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Dem Besitzer des Hauses Nr. 21 zu Peuerbach (Ambros Schmidts

kostete das Ouartier des Rittmeisters Mair im Jahre 1620 während

fünf Wochen allein 210

Gulden^).

Im dNarkte Osfenhausen war im

Sommer 1623 jedes Haus und Häuslein mit 1 oder 2 Soldaten

und mit den Weibern, die sie mit sich führten, belegt. „Soldat mit

einem Weib" verzeichnet die Einquartierungsliste67).

Die Drohung größerer Einquartierungen war

ein Mittel, mit von den Ständen bedeutende Geldsummen zu erpressen,

die natürlich wieder auf die einzelnen Städte und Märkte umgelegt

wurden, wie z. B. der Markt Waizenkirchen im Jahre 1624

wegen einer dem Lande angedrohten Einquartierung eines Regimentes

Reiter binnen acht Tagen 500 Thaler erlegen follte6S).

Allerdings war die Besatzung nur in die geschlossenen Ort­

schaften vcrtheilt: aber das verwilderte Kricgsvolk blieb nicht in

den Garnisonsorten, durch fein Auslaufen, durch Rauben

und Plündern der durchziehenden Soldaten litt das flache

Land im gleichen Maße. Der Statthalter sagte selbst in einem

8. Juni

1623

Berichte, dass alle Unterthanen erschöpft seien außer jenen der

Prälaten, welche man aus Rücksicht für ihre Herren, obgleich sie

meist protestantisch seien, bis jetzt mit der Besatzung verschont habe,

dennoch werde von den Prälaten den Städten, von welchen Wels

am meisten gelitten habe und Enns fast aufs Haupt ruiniert fei,

keine Zufuhr von Lebensmitteln geleistet. Da die Ernte in den

Jahren 1622 und 1623 sehr schlecht gerathen war, konnten die

Bauern trotz aller Befehle keine Zufuhr leisten und der harte

Winter von 1623 auf 1624 sah so große Noth, dass man in Steyr

oft kaum Brod erhalten konnte und die Bauern Pferde und Kühe

abfchasfen und sich von Hafer brod nähren mussten; der Dechant

12.Xec.1623

Biasio de Livo von Linz, ein Italiener aus Südtirol, berichtete

dem Erzherzog Leopold, Bischof von Pafsau, dass der Metzen Hafer

schon zwei Gulden koste und zu besorgen sei, dass er zu Ostern

gar auf zwei Thaler (3 Gulden) komme, weil die Bauern mehreren- '

theils Haferbrod essen müssen 69).

Nicht blos den oberösterreichifchen Bauer trieben

die Misshandlungen entmenschter Soldaten zur Rebellion, sondern

auch den bayerischen Bauer; im Winter 1633 auf 1634 er­

hoben sich gegen die unerträglichen Quarticrlasten die bayerischen

Bauern, gegen 20.000 Mann stark lagerten sie bei Wasserburg am

Inn. Sie klagten, dass von den Obersten und anderen Osficicrcn

gar keine Disciplin gehalten werde; sogar Kindern seien die Aerm-

lcin gebrochen, viele Personen todt geschossen, anderen feien Ohren

und Nasen abgeschnitten worden, alle Fahrnisse bet den Häusern

werden aus Muthwillen verbrannt, himmelschreiend seien die Gewalt-

thaten gegen die Frauen. Die mangelhaft bewaffneten Bauern

wttrdcn unweit Ebersberg zersprengt, von den Soldaten keinem Bauer

Pardon gegeben. Doch vermied der Kurfürst blutige Executionen 70)-