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Ich glaube der trauten Heimat meiner treueren Lebensgefährtin

Antonie, geborene Hafcrncr (f 15. Juni 1000), Penerbach, wo ich

mit ihr so selige Tage verlebt habe, mit dieser Erzählung, welche

sich naturgemäß mit der Umgebung und ihren mannhaften Bewohnern

als dem Brennpunkte des Krieges in ausnehmender Weise beschäftigt,

einen Beweis meiner unveränderten Zuneigung geben zu können.

Die Ursachen des Bauernkrieges mürben jedoch

nicht völlig verstanden werden, wenn sich die Darstellung nur auf

diesen beschränken würde. Ans diesem Grunde bildet eine Schilderung

der wirtschaftlichen Lage des Bauernstandes vor

dem Beginn der Kirchentrennnng, der Beschwerden der Bauern

gegen ihre GrundHerrschaften, sowie der religiösen Bewegung selbst

die Einleitung. Eine eingchende Darlegung der Gewalt-

m a ß rege! n, welche von der Regierung und der katholischen Geist­

lichkeit ergriffen wurden, um das Land zum katholischen

Glaubensbekenntnisse zu rn ckzu b r in gen, schließt die

Erzählung, weil die sogenannte Gegenreformation (die gewaltsame

Bekehrung der evangelischen Obervsterreicher) in den einheimischen

Geschichtswerken nur aitdelttnngsweise, außerdem aber theils unrichtig,

theils unwahr behandelt ist und gerade die empörenden und unchrist­

lichen Mittel, welche nach Niederwerfung des Aufstandes durch volle

anderthalb Jahrhunderte zur Anwendung kamen, jeden christlich und

billig Denkenden die Entschiedenheit des Widerslandes, welchen das

Banernvolk dem ihm angesonnenen Glaubenswechscl entgegensetzte,

vollkommen begreifen lassen. Diese beiden Abschnitte des Büchleins

bringen außer dem Allgemeinen s v viele einzelne Fälle aus

den verschiedensten Gegenden und Orten des Landes, wo noch manche

Nachkommen der Betroffenen leben mögen, zugleich so vieles Neue,

Ueberraschendc und für unduldsame Geister Unbequeme, dass cs an

heftigen Widersprüchen nicht mangeln wird. Denn cs hat zn allen

Zeiten an solchen nicht gefehlt, welche das Unwahre und Lügen­

hafte, wenn es nur althergebracht scheint, mit einem Eifer vcrtheidigen,

als ob es sich darum handle, den Gläubigen ein Ideal zn retten,

und nicht darum, der Lüge den Kopf zn zertreten. Deshalb habe

ich i m A n h a n g e d i e B c w e i s e ü b er a l l e m c i ne Au g a b en

gesammelt und daselbst auch manche noch nicht bekannte Actenstncke

je nach ihrer Wichtigkeit ganz ober im Anszuge abdrncken

lassen, damit jeder Leser, auch d e r n i ch t st u d i e r t c, die Richtig­

keit meiner Ausführungen nachprüfcn und sich über Umstände, welche

in der Erzählung selbst nur kurz berührt werden konnten, näher

unterrichten kann. Hervorragende Geschichtschreiber, wie besonders

den eonservativen Professor Dr. Alfons Huber (f 1898) im vierten

und fünften Bande feiner Geschichte Oesterreichs, habe ich selbst

sprechen lassen. Sehr viele Stellen, nicht allein die unübertrefflichen

Schlachtenschildernngen, habe ich dem großen Werke Stieve's wört­

lich entnommen, wenn ich glaubte, die Sache nicht schöner und