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Der zündende Funke fiel jedoch zwei Wochen
früher in das Pulverfaß 69).
17. Mai. 1626 Am Sonntag vor den Bittagen kamen fünf Kreuzscharen nach
dem Markte Lembach, wo 25 bayerische Soldaten einquartiert
waren. Dieselben fiengen wegen eines geborgten Rosses einen Rauf-
handcl an, woran bald die meisten Bauern (darunter zwei aus-
Wahuschamel, ein Bauer aus Ober-Lembach und der Bauer zu
Grub) sich betheiligten, sechs Soldaten erschlugen und die anderen
verjagten. Sic stürmten den Pfarrhof, erschlugen drei katholische
Priester und misshandelten den Pfarrer von Grieskirchen. Die ganze
Nacht hindurch wurden die Bauern der Umgebung aufgetriebcn,
die sich sammelnden Scharen zogen über Sarleiusbach nach Rohr
bach, woselbst sich die bayerische Besatzung von 75 Mann in das
Schloss Berg zurückzog, dessen Besitzer Rödern, der vormalige
Protestant, welcher so scharf gegen seine Unterthancn vorgegangen
war. noch glücklich entrinnen konnte, ohne in die Hände der aus-
18. Mai gebrachten Bauern zu fallen. Sie legten sich dann vor das Schloss
in Neufelden (das jetzige Weillnböckhaus), ließen jedoch aus Zureden
des Hans Christoph Mark von Gneissenau die Soldaten unbehelligt
abzichen.
Die Nachricht vom Aufstande jenseits der Donau war in bcir
nächsten Stunden nach St. Agatha überbracht worden; das
Aufgebot gieng die gange Mainacht hindurch im
iS. Mai Wald und in der Ebene. Am selben Tage noch liefen d i c
Bauern bei St. Agatha zusammen, am nächsten Tage rückte
eine Baucrnschar gegen die Schlösser Neuhaus, Schaunburg,
Weidenholz und Dachsberg, aus welchen sie sich mit Waffen ver-
19. Mai sah und erschien am anderen Tage früh int Markte Aschach, wo
sich die bayerische Besatzung von 60 Mann auf einem Schiff an
das jenseitige Ufer rettete. In Aschach bentächtigten sie sich der
Rüstungen und Wehren, zogen damt nach einigen Stunden gegen
die Besatzung in Eferding aus, verwüsteten aus dem Wege dahin
den Pfarrhof zu Hartkirchen, in welchem sie den Verwalter der
Jesuiten, dessen Weib und einen Franciscaner erschlugen und die
Magd des Schulmeisters schwer verwundeten.
iS, Mai Eine zweite Schar von Bauern aus St. Agatha und
Neukirchen am Walde besetzte Waizenkirchen, aus welchem
Orte der Pfarrer Johann Jungk und sein Caplan schon entflohen
waren, plünderte den Pfarrhof und erbeutete dabei 200 Eimer
iS.
Mai Wein. In Grieskirchen erschlugen sieden größeren Theil der bayer
ischen Besatzung von 30 Mann, brachten, die Bürgerschaft zum
Anschlüsse, bemächtigten sich der hinterlegten Waffen und nahmen
im gütlichen Wege von Gundacker von Polhcim und dessen Pfleger
Mai Hans Hausleitner die Waffenvorräthe des Schlosses Parz in
Empfang. Ebenso nahmen sie in den Schlössern Trateneck und
Gallspach die Waffen weg und richteten nun ihren Marsch gegen.