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Bischofs von 1'affau, verlieh er dem Jesuiteu-Collegium in Pafsau

oas vormalige Frauenklostcr T r a u n k i r ch e n, desten Herrschafts­

gebiet vom steiermärkischen Ennsthal bis an die Aschach und Trat-

nach reichte (so z. B. gehörten dahin das Leiteuspeckgut zu Nieder-

waiding und die drei Güter des Dorfes Parz bei Gattern, Pfarre

Peuerbach). Die Jesuiten nahmen die Schenkung an, obwohl der

Bischof von Wien Cardinal Klesel feit Jahren die Nutznießung hatte

uni) deshalb auch Beschwerde an den heiligen Stuhl einlegte, sich

jedoch mit einer Jahrespension von 2400 fl. abfinden musste. Die

Jesuiten blieben im Besitze der Herrschaft bis zur Aufhebung ihres

Ordens durch Papst Clemens XIV. im Jahre 1773. Ferdinand II.

vermehrte das Eigenthum der Jesuiten noch weiters durch Schenkung

der eiugezogenen Herrschaft Ottensheim. Die Jesuiten waren keine

milden Grundherren; ihre Hand lag schwer aut den Unterthanen,

weshalb auch im Bauernkriege sich der Grimm der Bauern gegen

den Besitz der Jesuiten kehrte, die ihre Person eiligst in Sicherheit

gebracht hatten. In Pulgarn haben sie die ältesten Unterthanen

wegen ihres Glaubens mit hartem Gefängnisse und mit Geldstrafen

verfolgt und ihnen Freigeld und Nachsteuer abgenommen. In Traun­

kirchen forderten die Jesuiten mit Ausnahme des nur zur Halbscheid

belasteten Hofamtes bei Besitzveräuderuugen 10 Procent von Häusern

und Grundstücken, im Amte Sierning 15 Proeent Freigeld; im

steiermärkischen Amte Enusthal sogar 33% Procent, also 33 fL 20 kr.

von 100 ft.; wegen Irrglaubens haben sic eine große Anzahl

Unterthanen abgestiftet und aus dem Lande transportieren lassen,

wie das angebundene Verzeichnis, das bei weitem nicht vollständig

ist, anzeigt. Ihre Pfarrer zu Ischl. Goisern und Hallstatt

erhöhten willkürlich die Stolgebür, weil sie nach ihrer Angabe ein

zu geringes Einkommen Hütten, und forderten von den unbemittelten

Gebirgsbewohnern großen „Seelcnschatz" ein ; die Jesuiten versprachen,

die gebärende Ermäßigung eintreten zu lassen, schoben aber die.

Schuld auf den Bischof, weil derselbe so lange keine Abhilfe treffe.

Die von den Bewohnern von Langbath gegen den Pfarrer von

Traunkirchen erhobene Beschwerde, dass für die Abholung eines

Priesters der ganze Wvchenlohn der armen Salzarbeiter nicht klecke,

widerlegten sie nicht. Langbath, wo anfänglich nur zwei Häuser

gestanden umreit, gehörte nämlich damals mit der Pfarre nach

Trannkirchen, welcher Ort nur zu Schiffe erreicht werden konnte,

da die Straße am Seeufer erst in neuerer Zeit gesprengt worden ist.

Seitdem daselbst im Jahre 1600 das Salzsndwesen anfieng, mehrte

sich die Volksmenge und erhoben sich in Ebensee die Häuser der

Salzarbeiter. Es ist begreiflich, dass die Bevölkerung darnach trachtete,

eine Kirche und einen Priester zu erhalten, um größere Auslagen

zu vermeiden und nicht bei stürmischem Wetter und zur Winterszeit

über den See fahren zu müssen. Sie wandten sich zuerst an Kaiser

Matthias und unterhandelten seit dem Jahre 1625 mit den Jesuiten.

1822

1627

1618

1625