Gemeinderatsprotokoll vom 13. März 1931

Es erübrigt sich über die Bedeutung dieses Projektes Worte zu verschwenden. Ich verweise nur darauf, dass die ersten Arbeiten bei einem solchen Bau vorwiegend Erdarbeiten sind, die einer grösseren Zahl von Arbeitslosen Verdienst geben könnte, ich verweise ferner darauf, dass die Baugewerbe dieser Stadt, in der ohnehin die Bautätigkeit fast ganz ruht, lohnende Verdienstmöglichkeit haben könnten, ich verweise schliesslich auf die kulturelle Bedeutung und nicht zuletzt auf die Entlastung der Gemeinde, die sie wieder instand setzen würde, dem eigenen Schulwesen die so notwendige erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Bekanntlich wurde die auf Gemeindegrund erbaute Gendarmeriekaserne für Polizeizwecke verwendet. Da der Neubau einer Gendarmeriekaserne in absehbarer Zeit doch erfolgen wird müssen, so wäre der jetzige Augenblick sicherlich der günstigste, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Wir haben ferner im Sommer des vergangenen Jahres ein Projekt behandelt, das ebenfalls die Zustimmung der massgebenden Körperschaften gefunden hat, es handelt sich um die Errichtung eines Gebäudes für öffentliche Aemter in Steyr. Das Handelsministerium stand diesem Projekte freundlich gegenüber, die öffentlichen Aemter von Steyr haben dieses Projekt mit Freude begrüsst, der Gemeinderat hat bereits in der Sitzung vom 10. Juli 1930 einen Teil der sogenannten Schraderrealitäten im beiläufigen Ausmasse von 3.000 m2 für diesen Zweck in Aussicht genommen. Die Errichtung eines solchen Gebäudes würde für das Wirtschaftsleben dieser Stadt grosse Vorteile bedeuten, eine Reihe von Wohnungen würden frei, so dass damit eine Milderung der Wohnungsnot verbunden wäre. Und schliesslich möchte ich in diesem Zusammenhange auf den Verkauf der alten Artilleriekaserne zu sprechen kommen. Auch dieses Projekt wurde in der interministeriellen Konferenz vom 10. Juni 1930, die unter dem Vorsitz des damaligen Bundes-

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