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22. Oclober

23. Octobcr

24. Oclober

21. Octobcr

29. Seplemb.

26. Oktober

Eine andere Schar drang gegen Neuhaus, eine dritte gegen

Ottensheim vor. Soldaten, welche in die Hände der Bauern fielen,

wurden nach Martern getödtet. Als aber Spat über Ulrichsberg

nach Haslach zog und von der dortigen Besatzung eine Niederlage

erlitt, nahm die Empörung ein schnelles Ende. Die Kaiserlichen

sprengten.am nächsten Tage die Bauern bei Peilstein auseinanoer

und überwältigten das Lager bei Berg, woraus sie das Schloss und

den Mairhos, nachdem sie das Gesinde ermordet hatten, ansplünderten

und in Asche legten. Spat kehrte ins Hausruckviertel zurück; die

Untertyanen beeilten sich, zum Gehorsam zurückzu kehren.

D i e durch erlittene Unbillen aufs Aeußerste gereizten Hau s-

rnckvicrtler blieben unter den Massen, wenn auch ein­

zelne Gemeinden von ihrer.Sache abfielen, wie Offenhansen, Kematen

am Jnnbach, Steinerkirchen, Pennewang, Bachmaning, Aichkirchen,

Neukirchen bei Lambach und Gunskirchcn. Eine Schar von 400

Bauernreitern mit stattlichen Rossen manöverierte bei Riedau int

Achleitner Felde; ein Streiscorps drang bis gegen Linz vor und

plünderte das Dorf Schönhering und das Kloster Wilhering.

Aus eine Kundmachung der kaiserlichen Coinmissäre hatten die

Hansruckviertler erwidert, es befremde sie, wie man sie „neue

Rebellen" neunen und des Angriffes aus das bayerische Kriegsvolk

beschuldigen könne, während sie sich nur gegen neue unverhoffte

Tyrannei gewehrt hätten; das Patent der Kaiserlichen und jenes des

Kurfürsten aber habe ihnen gezeigt, dass man sie von allen Seiten

mit Kriegsvolk überziehen und angreisen wolle und sie nirgends

mehr Schul; zu hoffen hätten. Sie müssten sich daun e i n z i g u n d

allein a u s G o t t verlassen und könnten die Massen nicht eher

weglegen, als bis ihnen volle Gewissensfreiheit und Sicherheit vor

einem Angriffe verbürgt worden fei1'26).

Die Bauern beschränkten sich aus die Vertheidignng; bei

Vöcklabruck, Lambach, Haag, Maizenkirchen und Eferding entstanden

kleine Lager.

D c r K a i s e r, welcher wegen der Kriegsgefahren im (deutschen)

Reiche und in Ungarn kein Kriegsvolk entbehren konnte, forderte

nun selbst den Ku r sü r st eit a u s, zur Unterdrückung des Auf­

standes mitzuwirken, und setzte zugleich eine Exeeutions-

C o nt nt ission ein.

Um ein Bild des M ü t h e n s d e r S o l d a t e n zu geben,

seien nur die Ausschreitungen derselben in Bayern selbst

geschildert127). Den Bürgern von Nenburg an der Donau nahmen die

Holsteiner alles, was sie hatten, droschen das Getreide aus, erschlugen

bei Griesbach einen Bauer und hackten einem anderen Arme und

Füße ab. Die Reiter Lindlo's und ein Fähnlein Fußvolk, die zu

Hcuhart (int Jnnvicrtel) einquartiert waren, plünderten die Häuser,

verjagten die Einwohner und erschlugen das Vieh auf den Feldern.

Der Rest des Hübner'schen Regiments, mit Weibern und Kindern