"Großfahrt" in die Gottschee 1939

rundherum zum Abendbrot. Wie gewöhnlich singen wir zuerst unser Lied. Richtig fein klingt der Passhammer durch den Raum. Unsere Gastgeber und die anderen Hausbewohner sind alle zu den Türen gekommen und horchen zu. Diesmal sagen wir nicht "guten Hunger“ denn das könnte wieder zu Missverständnissen führen, zum Schluss glauben die Leute dann wir wären am"Verhungern" Also wünschen wir uns diesmal guten Appetit“. Dann herrscht die bekannte gefrässige Stille, dafür klappern die Löffel umso eifriger. Es mundet aber auch herrlich' Griesskoch mit Zucker und Schokolade und heisse Butter darüber. Ob das der berüchtigte Eintopf ist, den man in Deutschland essen muss, fragt man uns. Die Hungersnot soll doch so gross sein. Und ob es wahr ist, dass es den Ostmärkern so schlecht gehe, seit sie zum Reich gehören. Da müssen wir nun alle lachen und können uns nicht genug wundern, woher sie diesen Unsinn nur haben können. Das steht alles in der Zeitung bekommen wir zur Antwort, Sie erzählen uns noch mehr solcher Schauermärchen, Nach der Angliederung des Sudetenlandes und Memellandes sind in den Buchhandlungen Karten herausgegeben worden, auf denen die“Neue Grenze" zwischen Deutschland und Jugoslawien zu sehen war, und die Gebiete Südslawiens, die Hitler in nächster Zeit besetzen und "angliedern“ werde. Der Bevölkerung wurde bereits in allen Farben geschildert, dass sie dann nichts mehr zu essen bekämen, ausser ab und zu einmal Eintopf.--- Also das waren die typischen Mittel, deren sich die Juden immer wieder bedienen in ihrer Hetzpropa¬ ganda gegen das Reich und die uns ja schon genügend be¬ kannt ist Auch in unserer Familie fährt die Hausfrau fort, ist ein Junge, der sich weigert dautsch zu sprechen, obwohl er deutsch versteht. In der Tat, der 18 Jährige mimmt zwar regen Anteil an unserm Gespräch, äussert sich aber sehr selten, und dann auf slowenisch, sodass die Mutter über¬ setzen muss Dann kommt die Frage nach dem Krieg. Man meint wir müssten ganz grosse Angst haben. Als wir verneinen und das Gegen¬ teil behaupten, meint der Slowene augenzwinkernd: Sind sie denn so sicher, dass Deutschland einen Krieg gewinnen würde? Deutschland hat doch kein Benzin und keine Menschen die das Kriegführen verstünden!!. Das ist aber nun doch die Höhe' Ja, was stellt man sich denn eigentlich von unserem Deutschland vor Wir fühlen uns verpflichtet die Leute über einige Tatsachen aufzuklären. Nach einer Weile fragt der Hausherr mit ernster Miene, ob wir auch wüssten was sich die Russen von Wien geschworen haben, Er will zunächst gar nicht herausrücken, denn er möchste nicht, dass wir uns aufregen und ängstigen. Erst nachdem wir ihm mehrmals versichert haben, dass uns so was nicht erschüttern könne, und dass uns ausserdem die Gemeinheit der Juden und die Niedertracht ihrer Gesinnung schon längst bekannt sei, eröffnete er uns zögernd den Inhalt der schrecklichen

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