
Besatzung befreit, litt dagegen nach mehr durch die fortwährenden
Einquartierungen und Durchzüge der kaiserlichem
Kr i e gs v ö lker. Beispielsweise fei erwähnt, dass anfangs Oktober
1632 die Loldaten der Regimenter Mvntecncoli und Zinzendorf,
welche bivber im Gebiete des Bisthnins Paffau übel gehaust hatten,
ihren Marsch nach Haslach nahmen und sich dort „so wenig an
nehmlich" aufsührtcn, dass die Mühlviertler Bauern ins Hausrnck-
Virrtet mit Hilfe schickten, worauf 400 Hausrnckviertler bei Aschach
über die Donau giengen, sich nach St. Peter mit Windberg und
St. Johann legten, und durch Mühlviertler verstärkt, das Kriegsvolk
in Haslach zum Abzüge ausforderteu; zwar gelang es den Soldaten
mit Verlust von 12 Mann bei einem Ausfälle die Bauern in die
Flucht zu schlagen, aber die Mühlviertler begaben sich nur gegen
die Zusicherung, dass die Soldaten die Quartiere räumen, wieder
zur Ruhe J59).
In der That tvnrde dieses Kriegsvolk in das Hausrnckvicrtel
verlegt, wo aber insbesondere das Regiment Aionlecncoli um Pener-
bach so grobe Excessc verübte, dass es über Begehre» der Stände
am 2. November 1632 nach Bayern abmarschieren musste. In
Eggerding im Jnnviertel (Bah ) zündeten die berüchtigten Lambvi-
schen Reiter, welche im März 1633 in den Markt Peuerbach ein
quartiert wurden, dem 99toir das Hans über dem Kopse an, mit
inzwischen dessen Pferde zu stehlen lü0).
. Dazu kam, dass die Grnndherrschasten wieder ansiengen, ihre
Forderungen zu steigern; selbst im angrenzenden Bayern, wo noch
nn gemessene Handrobot gebräuchlich war, äußerte sich die Un
zufriedenheit der Bauern: die Untcrthanen des Hans Rudolf von
Tattenbach zu Raab im „Rebellenwinkel", wie Tattenbach sich
ansdrückte, brachte durch 40 Abgeordnete ihre Beschwerden gegen die
übermäßigen Handscharwerke in Bnrghansen und München uor161).
Tie den Bauern anserlegten Lasten und die Bedrängnng der
selben in ihrem Gewissen hatten daher auch einen zweiten großen
B au e r n a u fr u h r unter Jakob Greimbl im Hansrnckviertcl zur
Folge, welcher von Mitte August bis Anfang Oktober 1632 dauerte
und nach seiner Bewältigung durch bayerische und kaiserliche Truppen
mit barbarischen Hinrichtungen endete. Dem Greimbl wurde die
rechte Hand und dann das Haupt abgeschlagen, zweien wurde vor
der Enthauptung die Zunge ansgcrissen und „ums Maul geschlagen",
ein anderer zweimal mit glühenden Zangen gezwickt, daun mit einem
Strick erdrosselt und geviertheilt. Joses Tvbelmair von Thomasberg,
Pfarre Peuerbach, Sigmund Gaisberger von Altcnstraß, Pfarre -
St. Agatha, Sebastian Lindner von Ober-Treßlcinsbach, Pfarre
Ratternbach und andere traf das mildere Los, einfach gehenkt zn
iverden 1C2). Allerdings setzte diese „eremplarische" Bestrafung, die
Verfolgung der Ansständischen „mit Feuer und Schwer'." den Aus--