
141
Anmerkungen unö Hchristftücke.
Dieselben enthalten den Hinweis aus jene Urkunden und Acten, welche
der Erzählung zu Grunde liegen, soweit nicht dieselben in den Werken von
Czerny über den ersten und zweiten Bauernaufstand, von Stieve über den
Bauernkrieg und von Alfons Huber über die Geschichte Oesterreichs ohnehin
enthalten oder mindestens angeführt sind. Tie bemerkenswertesten Schriftstücke
sind vollständig abgedruckt, die übrigen in mehr oder weniger ausführlichen
Auszügen mitgetherlt. Die Archive sind durchgeheuds angegeben und ebenso
die genaue Bezeichnung, unter welcher die Acten verwahrt werden; sie können
daher mit Leichtigkeit nachgeprüst werden.
Das umfangreiche rechtsgeschichtliche Werk im 27. Berichte über das
Museum
Francisco-Carolinum.
in Linz 1868 Seite 1 bis 634, welches der
Verfasser der Heimat seiner Herzallerliebsten zu Ehren „P e u e r b a ch" getauft
hat, ist ans mehrfachen Gründen häufig als Quelle angeführt worden; ein
mal weil es Jedermann im Lande zugänglich, dann weil die Darstellung aus
reichem archivalischen Stoffe aufgebaut ist und Einzelheiten in Menge enthält,
endlich weil es zeigt, dass die Anschauung des Verfassers über die Bedrückung
des Bauernstandes und über die Gegenreformation schon vor 31 Jahren
die gleiche gewesen ist, wenn sie auch seither durch wertere Forschungen noch
mehr verstärkt wurde.
Soll die vorliegende Arbeit ihr Ziel: dem oberösterreichischen Volke die
wahren Ursachen des Bauernkrieges in voller Klarheit zu zeigen und ein rich
tiges Urtheil über denselben zu ermöglichen, erreichen, so durfte nicht ver
mieden werden, in inisaubere Winkel hineinzuleuchten, welche, ungerechtfertigte
Scheu bisher im schützenden Schatten liegen gelassen hatte. '
Was die Illustrationen betrifft, so ist das Umschlagbild dem Gedenk
blatte entnommen, welches Ph. Mag. Hans Rosenauer herausgab; eine
gelungene Wiedergabe der Haushamer Linde — wie sie bis zum Jahre 1855
bestand, bevor sie durch Hirtenseuer zu Grunde gieng — nach einer Oelfarben-
skizze unseres bekannten vaterländischen Künstlers akademischen Malers Karl
Blumauer in Linz hat die Unterhaltungs-Nummer 8 der Linzer „Tages-Post"
gebracht. Das Titelbild, aus dem großen Kupferwerke Merians 1649, zeigt
Markt und Schloss Peuerbach,'wie selbe zwischen den Jahren 1574 und 1626
bestanden. Der Holzschnitt mit den Hinrichtungs- und Folter-Werkzengen ist
auf dem Titelblatte der peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. vom
Jahre 1532 (Constitutio Criminalis Carolina) enthalten.
J) Siehe die Abhandlung des Prälaten Conrad Meindl von Reichers-
berg: „Schützenobrist Johann Georg Meindl aus Altheim und der bayerische
Bauernaufstand im Rentamts Burghausen im Jahre 1705/1706" in den Ver
handlungen des historischen Vereines für Niederbayern, Band 24, Heft 3 u. 4;
loroie die zweite Beilage zu Nr. 307 der Münchener Allgemeinen Zeitung vom
Jahre 1887.