Ratsprotokoll vom 19. Jänner 1861

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 19. Jänner 1861 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Raths Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes der kk. lf. Kreisstadt Steyr am 19. Jenner 1861 unter dem Vorsitze des Herrn prov. Bürgermeisters Anton Haller und in Gegenwart den 18 Gemeinderäthen u.z. der Herren: Amort, Degenfellner, Edelbauer, Engl, Haas, John, Rechner, Mayr, Willner, Mitter, Redtenbacher, Sandböck, den Schönthan, Dr. Spängler, Stigler, Unzeittig, Vögerl und Wickhof. Herr Bürgermeister trägt vor: 362. Verehrte Herrn Gemeinderäthe und Mitbürger! Mit der heutigen Sitzung endet die Wirksamkeit der Gemeinde- Vertrettung, welche am 5. Februar 1851 konstituirt wurde. In dieser wichtigen Stunde, in wel- cher die Repräsentanz der Ge- meinde Steyr zum letztenmale ämtlich fungirend sich zusammen findet, drängt sich dem Gewissen eines jeden Vertretters, eines jeden Gliedes der Gemeinde die Frage auf; Was war die Pflicht des Gemeinderathes? und wie hat er dieselbe während seines fast 10 jährigen Bestandes erfüllt? Ich versuche es, hierauf zu antworten:

Raths Protocoll über die Sitzung des Gemeinderathes der kk. lf. Kreisstadt Steyr am 19. J enne unter dem Vorsitze des Herrn prov. Bürgermeisters Anton Haller und in Gegenwart den 18 Gemeinderäthen u.z. der Herren: Amort, Degenfellner, Edelbauer, Engl, Haas, John, Rechner, Mayr, Willner, Mitter, Redtenbacher, Sandböck, den Schönthan, Dr. Spängler, Stigler, Unzeittig, Vögerl und Wickhof. Herr Bürgermeister trägt vor: 362. Verehrte Herrn Gemeinderäthe und Mitbürger! Mit der heutigen Sitzung endet die Wirksamkeit der GemeindeVertrettung, welche am 5. Februar 1851 konstituirt wurde. In dieser wichtigen Stunde, in welcher die Repräsentanz der Gemeinde Steyr zum letztenmale ämtlich fungirend sich zusammen findet, drängt sich dem Gewissen eines jeden Vertretters, eines jeden Gliedes der Gemeinde die Frage auf; Was war die Pflicht des Gemeinderathes? und wie hat er dieselbe während seines fast 10 jährigen Bestandes erfüllt? Ich versuche es, hierauf zu antworten:

Zu dem umfangreichen Wirken des Gemderathes zält vor Allem die Verwaltung des Gemeindevermögens und Gemeindegutes – die Ordnung des städtischen Haushaltes; ferners obliegt dem Gemeinderathe die Verwaltung in Stiftungs-, Kirchenund Schulangelegenheiten, die Armenpflege und Lokalpolizei gehören gleichfalls in seinem Amtsressort; endlich ist dem Gemeinderathe die Ordnung und Ueberwachung der gesammten Gemeinde-Amts Verwaltung übertragen. Auf welche Resultate nun kann der Gemeinderath am Schluße seiner Amtsperiode zurückblicken? Was hat er vor Allem für den städtischen Haushalt gethan? Der Stand des nach Abzug der Passiven resultirenden reinen Vermögens der Gemeinde in Effekten ist seit dem Jahre 1850 sich fast gleich geblieben, er beträgt vor wie ehedem nahezu fl 100.000. Was ist aber seit diesem Jahrzehent von der Gemeinde geleistet, aus Gemeindemitteln bestritten worden? Ich antworte mit Thatsachen und

