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und christliche Warnung nicht beachtet werden, so wollten sie au

dem hieraus entspringenden Unheil nicht Schuld tragen; in jedem

Artflc aber begehrten sie unverzügliche Antwort.

Die Stände theilten das Schreiben dem Statthalter mit, der

sie wie in der Falle gefangene Mäuse in der Stadt zurückhiclt, und

ersuchten — natürlich mit Vorwissen Herberstorfs — die Bauern,

zur Entgegennahme ihrer Antwort um Abordnung eines Ausschusses,

welches Begehren sie wiederholten, als sich kein Ausschuss einsand.

Fattinger und die Bauernschaft „d c s ch r i st l i ch e n evan­

gelischen Feldlagers von Linz" erwiderten jedoch darauf

mitcr schweren Drohungen mit dem Verlangen, dass die Stände

ihnen noch vor Einbruch der Nacht den Statthalter aus­

liefern oder sich mit den Ihrigen ans der Stadt begeben sollten,

da sie „aus gewissen Ursachen den Statthalter als Gottes und

seines armen Häufleins i m - L a n d h ö ch st e n Feind

nunmehr anzngreisen entschlossen" seien; einen Ausschuss, erklärten

sie, würden sie nicht eher nach Linz schicken, als bis der Statthalter

„an seinem gehörigen Orte" sei. Trotz dieser bestimmten Absage

schickten die Stände ihre von Herberstorf dicticrtc ablehnende

Aeußerung in das Bauernlager hinaus.

Die Bauern forderten nunmehr auch ihre adeligen Glaubens­

genossen unter Androhung von Mord und Brand ans, ihnen in

diesem Werke, das auch ihre Seligkeit betreffe, beizuspriugen und

sich im nächsten Hauptquartier einzustellen; doch war es damit

nicht so arg gemeint. Denn als Hans Christoph Märk von Gneissenau

Meinzell), Jobst Schmidtaner von Rottenegg und Hans Adam

Eammerer von Bergham auf diese Drohungen hin nach Ottensheim

ritten, sprach der Oberhauptmann Christoph Zeller zu ihnen: „Die

Herren sehen leider, in was für einem Labyrinth (Jrrsal) wir

stecken und weil hoffentlich die Sachen wieder in Güte werden

beigelegt werden, wollten wir die Herren gern bei uns haben, damit

das Unwesen wieder zu einem guten Ende gebracht werde" und

.ließ sie ans ihre Vorstellung hin wieder heimreiten li)3).

Linz stand damals an Größe und Bedeutung noch hinter

Steyr zurück. Die eigentliche Stadt war verhältnismäßig klein;

außer dem kaiserlichen Schlosse umfasste sie innerhalb der Mauern,

welche vom Fuße des Römerberges (d. i. vom heutigen Pochchause)

um das Landhaus herum über den Graben zum Stadtpsarrhose

liefen, nur die Altstadt mit dem Tummelplätze und dem Schloss-

bcrg, den Hofberg (der in den ältesten Zeiten der Stadtplatz war),

den Hauptplatz und den Pfarrplatz mit den dazwischen liegenden

Gassen. Die heutige Promenade bildete bis zum großen Brande des

Jahres 1800 einen Theil des Stadtgrabens, über n>elchen eine

Brücke ins Landhaus führte. Beim Stadtpsarrhose befand sich ein

kleines Thor, das sogenannte Schulerthörl; den Hofberg und den

Franz Josefsplatz schlossen aus der Donauseite das obere und das