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Begräbnisse statt 3—5 st. jetzt 0,

8

, 10 uni) 12 fl. zahlen müssen; dass sie

,uit Schimpsworten abgewiesen werden, wenn sie nicht gutwillig zahlen;

Dass für Begräbnisse Armer der Haushälter zahlen müsse; dass der Pfarrer

ne auf der Kanzel verschnupft und vielmals aus dem Pfarrhofe weggcjagt

habe, dass derselbe mit dem bisherigen Zehent nicht zufrieden sei, sondern

denselben steigere. In der Verantwortung wusste der Pfarrer die Beschwerden

nicht direct zu widerlegen, vielmehr geht aus derselben hervor, dass er nicht

einmal eine Stolordnnng im Pfarrhofe hatte. Faszikel: Religionssachen, Bauern-

anruhen, Miscellanea 17. sec. bis 1626 im Archive des Museums

Francisco-Carolinum in Linz.

,

isst) <Hct

41

und 47 Verwaltnngsacten von Prandegg im Archive

Greinburg.

I90) Bericht der vom Salzamtmann verordneten Commissarien: Hof­

schreiber Seeauer, Registrator Khell, Marktrichter Eyß und Reherthaimer zu

Hallstatt ddo. 4. Juni 1698 über die Beschwerde des Pfarrers Heinrich Holz­

mayr gegen den Amts-Maurermeister Hans Auer. Bier namentlich angeführte

Zeugen bestätigen die Verantwortung Auers und widersprechen die Behaup­

tungen des Pfarrers. Hiernach hat Auer nach dem Begräbnisse des Kindes

seines Schwagers ans dem Friedhofe zum Pfarrer blos gesagt: „Mein, der

Herr Pfarrer habe ja versprochen, um das Kind hinabwgehen (in die Mühl­

gasse) und sei gleichwohl nicht gekommen," worauf der Pfarrer ihn zu wieder­

holten Malen einen H u n d, einen Lutheraner und einen Fleischesser

geheißen habe und in die Kirche gegangen sei, wo er eine empfindliche Predigt

von dieser Begebenheit machte. Der Mann kam ganz verzagt darüber, dass

der Pfarrer ihn vor allen Leuten angeschrien, nach Hanse, wo er den Vorfall

seiner Ehegattin Maria erzählte; diese wollte mit dem Pfarrer sprechen, was

sie mit ihrem Manne anfangen sollte; der Pfarrer fertigte sie mit der Antwort

ab, das gehe sie nichts an, sie solle sich fortscheren. Sie wurde hierüber eben­

falls zornig und nannte ihn einen Huren-Pfaffen mit dem Beisatze, es stehe

keinem Geistlichen zu, die Männer anszuspähen und folgends die Weiber also

in ihren Häusern zu tribulieren. Der Pfarrer sei nämlich, bemerkte sie, vor

vier Jahren in Abwesenheit ihres Mannes und der Kinder in ihr Haus

gekommen, habe sie gehalst (umarmt) mit nngebürlicher Leibesbetastung vorne

und rückwärts angegriffen. Sie habe bisher Verschwiegenheit beobachtet, obwohl

der Herr Pfarrer öfters in der heiligen Beicht mit ihr gegreint und ihr vor­

geworfen habe, dass sie alles anderen Leuten sage und ihn mithin offenbar

mache. Dabei kommt vor, dass der Pfarrer gleichfalls in Abwesenheit des Ehe­

manns zur Ttschlerin kam und jedem Kinde derselben einen Zwaier (halben

Kreuzer) gab, dass sie hinaus ins Feld gehen und „Bliembl procken sollen."

Original-Relation mit eigenhändigen Unterschriften aus dem Archive

von Ort.

m) Allgemeines Neichsarchiv zu München: Passauisches Blechkasten­

archiv Nr.

222

, Faszikel 137.

Der Pfarrer Andreas Jakob Greißing von Hofkirchen an der Tratnach

kam am 17. Juni 1658, nachts zwischen

10

und 11 Uhr mit seinem Verwalter

vor das versperrte Schlossthor von Starhemberg und verlangte mit dem

Pfleger zu sprechen. Da ihm dies zu dieser nachtschlafenden Zeit abgeschlagen

wurde, brachte er die Nacht in einem Trinkgelage mit dem Marktrichter

Abraham Strohamer und die noch übrigen Stunden mit dem Vicar im Pfarr­

hofe zu, von wo er zwischen 5 und

6

Uhr früh den Verwalter ins Schloss

schickte. Dieser theilte dem Pfleger Wolsgang Moser mit, es wäre die 19jährige

Sabina Weinbergerin, welche diese Zeit her im Pfarrhofe diente, von dem

Baumann, dem verheirateten Stefan Olzinger geschwängert worden; der Herr

Pfarrrer fahr nun nicht gerne, dass dieselbe deswegen durch öffentliche Land­

gerichtsstrafe (Ausstellung am Friedhof vor der Kirche mit brennender Kerze

m der Hand) in noch größeren Sport gesetzt werde, daher er selbst sich für

sie verwende und für die zu verhängende Geldstrafe gntstehe. Der Pfleger

„Ter Aanernkrikk in Obrrösicrrcich."

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