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In Schörfling besorgte das ..heilsame Merk der Neformation"

der Pfarrer Balthasar Freysleben, da diesem Gras Khevenhiller ganz

freie Hand lief;; der Oberpfleger in Kammer verschwand neben ihm,

soweit er nicht vom Pfarrer zur Gewaltanwendnng gegen Hals-,

stärrige ausgernfen wurde. Die Einzelheiten über Schärfling, Vöckla^

markt und <^t. Georgen finden die Leser in der Anmerkung 164).

Der 11 cöcr tritt zum katholischen Glaubens-bekenntnisse war gewiss nur in seltenen Ausnahmssällen von

der besseren Ueberzeugnng eingegeben; in der großen Regel

erfolgte derselbe, um der Belegung mit wüsten Soldaten, her

Sperrung der Gewerbe, den Geld- und Arreststrafen und der Landes«

Verweisung zu entgehen. Die Bckebrnn g war daher eine re > n

äußerliche, unter dem u n w i d e r st e h l i ch e n Z w a n g e ge­

brauchten ooer vielmehr missbrauchten sie die katholischen Saeramerne,

blieben jedoch innerlich evangelische Christen, setzten auch wohl im

Hause heimlich ihre frühere Religionsübung fort. Häufig geschah

der Glaubenswechsel auch ans Berechnung, ci Ovurbe ein

Geschäft. Der protestantische Adel, soweit er katholisch truiie,

kaufte zu billigen Preisen die Güter seiner zur Auswaud.rnng

gezwungenen Standesgenossen ans; Schwaben und Bayern, die mit

dem katholischen Glaubensbekenntnisse prunkten, wanderten zahlreich

ein und verdrängten die altangesessenen Bürger ans den Ehrenstellen.

Auch gegen die Bauern wurde nunmehr mit größerer

Schärfe vorgegaugen: in den verschiedenen Reformations-Erlässen

wurde den ilngehorsamen Arrest und Arbeit ii: Banden und Eisen

int Viener Stadtgraben angedroht.

Mit besonderer Strenge gierig der kurz vor dem Banernki.iege

katholisch gewordene Gras von Losenstetn ans seiner Herrschaft

23. Juni 162:' Losensteiiileitheu vor. Er forderte seine Unterthaneu unter Androhung

„höchster Strafen" auf. zur katholischen Religion znrückzukehren und

12. Juni 1630wiederholte diese Aufforderung nach einem Jahre mit dem Beisatze,

dass jeder, der sich nicht binnen acht Tagen bekehre, das Haus zu

räumen habe und in Arrest oder eine Geldstrafe von l O Reichsthalern,

welche von je 8 zu 8 Tageil um den gleichen Betrag erhöht werde,

verfallen sei. Es kann nicht Wunder nehmen, dass einmal bei hundert

Bauern beim Schrötl (Schredl) nt Molfern sich znsammenrötteten;

5. u 7. Mai denn sie hielten an ihrem ererbten Alanden fest und von den Unter*

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thanen, welche der Graf vorgestudert hatte, um ihnen aufzulegen, sich

zur katholischen Religion zu bekennen, blieb mehr als die Hälfte

-168) aus. Nur 40 von 238 Unterthaneu werden als katholisch

bereits gewesen oder neuerlich geworden, angegeben Bitten und

Beschwerden wurde nicht stattzeaeben: beut Mnyael Ferschl zu

Tauchleithen und dem Martir Huber zu Lah, luetdje flehentlich

baten, sie noch eine Zeit lang in der Religion, in welcher sie geboren

icictt, zu belassen, und um weitere Frist zum Verkaufe ihrer Güter,

da sie noch keine annehmbarer Käufer gesunden hätten bedeutete