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Verfasser an das königliche gehkime Staatsarchiv in München gewendet, in

welchem im Kasten 38/18 schwarz, betitelt: Commissionshandlung im Land ob

der Enns über die allda sürqangne Rebellion 1625—26 sich die „Widerlegung

der Gravamina der oberösterreichischen Bauern" durch den bayerischen Hos -

kammerrath und Nitzthum zu Linz Georg Pfliegl befindet.

Unser Landsmann k. Conzipist Herr Dr. I. Knöpfler harre die besondere

Güte, aus der Widerlegung des Artikels 16 der Bauernbeschwerden (siehe

Stieve Band

II,

Seite 216), welcher vom Frankenburger Würfelspiel handelr,

die ganze weitläufige Stelle hcrauszuschreiben. Sie findet sich Folio 376 b und

377 "a und lautet:

Pfliegl vertherdigt derr Grafen Herbcrstorf, er sei nicht zu grausam ge­

wesen, „gleichwohl wie er Herr Statrhalter wohl köndt und mechtig gewest

wer. sie (die Frankenburger) nach der scherph samptlich zu schlagen, hat ers

doch nit gethan, sondern allein zu häuften zu zwingen rrnd nur bei 17 aus

der grossen auzal der Rädelführer, deren sich weit über 100 befunden, so an»

sagen, stnrmschlagen, lärmen, blasen lassen, richter und vierer gewest, )o mit

zog, bei denen man auch den adgetrungenen revers, so der oberpfleger zir sal-

virung seines lebens geben müesscn, darin er sich obligiert (verpflichtet), zu

ewig zeiten (einen cathölischen Pfarrer in die Keuenhillerischcn güeter zu bringen,

in original!, als bei dem richter zu Zwispalten gesunden, rvillen und gefallen

gehabt, ainiche abmanung nit gethan, zugleich wie andere gemaine vnderthanen

allen respeet und ghorsaür abgelegt, durch das verlorne sprl in faciem (ange­

sichts) und zum exempl (warirenden Beispiel) aller versambleten Rebellen anstat

der vil höheren rechtlich verdienten pein allein aufhenken und alsdan erst die

tode cörper zum abscheuhen diß höechsien lasters belaidigter Majestät au die

straften aussteken lassen, Ungeachtet Jme sowol von Ir Kayser­

lichen Majestät als Euer Churfürstlichen Durchlaucht ernstlich

b e u e l ch inmitls zuegekomen, das er dise Gottlose teilt der gebür und

scherph (Schärfe) nach also straften haben sollen, das andere dergleichen

wnfftig Übels halb exempl daran haben mögen und also vil mehr sich

an diß gerechte exempl flössen, als abermaln sich wider Fr ordenlich und zwar

höchste oberkeir mit noch vil grössern gewalt aufstehu, sich wider diseiben und

ergangen iustiei (Bestrafung/ selbsten mit vil abscheulicheren thaten zu vindi-

ciren (rächen), wau war, das sie so theureste gehorsambste vnderthanen weren,

aber wie an disem Volk weder güete noch exempcl erschossen, das bezeugt laider

gegenwärtiger eventus (Erfolg) nur alzuvil."

Daran schließt sich die „Widerlegung" des 17. Artikels der Gravamina.

79) steten des 30jährigen Krieges im allgemeinen Reichsarchive zu

München, Faszikel XXXII, Nr. 300 und 275.

80) Den Vorfall in Natternbach erzählt Stieve Band I, Seite .57 nach dem

Berichte Herberstorfs vom 13. Februar 1625, im Bande 119, Seite 136 der

30jährigen Kriegsacten im Münchener allgemeinen Reichsarchive. Hierzu tritt

ergänzend der Bericht Herberstorfs an den Erzherzog Leopold, welcher in An­

merkung 75 dieses Büchleins abgedruckt ist.

Der Auflauf und das Blutgericht von Frankenburq ist von Stieve

(Band I, Seite 58—63) nach dem Berichte Herberstorfs in München daraestellt.

Mir stand eine ziemlich gleichzeitige Abschrift ans dem vormaligen Archive in

Kammer zu Gebote. Leider wurde dieses letztere Archiv im Fahre 1893 an den

Antiquar S. Kende in Wien verkauft und von diesem stückweise nach allen Welt­

gegenden verschließen. Die Archive von Köppach und Ort sind noch früher zu

Grunde gegangen, jedoch aus ihrem Bestände wertvolle Acten gerettet worden.

Ueber das "Blutgericht selbst berichtet Pfleger Grünbacher: siehe Khevenhiller

Annales Ferdinandei Band X, Spalten 733—738.

Liebhaber der Geschichte der Pfarren Natternbach, Nenkrrchen am Wald..',

Waldkirchen am Wesen, Wcsenurfahr und St. Egidi seien auf mein „Pener-

bach" Leite 23, 219-22-1, 359—366 und 516 vermiesen.