Tätigkeitsbericht 1980-1983 Arbeiterbetriebsrat Werke Steyr

Der Arbeiterbetriebsrat der Werke Steyr

TÄ.TIGKEITSBERICHT des ARBEITERBETRIEBSRATES der STEYR-DAIMLER-PUCH AG Werke Steyr 1980-1983

TOfENGEDENKEN Unsere Gedanken weilen bei jenen, die uns für immer verlassen haben! Wir gedenken unserer Weggefährten, die durch ihren Einsatz und ihr Treue, den Aufstieg unserer Gewerkschaft und unserer Arbeitnehmer ermöglichten! Wir werden in ihrem Geist auch weiterhin für Freiheit, Arbeit und Gerechtigkeit eintreten. . Wir gedenken in Trauer all derer, die der Tod aus unserer Werksgemeinschaft nahm. Ihr Leben war erfüllt von der Arbeit für unser Werk. Wir werden sie nicht vergessen.

Lange Paul Prokosch Johann Hubinger Günther Grünling Matthäus Schieh Erich Klug Georg Edlinger Heinz Kogler Severin Fösleitner Walter Behoun Karl Simic Gertrude PumEmil Repnik Otto Kaindl Rudolf Forstenlehner Stefan Somer Josef Zach Franz Prinz Franz Prückner Heinrich Dorfer Johann Mitterschiffthaler Alois Matzenberger Josef Binder Franz Kalchschmied Franz Oswald Johann WIR GEDENKEN 3. 7. 1980 12. 7. 1980 26. 7. 1980 5. 8. 1980 11. 8. 1980 29. 9. 1980 12.10.1980 30. 10. 1980 11. 11. 1980 21. 11. 1980 10. 12. 1980 13.12.1980 31. 12. 1980 16. 2. 1981 5. 3. 1981 1. 4. 1981 19. 4 . 1981 17. 5. 1981 1. 6. 1981 6. 6. 1981 8. 6. 1981 16. 6. 1981 27. 6. 1981 25. 7. 1981 7. 8. 1981 Kaliba Anton Schwarz Ludwig Glinz Ernst Rechberger Friedrich Kurz Gerhard Hermann Franz Altrichter Josef Kroiher Franz Ziervogl Ernst Pecile Adolf Lösch Rupert Triefhaider Herben Freyschlag Ewald Radanovics Herbert Leitner Franz Hintersteiner Rudolf Katzensteiner Maria Stögmann Franz Strasser Roman Kasper Otwald Grubbauer Josef Glaser Gerhard Maid! Josef Steindler Ludwig Strasser Josef 8. 8. 1981 12. 8. 1,981 16. 8. 1981 18. 8. 1981 21. 8. 1981 31. 8. 1981 4. 9. 1981 8. 9. 1981 17.10.1981 18. 11. 198 l 30. 11. 1981 16. 1. 1982 20. 1. 1982 23. 1. 1982 26. 1. 1982 16. 2. 1982 26. 2. 1982 2. 3. 1982 2. 3. 1982 16. 3. 1982 3. 4. 1982 8. 4. 1982 10. 4. 1982 16. 5. 1982 17. 5. 1982 Fink Rainer Heindl Franz Göbelhaider Walter Hufnagl Johann Sageder Rudolf Sehader Hubert Müller Alexander Steinbacher Hermann Forstner Gertrude Strutzenberger Franz Ehrenhuber Josef Dammayr Florian Ahrer Gerhard Theiss Johann Blieweiß Karl Kerschbaumer Leopold Kerschbaumer Anna Lang Heinz Obermayr Hermann Reikersdorfer Erwin Deinhofer Josef Garstenauer Josef Prinz Alois Pugledits Franz Moser Peter 5. 6. 1982 30. 7 . 1982 3. 8. 1982 6. 8. 1982 16. 8. 1982 25. 8. 1982 5. 9. 1982 15. 10. 1982 30. 11. 1982 8.12.1982 19.12.1982 1. 1. 1983 29. 1. 1983 8. 2. 1983 14. 2. 1983 2. 3. 1983 24. 3. 1983 26. 3. 1983 14. 4. 1983 15. 4. 1983 18. 5. 1983 18. 6 . 1983 6. 7. 1983 26. 7. 1983 28. 7. 1983

(Alfons Petzold) Eins muß dir immer gegenwärtig sein, ob du nun hämmerst, Mann, auf Stahl und Stein, ob, Fäustel haltend, du zur Tiefe sinkst, ob du des Feuers helle Kraft bezwingst, ob du die Felder segnest mit der Saat und Länder bindest mit dem Kupferdraht: Daß irgendwo ein Bruder steht und schafft ein Gleiches mit der gleichen stummen Kraft; daß irgendwo ein Bruder so wie du strebt sehnsuchtsschwer der Sonnenstunde zu, in der, verbrüdernd eine ganze Welt, er deine Hand in seiner Rechten hält!

Zusammenarbeit aller positiven und konstruktiven Kräfte Drei Jahre sind - gemessen am 120--jährigen Bestand unseres Unternehmens - ein sehr kurzer Zeitabschnitt. Dennoch hat gerade die Zeitspanne von 1980 bis heute für den Steyr-Daimler-Puch-Konzern einschneidende Veränderungen mit sich gebracht. Unter dem Druck einer weltweiten Wirtschaftskrise haben wir unsere expansiven Zielsetzungen der Siebziger Jahre zugunsten einer Konsolidierung unserer Gesamtposition zurückstellen müssen. Probleme der Arbeitsplatzsicherung konnten trotz größter Anstrengungen auch von unserem Unternehmen nicht gänzlich ferngehalten werden. Der Kampf um die Marktanteile hat sich nicht nur auf unseren traditionellen Exportmärkten sondern auch in Österreich dramatisch zugespitzt. Viele Länder haben durch Maßnahmen zum Schutze ihrer Industrien den freien Wettbewerb praktisch unterbunden. All diesen Erscheinungen galt es in den vergangenen drei Jahren mit entsprechenden Instrumenten und Strategien entgegenzuwirken. In der Sicherung unserer Kernarbeitsgebiete, der Bündelung unserer Managementund Finanzkapazität, der Straffung des Produktprogrammes, dem systematischen Austausch von Programmen und der Akzentuierung unserer besonderen Stärken sehen wir die besten Möglichkeiten, unsere internationale Position zu behaupten. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zum Ausgleich für das fehlende Wachstum stehen wir vor der Verpflichtung, flexible Kostenoptimierungsprogramme wie beispielsweise Rationalisierungsinvestitionen, Losgrößenoptimierungen, Verbesserung der Betriebsleistung sowie Fortführung unserer internationalen Kooperationsbemühungen wirksam umzusetzen. Trotz steigender Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Druck ist es uns in hohem Maße gelungen, der Treue, dem Einsatz und der Firmenverbundenheit unserer Mitarbeiter durch stabile Arbeitsplätze Rechnung zu tragen. Für die Bereitschaft unserer Mitarbeiter, auch durch persönliche Opfer zur Arbeitsplatzsicherung beizutragen, möcht ich mich im Namen des gesamten Vorstandes herzlich bedanken. Noch mehr als in der Vergangenheit bedarf es der intensiven und loyalen Zusammenarbeit aller positiven und konstruktiven Kräfte im Unternehmen. Gerade vom Verständnis der Arbeitnehmervertretungen hängt in dieser schwierigen Phase unserer Unternehmensgeschichte viel ab. Ich bitte daher die Betriebsratskörperschaften um ihre aktive und wie bisher überaus verantwortungsbewußte Zusammenarbeit. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir gemeinsam über die gegenwärtigen Probleme hinwegkommen werden, wenn wir das wesentlichste Ziel - den sicheren Fortbestand unseres Unternehmens in der Zukunft -fest im Auge behalten. Glück auf Ihr GENERALDIREKTOR DIPL.-ING. H. MICHAEL MALZACHER GENERALDIREKTOR DIPL.-ING. H. MICHAEL MALZACHER

