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er einen Bärenhäuter, Schreiberbuben, eine Hnndsnase. einen zweiten

Pfleger schaffte er unter Schmähworten von der Frohnleichnams-

Proeession weg und nannte auf der Kanzel den Marktrichter und

den Rath Lügner und Narren. Er erklärte selbst, „er sei der Herr

in Peuerbach" und der Bischof fand sich nicht bewogen, gegen den

Pfarrer einzuschreiten, obwohl dessen Jähzorn selbst an dem gut

katholischen Grasen von Verdenberg sich vergriff. In betrunkenem

Zustande ritt er den Leuten mit der Peitsche nach und schoss unter

den Fenstern des Pflegers Pistolen ab. Solcher Belustigung auf

dem Marktplatze gab sich um diese Zeit auch der Kaplan von

Raa b hin, der gar mit einem Trompeter in den Markt ein ritt 181).

In Waizenkirchen sperrte der Pfarrer Michael Andreas

Jehlin wegen Misshelligkeiten mit dem frommen Grasen von Kuef-

ueiit und mit dem Markte die Kirche ganz, drohte, die Pfarre nach

liö'J

bi§

1695

der Znkirche Prambachkirchen zu verlegen, und ordnete dahin wirk­

lich einmal die österliche Beicht an — zu welcher sich ja Alles bei

sonstiger weltlicher Abstrasnng einstellen musste —, verweigerte einem

Bürger das geweihte Erdreich, obwohl derselbe ordentlich gebeichtet

hatte, verweigerte auch zwei schwangeren Weibspersonen und einem

Kranken die Abnahme der Beichte in Waizenkirchen; den Grasen

und den Pfleger schmähte er auf der Kanzel, nannte die Bürger

„Bettelhunde" und ihren Markt ein „Dorf". Auch die Stolgebüren

forderte er in übertriebenem Matze cm182).

Der Pater Prior der Dominikaner in Stet)r hatte

eine ledige Dirne geschwängert, bis zur Entbindung schasste er sie

1653

in den Pfarrhos z u W o l f e r n, woselbst der Psarrvicar auch

einen kleinen Buben hatte. Der Pfarrer verweigerte die Auslieferung

der Dirne zur Abstrasnng an das Landgericht; erst als der Pfleger

von Losensteinleithen die Hilfe des Dechants von Linz anrief, wurde

seinem Begehren entsprochen l83).

Dagegen verhinderte das bischöfliche Ordinariat von Passan

die Auslieferung der schon das zweitemal schwangeren Köchin des

1655

Pfarre r s Johann S ch o d e r von G eb o l ts kirch en an

den Pfleger von Starhemberg, welcher in seiner Vorstellung gegen

dieses Verbot bemerkte, dass von solchen geistlichen Dienerinen im

anstotzenden Pfleggericht Ried zu Zeiten wohl zwei und drei zur

Auslieferung gelangen und dass, wenn den lnderlichen Dirnen ein

solcher Zufluchtsort geboten werde, dieselben alle suchen würden, in

die Pfarrhöfe zu gelangen, wodurch die Geistlichen noch mehr der

Verführung ausgesetzt wären 183a).

Am Samstag nach dem Dreifaltigkeitssonntage 1694 wall-

1694 fahrtete der Psarrvicar von Weyregg am Attersee mit seiner Köchin

nach St. Wolfgang, zertrug sich aber mit selber im Gasthanse des

Rathsbürgers Knchler, beide wurden handgemein, der Messner

mischte sich ein, alle drei hiengen aneinander und mussten burc;,

Wahlrahrter getrennt werden 181J.