Gemeinderatsprotokoll vom 21. Dezember 1929

auch ganz unpassend, dass gerade jene Stellen, die mitverantwortlich sind an den Finanzerschütterungen, die das gesamte Wirtschaftsleben unseres Staates in Gefahr brachten, uns derartige weise Ratschläge erteilen. Seit 4 Jahren ist in dieser Gemeinde gespart worden in einer Weise, die kaum mehr jberboten werden kann. Unsere Verwaltung vollzieht sich unter der ständigen Kontrolle der Minderheit. Wir sind, das musste auch der Minoritätsvertreter in der letzten Budgetberatung zugeben, den Forderungen des Landes und Bundes restlos nachgekommen. Was also sollen wir noch tun, dass uns das Recht zuteil wird? Der Voranschlag 1930, der eigentlich kein Voranschlag im technischen Sinne des Wortes ist, weil er so gut wie keine Probleme der kommunalen Verwaltung, der kommuna len Technik, des Schulwesens, des Wohnungswesens u.s.w. löst, schliesst bei einem Gesamtaufwande von S 2,504.700.- und einer zu erwartenden Bedeckung von S 2,228.300.- somit mit einemvöllig unbedeckten Abgang von S 276.100.-. Auch heuer haben wir wieder einen Anhang zum Voranschlag beigefügt, der vor allem die vom Bauamte zusammengestellten Arbeiten enthält, die seit einer Reihe von Jahren zurückgestellt wurden, und immer mehr und mehr der Erledigung harren. Es handelt sich hier um die primitivsten Arbeiten, die notwendig wären, um die Strassen, die Schulen und die Brücken entsprechend herzurichten und auszugestalten. Und diese allernotwendigsten Arbeiten allein würden die Summe von S 524.000.- ausmachen, das heisst bei Durchführung dieser im öffentlichen Interesse gebotenen Arbeiten würde sich der Abgang auf S 800.400.- erhöhen. Es ist natürlich nicht daran zu denken, dass auch nur ein Bruchteil dieser Arbeiten in Angriff genommen werden kann, weil eben das Geld nicht vorhanden ist, wenngleich die eine oder andere Arbeit aus Gründen der öffentlichen Sicherheit un-

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