Leistungsbereitschaft in den Vordergrund stellen Die abgelaufenen 3 Jahre waren durch bedeutende organisatorische und wirtschaftliche Einschnitte gekennzeichnet. Den allgemeinen Anforderungen entsprechend wurde unsere bestehende Aufbauorganisation überarbeitet. In Fortsetzung der Divisionalisierung haben wir die funktionsorientierte Struktur in eine spartenorientierte Organisationsform übergeführt. Diese wird verstärkt vom Produktgedanken und einer genau definierten Zielsetzung der Sparten und Funktionsbereiche getragen. Der Umstrukturierung lag die Berücksichtigung von Unternehmensgröße, räumlichen und örtlichen Gegebenheiten, und der Ressourcennutzung für die Sparten zugrunde. In Anlehnung an diese Umstellung wurde das Wälzlagerwerk als bereits bestehende Sparte organisatorisch angegliedert. Der damit geschaffene Bereich Nutefahrzeuge, Landmaschinen und Wälzlager stellt den umsatzstärksten Bereich im Konzern dar. Dadurch gelang es ein Organisationskonzept zu realisieren, welches durch die Hervorhebung des Produktgedankens dem sich rasch wandelnden wirtschaftlichen Erfordernissen Rechnung tragen kann. Vom Wirtschaftsablauf her betrachtet waren die Berichtsjahre von einer Dynamik gekennzeichnet, welche auch für erfahrene Wirtschaftsforscher und -experten nicht vorhersehbar war. Weltweite Überkapazitäten und schrumpfende Märkte stellten die gesamte fahrzeugerzeugende Industrie vor bedeutende Schwierigkeiten. Durch die von uns praktizierte Marktnischenpolitik und durch eine ausgeprägte Kundenorientiertheit war es uns anfänglich gelungen, uns vom allgemeinen Wirtschaftsablauf abzukoppeln und krisenhafte Auswirkungen durch diese Marktund Produktpolitik zu umgehen. Im Laufe der Zeit war dieser Zustand für uns nicht zu halten, und auch wir mußten den rezessiven Tendenzen Tribut zollen. Schrumpfende Marktvolumina im Inland und in Westeuropa, der Ausfall von Ostmärkten - speziell von Polen - sowie Schwierigkeiten durch einen Importstopp in Nigerien verschärften unsere Absatzsituation beträchtlich. Durch massive Exportbemühungen im nordafrikanischen und arabischen Raum konnte ein Kompensationseffekt erreicht werden. Ein negativer Saldo blieb jedoch trotzdem bestehen. Als positiv ist im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung festzuhalten, daß im Inland sowohl bei den Nutefahrzeugen als auch bei den Landmaschinen der Marktanteil unserer Produkte vergrößert werden konnte. Dadurch konnte unsere Position im Vergleich zum Mitbewerb gefestigt werden. Die Exportquote des Bereiches überstieg im Berichtszeitraum die 70 %-Grenze und verdeutlicht damit, woher die entscheidenden Impulse ausgingen. Von der Produktseite her betrachtet war der Berichtszeitraum durch für uns bedeutende Ereignisse GENERALDIREKTOR-STELL VETRETER DIPL.-ING. JOHAN J. FEICHTINGER

gekennzeichnet. Die LKW-Reihe 91 und die Traktor-Reihe 80 gingen in Serie, auf dem Wälzlagersektor gelang uns der Markteintritt mit Präzisionsmeßgeräten. Ich darf in diesem Zusammenhang allen Mitarbeitern für ihren persönlichen Einsatz und ihren Leistungswillen danken. Ohne ausgezeichnete Mitarbeiter wäre es sicherlich nicht möglich gewesen, in einer allgemein krisenhaften Weltwirtschaftssituation einen so akzeptablen Platz einzunehmen. Der Pro-Kopf-Umsatz konnte durch Können und Einsatzwillen unserer Mitarbeiter sowie durch gezielte Rationalisierungsmaßnahmen auf über 1 Million Schilling gesteigert werden. Als Know-how-Träger sind wir international anerkannt. Für die kommenden Jahre prognostizieren uns Wirtschaftsexperten keine bedeutenden Aufwärtstendenzen. Wir werden wohl noch einige Zeit mit einer krisenhaften Entwicklung rechnen, mit ihr leben und unsere Aktivitäten darauf ausrichten müssen. Einen Schritt zur erfolgreichen Beibehaltung unserer Selbständigkeit werden die Weiterentwicklung unserer Traditionsprodukte und die Suche und Entwicklung neuer Produkte darstellen. Wenn wir dabei einen gemeinsamen Weg beschreiten, sehe ich optimistisch in die Zukunft und glaube an eine erfolgreiche Bewältigung der auf uns zukommenden Probleme. Für das bisher Geleistete möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich darf Sie jedoch gleichzeitig bitten und auffordern, auch in Zukunft die Leistungsbereitschaft in den Vordergrund zu stellen und mit persönlichem Einsatz und Leistungswillen an der Bewältigung kommender Anforderungen mitzuhelfen. Sie haben in der Vergangenheit bewiesen, daß Sie dazu in der Lage sind. Gemeinsam muß es uns gelingen, die Arbeitsplätze zu halten und abzusichern, sowie den guten Ruf unseres Unternehmens zu festigen. Glück auf Ihr GENERALDIREKTOR-STELL VETRETER DIPL.-ING. JOHAN J. FEICHTINGER

Verkürzung der Arbeitszeit ohne Reallohnverlust Rückblickend auf die Jahre 1980/83 müssen wir sagen, daß sie wohl die schwierigste Betriebsratsperiode seit Jahren darstellen, wirkt sich doch die Weltwirtschaftskrise auch auf unsere Fahrzeugindustrie äußerst negativ aus. In den westlichen Industriestaaten zählt man derzeit rund 35 Millionen Arbeitslose und es zeigt sich, daß wir uns in Österreich dennoch in einer besseren Situation befinden, als viele andere Länder. Es mußten jedoch gerade in dieser Periode alle Anstrengungen unternommen werden um die Arbeitsplätze zu sichern. Eine große Hilfe war uns dabei der im Jahre 1982 abgeschlossene SOZIALPLAN, der es uns ermöglichte, durch einen finanziellen Vorsorgefonds die Belastungen bei der Kurzarbeit so zu mildern, daß der Lohnausfall verhältnismäßig gering war. In weiterer Folge konnten wir damit auch jenen Kolleginnen und Kollegen eine wertvolle Hilfe angedeihen lassen, die ein Jahr vor ihrem Pensionsalter (also Männer mit 59 und Frauen mit 54 Jahren) in den vorzeitigen Ruhestand, genannt Sonderunterstützung, getreten sind. Diese Kolleginnen und Kollegen konnten damit, mit einer 95 %-igen Vergütung ihres Gesamtverdienstes, ein Jahr früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Diese Finanzierung erfolgte mit Beihilfen vom Sozialministerium und der Firma als Ergänzung zum Arbeitslosengeld und man hat damit die prekäre Arbeitsplatzsituation zumindest etwas mildern können. Darüberhinaus hat unsere Kollegenschaft den Ernst der wirtschaftlichen Situation erkannt, ebenso auch das Bemühen des Betriebsrates, bestmöglich über die Runden zu kommen. So ist es vorrangig dem Solidaritätsverständnis unserer Kollegenschaft zu danken, daß die vom Betriebsrat in Zusammenarbeit mit der Firmenleitung gesetzten Maßnahmen und Krisenverhandlungen so gegriffen haben, daß wir gerade im letzten Jahr vielen Kolleginnen und Kollegen den Arbeitsplatz erhalten konnten. Der Betriebsrat war aber auch in dieser Periode immer wieder bemüht, für die Kollegenschaft das Bestmöglichste, vor allem auch immer wieder Verbesserungen am Sozial- und Einkommenssektor, zu erreichen. Nach den jüngsten Wirtschaftsprognosen wird sich die wirtschaftliche Situation leider nicht bessern. Dazu kommt, daß durch die technische Entwicklung und Rationalisierung weitere Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, was die Arbeitsplatzsituation weltweit noch mehr verschärfen wird. Diese damit auf uns Arbeitnehmer zukommende, immer größer werdende Problematik wird nur durch eine Verkürzung der Arbeitszeit zu bewältigen sein. Diese Zielsetzung wird aber nur dann zu einem Erfolg führen, wenn sie weltweit realisiert werden kann. Es muß dabei aber sichergestellt werden, daß die Verkürzung der Arbeitszeit zu keinem Reallohnverlust führen darf! Gerade in den letzten drei Jahren hat der Betriebsrat immer wieder bewiesen, daß er sich seiner großen Verantwortung bewußt ist und demzufolge auch auf die Situation des Unternehmens entsprechende ZENTRALBETRIEBSRATSOBMANN HANS HEIGL

