Gemeinderatsprotokoll vom 13. März 1931

Forderungen von der Regierung als undurchführbar erklärt, bezw. bis heute noch nicht durchgeführt wurden. Wir haben, darauf möchte ich in diesem Zusammenhang besonders hinweisen, schon vor 5 Jahren ausserordentliche Massnahmen ergriffen, um die finanzielle Lage aus eigener Kraft zu ordnen, wir haben das sogenannte Ersparungskomitee geschaffen, das heute noch, wenn auch unter einem anderen Namen in dem Geiste der Gründung weiter arbeitet. Wir haben uns unbeschadet der Unpopularität einer solcher Massnahme den „Zimmermann" selbst bestellt und wir können auf diese unsere Tätigkeit mit Genugtuung zurückblicken. Allerdings muss ich auch heute wieder das sagen, was ich noch bei jeder Budgetsitzung gesagt habe: Das Sparen hat ein Ende. Ich fürchte, dass einmal die Zeit kommen wird, wo uns die Rückstände auf dem Gebiete der kommunalen Technik noch die schwersten Sorgen bereiten werden, ich kann aber zu meiner Entlastung feststellen, dass ich die vorgesetzten Instanzen auf diesen Umstand immer und mit allem Nachdruck, allerdings bisher ohne Erfolg, aufmerksam gemacht habe. Ich verweise schliesslich auf die unablässigen Bemühungen, der Arbeitslosigkeit in dieser Stadt zu steuern. Es ist unmöglich, all die Arbeit heute aufzuzählen, die wir im Interesse unserer Stadt geleistet haben. Der Kampf gegen die Krise hat wahrhaftig alle unsere Kräfte in Anspruch genommen. Wir haben diesen Kampf unverdrossen geführt, wir sind nicht erlahmt, aber einmal hätten uns beinahe die Nerven verlassen, als uns zu dem durch die wirtschaftliche Entwicklung in Oesterreich bedingten Kampf noch der Kampf um den guten Ruf unserer Stadt aufgezwungen wurde. Wir haben, wie wir heute mit Stolz feststellen können - und es wird dies ein Ehrenmal in der Geschichte Steyrs sein - diesen Kampf mit allen Ehren bestanden, der Chef der Regierung hat sich bekanntlich an Ort und Stelle über die Haltlosigkeit und Unlauterkeit der über Steyr

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