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zwingen, nöthigen, noch übel behandeln, ja auch eine Frist von bei

Unterrichtsertheilnug an von wenigstens 8 Tagen geben, und erst

nach Ablauf dieser Frist diejenigen, welche sich nicht zum Glaubens-

mechsel verstehen wollen, in Ärre st setzen und schließlich die

Auswanderung aus den kaiserlichen Erblanden nicht verweigern solle.

Er empfiehlt demnach dem Dechant den Vorgang, der in den

Pfarren Seewalchen und Schörfling beobachtet worden sei: Religions­

unterricht für jedes Dorf au einem bestimmten Tag, vormittags

beichthören und communicieren, nachmittags belehren und disputieren,,

auch Ablegung des Glaubensbekenntnisses nur im Beichtstühle und

nicht öffentlich; endlich die Gestattung einer Bedenkzeit von acht

Tagen zum Uebertritte. Damit sei ein guter Erfolg erzielt worden

und in den genannten zwei Pfarren kein Skandal und Rumoren

gewesen, nnd Jene, welche man wegen ihrer Weigerung, sogleich

katholisch zu werden, gefangen in das Schloss Kammer eingeliefert

habe, hätten schon nach wenigen Tagen Bedenkzeit ihren Uebertritt

zum katholischen Glauben angemeldet.

Den Anlass zu diesem „milderen" Vorgehen hatte eilte Bitt­

schrift der beiden Psarrgemeinden Pöudors (Fra n ken markt)

und Vöcklamarkt gegeben, welche sich über die Uebereilnng bei

der Bekehrung zur katholischen Religion beschwerten und mit Still­

stand anhielten, indem sie sich erboten, inzwischen alle Sonn- und

Feiertage ohne alles Aergernis die Kirche zu besuchen; woraus der

Graf ihnen erwiderte, es stehe nicht in seiner Macht, ihnen Termin

zu bewilligen, sie mussten sich bekehren, damit sie sich nicht wegen

Ungehorsams die Soldaten selbst aus den Hals laden, da es

nun einmal des Kaisers „allergnädigster Wille und

Meinung sei, nicht Einen Unterth an, welcher nicht

seiner Religion sei, in seinen Königreichen nnd

Kündern zu geduldeu."

Khevenhiller fürchtete, dass längerer Widerstand seiner Unter-

thanen die zwangsweise Bekehrung durch Soldaten-Einlegung nach

sich ziehen werde; deshalb betrieb er die Bekehrung persönlich. Er

lud die Psarrgemeinden rasch nach einander vor, Pondorf mit

Frankenmarkt auf den 23., St. Georgen ans den 24. vormittags,

Abstorf und Nussdorf auf den 24. nachmittags, Attersee auf den

25. Februar n. s. f. Obwohl er aber selbst in Frankenmarkt,

Vöcklamarkt und St. Georgen erschien, so war doch der Erfolg kein

durchschlagender. In Frankenmarkt und in der Pfarre P ö n-

dorf fand er „schlechten Gehorsam und Willen" zum Unterricht,,

weshalb er etliche gefangen nach Kammer führen und den übrigen

Ungehorsamen Musketiere einlegen ließ; die Pöndorfer, meint der

Graf, „sind allezeit böse aufrührerische halsstärrige Leute gewesen,

wie die Bauern selbst zu sagen pflegen: dasPöndorferVteh",

drei oder vier seien entlaufen und hätten Weib, Kinder, Haus und

Hof in Stich gelassen. Dagegen stellten sich die Bewohner des

21. Feb. 163$