
161
Begräbnisse statt 3—5 st. jetzt 0,
8
, 10 uni) 12 fl. zahlen müssen; dass sie
,uit Schimpsworten abgewiesen werden, wenn sie nicht gutwillig zahlen;
Dass für Begräbnisse Armer der Haushälter zahlen müsse; dass der Pfarrer
ne auf der Kanzel verschnupft und vielmals aus dem Pfarrhofe weggcjagt
habe, dass derselbe mit dem bisherigen Zehent nicht zufrieden sei, sondern
denselben steigere. In der Verantwortung wusste der Pfarrer die Beschwerden
nicht direct zu widerlegen, vielmehr geht aus derselben hervor, dass er nicht
einmal eine Stolordnnng im Pfarrhofe hatte. Faszikel: Religionssachen, Bauern-
anruhen, Miscellanea 17. sec. bis 1626 im Archive des Museums
Francisco-Carolinum in Linz.
,
isst) <Hct
41
und 47 Verwaltnngsacten von Prandegg im Archive
Greinburg.
I90) Bericht der vom Salzamtmann verordneten Commissarien: Hof
schreiber Seeauer, Registrator Khell, Marktrichter Eyß und Reherthaimer zu
Hallstatt ddo. 4. Juni 1698 über die Beschwerde des Pfarrers Heinrich Holz
mayr gegen den Amts-Maurermeister Hans Auer. Bier namentlich angeführte
Zeugen bestätigen die Verantwortung Auers und widersprechen die Behaup
tungen des Pfarrers. Hiernach hat Auer nach dem Begräbnisse des Kindes
seines Schwagers ans dem Friedhofe zum Pfarrer blos gesagt: „Mein, der
Herr Pfarrer habe ja versprochen, um das Kind hinabwgehen (in die Mühl
gasse) und sei gleichwohl nicht gekommen," worauf der Pfarrer ihn zu wieder
holten Malen einen H u n d, einen Lutheraner und einen Fleischesser
geheißen habe und in die Kirche gegangen sei, wo er eine empfindliche Predigt
von dieser Begebenheit machte. Der Mann kam ganz verzagt darüber, dass
der Pfarrer ihn vor allen Leuten angeschrien, nach Hanse, wo er den Vorfall
seiner Ehegattin Maria erzählte; diese wollte mit dem Pfarrer sprechen, was
sie mit ihrem Manne anfangen sollte; der Pfarrer fertigte sie mit der Antwort
ab, das gehe sie nichts an, sie solle sich fortscheren. Sie wurde hierüber eben
falls zornig und nannte ihn einen Huren-Pfaffen mit dem Beisatze, es stehe
keinem Geistlichen zu, die Männer anszuspähen und folgends die Weiber also
in ihren Häusern zu tribulieren. Der Pfarrer sei nämlich, bemerkte sie, vor
vier Jahren in Abwesenheit ihres Mannes und der Kinder in ihr Haus
gekommen, habe sie gehalst (umarmt) mit nngebürlicher Leibesbetastung vorne
und rückwärts angegriffen. Sie habe bisher Verschwiegenheit beobachtet, obwohl
der Herr Pfarrer öfters in der heiligen Beicht mit ihr gegreint und ihr vor
geworfen habe, dass sie alles anderen Leuten sage und ihn mithin offenbar
mache. Dabei kommt vor, dass der Pfarrer gleichfalls in Abwesenheit des Ehe
manns zur Ttschlerin kam und jedem Kinde derselben einen Zwaier (halben
Kreuzer) gab, dass sie hinaus ins Feld gehen und „Bliembl procken sollen."
Original-Relation mit eigenhändigen Unterschriften aus dem Archive
von Ort.
m) Allgemeines Neichsarchiv zu München: Passauisches Blechkasten
archiv Nr.
222
, Faszikel 137.
Der Pfarrer Andreas Jakob Greißing von Hofkirchen an der Tratnach
kam am 17. Juni 1658, nachts zwischen
10
und 11 Uhr mit seinem Verwalter
vor das versperrte Schlossthor von Starhemberg und verlangte mit dem
Pfleger zu sprechen. Da ihm dies zu dieser nachtschlafenden Zeit abgeschlagen
wurde, brachte er die Nacht in einem Trinkgelage mit dem Marktrichter
Abraham Strohamer und die noch übrigen Stunden mit dem Vicar im Pfarr
hofe zu, von wo er zwischen 5 und
6
Uhr früh den Verwalter ins Schloss
schickte. Dieser theilte dem Pfleger Wolsgang Moser mit, es wäre die 19jährige
Sabina Weinbergerin, welche diese Zeit her im Pfarrhofe diente, von dem
Baumann, dem verheirateten Stefan Olzinger geschwängert worden; der Herr
Pfarrrer fahr nun nicht gerne, dass dieselbe deswegen durch öffentliche Land
gerichtsstrafe (Ausstellung am Friedhof vor der Kirche mit brennender Kerze
m der Hand) in noch größeren Sport gesetzt werde, daher er selbst sich für
sie verwende und für die zu verhängende Geldstrafe gntstehe. Der Pfleger
„Ter Aanernkrikk in Obrrösicrrcich."
11