE DES POLITISCHEN BEZIRKES WELS, MaBstab 1 : 100.000 KARTENTENBILLAGEN ZU: Noll R., Der römische Limes in Oberösterreich, Wien 1958 Pittioni R., Urzeitlicher Siedlungsraum in Oster- reich, Wien 1947 ÖSTERREICHISCHE KARTE, Maßstab 1: 25.000 hg. vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien, 1950: 49/2, 49/4, 50/1 XX

1 EINLEITUNG Schon lange bevor ich das Thema einer Hofnamen-Dissertation erhielt, bildeten fur mich die Vulgärbezeichnungen der Bauern- höfe nichts Neues; verbrachte ich doch drei Jahre meiner Kindheit am Lande, außerdem stammt ein Teil meiner Vorfahren aus bäuerlichem Geschlecht. Neben dem Interesse am Hofnamengut und der persönlichen Verbundenheit mit ihm waren aber vorallem die Anregungen, die ich aus den Vorlesungen und Übungen von Herrn Univ. Prof. Dr. E. Kranzmayer erhielt, für die Wahl meines Dissertationsthemas ausschlaggebend. Die Arbeit umfaßt das Gebiet der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen, die zum politischen Bezirk Wels, 0.Ö., gehören. Es ist die Gegend südlich der Traun, ein Gebiet, das ich um so lieber für meine Arbeit wählte, weil ich mich mit seiner bäuerlichen Bevölkerung und seiner Landschaft aufs tiefste verbunden fühle. Die einzelnen Arbeitsvorgänge einer namenkundlichen Dıssertation bestehen aus dem Sammeln der urkundlichen Belege, dem Abfragen der mundartlichen Formen und der etymologischen Erklärung der Vulgarnamen. Um die Arbeit namenkundlich auswerten zu können, muß das ganze Namen- material in seinen historischen Belegen vorliegen. Daher exzerpierte ich zuerst die Hofbezeichnungen aus den Grundbüchern, die um 1880/82 angelegt wurden. Aus ihnen ist deutlich zu ersehen, daß die Benennungen neuerbauter Häuser und Höfe gegen Ende des 19.Jhs. immer mehr zurückgehen und ab 1910 schließlich ganz aufhören. 1

2 Bevor ich mich der eigentlichen Archivarbeit im oberöst- reichischen Landesarchiv zuwandte, ergänzte ich die Aufzeich- nungen des Grundbuches durch die Meldekarteien der einzelnen Gemeinden und durch die landwirtschaftliche Betriebsaufnahme der Höfe und ihrer Vulgärnamen; somit hatte ich also Belege neuesten Datums. Meldekarteien, in denen auch die Vulgo- Bezeichnungen vermerkt waren, lagen in allen Gemeinden mit Ausnahme Thalheims auf; sie wurden manchmal durch mündliche Mitteilungen der Gemeindesekretäre ergänzt, wie überhaupt die Anführung der Hofnamen auf den Karteien zum großen Teil der eigenen Initiative der der Sekretäre zu verdanken ist Es wird somit klar, daß die Vulgärbezeichnungen mehr und verschwinden, daß dieses uralte Namengut durch die modernen Einflüsse immer mehr zerstört wird. Freilich finden wir bei der bäuerlichen Bevölkerung noch die Verwendung der Hofbezeichnungen, besonders bei den älteren Leuten; im amt- 1ichen Verkehr jedoch sind die Hofnamen, die früher den Zweck der heutigen Hausnummern hatten, völlig verschwunden Zwar machen sich in jüngster Zeit Bestrebungen bemerkbar, neuerbaute Anwesen wieder einen Namen zu geben, doch sind die meisten davon unechte Hofnamen, weil der Familienname einfach auf den Hof übertragen wird. Dies führt daher nicht zur Neubelebung des alten Namengutes, sondern stellt eine Verfallserscheinung dar. Mit dem Namenmaterial der Meldekarteien und der Grundbücher war der Grundstein für die Suche nach urkundlichen Belegen gelegt und ich konnte mit der Arbeit in den verschiedenen Archiven beginnen. Die große Masse historischer Belege fand ich im oberösterreichischen Landesarchiv in Linz. Das Lesen der Urkunden, die ja alle handschriftlich aufgezeichnet sind, brachte für mich als Nichthistorikerin anfangs Schwierigkeiten mit sich. Beraten von den Archivaren des Landesarchives, 2

