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conummiviert hatten, dann aber wieder lutherisch wurden und nach

Orten bürg bei Passan, wo der Reichsgraf evangelische Prediger

hielt/ „ansliesen". Orten bürg war bis znr Duldung der evan­

gelischen Religionsübnng in Oesterreich und in Bayern der Zufluchts­

ort der „heimlichen" Protestanten in ihren Gcwissensnbthen, war

aber eben deshalb in Gefahr, seine Unabhängigkeit an Bayern ein*

znbnßen.

Dieses „Auslaufen" nach Ortenbnrg war noch unter der

Kaiserin Maria Theresia strenge untersagt und mit Strafen bedroht.

Im Jahre 1030 ließ der Pfleger von Franken bürg 13 solche Kirch-

fahrer ans der Rückkehr verhaften und bestrafte sie mit Arrest; sie

waren alle ans den Pfarren Unterach, Abstorf, St. Georgen, rLteinbach

und Weyregg. Vergeblich war es, dass der Pfleger Wolf Mayr von

Frankenbnrg bei dem Landeshauptmann ansuchte, verschiedene evan­

gelische Bauern, welche sehr begütert seien und der katholischen

Religion kein Aergernis geben, vielmehr fleißig die Kirche besuchen,

bei den Altären vorne knieen und mit der angestellten Procession

gehen, — nicht etwa im Laude zu belassen, sondern mir — nicht

zum Verkaufe ihrer Güter zu treiben, weil „sie d a v o n m e h r a! s

Halbes verlieren" und die Herrschaft nicht wenige Beispiele

habe, dass ihre Besitznachfolger sich ans den Gütern nicht halten

und ihre Gicbigkeiten nicht leisten konnten: es erfolgte der Bescheid,

es verbleibe bei der Ausschaffung dieser Unterthanen. 19 Unter-

thanen, welche nach Frankenbnrg znrnctgekehrt waren, war znr

Bekehrung ein letzter Termin von 2 bis 0 Wochen festgesetzt.

In Frankenburg hatte Khevenhüler selbst die Ilnterthancn

verhört; diejenigen, welche willig waren, wurden nach Hanse ent­

lassen und ihnen znr Bekehrung eine Frist bis Allerheiligen gesetzt,

zwei Bauern der Pfarre Nenkirchen, welche erklärten, es nicht übers

Herz bringen zu können, ihre Religion zu ändern (Garteis zu Red­

leithen und Huetinger zn Prenern) wurden in Haft. genommen.

In der Herrschaft Frankenbnrg hatten sich im Jahre 1651

nicht znr Beicht eingestellt und waren also noch evangelisch: in der

Pfarre Frankenburg 2, in der Pfarre Vöcklamarkt 7, in der Pfarre

Neukirchen 3, in der Pfarre Frankenmarkt 3, in der Pfarre Pön-

dors 1, in der Pfarre Ampflwang 11, zusammen 27 Personen

Dem Markte Zell bei Zellhof im Machlande schickte der

Landeshauptmann gegen Ende Februar 1633 zwei Jesuiten, welche

die Bürger im heiligen katholischen Glauben zn unterrichten hatten,

und forderte den Richter und die Gemeinde auf, denselben Folge

zu leisten und nach geschehener Unterweisung sich zur heiligen Beicht

und Communion einznstcllen. Der Erfolg des Auftrages war ein

so großer, dass der Pfleger von Prandegg mit Ablauf des Jahres

berichten konnte, von 350 Unterthanen Hütten sich '324 zur Beicht

beqnemt und dass nur noch nnkatholisch blieben in der Pfarre

Nenmarkt 10, Gutau 2, Wartberg 2, Tragwein 7, Lasberg 1, Zell 4,

Octob. 1630

Sept. 1630

23.Feb.1633