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106

9, September

1637

1665

1633

21.2cc.1644

23 Jeb. 1633

Im Markte Peuerb ach bat der Leinweber Abraham Lidl

bau Rcarktgericht, sein Weib und seine Kinder im Markte inwohnungs­

weise so lange zu belassen, bis er selbst anderwärts ein Unterkommen

gesunden habe. Im Jahre 1630 betrugen nach der Kirchcnrechnung

die Resormationöftrasen noch 112 Gulden 30 Kreuzer: die letzte

Protestantin dürste die Rentmeisterin gewesen fein, welche vom

Marktgerichte über Aufforderung des Pfarrers beauftragt wurde,

fich mit ihren beiden Töchtern zur katholischen Religion zu bequemen,

zu beichten und zu commnnicieren oder den Markt zu verlassen 1G9j.

Ans dem Bereiche des K l o ft e r s St. Florian vernehmen

wir im Jahre 1633 den Jammer eines evangelischen Psarrmanns von

R i e d e r w a l d k i r ch e n. Er sagt, als die Reformations-Eommissäre

mit der Soldateu-Einquartierung kamen, habe er sogleich bei dem

Pfarrer die Erklärung abgegeben, katholisch werden zu wollen; da

jedoch Zacharias Rapp im Namen der Eommissäre den Zettel nicht

unterschrieben hatte, i'ei sein Hans mit Soldaten ungefüllt worden

und er in der Verzweiflung selbst Soldat geworden.

Trotz dieser Einquartierungen dauerte es lauge, bis in dieser

Gegend die evangelische Lehre unterdrückt uw. Der Pfarrer Georg

Ernst in Sr. Martin, gegen welchen die Befchnldignng erhoben

wurde, dass er gegen seine Beichtkinder „mit Furie" umgehe,

behauptete, man wolle ihn wegen der Beichtzcttel bestechen; er gab

au, dass die noch Unkatholischcn meifteuiheils Weiber seien. Pfarrer

Libius in Riederwaldkirchcn berichtete, dass in dem Herzen

des Weibes des Zcchpropstes Praus; der „l u th er is ch e Teufe l"

stecke. Das Verzeichnis der Nichtcommunieanten in der Pfarre

St. Peter am Windberg vom Jahre 1631 weist noch ziemlich

viele ans, im Jahre 1674 waren noch 4 Weiber und 2 ledige

Burschen lutherisch. In der Pfarre Nicderwaldkircheu waren

in letzterem Jahre noch 9 Weiber evangelisch und erst die alte Frau

Hager, welche im Jahre 1688 zu Steinbach starb, scheint die letzte

Protestantin am Windberg gewesen zu sein 170).

Den B orgaug bei der „Bekehrung" der Evangelischen zur

katholischen Religion erfahren wir aus einem noch vorhandenen

Schreiben des Grafen Franz Christoph Khevenhillcr an den Dechant

Matthias Krieg zu Pfaffing (Vöcklamarkt). E s w u r d e n g c ro ö h ri­

ll i ch die U it t c r t ()

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li c li n a ch Dörfern auf b e st i m in t e

Tage z usammcngeforde r t, d i e M i s s i o u ü r e: I e s u i t e it

und K a p n zine r erteilten der ganzen Menge Reli­

gions-Unterricht, worauf die also in summarischer

Kürze Bclehrten, ohne dass ihnen auch nur mehrere

TageBedenkzcitgewährt wurde, übertreten, beichten

und c o m in it ii i c i cr cn musste n. Khcvenhiller bemerkte dem

Dechant, der Kaiser habe ausdrücklich anbefohlcn, dass mau seine

Unterthanen in einer „milderen" Weise („suaviori modo diesen

terminum brauchend") als die andern bekehren, sie weder fi bereiten,.