Rücksicht genommen hat, letztlich, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte nicht zu beeinträchtigen bzw. die Arbeitsplätze nicht zu gefährden. Als Obmann des Zentralbetriebsrates möchte ich daher diesen Tätigkeitsbericht zum Anlaß nehmen, allen Kolleginnen und Kollegen unserer Werke, für ihr, unserer Arbeitnehmervertretung bisher erwiesenes Vertrauen, für ihre Gewerkschaftstreue und ihr Verständnis zu danken. Gerade in den letzten Monaten wurde mehr denn je der Beweis erbracht, daß man durch Unterstützung und Solidaritätsentscheidungen mithelfen kann, einer Anzahl von Arbeitskollegen den Arbeitsplatz zu erhalten, die ansonsten zweifelsohne hätten gekündigt werden müssen. Mit diesen, im Rahmen des Sozialplanes bzw. den getroffenen Vereinbarungen, gesetzten Maßnahmen konnten wir das Argste verhindern, auch wenn diese Solidaritätsaktion der Kurzarbeitsperioden mit kleinen Opfern verbunden war. Wenn man aber zu all dem noch in Relation stellt, daß wir mit den Kurzarbeitstagen auch vermehrte Freizeit konsumieren konnten, so hat sich dieser Solidaritätsbeitrag sicherlich gelohnt. Gerade diese wirtschaftlichen Veränderungen bedürfen daher weiterhin des größten Verständnisses und der Geschlossenheit unserer Arbeitnehmer. Nachdem ich nach dieser Funktionsperiode, nach 45 Dienstjahren, davon drei Jahrzehnte währender Betriebsratstätigkeit, in den Ruhestand treten werde, ist es mir ein besonderes Anliegen, Ihnen allen, liebe Kalleginnen und Kollegen, für das mir und der Sozialistischen Gewerkschaftsfraktion stets erwiesene große Vertrauen aufrichtigst zu danken. Dem möchte ich die Bitte anschließen, diese Treue auch weiterhin zu halten und meinem Nachfolger, dem Kollegen BRO Hermann Leithenmay...r., weiterhin das gleiche Vertrauen zu erweisen. Denn gerade in wirtschaftlich so schweren Zeiten, wird es mehr denn je an der Geschlossenheit der Arbeitnehmer liegen, durch Solidarität und Zusammenstehen die wachsenden Probleme, die durch die auf uns zukommenden neuen Technologien noch verschärft werden, so zu lösen, daß sie für unsere Arbeitnehmer und deren Familien, in weiterer Folge für ganze Regionen nicht existenzgefährdend werden. In diesem Sinne wünsche ich im Interesse unserer gesamten Kollegenschaft auch dem kommenden Betriebsrat ein gutes Wahlergebnis als Ausgangsbasis, für ein weiteres erfolgreiches Wirken. Glück auf / ZENTRALBETRIEBSRATSOBMANN HANS HEIGL

Erreichtes verteidigen und die Arbeitsplätze sichern Beinahe zwei Jahrzehnte wirtschaftliche und sozialpolitische Aufwärtsentwicklung liegen hinter uns: Der 8-Stunden-Tag, die Angleichung der Arbeiterabfertigungen an jene der Angestellten, die Entgeltfortzahlung oder die Einführung des 4-wöchigen Grundurlaubes sind nur die wichtigsten Meilensteine des Fortschrittes. Durch innerbetriebliche Lohn- und Akkordverträge konnten die Löhne weit über den österreichischen Durchschnitt angehoben werden. Betriebsvereinbarungen und unsere Arbeitsordnung sichern unsere vorbildlichen Sozialleistungen ab. Ständige Verbesserungen, sowohl am Lohnsektor als auch im sozialen Bereich, sind uns zur lieben Gewohnheit geworden. All zu leicht vergessen wir, daß diese Fortschritte jedoch nur dann erreicht werden können, wenn die wirtschaftliche Entwicklung unserer Betriebe dies zuläßt. Selbst der Ölschock des Jahres 1974 und die gewaltigen weltwirtschaftlichen Veränderungen der Folgejahre, die durch die Energiekrise ausgelöst wurden, waren in unseren Werken lange Zeit kaum spürbar. Durch das Zusammenwirken von drei negativen Faktoren, nämlich dem stark schrumpfenden Inlandsmarkt bei LKW's und Traktoren, und dem Zusammenbruch unserer Hauptmärkte, Polen und Nigerien, wurde nun auch unser Unternehmen mit aller Härte getroffen. Beschäftigungsengpässe und Einsparungen sind seither bei jeder Verhandlung des Betriebsrates mit der Geschäftsleitung auf der Tagesordnung. Erreichtes verteidigen und die Arbeitsplätze sichern, ist damit zur Richtschnur unseres Handelns geworden! Um Massenkündigungen zu verhindern und den Besitzstand an Löhnen und Sozialleistungen abzusichern, hat der Betriebsrat mit der Geschäftsleitung einen Krisenplan abgeschlossen. Mit Hilfe dieses Krisenplanes, der in Österreich seinesgleichen sucht, und den ich als den größten Erfolg des Betriebsrates in der abgelaufenen Funktionsperiode ansehe, ist es gelungen, die Produktion unserer Werke insgesamt 9 Wochen stillzulegen. Mit Maßnahmen aus diesem Krisenplan war es möglich, mehr als 700 Kolleginnen und Kollegen den Arbeitsplatz zu erhalten und Lohnverluste in erträglichen Grenzen zu halten. Für die nächste Funktionsperiode wünsche ich mir als Obmann des Arbeiterbetriebsrates weiterhin eine gute Zusammenarbeit. Arbeiter und Angestellte müssen gemeinsam die großen Probleme der Zukunft bewältigen. Nur wenn wir solidarisch zusammenstehen, werden wir über eine erweiterte Mitbestimmung die gewaltigen Veränderungen in den Betrieben zum Wohle der Dienstnehmer beeinflussen können. Nur gemeinsam und an einem Strang ziehend sind wir stark genug, um den Arbeitnehmern einen ausreichenden Verdienst bei einer gesicherten Existenz garantieren zu können. Die gerechte Bewertung ihres Könnens, das richtige Ansehen in Stellung und Beruf und der entsprechende Einfluß auf das Arbeitsgeschehen, sowie die Sicherung unserer Arbeitsplätze sind unsere großen Anliegen. Gemeinsam haben wir viele Erfolge HERMANN LEITHEN MA YR OBMANN DES ARBEITERBETRIEBSRATES erzielen können, doch stehen wir immer wieder vor großen Aufgaben. Um weiterhin erfolgreich wirken zu können, bedarf es der unermüdlichen und tatkräftigen Unterstützung unserer Kollegenschaft. Einen herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben. Glück auf Ihr HERMANN LEITHENMAYR. OBMANN DES ARBEITERBETRIEBSRATES

Die wichtigsten Daten Umsatz in Mio. S Exportanteil in v. H. Investitionen in Mio. S (Sachanlagen) Abschreibungen in Mio. S Bilanzsumme in Mio. S Grundkapital in Mio. S Dividende+Bonus in Mio. S (in%) Beschäftigte im Jahresdurchschnitt Umsatz/Beschäftigtem S Personalaufwand/ Beschäftigtem S 1978 11.334 65 748 540 11.147 1.200 108 (9) 16.767 676.000 219.000 1979 13.289 62 711 586 12.221 1.400 140 (10) 17.179 774.000 240.000 1980 13.727 61 685 394 15.564 1.600 128 (8) 18.965 724.000 257.000 1981 1982

Handel und andere Erzeugnisse Zweirad- und Geländefahrzeuge Nutzfahrzeuge, Landmaschinen und Wälzlager Inlandsumsatz Auslandsumsatz GESAMTUMSATZ NACH GESCHÄFTSBEREICHEN IN MIO. S 17.000 16.000 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 1978 1979 1980 1981 1982 GESCHÄFTSBEREICH NUTZFAHRZEUGE, LANDMASCHINEN, WÄLZLAGER UMSATZ IN MIO. s 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 1978 1979 1980 1981 1982

