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mehr als 2000 Köpfe, wurde zunächst in den Markt Altheim gelegt;
mancher Bürger erhielt daher 50 oder mehr Gäste, und konnte er
denselben nicht schaffen, was sie begehrten, wurde er misshandelt
und geplündert. Allmählig wurden die Soldaten in die umliegenden
Dörfer gelegt, wo sie den Bauern das Vieh wegtrieben und auch
das Wildpret in den kurfürstlichen Waldungen abzuschießen ansingen.
Endlich liefen 600 Innviertler Bauern in der Nähe von Ried zu
sammen und trieben ihre Peiniger mit Gewalt aus den Quartieren.
Dem Kurfürsten gelang es, einen tüchtigen Feldherrn, den
Freiherrn GottsriedHeinrichvonPappenheim, Stiefsohn
Herberstorfs, zum Austritt aus den spanischen Diensten zu bewegen:
er ernannte ihn zu seinem Generalwachtmeister und drang betraut,
dass schleunigst das nnbändige Kriegsvolk aus
Bayern abgeführt werde. Das geschah auch, um es
über das unglückliche Oberösterreich herfallen zu
raffen129).
Die vereinigte Kriegsmacht der Bayern und der Kaiser
lichen rückt gegen die Lausruckviertler. Schlachten
Lei Emling, bei Gmunden, bei Vöcklabruck und bei
wolfsegg.
Der letzte Act des großen Trauerspiels begann, welches die
Geschichte den oberösterreichischen Bauernkrieg genannt hat. Dem
muthigeü, wenn auch hoffnungslosen Nerzweiflungskampf seiner
Vorfahren wird kein Oberösterreicher das tiefste Mitgefühl vertagen
und aufrichtige Anerkennung der hohen Ueberzeugungstreue vorent
halten können. Wo die nunmehr entschleierten Thatsachen so laut
sprechen, wird auch von voreingenommener Seite nicht der Vorwurf
einseitiger Verherrlichung erhoben werden können; hat doch ein aus
gezeichneter katholischer Kriegsmann. Pappenheim selbst, der Tapfer
keit der oberösterreichischen Bauern das ehrendste Zeugnis ausgestellt.
Auch für Verkannte gibt es noch eine Gerechtigkeit auf
Erden, sie wird, wenn auch oft in späten Tagen, von der partei
losen, voraussetznngslosen Geschichtswissenschaft als Richterin geübt.
Pappenheim ließ über die Richtung seines Einmarsches falsche
Gerüchte ausstreuen, als ob er ans der Donau nach Linz oder gegen
Gmunden Vorrücken würde. Die Bauern eilten daher theils nach
Gmunden, theils zur Donau, an welcher sie in dichter Reihe von
Engelhartszell bis Aschach Wache hielten. In Passan vereinigte sich
die Armee Pappenheims, welche aus 2940" Fugkuechten und 700
Reitern bestand, mit den tausend Manu des Herzogs von Holstein,
schiffte am 31. Oktober nach Hafnerzell und gelangte nach einem
£dotier