Zu dem umfangreichen Wirken des Gemderathes zält vor Allem die Verwaltung des Gemeindevermögens und Ge- meindegutes – die Ordnung des städtischen Haushaltes; ferners obliegt dem Gemeinderathe die Verwaltung in Stiftungs-, Kirchen- und Schulangelegenheiten, die Ar- menpflege und Lokalpolizei gehören gleichfalls in seinem Amtsressort; endlich ist dem Gemeinderathe die Ordnung und Ueberwachung der gesammten Gemeinde-Amts Ver- waltung übertragen. Auf welche Resultate nun kann der Gemeinderath am Schluße seiner Amtsperiode zurückblicken? Was hat er vor Allem für den städtischen Haushalt gethan? Der Stand des nach Abzug der Passiven resultirenden reinen Vermögens der Gemeinde in Effekten ist seit dem Jahre 1850 sich fast gleich geblieben, er beträgt vor wie ehedem nahezu fl 100.000. Was ist aber seit diesem Jahrzehent von der Gemeinde geleistet, aus Gemeindemitteln bestritten worden? Ich antworte mit Thatsachen und

belege sie mit Ziffern, extrahiert aus den Kassaamts-Jahresrechnun- gen, indem ich mich auf außerge- wöhnliche nicht regelmäßig wieder- kehrende Auslagen beschränke. Die Adaptirungen im Exjesuiten- Gebäude und der Arrestbau in der Frohnfeste verursachten dem städtischen Budget einen außerordentlichen Aufwand von 14280 fl ÖW Die Kanalisirung der Mittergasse in Wieserfeld 1852 mit 1575 fl Die Kanalisirung der Eisengasse 1858 678 fl do. in der buklichten Wiese 1859 436 fl mit dem jüngst erbauten Kanal am Quai nächst dem Neuthor 340 fl Zum Ankauf von Gebäuden. Das Zäzilia Dickbauer'sche Haus am Pfarrplatze einschließlich der Demolirungskosten 1852 1344 fl Das Thorgebäude im Ennsdorfe No 304 nebst Demolirung und Restau- rirungsarbeiten an dem Nachbars- Hause 1855 1890 fl Das Gartenhaus am Kohlanger im Interesse der Kohlkommunität 1851-1852 1260 fl Der Neubau des Mauthhauses in der Schönau 1853 1260 fl Für Brücken, Stege, öffentliche

belege sie mit Ziffern, extrahiert aus den Kassaamts-Jahresrechnungen, indem ich mich auf außergewöhnliche nicht regelmäßig wiederkehrende Auslagen beschränke. Die Adaptirungen im ExjesuitenGebäude und der Arrestbau in der Frohnfeste verursachten dem städtischen Budget einen außerordentlichen Aufwand von 14280 fl ÖW Die Kanalisirung der Mittergasse in Wieserfeld 1852 mit 1575 fl Die Kanalisirung der Eisengasse 1858 678 fl do. in der buklichten Wiese 1859 436 fl mit dem jüngst erbauten Kanal am Quai nächst dem Neuthor 340 fl Zum Ankauf von Gebäuden. Das Zäzilia Dickbauer'sche Haus am Pfarrplatze einschließlich der Demolirungskosten 1852 1344 fl Das Thorgebäude im Ennsdorfe No 304 nebst Demolirung und Restaurirungsarbeiten an dem NachbarsHause 1855 1890 fl Das Gartenhaus am Kohlanger im Interesse der Kohlkommunität 1851-1852 1260 fl Der Neubau des Mauthhauses in der Schönau 1853 1260 fl Für Brücken, Stege, öffentliche

Plätze, Schul- und Vogteibaulichkeiten. Die Regulirung der Passage am Voglsangberge 1852 420 fl Die Regulirung des Pfarrplatzes und der Pfarrgaße 1858, 1859 u 1860 2488 fl Die Restaurationsarbeiten am Margarethenthurm 1859 650 fl Die Contribution zu den Pfarrhofbaulichkeiten in der Stadt 1662 fl Die Herstellung von gemauerten Holzlagen am Pfarrhofe zu St. Michael 1859 483 fl Die Anlegung einer eigenen Fahrstrasse ins untere Ort nebst Entschädigung der hiebei betheiligten Hausbesizer 1855 - 1856 2890 fl Aus Anlaß der Correction des Spitalberges 1856 2888 fl Der Neubau der Ennsdorferschule mit Inbegriff aller Mehrbauten und der Stützmauer an der Enns 1855 11.000 fl Der Steyrbrückenbau im Jahre 1857 8400 fl Die Adaptirungsarbeiten in der Aicheterpfarrhauptschule 1856, 1857, 1858 2839 fl Auf Errichtung der Sparkaste 1857, 1858 1680 fl endlich die in jüngster Zeit erbaute Aufgangsstiege nächst der kk. Mädchenschule und die Regulirung der anstossenden Fahrstrasse 600 fl Zusammen 59.063 fl