Die historische Entwicklung des Unternehmens STEYR 1863 Entwicklung des „ Tabernakelverschlusses" für Hinterladergewehre durch Josef Werndl 1864 Gründung des Stammhauses der Gesellschaft mit der Firma „Josef und Franz Werndl & Comp., Waffenfabrik und Sägemühle in Oberletten" 1885 Obering. Ferdinand Mannlicher konstruiert ein neues Gewehr mit Geradezugverschluß und wird mit „Allerhöchster Sanktion" Kaiser Franz Josef I. mit der Produktion des Mannlicher-Gewehres beauftragt. Erstmalig gelingt in einer Massenproduktion eine derartige Präzision, daß der Austauschbau, die unbedingte Auswechselbarkeit der gleichen Teile, möglich wird 1894 Aufnahme der Fahrraderzeugung „Steyr-WaffenRad". Durch besondere Umstellungsproduktion wird auch beim Rad Austauschbau ermöglicht. Dieses Modell wird auch heute noch erzeugt 1920 Produktion des ersten "Steyr-Autos" 1928 Bau des ersten Steyr-Traktors 1930 Ing. Ferdinand Porsche konstruiert das Steyr-Auto Typ 30 DAIMLER 1900 Fertigstellung des ersten Daimler-Automobiles 1905 Die ersten vierradangetriebenen Wagen entstehen; Paul Daimler konstruiert den ersten Panzerwagen 1917 Bau des ersten Daimler-Pferdes in Wr. Neustadt PUCH 1901 Bau des ersten Puch-Motorrades und des ersten Versuchsautomobils 1906 Beginn der Automobilerzeugung 1919 Fertigung des Motorpfluges Puch Exzelsior 1923 Patentanmeldung des Puch-Doppelkolbenmotors STEYR-DAIMLER-PUCH AG 1934 Fusionsbeschluß zur Steyr-Daimler-Puch AG Erste serienmäßige Erzeugung der Stromlinienkarosserie im Automobilbau 1935 Das Motorrad Puch 250 S 4 die leistungsfähigste Zweitakt-Serienmaschine in ihrer Bauklasse 1936 Aus dem Typ 55 wird der Pkw-Typ 50, ein Kleinwagen mit Schiebedach, entwickelt und geht in Serie 1939 Bau des neuen Wälzlagerwerkes in Steyr-Münichholz 1941 - 1942 Bau des Werkes Graz-Thondorf 1946 Aufnahme der Serienerzeugung eines 3-TonnenBenzin-LKW's in Steyr Beginn der Serienerzeugung von Motorrädern in Graz 1947 Aufnahme der Traktorenerzeugung in Großserie 1948 Produktionsbeginn von Diesellastkraftwagen 1954 Beginn der Serienerzeugung von Mopeds 1957 Serienerzeugung des Kleinwagens „Steyr-Puch 500" Mod. Fiat 1959 Serienerzeugung des Steyr-Puch „Haflinger" 1963 Im Werk St. Valentin geht der Ladewagen „Hamster" in Serie 1968 Das „Maxi"-Moped geht in Serie. Vorstellung des ,, Steyr-Mannlicher" 1969 Serienfertigung des Steyr-Puch „ Pinzgau er" 1972 Gründung der Steyr-Hellas AG 1975 Die neue Puch-,,Monza"-Reihe geht in Serie. Erprobung des City-Busses im innerstädtischen Liniendienst Wiens. Vorstellung des revolutionären SteyrGroßtraktorkonzeptes 1976 Gründung der Steyr-Nigeria Ltd 1977 Baubeginn für die Fertigungshalle des neuen geländegängigen Pkw. Präsentation des Steyr-Kippmastseilgerätes Dieses Holzerntegerät hat sich inzwischen weltweit hervorragend bewährt 1979 Vorstellung des „Puch-Geländewagen" gemeinsam mit der Daimler-Benz AG Eröffnung des Werkes Bauchi der Steyr-Nigeria Ltd Vorstellung der neuen Lkw-Baureihe 91 Vorstellung der neuen Traktor-Serie 80 1980 Eröffnung des Entwicklungszentrums des BMWSTEYR-Motorenwerkes 1981 Entwicklung des Trägerfahrzeuges TF 8300 Dieses Gerät ist eine für landwirtschaftliche und kommunale Anwendung gedachte Träger- und Antriebseinheit, die in beiden Fahrtrichtungen arbeiten kann 1982 Vorstellung des neuen Mittelklasse-Lkw, Baureihe Plus 91: Mit der Baureihe Plus 591/691 im Gesamtgewichtsbereich von 8 - 10 t ist die Baureihe 91 komplettiert, sodaß nun Lkw von 8 - 32 t im Modulkonzept nach dem letzten Stand der Technik zur Verfügung stehen Entwicklung des Puch Maxi Plus-Mopeds: Das Konzept dieser Mopedreihe basiert auf einem durchstiegsfreien, einsitzigen Fahrzeug mit Triebsatzschwinge mit geschlossenem Kettenkasten; geräuschgedämpft und wartungsarm. Der Standard des technischen Konstruktionsaufwandes ist mit dem eines Motorrades vergleichbar Serienanlauf bei Kranprozessor KP 40: Dieses Entastungsgerät wird an einen Kran eines Forsttraktors montiert und kann Stämme bis zu 40 cm Durchmesser aufarbeiten Entwicklung der neuen Transitbus-Reihe: Dieses Fahrzeug der neuen Busgeneration basiert auf dem Konzept des „liegenden" Heckmotors und ermöglicht einen niedrig liegenden Fußboden. Das Transitbuskonzept ist ein komplettes Baukastensystem für Stadt-, Gelenk- und Überland-Linienbusse. Entwicklung des Fernfahrerhauses mit Hochdach mit dem für Lkw hervorragenden Cw-Wert von 0,55. Entwicklung neuartiger Turbo-Dieselmotoren mit besonders niedrigen Verbrauchswerten

