Gemeinderatsprotokoll vom 21. Dezember 1929

ausbleiblich sein wird. Aber wir halten es für unsere Pflicht, auf die Rückstände der kommunalen Technik hinzuweisen, weil wir dadurch zahlenmässig den immer mehr und mehr fortschreitenden Verfall der Stadt nachzuweisen in der Lage sind. Im nächsten Jahre wird der Anhang, dessen Ziffern eine geradezu unheimliche Sprache sprechen, natürlich wieder um ein Beträchtliches gewachsen sein. Wenn man bedenkt, dass bei den öffentlichen Arbeiten im Voranschlag bloss der Betrag um rund 80.000 S eingesetzt ist, dass aber ein Betrag von 80.000 S plus 524.000 S also rund 600.000 S notwendig wäre, dass also nur 13 % der Arbeiten durchgeführt werden können - aber immer unter der Voraussetzung, dass das Defizit, für das ja vorläufig keine Bedeckung vorhanden ist, gedeckt werden kann,- so passt wohl nicht mehr das Wort sparen, das heisst schon zusehen müssen mit offenen Augen, wie diese Stadt sicher dem Ruine entgegengeht. Nach diesen Vorbemerkungen will ich in Kürze die einzelnen Rubriken des Voranschlages besprechen und werde zum Beweis der gewissenhaften Aufstellung die Ziffern des vorigen Jahres heranziehen. I. Gemeindevermögen. Erfordernis: Bedeckung: 1929  1930 1929 1930 S 337.827.- 343.000.- S 22.700.- 28.500.- Eine tief greifende Aenderung, wie die Gegenüberstellung der Ziffern ergibt, ist nicht vor sich gegangen. Die kleine Erhöhung auf der Aufwandseite erklärt sich daraus, dass wir den zu erwartenden Reingewinn bei der Reformbaugesellschaft und die Zinsen aus Sparkassebüchern in Ausgabe stellten, sowie aus der allgemeinen Erhöhung der Bankrate. Ich kann natürlich bei dieser Rubrik nichts anderes sagen, als was ich noch bei jeder Budgetberatung zum Ausdruck brachte. Die Reduzierung des

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