Plätze, Schul- und Vogteibaulichkeiten. Die Regulirung der Passage am Voglsangberge 1852 420 fl Die Regulirung des Pfarrplatzes und der Pfarrgaße 1858, 1859 u 1860 2488 fl Die Restaurationsarbeiten am Margarethenthurm 1859 650 fl Die Contribution zu den Pfarrhof- baulichkeiten in der Stadt 1662 fl Die Herstellung von gemauerten Holzlagen am Pfarrhofe zu St. Michael 1859 483 fl Die Anlegung einer eigenen Fahr- strasse ins untere Ort nebst Ent- schädigung der hiebei betheiligten Hausbesizer 1855 - 1856 2890 fl Aus Anlaß der Correction des Spi- talberges 1856 2888 fl Der Neubau der Ennsdorferschule mit Inbegriff aller Mehrbauten und der Stützmauer an der Enns 1855 11.000 fl Der Steyrbrückenbau im Jahre 1857 8400 fl Die Adaptirungsarbeiten in der Aicheter- pfarrhauptschule 1856, 1857, 1858 2839 fl Auf Errichtung der Sparkaste 1857, 1858 1680 fl endlich die in jüngster Zeit erbaute Aufgangsstiege nächst der kk. Mädchenschule und die Regulirung der anstossenden Fahr- strasse 600 fl Zusammen 59.063 fl

Eine Summe, welche das ordentliche Jahres Einkomen der Gemeinde dreimahl übersteigt, und gleich ist dem achten Theile der Gesammt- ausgabe von 405.987 fl im abgelau- fenen Decenium. Alle diese Herstellungen ver- mehrten den Immobilar Werth des Gemeindegutes, vermehrten daher den Stand des Gemeindever- mögens, ohne den Besitz des beweg- lichen Vermögens zu alteriren, und trugen, abgesehen von dem materiellen Gewinn in öffentlicher und beziehungs- weise in humanitärer Rücksicht die gewünschten Früchte. Alle diese Herstellungen wurden größtentheils aus den gewöhnlichen Einnahmsquellen der Gemeinde bestritten, und doch kann sich die Gemeindeverwaltung bei ihrer großen Kostenziffer dem ruhigen Bewußtsein hingeben, daß die Gemeinde Steyr die zweitgrößte des Kronlandes unter allen übrigen bedeutenderen Städten des Erzherzogthums ihren Bür- gern die verhältnißmäßig ge- ringsten Lasten auferlegt habe.

Eine Summe, welche das ordentliche Jahres Einkomen der Gemeinde dreimahl übersteigt, und gleich ist dem achten Theile der Gesammtausgabe von 405.987 fl im abgelaufenen Decenium. Alle diese Herstellungen vermehrten den Immobilar Werth des Gemeindegutes, vermehrten daher den Stand des Gemeindevermögens, ohne den Besitz des beweglichen Vermögens zu alteriren, und trugen, abgesehen von dem materiellen Gewinn in öffentlicher und beziehungsweise in humanitärer Rücksicht die gewünschten Früchte. Alle diese Herstellungen wurden größtentheils aus den gewöhnlichen Einnahmsquellen der Gemeinde bestritten, und doch kann sich die Gemeindeverwaltung bei ihrer großen Kostenziffer dem ruhigen Bewußtsein hingeben, daß die Gemeinde Steyr die zweitgrößte des Kronlandes unter allen übrigen bedeutenderen Städten des Erzherzogthums ihren Bürgern die verhältnißmäßig geringsten Lasten auferlegt habe.

