Die Haus- und Hofnamen der Gemeinden Fischlham, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen

46 Lehner: Inhaber eines Lehens. Leite, -leiten: ist die Seite eines Hügels, ein Bergabhang. mhd. swf. „Bergabhang, Halde“ (Lexer I, 1939). Mann: eine Bezeichnung, die das Verhältnis des Untertanen zum Grundherrn ausdrückt (vgl, Amtmann, Kastenmann). „Mann“” nennt man auf dem Dorfe auch den Besitzer eines Taglöhnerhäusels oder kleinerer Sölden; hier steht „Mann“ dem „Bauer” (vollberechtigter Hofbesitzer) gegenüber. Meier: mhd. meier stm. ist der „Oberbauer, der im Auftrage des Grundherrn die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter führt, in dessen Namen die niedere Gerichtsbarkeit ausübt und auch nach Umständen die Jahresgerichte abhält“ (Lexer I, 2074). Moos: mhd. mos stn. „Sumpf, Moor“ (Lexer I, 2208). Mühle mhd. mül, müle stswf. „Mühle“ (Lexer I, 2221). Öde: verödete Stätte oder Gegend“; mhd. oede stf. „unbebauter und unbewohnter Grund“ (Lexer II 141). Ort: mhd. ort stm. bezeichnet den äusersten (Anfangs- oder Ausgangs-) Punkt nach Raum und Zeit (Lexer II 169). Peunt: mhd. biunte, biunde, biunt stswf, „freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück, Gehege“ (Lexer I 289). Reut, -reut: mhd. riute stn. „ein Stück Landes, das durch riuten urbar gemacht wurde” (Lexer II, 471). Die -a- und -ei- Formen (Rad, Reith) gehen auf den umgelauteten nom. und ace. sing. zurück und fallen mit der lautlichen Entwick- lung der -i-Reihe zusammen, Sand: tritt das Wort bei Hofnamen auf, so bedeutet es meist sandiger Boden, sandiger Grund, mhd. sant stm, „Sand, auch Ufersand, Ufer, Gestade” (Lexer II 605). Sölde: mhd. selde stswf., Nebenform sölde, bezeichnet ein Bauernhaus, eine Hütte mit dem dazugehörigen Grund und Boden (Lexer II, 862). Nach Schmeller Ü, 268 ist eine Sölde ein Sechzehntel- bis Achtelhof. 46

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