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III.
Gewaltsame Bekehrung Gßerösterreichs
fum katholischen Glaubensbekenntnisse.
LSmjeimnnfg Gegenreformation.)
Oie Unterdrückung des Protestantismus in Gberösterreich
unter den Kaisern Ferdinand II. und Ferdinand III.
„Im Reiche bmittjcit“ — so pflegte man sich bei uns ans-
zudrücken, obwohl die österreichischen Erbländer ebenfalls einen
Bestandtheil des römisch-deutschen Reiches bildeten — wüthete seit
Jahren zwischen dein Kaiser und den katholischen, anher Bayern
rast nur geistlichen Fürsten einerseits und den evangelischen Fürsten
andererseits jener große Krieg, welcher von seiner langen Dauer
später den Namen des „d reißigjü h r i g c n" empfieng. Den
nächsten Anstoß zum Ausbruche desselben gaben die Maßregeln des
Kaisers Matthias, welcher, nachdem er seinem Bruder dem Kaiser -
Rudolf die Kronen entrissen hatte, nicht gesonnen war, die Ver
sprechungen zu erfüllen, welche er den evangelischen Ständen in
Böhmen gemacht hatte. Diese Maßregeln führten die weltlichen
Stände des Königreiches Böhmen zur Empörung, zur Thron-
enhetzung des Hauses Habsburg und zur Wahl eines neuen Königs.
Die Waffen Ferdinands II. blieben siegreich, da es ihm gelang, die
Bundesgenossenschaft des bäuerischen Herzogs zu gewinnen und den
Kurfürsten von Sachsen zu bewegen, fein eigenes Interesse von der
Sache der Protestanten zu trennen. Die Letzteren sahen sich nun
tmt auswärtige Hilfe tmt, zunächst mit jene des Königs Christian IV.
von Dänemark Allein dieser wurde nach anfänglichen Erfolgen
aufs Haupt geschlagen, die Heere des Kaisers und seiner Ver-
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