Weltweiter Verdrängungs-Wettbewerb Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Werke in Steyr Rund 51 OJo des Gesamtumsatzes der Steyr-Daimler-Puch AG, das sind 7,909 Mrd. Schilling, entfielen auf den Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge, Landmaschinen und Wälzlager, den umsatzstärksten Bereich des Unternehmens. Im Laufe des Berichtszeitraumes wurde die Sparte Wälzlager in den Geschäftsbereich eingegliedert, wodurch sich die standortbezogene Konzentration der Unternehmensaktivitäten erhöhte. Die Umsätze konnten real im wesentlichen gehalten werden. Nachdem der Inlandsmarkt, sowohl am Traktor-, als auch am LKW-Sektor stark schrumpfend war, gingen die we~ sentlichen Impulse vom Exportgeschäft aus; mit 74 OJo im Jahr 1982 wurde die bisher höchste Ausfuhrquote des Bereiches erzielt. Nutzfahrzeuge Der überproportional starke Konjuntureinbruch im österreichischen Bauund Transportgewerbe veranlaßte die Unternehmen dieser Branchen, geplante Investitionsvorhaben zurückzustellen. Dadurch verringerte sich das Marktvolumen für LKW's, in den von uns erzeugten Nutzlast-Klassen in den letzten drei Jahren um nahezu 50 OJo, wodurch sich der seit Jahren anhaltende Verdrängungswettbewerb weiter verschärfte. Dazu kam, daß unser Hauptabnehmerland Nigerien durch den Ölpreisverfall und die daraus resultierenden Finanzierungsschwierigkeiten unerwartet ausfiel. Innerhalb der einzelnen Nutzlastklassen verlief die Absatzentwicklung differenziert, wobei vor allem eine Verschiebung des Käuferinteresses zu den Gewichtsklassen von 4 bis 6 Tonnen bzw. über 10 Tonnen zu registrieren war. Die genannten Klassen decken bereits ½ des Spartenumsatzes. Trotz der beträchtlichen konjunkturellen Flaute im Investitionsgüterbereich gelang es der Steyr-Daimler-Puch AG, ihren inländischen Marktanteil geringfügig zu steigern. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß sich die absoluten Absatzzahlen beträchtlich verringerten. Landmaschinen Durch rückläufige Erträge der österreichischen Landwirtschaft im Jahre 1981, die durch Witterungsverhältnisse bedingt waren, sank in diesem Bereich die Investitionsneigung und es kam zu einem 18 OJoigen Rückgang des Traktormarktvolumens im Jahr 1981. 1982 kam es zu einer leichten Erholung dieses Marktbereiches. Erfreulicherweise konnte Steyr seine Position im Verhältnis zur Konkurrenz stärker ausbauen, und seinen Marktanteil um nahezu 5 OJo Punkte auf rund 42 % erhöhen. Dazu trug in erster Linie die neue Grünland-Traktorreihe 8055, die die in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllte, bei. Durch den Grünland-Traktor konnte eine weitere Verbesserung des Marktanteiles im Jahre 83 erreicht werden. Das Exportgeschäft wurde hingegen, vor allem durch die rückläufige Nachfrage der außereuropäischen Länder, beeinträchtigt. Dies war vor allem auf die verminderte Aufnahmefähigkeit des nigerianischen Marktes, bedingt durch den geänderten wirtschaftspolitischen Kurs dieses Landes, -·und auch zum Teil empfindlich verringerte Lieferungen nach Saudi Arabien, zurückzuführen. Wälzlager Nach Umsatzeinbrüchen im Jahre 1980 konnte die Sparte Wälzlager im Jahr 81 ihren Umsatz um 10 OJo ausweiten. Im Jahr 82 konnte eine Umsatzsteigerung von rund 1,8 OJo erreicht werden. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die weltweit angespannte Situation der Wälzlagerindustrie auch in Österreich deutliche Spuren hinterließ. Da diese Sparte im wesentlichen von der konjunkturellen Dynamik der Branchen Nutzfahrzeuge, Personenkraftwagen, sowie Maschinen- und Anlagenbau abhängt, ist die Stagnation der genannten Industriezweige unmittelbare Ursache für die mangelnde Kapazitätsauslastung. Quantitative Anpassungen durch Überstellungen von Kolleginnen und Kollegen und Kurzarbeit waren daher unumgänglich. Stärkste Verkaufsaktivitäten, unterstützt durch intensiven Einsatz von Anwendungstechnikern, konnten diese negativen Effekte nur teilweise ausgleichen. Die Erhöhung der stückbezogenen Fixkosten, als Folge sinkender Losgrößen, sowie zunehmender Preisdruck, engen den Ertragsspielraum beträchtlich ein. Handfeuerwaffen Nach Rekordumsätzen in den Jahren 79 bis 81 kam es in dieser Sparte im Jahr 82 zu einer deutlichen Abschwächung. Das moderne Steyr-Armee-Universalgewehr war wiederum Hauptumsatzträger. Es wird von Fachjournalisten einschlägiger Zeitschriften übereinstimmend als derzeit führend am Weltmarkt bezeichnet. Am Jagdwaffensektor blieb die Position der Steyr-Mannlicher Modelle als Marktführer in Europa, zwar unangefochten, doch machten sich teilweise negative Impulse der internationalen Wirtschaftsflaute bemerkbar. Global gesehen waren folgende Faktoren für die Entwicklung in den letzten Jahren bestimmend: • Anhaltende Nachfrageschwäche besonders im Investitionsgüterbereich. • Sinkende Preise für Erdöl und andere Rohstoffe bei außerordentlich hoher Verschuldung der Länder der 3. und 4. Welt. • Weltweit steigende Tendenz zu protektionistischer Wirtschaftspolitik. • Um dem daraus resultierenden Verdrängungswettbewerb zu begegnen, hat die Geschäftsleitung ständig Rationalisierungsinvestitionen durchgeführt. Durch das Zusammenwirken all dieser Faktoren kommt es zu ständig auftretenden Personalüberhängen, welche unsere Arbeitsplätze sehr stark gefährden.

Die Arbeiterbetriebsräte der Werke Steyr, auf dem Bild von links nach rechts: Heinrich SCHMUTZ, Gerhard LANG, Helmut HACKL, Stefan PILZ, Otto RETZL, Josef DÜNKNER, Viktor WAIERMAIR, Josef BRANDSTÖTTER, Rudolf MA YR, Josef BRAMESHUBER, Leopold TATZREITER, Josef CZERNY, Hilde MITTERAMSKOGLER, Hermann LEITHENMA YR, Hans HEIGL, Rudolf BADER, Anton VORHAUER, Adolf KNÖBL, Anna JELOUCAN, Karl KRÖPELBA VER, Ernst PLATZER, Adolf SCHMID, Walter SCHNEEBERGER, Helmut RÖDIG, Franz STEINPARZER, Josef TILL/, Wilhelm KERN, Gerhard BREMM und Karl KALKGRUBER Der Arbeiterbetriebsrat der Funktionsperiode 1980-1983 Von den gültigen Stimmen entfielen auf die Liste der Die am 27. und 28. November 1980 stattgefundene Wahl des Arbeiterbetriebsrates der Steyr-Werke in Steyr ergab folgendes Wahlergebnis bzw. folgende Zusammensetzung des Betriebsrates: Stimmen: Prozent: Mandate: Wahlberechtigt Abgegebene Stimmen Ungültige Stimmen Gültige Stimmen 1980 7.795 7.441 178 7.263 Vergl. 1977 7.101 6.917 120 6.797 Sozialistische Fraktion im ÖGB 6.448 88,8 0/o 29 Christi. Fraktion im ÖGB 379 5,2 0/o Gewerkschaftliche Einheit 278 3,8 0/o Freiheit!. Gewerkschaftsfraktion 158 2,2 0/o 7.263 100 0/o 31 Wahlbeteiligung 95,6 0/o Zusammensetzung des Betriebsrates: 29 : 1 : 1 = 31

Sozialistische Gewerkschaftsfraktion: 1. Heigl Johann Werkstoffprüfer Hauptwerk 2. Leithenmayr Hermann Kfz.-Schlosser Hauptwerk 3. Kinzlhofer Konrad Schweißer Hauptwerk (Cerny Josef ab 31. 5. 82) Fräser Hauptwerk 4. Hasenleithner Ernst Spengler Wälzlagerwerk (Brandstötter Josef ab 30. 6. 83) Maschinenschlosser Wälzlagerwerk 5. Bartlhuber Josef (Bader Rudolf ab 1. 3. 82) 6. Mayr Rudolf Lackierer Kfz.-Mechaniker Dreher Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk 7. Wührleitner Bruno (Weiermair Viktor ab 30. 9. 82) Maschinenarbeiter Wälzlagerwerk Centerless-Schleifer Wälzlagerwerk 8. Platzer Ernst 9. Pistek Karl-Erich Härter Elektriker 10. Schneeberger Walter Dreher 11. Pachinger Franz Spengler (Kröppelbauer Karl ab 30. 9. 82) Spengler Hauptwerk Hauptwerk Letten Hauptwerk Hauptwerk 12. Kienesberger Walter (Knöbl Adolf ab 30. 6. 83) Schlosser Hauptwerk Werkzeugschlosser Hauptwerk 13. Schmid Adolf 14. Retz! Otto Gießereiarbeiter Schweißer 15. Leitner Friedrich Maschinenarbeiter (Schmutz Heinrich ab 30. 9. 82) Montagearbeiter 16. Tilli Josef Maschinenschlosser 17. Mühlbauer Franz Werkzeugschlosser (Prameshuber Josef ab 1.11. 81) Dreher 18. Tatzreiter Leopold Schmied 19. Steinparzer Franz 20. Vorhauer Anton Dreher Dreher Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerwerk Hauptwerk Hauptwerk Wälzlagerwerk 21. Scharnreiter Maria (J eloucan Anna ab 31. 1. 82) Maschinenarbeiterin Wälzlagerwerk Kontrollarbeiterin Wälzlagerwerk 22. Lang Gerhard Schlosser Hauptwerk 23. Hackl Helmut 24. Bremm Gerhard 25. Roedig Helmut 26. Dünkner Josef 27. Stockhammer Roman (Mitteramskogler Hilde) 28. Kern Wilhelm 29. Kalkgruber Karl Kontrollor Lackierer Maschinenschlosser Monteur Magazinarbeiter Kontrollarbeiterin Spengler Gießereiarbeiter Christliche Gewerkschaftsfraktion: 1. Pilz Stefan Handfarmer Gewerkschaftliche Einheit: 1. Mascher August (Hinterreithner Anselm ab 31. 7. 81) Schweißer Spritzer Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk Gußwerk II Hauptwerk Hauptwerk Hauptwerk IM BILD (v. 1. n. r.): ANTON VORHAUER, HANS HEIGL, HERMANN LEITHENMAYR, ERNST PLATZER, LEOPOLD TATZREITER Der geschäftsführende Betriebsrat Bei der am 19. 12. 1980 stattgefundenen Konstituierung des gewählten Betriebsrates ergab sich folgende Zusammensetzung für den Geschäftsführenden Betriebsrat (Permanenzbetriebsrat): Die Wahl erfolgte einstimmig! Obmann Koll. NR Hans HEIGL 1. Obmannstellv. Koll. GR Hermann LEITHENMAYR 2. Obmannstellv. Koll. Ernst HASENLEITHNER Kassier Koll. STR Konrad KINZELHOFER Schriftführer Koll. Josef BARTLHUBER Veränderungen im Berichtszeitraum der Geschäftsführung: Obmann Kollege GR Hermann LEITHENMAYR ab 1. 1. 1982 I. Obmannstellv. Kollege NR Hans HEIGL ab 1. 1. 1982 2. Obmannstellv. Kollege Anton VORHAUER ab 1. 7. 1983 Kassier Kollege Ernst PLATZER ab 1. 4. 1982 Schriftführer Kollege Leopold TATZREITER ab 1. 3. 1982

