Beratungsniederschrift vom 27. März 1941

Pg. Hüttisch stellt die Frage wie man dann zur Oberschule gelangen könne, worauf ihm der Oberbürgermeister erklärte, dass das durch die Schlüsselhofgasse möglich sei. Diese wird dann erweitert durch Abriss verschiedener Häuser. Ausserdem ist eine Stiege zum Tabor geplant. Oberbürgermeister Ransmayr erklärt weiter, dass aus hygienischen und räumlichen Gründen der Friedhof und das Krematorium aus der Stadt hinausverlegt werden müsse. Ratsherr Hüttisch stellte nun die Frage, was mit den 3 Gärtnereien (Böck, Nemec und Schittenberger) geschieht, über deren Grundstücke die Verbindungsrasse Haratzmüllerstr. Steyr Werke gehen soll. Oberbürgermeister Ransmayr erklärt hierauf, dass dieselben zur Neuanlage ihrer Gärtnerei Grundstücke in der Gegend von Stein erhalten werden. Oberbürgermeister Ransmayr kommt nun auf den schlechten Zustand der Strassen zu sprechen, der darin begründet ist, dass keine Arbeitskräfte zur Erhaltung und kein Material zur Ausbesserung derselben zur Verfügung stehen. Kreisleiter Pg. Holzinger sprach nun zur allgemeinen Lage in Beziehung auf Arbeitskräfte. In Münichholz stehen um 1200 Arbeitskräfte weniger zur Verfügung als im Vorjahr. Das bewirkt, dass im Jahre 1941 nur ca. 500 Wohnungen gegenüber 800 Wohnungen im Vorjahre fertiggestellt werden können, wenn keine Änderung eintritt. Dazu kommt noch, das nach Steyr ca. 300 Familien Buchenlanddeutsche eingewiesen werden, denen sofort Wohnungen zur Verfügung gestellt werden müssen. Das heisst, dass für die Wohnungssuchenden in Steyr nur 200 Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können. Stadtrat Kornhäusl ergreift nun das Wort, stellt die Wohnungsnot in Steyr dar und bittet die Ratsherrn um Unterstützung für etwaige Massnahmen, die er ergreifen muss, um Wohnungssuchende unterzubringen wie z.B. Verhaltung von Familien, denen eine grosse Wohnung zur Verfügung steht, ein Zimmer abzugeben. Stadtrat Reitter schlägt nun vor, an die Steyr-Werke heranzutreten, ca. 50 Leute zur Säuberung der Strassen in Steyr zur Verfügung zu stellen, dem sich verschiedene Ratsherrn anschliessen.

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