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1602

1699, 1600

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willen Vor; wer nicht katholisch wurde, musste Haus und Hof

räumen. Diese Thatsachc erklärt auch, weshalb der Groll

dergcpeinigten Bauern im Kriege desJahrcs 1626

s i ch vielfach gegen die K l ö st c r entlud. Beispielsweise

hat der Prälat von Schlägl den Bürgern von Aigen geboten, zur

Beichte und Cvmmunion nach katholischem Gebrauche zu geheu oder

das Herrschaftsgebiet des Klosters zu ncrtafjen47a), das Kloster

St. Florian forderte seine Unterthancn am Windberg, (St. Peter,

St. Johann, Riederwaldkivchen, St. Martin) auf, die Osterbcichte

zu verrichten, oder sich aus der Herrschaft zu begeben*'^). Der

Sieg der Bestrebungen zur Zurückführnng des Volkes zum kathol­

ischen Glauben erschien gerade damals sehr hoffnungsvoll, da Erz­

herzog Ferdinand, der nachmalige .Kaiser, welcher zur Zeit Jnner-

österreich regierte, in kurzer Frist mit Waffengewalt die Bekehrung

der Bevölkerung in Steiermark, Kärnten und Krain durchgeführt

hatte. Ueberall, zuerst in Eisenerz, wurden Galgen errichtet, Widcr-

spänstige öffentlich am Pranger mit Ruthen gepeitscht und dann

aus dem Lande ausgcwicscn, die Häuser derselben, sowie der

Flüchtigen in Asche gelegt, protestantische Kirchen niedergcbranut

und zerstört, die Einfriedungsmauern der Gottesäcker eingcrissen,

unkatholische Bücher ausgekundschastct und vertilgt. Solche, die nicht

katholisch werden wollten, wurden gezwungen, ihr Eigcnthum zu

verkaufen, vom Erlöse eine lOprvcentigc Abfahrtsgcbür zu ent­

richten und auszuwandcrn. Jnitcrösterreich verlor, wie Ferdinand

selbst angab, durch Auswanderung die vermöglichsten Bewohner.

Einzelne Zusammenrottungen der Bauern, besonders in Kärnten,,

wurden von der bewaffneten Macht — geworbenen fremden Lands­

knechten — zersprengt").

Die Gcwaltmaßregeln, welche zur Bekehrung des Volkes im

siebcnzehntcn Jahrhunderte zur Anwendung kamen, gaben den

Anlass zur Entstehung des noch gebräuchlichen Ausdruckes : Jemanden

katholisch m a ch e n ; er bedeutet soviel als : bei Jemanden

eine Sinnesänderung mit Gewalt herbeiführeu.

Der durchgreifende Erfolg Ferdinands ermunterte die kaiser­

liche Regierung, nicht blvs die Gegenreformation schärfer zu betreiben,

sondern auch in die Rechte der Stände cinzugreifen, indem Kaiser

Rudolf den Befehl crtheilte, dass unter den Verordnten des Herren-

und des Ritterstaudcs (von diesem waren in Oberösterreich nur

mehr 2 katholisch) immer je ein Katholik sein und auch zwei Ver­

treter der nunmehr, allerdings blvs äußerlich, katholisch gemachten

Städte und Märkte zugelassen werden sollten, wodurch im ständischen

Ausschüsse die Protestanten in die Minderheit kamen. Cardinal

Klesel beantragte beim Kaiser sogar die Aushebung der evangelischen

Religionsduldung, weil — wie er sich nicht scheute auszusprechen

— jede Anordnung des Herrschers, welche die Religion berühre

und Andersgläubigen Duldung gewähre, ungiltig sei und der Landes-