Gemeinderatsprotokoll vom 18. Juli 1931

Keine dieser drei verwirklichten Sanierungsmassnahmen hat für das Jahr 1930 eine namhafte Entlastung in der Gebarung bringen können. Denn der Erlös für das Krankenhaus wurde fast zur Gänze zu Schuldenabstattungen werwendet; im Zinsendienst ist allerdings eine kleine Erleichterung eingetreten. Auch die Wacheverbundlichung, die uns eine jährliche Ersparnis von etwa S 225.000.- bringt, hat sich 1930 wegen der notwendigen Abfertigungen noch nicht auswirken können. Und schliesslich: Die Verbundlichung der Durchzugsstrasse hatte die Instandsetzung zweier Brücken zur Bedingung, von denen die Neutorbrücke noch im vergangenen Jahr zum grössten Teil instand gesetzt wurde. Der auf den Bund entfallende 58 %ige Rückersatz wird bestenfalls im August 1931 einlangen. Und so haben wir das Jahr 1930 recht ungünstig beschliessen müssen, denn wir nahmen mit ins neue Jahr eine Rechnungsschuld an die Geschäftswelt von über S 300.000.-. Dabei wissen Sie, sehr geehrte Damen und Herren, aus den Verhandlungen über den Voranschlag für dieses Jahr, dass mit einem grossen Abgang auch ohne die Belastung durch das Vorjahr zu rechnen war. Soweit wir die Gebarung dieses Jahres schon überblicken können, erweist es sich, dass viele Einnahmen bereits hinter den an sich schon geringeren Vorjahrsziffern zurückbleiben, vor allem die Einnahmen aus dem Finanzausgleich, auf den wir als Industriegemeinde die letzte Hoffnung setzen konnten. Sind doch während der ersten fünf Monate 1931 an Abgabenertragsanteilen um S 27.892.- weniger eingegangen als in der gleichen Zeitperiode des Vorjahres, obwohl wir nach Berechnungen des Städtebundes mit einem Plus von S 40.000.- hätten rechnen können. Eine geradezu trostlose Situation, auf die aufmerksam zu machen ich mich anlässlich der Beratung dieses Rechnungsabschlusses verpflichtet fühle. Ich stelle namens des Finanz- und Rechtsausschusses folgen Antrag:

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