Weitblickende Lohnvertragspolitik sichert hohe Einkommen auch in Krisenzeiten Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der abgelaufenen Jahre und die damit verbundene Absenkung der Beschäftigtenzahlen hat in Steyr nicht zu einer Reduzierung der Stundenlöhne geführt. Die vorausschauende Vertragspolitik auf dem Lohnsektor, sowohl beim Zeitlohn als auch Akkordlohn hat die relativ hohen Einkommen unserer Kolleginnen und Kollegen abgesichert. Die Lohnverträge die für den Zeitlohn im Jahre 1971 und für den Akkordlohn im Jahre 1976 abgeschlossen wurden, bilden durch ihre zukunftsorientierte Konzeption gerade in wirtschaftliehen Abschwungphasen die Basis für die lohnpolitischen Aktivitäten der Betriebsräte. Neben der ständigen Kleinarbeit, die durch die Vertrauenspersonen und Betriebsräte im Zeitlohn durch Umstufungen bzw. Anpassungen und Durchsetzung von neuen Arbeitsplatzbeschreibungen, im Akkordlohn durch die qualifizierte Festsetzung von neuen Vorgabezeiten getätigt wurde, ist es mit Hilfe unserer Lohnverträge sogar möglich gewesen, innerbetriebliche Lohnsteigerungen im Ausmaß von rd. S 1,50 / Std., sowohl im Akkord-, als auch im Zeitlohnbereich zu erzielen. Die Tatsache, daß unser Werksdurchschnittsverdienst rund S 90,- beträgt, gegenüber einem Durchschnittslohn in der österreichischen Fahrzeugindustrie von S 74,- beweist, daß es gelungen ist, ein relativ hohes Lohnniveau in unseren Werken wirksam abzusichern. Im Zusammenhang mit der Absicherung der Einkommen unserer Kollegenschaft soll nicht unerwähnt bleiben, daß die im Rahmen der Kurzarbeit bezahlten Ausgleichszahlungen der Firma auf 95 % des Bruttolohnes über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr Millionenbeträge verschlungen haben, die der Arbeitnehmerschaft zugute gekommen sind. Ein ähnlicher Erfolg war den Verhandlungen im Rahmen des Krisenplanes insofern beschieden, daß allen Dienstnehmern die im Rahmen des Sonderunterstützungsgesetzes, ein Jahr früher als vorgesehen in den Ruhestand getreten sind, eine Ausgleichszahlung auf 95 % ihres Nettolohnes bezahlt wurde. Auch in der Funktionsperiode 1980-1983 wurden wieder beachtliche soziale und arbeitsrechtliche Fortschritte erzielt Unsere Arbeitsordnung und die innerbetrieblichen Vereinbarungen sind neben den gesetzlichen Bestimmungen der Ausgangspunkt unserer Tätigkeit. So konnten nach vielen Verhandlungen, innerbetriebliche sowie gewerkschaftliche und gesetzliche Vereinbarungen zum Abschluß gebracht werden. □ Firmenpensionszuschuß nach 20 Dienstjahren bzw. 35 Dienstjahren □ Taggeld aus der Krankenzusatzversicherung □ Gesichertes Einkommen durch verbesserte Akkord- und Lohnverträge für Akkord- und Regiearbeiter, sowie für Vorarbeiter und Einsteller □ Zulagenkatalog für Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulage (SEG) D Einführung der Gleitzeit in sehr vielen Regieabteilungen □ Dienstalterszulage □ Lohnfortzahlung bei Überstellung auch für Akkordarbeiter □ Krisenplan, Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze in wirtschaftlichen Abschwungphasen D Soziallohn mit 90 bzw. 95 Prozent des letzten Durchschnittsverdienstes von 13 Wochen □ Kostenlose Kur- und Erholungsaufenthalte □ Jubiäumsgabe von einem, zwei bzw. drei Monatsbezügen nach 40 Dienstjahren □ Anhebung der Sätze für die Treueprämie (für das Jahr 1982 keine Auszahlung) □ Begräbniskostenbeihilfe □ Zusatzurlaubstage für Invalide □ Weihnachtspaketeaktion und Weihnachtsfeiern für Kinder und Pensionisten □ Vielseitige und preiswerte Urlaubsangebote für Werksangehörige und deren Familien (Sommer und Winter) □ Erinnerungsgeschenke des Betriebsrates bei Firmenjubiläen und Pensionierung □ Günstige Werksverpflegung in unseren modernen Werkskantinen D Freizeit bei Dienstverhinderung, über den Kollektivvertrag hinausgehend □ Mehrurlaub ab 1. 1. 1984 durch die Novellierung des Urlaubsgesetzes □ Sonderunterstützung bei Frauen mit dem 54. Lebensjahr, bei Männern mit dem 59. Lebensjahr □ Forcierter Wohnungsbau durch den Betrieb und damit mehr Möglichkeiten □ Verbilligte Hauspreise und zinsenlose Kredite bei Ankauf von Fahrzeugen (PKW, Fahrräder und Motorräder) □ Erhöhte Prämien bei Verbesserungsvorschlägen □ Unterstützungsregulativ des Betriebsrates bei Erkrankungen, Kur- und Erholungsaufenthalten, sowie bei Todesfall □ Verpflegungskostenzuschuß für Hochschüler und Zuwendungen aus dem BRFonds für Hochschüler und Schüler mit gutem Lernerfolg an Mittleren und Höheren Lehranstalten □ Weiterer Ausbau bzw. Sanierung unserer Sozialräume □ Humanisierung und Verbesserung unserer Arbeitsplätze □ Subventionen an Sport- und Kulturvereine □ Gute ärztliche Betreuung und Zahnbehandlung □ Verlosung aus dem Paul Götzl-Fonds □ Verbilligte Aktionen (Brennstoff etc.) □ Verbilligte Arbeitskleidung □ Monatliche Information durch unsere Betriebszeitung ''GEMEINSAM'' □ Sprechtage der Pensionsversicherungsanstalt beim Betriebsrat □ Steuerabschreibung und Beratung durch das Finanzamt im Betrieb

Schilling pro Stunde 93 91 89 87 85 83 81 79 77 75 73 71 69 67 65 63 61 59 57 55 53 51 49 47 45 43 41 39 37 < 1/ 1/ 1979 1980 Fortsetzung: ,,Weitblickende Lohnvertragspolitik .. ." Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß im Betriebsratsberichtszeitraum zwar keine so stürmische Lohnentwicklung wie in den vergangenen Hochkonjunkturjahren stattgefunden, jedoch nach wie vor ein Aufwärtstrend zu verzeichnen ist. In den Jahren 1980 bis 1983 wurden insbesonders folgende Regulierungen und Erhöhungen der Löhne vorgenommen: VORARBEITER- UND EINSTELLER-LEISTUNGSPUNKTVERGABE: 1. Okt. 1980 1. Okt. 81 1. Okt. 82 1. Okt. 83 24 Leistungspunkte 22 Leistungspunkte 36 Leistungspunkte 49 Leistungspunkte V V / 1981 ZEITLOHN: 1. Okt. 1980 1. Jul. 1981 1. Aug. 1. Nov. 1. Jul. 1982 1. Jul. 1. Nov. 1. Sept. 1983 STAND: 1. August 1983 ~ / 1/~ / 1982 1983 AKKORD 93.35 ZEITLOHN 81.51 KOLLEKTIVVERTRAGSLOHN 46.50 6,2 OJo 6,2 OJo 6,2 OJo KV-Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie Ist-Lohnerhöhung der Klammerlöhne Ist-Lohnerhöhung der Soziallöhne Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie aus S 0,50 Differenzrechnung 356 Leistungspunkte 6,0 OJo KV-Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie aus S 0,30 Differenzrechnung 279 Leistungspunkte 4,4 OJo KV-Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie Erhöhung der Zeitlohn-Grundlohnlinie aus S 0,25 Differenzrechnung