3 begann ich nicht mit den ältesten urkundlichen Aufzeichnungen, sondern exzerpierte zunächst die Namen aus den Indications- Protocollen, Tabellen und Verzeichnissen des Franziszeischen Katasters, der um 1825 angelegt wurde. Hier findet man zum ersten Male die Vermessung der Gründe und die Klassifi- zierung nach ihrer Güte, Die ausführlichen Aufzeichnungen geben eine genaue Darstellung über Beschaffenheit und Benützungsart des Bodens in den einzelnen Katastralgemeinden, über Preise und Löhne, den Viehstand, das Flächenausmaß der Kulturgattungen, über Grenzen, Einwohner, Häuserzahl und Vulgurbezeichnungen, Dabei fand ich eine Anzahl von Namen, die hier das letztemal genannt werden, die also in den Meldekarteien nicht mehr aufscheinen. Dennoch nahm ich auch diese Hofnamen in das Register auf, weil sich die namenkundliche Forschung nicht nur mit dem lebenden Namengut, sondern auch mit den abgekommenen Bezeichnungen befassen muß. Nicht möglich war dies aber bei Hofnamen, die vor der systematischen Katasteraufnahme in einem Urbar zum letztenmal aufscheinen, denn um diese einordnen zu können, wäre unbedingt die Registrierung im Kataster notwendig gewesen. Auf den Franziszeischen Kataster folgte die Einsichtnahme in die Josefinischen Lagebücher und in den Theresianischen Kataster. Die Josefinischen Lagebücher, Fassionsbücher der Steuergemeinden, waren nach langen Vorbereitungen 1788 fertiggestellt. Der Grundherr hatte nun kein Recht mehr auf Bemessung und Einhebung der Steuer. So waren die Bauern willkürlicher Bedrückung durch die Grundherrn enthoben. Der Bauer erhielt persönliche Rechte der Verehelichung, des freien Erwerbes und des freien Verkaufes., Das Unter- tänigkeitsverhältnis zum Grundherrn blieb aber aufrecht. In den Fassionbüchern fand ich nicht nur die Vulgär- bezeichnungen, sondern auch die Grundherrschaft der 3

4 Anwesen angeführt, was für die Benützung des Theresianischen Katasters, wie der anderen Urkunden und Urbare unbedingt erforderlich war. Die Höfe meines Gebietes gehörten den verschiedensten Grundherrschaften an1, von denen drei durch ihre Besitzgrö8e besonders hervorragen : die Herrschaft Burg Wels und die beiden Stifte Kremsmünster und Lambach. Die dritte große Aufzeichnung historischer Belege fand ich schließlich im Theresianischen Kataster, auch „Gültbuch“ genannt, das 1750 angelegt wurde. Durch diesen Grundkataster war die Möglichkeit gegeben, auch die Grundherrn entsprechend zur Steuerzahlung heranzuziehen. Man unterschied aber trotzdem noch zwischen Dominikal- und Rustikalland (Herren- und Bauernland) und zog die Bauern zur stärkeren Steuer- zahlung heran. Die Übertragung der aus dem Gültbuch entnommen Vulgar- namen in das Register war bedeutend komplizierter als bei den Namen des Franziszeischen Katasters und der Josefinischen Lagebücher, weil im Gültbuch die Höfe nicht nach Ortschaften und Hausnummern eingetragen sind, sondern nach den Grund- herrschaften. Mit den Aufzeichnungen der beiden Kataster und der Josefi- nischen Lagebücher hatte ich historische Belege, die - besonders bei den größeren Höfen - fast lückenlos waren, zeitlich jedoch nur bis in die Hälfte des 18.Jahrhunderts zurück- reichten. Daher mußte ich ältere urkundliche Belege finden, die für das Deuten der Namen unumgänglich notwendig waren. Es zeigte sich bald, daß für mein Gebiet eine Menge handschriftlicher Quellen vorhanden sind, besonders aus dem 16. und 17.Jahrhundert. Zu diesen Quellen gehören vorallem die Urbare, Zehentregister, Untertanenverzeichnisse, __________________________________________________ 1)Die Herrschaftszugehörigkeit eines Hofes führte ich im Register unter „Db.“ (Dienstbarkeit) an. 4

