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bringen trachteten. Man mag diese Erscheinung mit der Verblendung

eines ganzen Zeitalters immerhin entschuldigen, v o m Stand­

punkte de r ch r i st l i ch eit N äch steuliebe und dcrLehre

des Heilandes i st sie n l v eine verabscheue n s-

würdige Verirrung zu betrachten, ebenso wie der

grauenhafte Hexen glaube, welcher die schöne Erde, die Gott

dein Menschen zum Wohnsitze angewiesen hat, mit einer Menge der

Allmacht Gottes Hohn sprechenden bösen Geister bevölkerte nnd,

genährt von dem Glauben an die.Straft der Einweihungen (Beuedic-

tionen) als Zaubermittel gegen Unfälle, leider noch heute unter denn

Landvolke fortlebt.

Obwohl die Versuche, evangelische Uuterthaucn mit Gewalt,

nöthigenmlls durch Abstiftung, zur Rückkehr zum katholischen Bekennt­

nisse zu veranlassen, schon in früheren Jahren zu Aufläufen in Sicrning

1588

und im Thale von Windischgarsten, wo 8 Bauern ihre Wider-

1589—1597

sctzlichkeit mit dem Tode durch Henkershand bähen mussten, geführt

hatten : glaubte dennoch die kaiserliche Regierung, mit Hilfe des aus

dem letzten Aufstande zu Gebote stehenden Kriegsvolkcs den katholischen

Gottesdienst im ganzen Lande wieder einführen und die evangelischen

Prediger entfernen zu können. Unter Soldatcnbedeckung setzten der

Landeshauptmann Löbl und die kaiserlichen Commissüre schon tut

Jahre 1598 katholische Priester in Gunskirchen, Lambach, Vöcklabruck,

1598

Regan, Gmunden, Altmünstcr, Traunkirchen, Haag, Gaspoltshofen,

Rotenbach, Hofkirchen an der Tratnach, Weibern, Meagenhofen,

Taufkirchen, Neukirchen bei Lambach und Aichkirchen ein. Im Früh-

1600

fahre 1600 waren in den landesfürstlichen Städten, mit Ausnahme

Ves Landhauses in Linz und des Polheimischen Hauses in Wels,

alle unkatholischen Prediger abgeschasft"). Nur tut Salzkantrncrgute

setzten sich die Bürger und Salzarbeiter von Ischl, Laufen, Goisern.

Hallstatt nnd Gosan zur Wehre, wurden jedoch durch Truppen des ieoi, 1602

Erzbischofs von Salzburg zur Unterwerfung gebracht, die Häupter

des Aufstandes hingcrichtet nnd ihre Häuser niedergebrannt45).

Thcils der Mangel an katholischen Priestern, theils der Wider­

stand der Vogthcrrschaften hemmte den Fortgang des Refvrmations-

werkes. In Peuerbach, Nattcrnbach, Michaelubach, Waizenkirchen,

Eferding, Grieskirchen und an anderen Orten, wie in St. Marien­

kirchen an der Polsenz, wo es außer dem Schulmeister und dem

igos

Messner gar keinen Katholiken gab, hielten sich evangelische Prediger:

anderswo nahm die Herrschaft eigene Prediger auf, was freilich

wieder zu Umlagen auf die Untcrthaneu führte. So hatten zur

Unterhaltung des Predigers Magister Johann Tischer in Lvsenstein-

leithen z. B. der Mair in Haiubach und der Mair in Hauzenbach

1614

jeder jährlich 1 fl. 30 kr. beizutragen").

Damals, wie auch in späteren Jahren gieugeu n a m c n t l i ch

die Klöster mit besonderer S ch ärfe gegen ihre

U u te rt h a n en nur um des G l a n b en s b e ke nn tn i s ses