Akkordlohn Auf dem Akkordlohnsektor ist mittlerweile der Bandbreitenlohnvertrag aus dem Jahr 1976 voll in die Praxis umgesetzt worden. Die vielschichtigen Probleme der Lohnfindung sowie der Abrechnung, wären ohne dieses Vertragswerk in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar. Besonders zu bemerken ist, daß anhand der Richtlini.en und Festlegungen aus diesem Vertrag mehrere tausend Einzelakkorde einer Überprüfung zugeführt werden konnten und somit in diesen Bereichen ein Absinken der Löhne verhindert bzw. eine Anpassung an das allgemeine Lohnniveau ermöglicht wurde. Der zunehmende Einsatz von CNCMaschinen sowie von Robotern in den verschiedensten Abteilungen unserer Werke hat beträchtliche Schwierigkeiten bereitet. Nur der fachlichen Qualifikation der verhandelnden Betriebsräte, sowie unserer gewerkschaftlichen Geschlossenheit ist es zu verdanken, daß es zu keinen Lohngruppenabwertungen und damit verbundenen Lohnverlusten gekommen ist. AKKORDLOHNENTWICKLUNG 1. Okt. 1980 6,2 OJo Istlohn-Erhöhung 1.Nov.1981 6,0 OJo 1.Nov.1982 4,4 OJo Katalog der Zulagen Neben den aufgezählten Entlohnungsformen werden noch Zulagen verschiedener Art bezahlt, dabei wurden folgende Änderungen wirksam: Die derzeit gültige Nachtschichtzulage beträgt im 2-Schicht-Betrieb S 1,95, im 3-Schicht-Betrieb S 13,35. Die arbeitsplatzgebundenen Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen werden in Höhen von S 2,35 bis S 6,56 pro Stunde abgegolten. Die paritätische Kommission für Lohnfragen hat im Berichtszeitraum nach Überprüfung des Zulagenkataloges diesen auf den neuesten Stand gebracht. Nur Stärke und Geschlossenheit garantieren gerechten Lohn Die Auseinandersetzung um ein gerechtes Entgelt oder um den Lohn, ist so alt wie die Menschheit. Unsere Löhne, die relativ hoch sind, brauchen den Vergleich mit anderen Betrieben in Österreich oder dem Ausland nicht zu scheuen. Unser Lohnniveau ist jedoch kein Zufall. Es ist das Ergebnis des fachlichen Könnens, der Leistungsbereitschaft unserer Belegschaft und der in vielen anderen Betrieben unerreichten traditionellen gewerkschaftlichen Geschlossenheit. Zukünftige lohnpolitische Auseinandersetzungen, die ohne jeden Zweifel auf uns zukommen, werden nur dann erfolgreich gemeistert werden können, wenn diese Kriterien auch in Hinkunft in ausreichendem Maße vorhanden sind. Menschengerechte Arbeitsplätze durch neues Kalkulationssystem Im Verlauf der letzten Funktionsperiode wurde in den Montagen ein neues Kalkulationssystem unter dem Begriff ,,ROM-STEYR Methode" eingeführt. Die Vorgabezeiten werden bei diesem System nicht mehr mit der Uhr gestoppt, sondern mittels einer Analyse erstellt. Bei dem neuen System entfällt auch das Leistungsgradschätzen. Da dieses neue System von völlig anderen Voraussetzungen ausgeht, war es notwendig, daß eine Reihe von Betriebsräten und Vertrauensmännern sich einer Spezialausbildung unterziehen mußten. Die wichtigsten Punkte, die der Betriebsrat im Zuge seiner Verhandlungen in einer Grundsatzvereinbarung festlegen konnte, sind folgende: 1. Eine dem System angepaßte Verteilzeitregelung. 2. Ein Methodenzuschlag zu den Analysezeiten. 3. Die Einführung einer Prämie von S .. ,00 pro Stunde, bei jenen Arbeitsplätzen die dem neuen System unterliegen. 4. Zeitlöhner, die in das System integriert sind, erhalten eine Leistungszulage. Ein besonderer Vorteil, der sich aus diesem Kalkulationssystem ergibt, ist der, daß alle Arbeitsplätze vor Einführung des neuen Systems optimal, das heißt menschengerecht, gestaltet werden müssen. Daher war es über den Umweg dieses neuen Kalkulationssystems möglich, gewaltige Fortschritte in Bezug auf menschengerechte Arbeitsplatzgestaltung zu erreichen.

Lohnrückmeldung: Bedeutendste Veränderung des Abrechnungssystems in den letzten Jahrzehnten Mit dem 2. Mai 1982 wurde die Abrechnung im Einzelakkord einer neuen Regelung zugeführt. Mit der Einführung der sogenannten Lohnrückmeldung wurde die bedeutendste Veränderung des Abrechnungssystems in den letzten Jahrzehnten vorgenommen. Die Vorbereitungsarbeiten waren sehr umfangreich und wurden zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat im Zuge einer einjährigen Vorbereitungszeit durchgeführt. Zielsetzung dieses neuen Systems war Die wesentlichsten Vorteile der Lohnrückmeldung 1. Die monatliche Ausrechnung des Akkordverdienstes entfällt. 2. Nur eine Angabe des Wunschdurchschnittsverdienstes ist notwendig. 3. Die ältesten Belege werden automatisch zuerst verrechnet. 4. Eine Teilung der Belege ist möglich. 5. Vollständiger Datenschutz des offenen Lohnes. 6. Kein Verfall der abgelaufenen Belege, wobei als offene Lohnhöchstgrenze S 30.000,- derzeit festgelegt wurden. 7. Korrekturen des Bruttolohnes können 1m Einvernehmen mit dem Lohnbüro von der Abteilung und vom zuständigen Betriebsrat veranlaßt werden. 8. Mit einer zusätzlichen' Datenschutzvereinbarung wurde ab Juni 1983 der Ausdruck der zusätzlich mit der Lohnabrechnung dem Dienstnehmer überreicht wird und der sowohl den Sammelbeleg, als auch den offenen Lohn, sowie den Wunschdurchschnitt enthält, als verschlossenes DIN A-4 Kuvert eingeführt. 9. Die Ausstellung von ZA- und ZLBelegen und deren Bestätigungen haben ausnahmslos vom betrieblichen Vorgesetzten und zwar unmittelbar nach Abschluß der Arbeitsleistung zu erfolgen. Mit der Einführung dieses neuen Lohnrückmeldesystems ist es zu einer beträchtlichen Vereinfachung der Abrechnung gekommen, die sowohl dem Dienstgeber, als auch dem Dienstnehmer bei gleichzeitiger voller Wahrung des Datenschutzes, Vorteile bringt. vor allem die Zusammenführung der Stück- und Lohnrückmeldung, die Minimierung der technischen Lohnspitzen und die Verbesserung der Lohnfindung für Akkordarbeiter. Mit der Lohnabrechnung bekommt nun jeder Akkordarbeiter einen Sammelbeleg, in dem alle Lohnbelege ausgedruckt werden, die zur Verrechnung gelangt sind. Dadurch ist eine 100 %- ige Kontrolle möglich. Im Sinne des Datenschutzes hat in die Lohnkartei nur der Dienstnehmer, hinsichtlich der ihn betreffenden Daten, Einsicht. Außer diesem Dienstnehmer nur jene, die er ausdrücklich zu einer Einsichtnahme ermächtigt hat. Aus diesem Grund ist eine Bevollmächtigung zur Einsicht in die Lohnunterlagen einzuholen.