5 Briefe, Verträge und Grundbücher, die von den einzelnen Grundherrschaften angelegt wurden, Eine beträchtliche Menge fand ich im oberösterreichischen Landesarchiv, im Welser Stadtarchiv und in den Stiftsarchiven Kremsmünster und Lambach. Zu erwähnen sind aber auch die Urbare des Hofkammer- archives Wien, besonders das Urbar der kaiserlichen Burgvogtei Wels von 1584. Nach monatelangen, mühevollen Forschungen. suchte ich noch die Pfarrarchive auf, wo ich durch Pfarrbeschreibungen, Beichtregister, Kirchenraitungen und Matrikel (Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher) das Hofnamengut wesentlich ergänzen konnte. Den größten Materialbestand wies das Pfarrarchiv Thalheim auf. Hier und in der Pfarre Weißkirchen befinden sich die ältesten Matriken, die Taufbücher vom Jahre 1597. Die Matriken der Archive von Fischlham und Schleißheim stammen aus den ersten Jahrzehnten des 17.Jahrhunderts. Steinhaus als josefinische Pfarrgründung gehörte bis 1785 zur Pfarre Thalheim und führte erst seit dieser Zeit eigene Matriken. Mit der Beendigung der Archivstudien hatte ich den Großteil des Urkundenmaterials beisammen und ich konnte feststellen, daß in meinem Gebiet außerordentlich reiches Quellenmaterial erhalten blieb und ich fast jeden alten Hof urkundlich belegen konnte. Dennoch wäre es mir in eigener Archivtätigkeit nicht möglich gewesen, die Namen der großen Bauerngehöfte bis ins 15., 14., ja sogar bis ins 13.Jh. zurück zu verfolgen, wenn die Urbare des Mittelalters für Oberösterreich nicht im Druck erschienen waren. Es ist das Verdienst von Konrad Schiffmann1 und Alfons Dopach2, die die zwei großen Sammlungen der Urbare herausgaben, die für mich eine wesentliche Hilfe bei der Namendeutung darstellten, ________________________________________________ 1)Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, hg. v. K. Schiffmann, Wien-Leipzig 1912 2)Die landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs aus dem 13. und 14.Jh., hg. v. Alfons Dopsch, Wien-Leipzig 1904 5

6 Nachdem das Namenmaterial gesammelt und geordnet war, konnte ich mit den Kundfahrten in meinem Gebiet beginnen. Ich suchte alte ortsansässige Bauern auf, deren mundartliche Aussprache ich nach dem vereinfachten, phonetischen System der Wörterbuchkanzlei aufzeichnete.1 Da sich in manchen Gegenden schon der Einflu8 der Stadt bemerkbar macht und die mundartliche Form sich der Sprache des Städters teilweise angleicht, findet man manchmal Formen, die richtig mundartlich anders lauten. Trotzdem habe ich bei der Aufzeichnung nichts geändert, sondern so transkribiert, wie ich die Namen aussprechen hörte. Erst jetzt begann die eigentliche namenkundliche Arbeit, die etymologische Erklärung der Namen. Die Deutung schwieriger Etymologien und die Klärung von Zweifelsfallen wäre ohne Hilfe Herrn Prof. Kranzmayers nicht möglich gewesen. Diese in freundlicher Weise gemachten Mitteilungen wurden immer in einer Fußnote angeführt. Sehr viele meiner Hofnamen verweisen auf die Lage des Gehöftes. Der Großteil dieser Lagenamen ist durch Realproben gestützt. Es finden sich im Register auch einige Namen, deren Bedeutung uns heute völlig unklar ist. Neben diesen steht die große Zahl von Etymologien, bei denen wir nur Vermutungen aussprechen können. Die Bedeutung des Namens ist zwar oft klar, doch ist es uns heute, meist mehrere Jahr- hunderte nach der ersten urkundlichen Nennung, nicht mehr möglich, die eigentliche Ursache, die zur Entstehung des Namens führte, festzustellen, weil wir die genauen Umstande, wie z.B. die Eigenart eines ehemaligen Besitzers, seinen Beruf, sein Vorrecht gegenüber anderen usw. nicht kennen, (vgl. Rauscher, König). __________________________________________________ 1) Über die Transkription siehe S.40 f. dieser Arbeit

