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gleichzeitig in Steiermark, Kärnten und Krain, der mit Blutvergießen

gcbömpft werden mufete31).

G n n 3 11 n b c g r ii ii b c t ist die häufig vorkommcnde Behaup­

tung, das letzte Ziel der Baneriiempörnng sei Umkehrung alter

Ordnung, Vernichtung aller Herrschaft und aller

E i g c ii t () ii in »rechte, ein Reich der völligen zügellojen Freiheit

intb Gleichheit gewesen. Denn die Bauern, von Natur aus

conscrvaliv, haben stet» zuerst den gesetzlichen Weg zur

Abhilfe ihrer Beschwerden betreten und sind erst dann, wenn

dieser Bo r gang mit Einkerkernngen und Strafe n

gelohnt wurde, zu B ii ndni s s c n z uf amniengetreten

u n d,z u r G e w a l t a n wend n n g ge s ch r i t t e n. So ließ z. B.

1590 ber pasfauischc Pfleger von Ebelsbcrg im Jahre 1590 den Matthäus

Fercher im Amte Asten fünf Tage cinfperren, als er sich gegen die

Höhe des Freigcides beschwerte, und als nun die 5 Aemter bcr

Herrschaft (Hosamt, Asten, Ansfeldcn, Tonanthal. Goldwört)

zusammentraten und an den Bischof Urban eine gemeinsame be­

gründete Bittschrift einreichten, wurde als Urheber derselben der

1593 Amtmann Sebastian Gsiettner von Ansfelden cingekcrkert und ans

Befehl de» Bischofs von seinem Gute abgestiftet3").

Im Gebiete de» Fürst-Abtes von Kempten im Allgäu

erhoben sich im Jahre 1525 zuerst die Bauern, welche schon dreißig

Jahre vorher sich hatten gegen die Verkürzungen ihrer Rechte wehren

müssen. Das geschah im März; am 10. Mai brach der Aufruhr

in Brixcn in Tirol, am 25. Mai in Hosgastein imSalzburg-

ischen aus, wenige Tage darauf in Oberöster re ich und zu

gleicher Zeit in S t e i e r m a r f.

Am längsten wüthcte der Bauernkrieg in Tirol und in Salz­

burg, wo der Erzbischof ans der Festung von den Bauern belagert

wurde. Im anstoßenden Attergan, im Gebiete der drei Heir-

1495

schäften Kammer, Franke n bürg und Kogl, welche Kaiser

Maximilian seinem Freunde und Jagdgenossen Wolfgang von Pvl-

1511

heim verpfändet hatte, klagten die Bauern schon vierzehn Jahre

vorher über Bedrückungen durch den neuen Herrn, besonders über

das Freigeld, die Erhöhung der Heiratsgebür für einen Leibeigenen

von 72 Pfennigen aus 6 bis 7 Gulden und für einen (halb) freien

Bauer nach Willkür des Pflegers, über die Abnahme von lO Percent

des Vermögens, wenn ein Sohn oder eine Tochter von einer Herr­

schaft in die andere heiratete, über die Erhöhung des Wertes des

Brautstückes, über die Einführung des Sterbhauptcs. Nicht einmal

das, was ihnen von altersher gebürte, bekamen die Bewohner von

Wepregg: von einem gefangenen Wildschwein Hamen und Kopf,

von Bären die rechte Pranke. Der Kaiser bestellte zwar eine Unter-

fuchnngscommission, Polheim wusste aber die Einstellung der Unter­

such ung dnrchzusetzen33).