Die finanzielle Gebarung des Betriebsratsfonds Kassabericht für die Funktionsperiode 1980-1983 Berichtszeitraum 5. 8. 1980 bis 31. 8. 1983. Die Grundlage des Betriebsratsfonds ist die gesetzlich festgelegte Betriebsratsumlage. Neben diesen Einnahmen werden dem Betriebsratsfonds auch noch Zuschüsse der Firma, Urlaubs- und Weihnachtsaktionen, sowie die Zinsen für Einlagen und Anleihen zugeführt. Mit den vorhandenen Mitteln war es möglich die kulturelle und soziale Betreuung unserer Kollegenschaft durchzuführen. Bemerkt muß jedoch werden, daß die Einnahmen aus der Betriebsratsumlage alleine nicht ausreichen würden, den finanziellen Aufwand in der bisherigen Höhe zu betreiben, erst durch Firmenzuschüsse und Zinsen aus Einlagen und Anleihen ist eine Bedeckung der Ausgaben möglich. KASSASTAND: 05.08.1980 S 8,883.111,21 ZUGANG im Berichtszeitr. S 24,Z07 .427, 74 SUMME S 33,090.538,95 AUSGABEN im Berichtszeitr. S 20,787.748,46 VERMÖGENSSTAND am 31.08.1983 S 12,302.790,49 Leithenmayr (Obmann) Kontrolle Platzer (Kassier) des Betriebsratsfonds: Die Gebarung des Betriebsratsfonds wurde streng nach den Beschlüssen des Betriebsrates durchgeführt. Alle Ausgaben wurden nur nach sorgfältiger Prüfung im Hinblick auf ihre Notwendigkeit bzw. auf ihre Wirtschaftlichkeit getätigt. Alle Ausgaben für Unterstützung bei langer Krankheit, für Kur- u. Erholungsaufenthalte, sowie die Sterbeunterstützung wurden nach dem beschlossenen Unterstützungsregulativ gewährt. Der überwiegende Anteil der Gesamtausgaben entfällt auf Unterstützungen und Betreuung, dies zeigt, daß die Betriebsratsumlage nahezu ausschließlich wiederum der Kollegenschaft zugute kommt. Die Kassenverwaltung ist einwandfrei durchgeführt worden. Die halbjährlichen Überprüfungen und Kontrollen der Belege und des Kassastandes, sowie der Bankunterlagen, die durch unsere Kassenprüfer, und dem Prüforgan der Arbeiterkammer durchgeführt wurde, haben stets eine widmungsgemäße Verwendung der Gelder des Betriebsratsfonds ergeben. Kontrolle des Betriebsratsfonds: F. d. Revision der 0.Ö. Kammer für Arbeiter u. Angestellte: BRILLINGER E.HW URBAN Wolfgang ANGERER Manfr. WW

EINNAHMEN L FIRMENZUSCHÜSSE :J C ZINSEN für Einlagen u. Anleihen :::J BETRIEBSRATSUMLAGE C S 24,207.427,74 Kultur- und Sportausgaben, Subventionen Gewerkschaftliche Tätigkeit im Betrieb Anleihen und Aktien-Zeichnung S 903.561,- S 366.534,- S 194.247,- Zeitungen, Gesetze, Bücher S 150.265,60 AUSGABEN S 20,787.748,46 Sonstige Ausgaben S 70.188,16

Beschäftigtenstatistik Zeitraum 1973 -1983 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 500 0 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 Lohnempfänger Hpt.-Werk Steyr Waffe Wälzlager GESAMT Stand am: Hpt.-Repa Steyr Werk Letten 31. 8. 1973 5.639 245 1.846 7.730 30. 8. 1974 6.385 352 1.794 8.531 29. 8. 1975 5.422 403 1.814 7.639 31. 8. 1976 5.367 507 1.456 7.330 31. 8. 1977 5.575 356 1.315 7.246 31. 8. 1978 5.274 541 1.387 7.202 31. 8. 1979 5.383 640 1.417 7.440 29. 8. 1980 5.734 616 1.609 7.959 31. 8. 1981 5.368 671 1.500 7.539 31. 8. 1982 5.108 582 1.238 6.928 1. 8. 1983 4.729 539 1.135 6.403 Gesamt Hauptwerk Wälzlager Waffe

Das vielseitige STEYR WÄLZLAGER-Programm Standard-Serienlager für Spezialaufgaben

Dynamisierter Firmenpensionszuschuß und der große Firmenpensionszuschuß auch für Arbeiter mit mehr als 35 Dienstjahren. Der seit Jahren dynamisierte FPZ konnte während des Berichtszeitraumes und Funktionsperiode des BR sowie des ZBR 1980 - 1983 wiederum wesentlich erhöht werden. 1983 1980 1970 1983 1980 1970 Nach 20 Dienstjahren 576,- 495,- 210,- Nach 31 Dienstjahren 725,- 621,- 265,- " 21 " 593,- 502,- 21 5,- " 32 740,- 634,- 270,- " 22 " 605,- 519,- 220,- " 33 " 753,- 646,- 275,- " 23 " 618,- 530,- 225,- " 34 " 767,- 657,- 280, - " 24 " 631,- 541,- 230,- " 35 " 780,- 669,- 285,- " 25 " 645,- 553,- 235,- " 36 " 810,- 694,- 295,- " 26 " 661,- 564,- 240,- " 37 " 833,- 714,- 305,- " 27 " 672,- 576,- 245,- " 38 " 864,- 741,- 315,- " 28 " 683,- 586,- 250,- " 39 " 887,- 761,- 325,- " 29 " 700,- 600,- 255,- " 40 " 913,- 783,- 335,- " 30 " 710,- 609,- 260,- für Witwen 522,- 447,- 170,- Die Erhöhungen der letzten 13 Jahre betragen im Durchschnitt mehr als 270 OJo, bei den Witwen sogar 300 OJo. Seit dem Jahr 1980 ist eine durchschnittliche Erhöhung von 16 OJo eingetreten. Der Firmenpensionszuschuß wird für Männer ab dem 60., für Frauen ab dem 55. Lebensjahr gewährt und auch bei Invalidität und Berufsunfähigkeit bereits vor dieser Altersgrenze bzw. bei Eintritt dieses Ereignisses. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den großen Firmenpensionszuschuß zu beanspruchen, wenn die Dienstzeit volle 35 Jahre und darüber hinaus, gedauert hat. Diese Kolleginnen und Kollegen erhalten, wenn sie sich nicht abfertigen lassen, zur gesetzlichen Pension von der Firma einen monatlichen Pensionszuschuß von 20 OJo des letzten Bruttolohnes, mit einer Aufstockung um ein .weiteres Prozent pro weiteres Dienstjahr bis maximal 25 OJo bei 40 Dienstjahren. Die gesetzliche Pension und der Firmenpensionszuschuß dürfen 95 OJo des letzten Monatsbezuges nicht überschreiten. Witwen nach Beziehern des großen "FPZ" erhalten 60 OJo des FPZ der dem Mann gebührt hätte. Unser Erholungsheim im Schloß Vasoldsberg und unser Kurheim in Badgastein erfreuen sich bei unseren Werksangehörigen größter Beliebtheit. Das Erholungsheim Schloß Vasoldsberg, das sehr umsichtig von Frau Anneliese Hofmann geleitet wird, bietet unseren Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich nach längerer Krankheit bzw. einem Krankenhausaufenthalt, in 3 wöchigen Turnussen zu erholen. Aber nicht nur Krankheit, sondern auch Alltagsstreß und die Anstrengung am Arbeitsplatz machen manchmal einen Erholungsaufenthalt notwendig. Wenn auch damit, wie allen Kolleginnen und Kollegen bekannt ist, der Firma große finanzielle Belastungen zukommen, so wird hoffentlich weiterhin die Möglichkeit bestehen, jährlich etwa 600 Erholungsbedürftige durch unsere W~rksärzte über die Personalabteilung dort einzuweisen. Das Hotel Habsburgerhof in Badgastein bietet für unsere Kolleginnen und Kollegen, die an Abnützungs- und Gelenksbeschwerden erkrankt sind, die ideale Kuraufenthaltsmöglichkeit. Mit seinen vielseitigen Kurbehelfen, Arzt- und Pflegeteams, inmitten des Weltkurortes Badgastein, beherbergt dieses Hotel jährlich etwa 400 Werksangehörige der Steyr-Daimler-Puch AG, zu einem 3 wöchigen Kuraufenthalt, der gemeinsam mit der Krankenkasse finanziert wird. Nachdem gerade in den letzten Jahren die Kapazität dieses Hotels nicht mehr ausreichte, wurden auch in das Hotel Mirabell bzw. in den letzten zwei Jahren in das Moorbad Harbach, NÖ, Einweisungen vorgenommen. Im paritätisch zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat besetzten Kuratorium Vasoldsberg und Badgastein ist unser BRO Hermann Leithenmayr vertreten und ist dieser immer wieder bemüht für unsere Kolleginnen und Kollegen beste Voraussetzungen zu schaffen.

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