7 Nach Abschlu8 der etymologischen Erklärung ordnete ich noch die Siedlungsnamen in das Register ein; auch von diesen Namen brachte ich urkundliche Belege, mundartliche Formen und Etymologien. Mit der Aufnahme der Besitzgrößen und Hofformen der einzelnen Anwesen beschloß ich diese Arbeit. Bezieht sich diese namenkundliche Forschung auch nur auf den viel kleineren Raum der Hofnamen, die im Vergleich zu den Siedlungsnamen ein bedeutend jüngeres Namengut darstellen, so geben uns doch auch die Namen der Einzelhöfe Auskunft über die Landschaft und deren Besiedlung, wie dies die nächsten Kapitel zeigen werden. 7

8 I. DIE GESCHICHTE Das Land, in dem die fünf Gemeinden liegen, weist von jeher einen ausgesprochen agrarischen Charakter auf und ist das Musterbeispiel einer weit zurückreichenden selbständigen Entwicklung. Wenn man die geschichtlichen Ereignisse dieses Gebietes näher betrachtet, so erkennt man, daß der Kernraum Oberösterreichs in den zwei Jahrtausenden seiner näher faßbaren Geschichte stets seine zentrale Gestaltungskraft bewiesen hat. Der Grund hiefür ist sowohl in seiner ausgeglichenen Wirtschaftslandschaft wie in seiner Verkehrs- lage zu finden. Oberösterreichs Verkehrsnetz verbindet den Westen und Osten Mitteleuropas sowie den Alpen-, Donau- und Sudetenraum und macht so das Land zu einer natürlichen Drehscheibe des Ost-West und Nord-Süd-Verkehrs. Die nun folgenden Kapitel sollen die wichtigsten histori- schen und religiös-kultischen Ereignisse dieses Landes im Laufe der Jahrhunderte beleuchten und einen Überblick über die Besiedlung des Raumes geben. 1. Die urgeschichtliche Zeit Die Forschung meldet Besiedlung unseres Gebietes schon in der Steinzeit und Bronzezeit, wie dies Ausgrabungen von Werkzeugen und Waffen bestätigen. Zu Beginn des zweiten vorchristlichen Jahrtausends ließen sich in unserem Raum die Vorfahren der Italiker, die sogenannten „Uritaliker“ nieder, die Ackerbauer und Viehzüchter waren. Es war jene urgeschichtliche Periode, in der die ersten Bauernsiedlungen entstanden. Seit dem Auftreten dieses Volkes blieb die Siedlungskontinuität ohne Unterbrechung bis zu Gegenwart erhalten; dies beweisen sowohl Funde wie auch Ergebnisse 8

9 der Namenkunde 1. Auf die Vorfahren der Italiker folgten als zweites und drittes indogermanisches Volk die Illyrer und die Veneter. Unter den Illyrern kam es in der Bronzezeit zur ersten Hochblüte der alten Hallstätter Kultur. Im letzten Jahrtausend vor Christus machte sich das Vordringen ostischer Völker nach Europa bemerkbar. Auch unsere Landstriche wurden aufgesucht und neue Wohnstätten errichtet. Zu der hier seßhaften illyrischen Bevölkerung siedelten sich die Kelten an, die das Wirtschaftsleben in Hallstatt zum zweiten Male in prähistorischer Zeit zur Hochblüte brachten. Mit den Kelten waren es also vier Sprachvölker, die sich in frühgeschichtlicher Zeit auf unserem Boden seßhaft machten und deren Sprachen durch die gemeinsame indogermani- sche Herkunft verwandt sind, Es ist uns heute nicht möglich, gewisse Siedlungs- oder Flußnamen dem Uritalischen, Illyrischen, Venetischen oder Keltischen zuzuteilen, daher sprechen wir zusammenfassend von vorrömischen Namen, die einerseits durch die Tabula, Notitia und die Itinerarien überliefert sind, andererseits aus heutigen Orts- und Flußnamen abgeleitet werden können. Prof. E. Kranzmayer weist auf die interessante Tatsache, daß sich vorrömisches, urgeschichtliches Namengut in Oberösterreich nur in den niedrigeren Gebieten günstiger Agrarlandschaften erhielt, entlang der Donau-, Traun-Vöckla- und Innstraße und vor allem in den fruchtbaren Gebieten der Herzlandschaft Oberösterreichs; in den Hochtälern dagegen, die mit dem Anbruch der Völkerwanderungszeit verödet lagen, verschwanden die vorrömischen Siedlungsnamen 2 . ______________________________________________________ 1) vgl .Kranzmayer E., Die Ortsnamen des Bezirkes Wels als siedlungsgeschichtl. Quellen. In: Jahrbuch des Musealvereins Wels 1956, S.49 2)vgl. ebenda, 3.54 ff. 9

