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ständen ein Endziel; die Bauern murrten zwar auch später, erhoben
sich aber nicht mehr.
An demselben Tage, an welchem die ersten Hinrichtungen der
überlebenden Bauernführer des Jahres 1620 in Linz stattsanden, 26.März 1627
gab Kaiser Ferdinand seinen oberösterreichischen Unterthanen bekannt,
dass das N e f o r m ativnswerk angestellt unb fortgesetzt
werde; durch die Banernrebellion habe sich dieses „heilsame Werk"
etwas verzögert, jetzt solle es ernstlich vorgenommen und fortgesetzt
werden. Die Reformations-Commission inLinz gebot den nnkatholischen W. Mai 1627
Adelspersonen, den Landesbeamten, Doctoren, Advocaten und anderen
Schriftstellern, den Bürgern, Handelsleuten und Inwohnern in
Städten und Märkten, welche abznziehen erklärt haben oder abziehen
sollen, aber „trotzig" geblieben sind, binnen einem Monate das
Land zu verlassen, oder sich zur allein seligmachenden katholischeil
Kirche zn bekehren, widrigens über sie die angedrohten Strafen
verhängt würden. Den Bauern wurde befohlen, das Anslausen 311
fremder nnkatholischer Seelsorge und die Winkelpredigten zu meiden,
die katholischen Pfarrkirchen zn besuchen, in selben Predigt zu hören,
daselbst sich trauen und ihre Kinder taufen zn lassen, die Kinder
nur in katholische Schulen zu schicken, die Fasttage und die Feier
tage zu halten^).
Ans diese Aufforderung hin erfolgte die erste größere
Auswanderung jener oberöfterreichischen Familien, welche ihrer
religiösen Uebcrzengung treu bleiben wollten, ins deutsche Reich
hinaus ; denn in den österreichischen Erblanden war für sie kein
Platz mehr, wohin sic, ohne der Strafe zn verfallen, ihr Haupt
hätten legen können. Die erste Station war gewöhnlich die Reichs
stadt Regensbnrg, welche von Auswanderern angefüllt wurde. Aus
1627
dem M a r k t e P e n e r b a ch wunderten bei 20 Familien ans,
darunter Tobias Schlager, Christoph Popp — der Sohn des letzten
Pfarrers Clement Popp, Elias Parth.
Im Markte K i r ch dorf war die Grundobrigkeit: der Bischof
von Bamberg schon im Jahre 1614 mit der Gegenreformation vor
gegangen und hatte 30 Bürger zum Nebertritte zur katholischen
Religion genöthigt; im Frühjahre 1626 nahm eine Abordnung der
Reformations-Commission, unter welcher der Franciscaner - Prior
von Pnpping war, den Bürgern die lutherischen Bücher weg und
nach Niederwerfung des Bauernaufstandes wurden jene Bürger,
welche sich nicht zur katholischen Religion bequemen wollten, in
Verhaft genommen. Im Jahre 1628 wurden vier Häuser tioit 1628
Bürgern, welche der Reformation ansgewichen toaren, vom Bam-
berger Bischöfe eingezogen und öffentlich versteigert ; dem Markt
gerichte wurde ausgetragen, keine unkatholischen Bürger mehr zn
dulden. Dennoch hielten sich heimliche Protestanten noch einige Zeit
in Kirchdorf; noch im Jahre 1640 wurde der bürgerliche Färber
Hans Hand! wegen Lesens lutherischer Bücher abgeslrast.