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Die Bauern haben sich Ihrer kaiserlichen Majestät Dispo-
silion (Verfügung) d. h. auf Gnade und Ungnade zu ergeben.
Den Soldaten wurde dagegen nunmehr das Plündern tierfcotcn,
ein Verbot, das, wie die Bauern erfahren hatten, nie beachtet wurde.
Dem Baucrnansfchuffe blieb nichts übrig, als nach drei Tagen
mündlich und schriftlich den Eid ans Erfüllung dieser Bedingungen
zu leisten und ein Verzeichnis ihrer Hauptleute und Befehlshaber
zu überreichen, deren sofortige Verhaftung angeordnet wurde.
Hierauf geboren die Commissäre durch Kundmachungen den
Bauern aller vier Viertel, sich noch vor Ende des Stillstandes nach
Hause zu begeben, die Waffen an die Grundobrigkciten abzuliefern
und von jedem Viertel 25 Abgeordnete nach Enns zu schicken, um
die Abbitte zu leisten und dem Landesherrn durch einen Schein aufs
neue Treue und Gehorsam zu geloben.
In der That leisteten die Bauern Gehorsam. Das Lager in
der Wciberau war schon am 10. September verlassen; die Bauern
vertreter aller vier Viertel leisteten am 23. die Abbitte und Unter
zeichneten den Gehorsamschein. Die Connnissüre ließen jetzt Madl-
seder, Holzmüller, den Pfleger Hausleitner und Penzinger in Haft
nehmen und die Schriften des Ausschusses in Beschlag nehmen.
Auch Wiellinger wurde gefangen gesetzt^").
Der Kaiser Unterzeichnete am 23. September das Begnadigungs- 23. Teptemb.
patent. Er erklärte den Bauern nach Aufzählung ihrer Misfethaten,
dass er sie wieder zu Gnaden ausnehmc und nur die Rädelsführer
von der Verzeihung ausschließe. Bezüglich der Religion behalte er
sich die völlige Verfiigung in allweg bevor, doch wolle er sich
„gegen die Bauernschaft mit solcher väterlicher Güte und
Ai a n i e r halten und erzeigen, dass sie daraus seine S a n f t m u t h
und Milde wohl verspüre n werden". Auch werde er eine
Minderung der Stolgebürcn erwirken, lieber die Erhöhung
des Abzugsgeldes, die Hinderung der Auswanderung, die Aus
schreitungen der Soldaten nnb die anderen Beschwerden dieser Art
werde er Untersuchung einleiten nnb die Schuldigen strenge bestrafen.
Dem Kurfürsten werde er eine möglichst weitgehende Verminderung
der Besatzung und des Garnisonsgeldes nahe (egenm).
Wirklich schrieb Ferdinand II. in dieser Richtung dem Kurfürsten
und gab ihm zu verstehen, dass die Beschwerden der Unterthanen
meistentheils durch die Bedrückungen der kurfürstlichen Räthe und
Beamten hcrvorgerusen worden seien. Weder der Kaiser noch
d c r K u r f ü r st w o l l t e n S ch u l d a m A u f st a n d e h a b e n ;
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ersterer schob sie ans die übermäßige bayerische Besatzung und die
allzu große Schärfe der Beamten, letzterer wieder ans die vom Kaiser
in einein so ungeeigneten Zeitpunkte ins Werk gesetzte Gegenrefor
mation. In Wirklichkeit haben beide Umstände das
v e r z w e i i e l n d c Landvolk zur g e iv a l t t h ü t i g e n E r
h e b u n g g c 1 r i e b e it.
„Ter 2rai:erv.:i]efl in
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