10 Zu dem ältesten Namengut unserer Gegend zählen die vorrömischen Flußnamen der Traun, keltisch Druna und deren unterster Nebenfluß, die Alm, um 777 Albina. Auch der Name der alten Zentralsiedlung Wels leitet sich von vorrömischer Lautung ab, etwa von einem keltischen *Vilesos oder *Vilesom1. Die Eindeutschung muß spätestens im 8.Jh., möglicherweise schon um einige Jahrhunderte vorher, erfolgt sein. 2. Die Kelten Der Einbruch der Kelten in unser Land wird etwa um 400 v.Chr. angenommen. Dieser Volksstamm ließ sich nach seiner Zuwanderung aus dem Osten zunächst in Gallien nieder und breitete sich von dort nach allen Richtungen aus. Erst jetzt trat das Land aus dem Dunkel der Frühzeit in das Licht der historisch politischen Entwicklung. Unsere Gegend gehörte damals zum Königreich Norikum, dem ältesten staatlichen Gebilde der Ostalpen. Es reichte vom Inn bis zur Leitha und von der Donau bis zu den Karawan- ken und vereinigte in mehreren Gaugemeinden verschiedene illyrisch-keltische Stimme. Das Leben war einfach, aber schon staatlich gelenkt, für die Sicherheit des Landes war gesorgt und an den Verkehrslinien entstanden größere Ansiedlungen, Das keltische Königreich Norikum blühte empor und erregte bald bei den Römern das Verlangen, das Land bis zur Donau in Besitz zu bekommen,. Schon Cäsar plante zur Abwehr der landsuchenden Volker die Grenzen Italiens über die Alpen vorzuschieben und bis an die Donau vorzudringen. Dies gelang aber erst seinem Nachfolger, Kaiser Augustus, im Jahre 15 v.Chr. Norikum blieb noch bestehen und wurde erst 45 n. Chr. unter Kaiser Claudius eine römische Provinz. ________________________________________ 1) vgl. Kranzmayer E., a.a.0., S.57 10

11 3. Die Römer Mit der Eingliederung Norikums in das römische Imperium begann die Herrschaft Roms in unserem Lande. Die von den Kelten angelegten Straßen wurden von den Römern übernommen, ausgebaut und erweitert. Die keltische Bevölkerung empfand Oberhoheit nicht drückend, Sie konnte in ihrer gewohnten Weise Ackerbau und Viehzucht betreiben. Es ent- wickelte sich reger Handel. Im Norden blieb die Donau eine feste Trennungslinie, an der sich zwei Völker und Welten gegenüber standen : Römer und Germanen stießen hier zusammen. Unter Kaiser Caracalla (211 - 217) erhielt die Stadt Wels den Rang einer Kolonie mit dem Namen „ Colonia Aurelia Antoniana Ovilava“. Sie wurde römische Provinzhauptstadt von Norikum, Sitz eines heidnischen Oberpriesters und der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Binnenstraße, die Alpenstraße und ihre nördliche Fortsetzung, die Ufer- straße, kreuzten. Erst nach der Teilung Norikums in das nördliche Ufer-Norikum und das südliche Binnen-Noricum stieg am Ende der Römerzeit Lauriacum, das heutige Lorch zur Hauptstadt Ufer-Norikums empor. Ovilava blieb aber Mittel- Punkt des Stadtbezirkes zwischen dem Hausruck und der Enns, dem späteren Traungau. Schon während der Zeit der römischen Herrschaft machte Sich das Eindringen der Christentums in Norikum bemerkbar. Geben Bodenfunde nur dürftige Hinweise, so bietet die schriftliche Überlieferung Zeugnisse von so hohem Wert, wie sie aus anderen Provinzen der Donau nicht bekannt sind: es sind dies die Florianlegende am Beginne,die Lebensbe- schreibung des hl. Severin am Ende der Römerherrschaft. Die Abfassung von Florians Heiligenleben zeigt uns, wie die Keime des neuen Glaubens in unsere Heimat eindrangen. 11

12 Wenn die Legende von Opfern der Verfolgung in Ufer-Norikum berichtet, so darf man doch noch nicht an ein vorhandenes Kirchenwesen denken. Erst das Toleranzedikt vom Jahre 311 brachte den Sieg des Christentums. Kaiser Konstantin gewährte nicht nur die Duldung, sondern begünstigte auch den christlichen Glauben, der bald die alleinige Staats- religion wurde. Ab 400 n. Chr. können wir eine Kirche in Lauriacum annehmen. Die zweite Quelle, die über die Zustande der Römerprovinz berichtet, ist das Lebensbild des hl.Severin, verfaßt von seinem Schüler, dem späteren Abt Eugippius. Sie schildert die Ereignisse vom Tode des Hunnenkönigs Attila bis zum Abzug der Römer im Jahre 488. Aus dieser Quelle erfahren wir, daß Ufer-Norikum zur Zeit Severins ein vollständig eingerichtetes Kirchenwesen besaß und Konstantius Bischof von Lauriacum und Ufer-Norikum war. Die Lebensbeschreibung Severins berichtet auch von den Vorgängen, die schließlich zur Auflösung des römischen Imperiums an der Donau führten. Die ersten Vorboten der herannahenden Volkerwanderung drangen in das Land ein. Die Garnisonen der Römer waren dem Ansturm der Germanen nicht gewachsen. Langsam, aber unaufhaltbar vollzog sich der Zusammenbruch des römischen Reiches. Die dauernden Einfälle der verschiedenen Völkerstämme führten zur Auflösung der spät-antiken Staatsordnung. Nach dem Hunneneinfall (375 bis 453) war Pannonien ver- loren und Ufer-Norikum dem Verfall preisgegeben. Kriegeri- sche Nachbarn umschlossen die Provinz, Ovilava lag verfallen und versank in Armut und Not. König Odoaker beauftragte seinen Bruder Onoulf, ganz Ufer-Norikum zu räumen, womit das Schicksal der Römer besiegelt war. Sie verließen unsere Gegenden und zogen nach Italien. So fand die römische Herrschaft, die 15 v.Chr. in Norikum begonnen hatte, ihr ruhmloses Ende. 12

13 Nach dem Abzug der Römer war aber das Land nicht ent- völkert, denn die einheimische Bevölkerung blieb in ihrer Heimat, sie hatte keinen Anlaß, dem fremden Herrn zu folgen. Das Fortleben der früheren Namen und der römischen Über- lieferung schließt eine vollständige Räumung des Landes aus. Wir finden zwar im Westen Österreichs romanische Namengebung, das Herzstück Oberösterreichs aber weist keine Namen romanisch-lateinischen Ursprungs auf. Das ist der Beweis gegen die weitverbreitete Ansicht, ganz Norikum wäre zur Zeit des Zusammenbruches der römischen Herrschaft romanisiert gewesen. Freilich gab es in den Städten Norikums Staatsbeamte und Kaufleute, die nur der lateinischen Sprache mächtig waren und weder keltisch noch illyrisch beherrschten; sie zogen aber nach Italien, wie uns die Lebensgeschichte Severins berichtet. Auch die römischen Quadra-Fluren beweisen nicht die anhaltende sprachliche Romanität, sondern zeugen nur vom römischen Verwaltungswesen in der bäuerlichen Acker- vermessung. So kommen wir also zu der wichtigen namenkundlichen Feststellung, daß in unserem Gebiet keine romanischen Namen fortlebten, sondern vorrömisches Namengut stets unmittelbar ins Deutsche übersetzt wurde und romanische Zwischenformen dabei völlig übergangen wurden. Wesentlich ist aber auch, daß die Zentrallandschaft Oberösterreichs nicht nur von romanischen, sondern auch von slawischen Einflüssen frei blieb. Denn die Awaren und Slawen haben die Umgebung von Wels nicht erreicht. So ist also die Mitte von Oberösterreich die einzige Landschaft Österreichs, die rein deutsches Namengut aufweist, wenn man von vorrömischen Rückständen absieht. Zu dieser unvermischten deutschen Zone gehören das Hausruckviertel, das Traunviertel ohne Enns- und Steyrgebiet und ohne das südliche Salzkammergut, der größere Teil des Innviertels und das Donautal 1. ____________________________________________________ 1) vgl.Kranzmayer E., a.a.0., S.61 13

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