Ich muß es bei diesem Anlaße mit allem Nachdrucke hervorheben, daß es kaum eine Stadtgemeinde geben werde, welche nach ihrer Ausdehnung an zwei sich vereinigenden Flüssen für Communicationen einen so eingreifenden ständigen Aufwand zu bestreiten, dagegen einen so geringen Zufluß aus dem ordentlichen Einkommen ihres Vermögens nachzuweisen hat, eine Stadt, welche als Hauptsitze eines großen Industriebezirkes eine so erhebliche Anzahl Armen zu bedenken hat, daß zur Subvention des Armen Institutes alljährlich circa 5000 fl aus der Stadtkasse abgegeben werden müssen, wodurch 5/6 der 20 % Gemeindeumlage von 6000 fl auf die gesamte direkte Steuer von 30.000 fl allein für die Armenpflege absorbirt werden. In Stiftungs-, Schul- und Kirchenangelegenheiten. Die Errichtung des Votivaltars in unserer altehrwürdigen Stadtpfarrkirche, die Restauration dieser Kirche, die Erhebung der Aicheterschule zur

Ich muß es bei diesem Anlaße mit allem Nachdrucke hervorheben, daß es kaum eine Stadtgemeinde geben werde, welche nach ihrer Ausdehnung an zwei sich ver- einigenden Flüssen für Communicationen einen so eingreifenden ständigen Aufwand zu bestreiten, dagegen einen so geringen Zufluß aus dem ordentlichen Einkommen ihres Vermögens nachzuweisen hat, eine Stadt, welche als Hauptsitze eines großen Industriebezir- kes eine so erhebliche Anzahl Armen zu bedenken hat, daß zur Subvention des Armen Insti- tutes alljährlich circa 5000 fl aus der Stadtkasse abgegeben werden müssen, wodurch 5/6 der 20 % Ge- meindeumlage von 6000 fl auf die gesamte direkte Steuer von 30.000 fl allein für die Armenpflege absorbirt werden. In Stiftungs-, Schul- und Kirchen- angelegenheiten. Die Errichtung des Votivaltars in unserer altehrwürdigen Stadtpfarr- kirche, die Restauration dieser Kirche, die Erhebung der Aicheterschule zur

Pfarrhauptschule, die Eröffnung der neuerbauten Ennsdorfer- schule, die Vorarbeiten zur Gewinnung eines dritten Real- schuljahrganges und somit einer vollständigen Unterrealschule, die Bestrebungen die kk. Schulen ihre ursprünglich innegehabten Lokalitäten zu revindiciren — ferner die Ordnung und Regelung im Wesen des Milden Vers. Fondes, welcher in einer in finanzieller Beziehung höchst bedenklichen Zeit- periode durch die anerkennungs- werthe Thätigkeit seines Ver- walters und Referenten, und die fördernde Mitwirkung der Herrn Inspizienten der städtischen Versorgungshäuser zum Frommen der Hilfsbe- dürftigen neu gekräftigt wurde, – geben Zeugniß was die Gemeindeverwaltung für Kirchen, Schulen und Stiftungen geleistet. Ueber die Armenpflege brauche ich nur weniges zu sagen. Der Gemeinderath hat bis nun gethan, was er konnte.

Pfarrhauptschule, die Eröffnung der neuerbauten Ennsdorferschule, die Vorarbeiten zur Gewinnung eines dritten Realschuljahrganges und somit einer vollständigen Unterrealschule, die Bestrebungen die kk. Schulen ihre ursprünglich innegehabten Lokalitäten zu revindiciren — ferner die Ordnung und Regelung im Wesen des Milden Vers. Fondes, welcher in einer in finanzieller Beziehung höchst bedenklichen Zeitperiode durch die anerkennungswerthe Thätigkeit seines Verwalters und Referenten, und die fördernde Mitwirkung der Herrn Inspizienten der städtischen Versorgungshäuser zum Frommen der Hilfsbedürftigen neu gekräftigt wurde, – geben Zeugniß was die Gemeindeverwaltung für Kirchen, Schulen und Stiftungen geleistet. Ueber die Armenpflege brauche ich nur weniges zu sagen. Der Gemeinderath hat bis nun gethan, was er konnte.

Seine Thätigkeit im Armen wesen mußte sich vor allem auf die Verwaltung durch Erhaltung und Vermehrung der bestehenden Armenfonds erstrecken, sollte die weitere Aufgabe erfüllt werden, sämmtliche Armen dereinst vollständig und derart zu versorgen, daß sie der Privatwohlthätigkeit nicht mehr bedürfen. Mit dem Beginne der Wirksamkeit des Gemeinderathes fällt die Entlastung des Grundes — die Verminderung der Dominical-Gefälle und als Folge hievon die Reduktion, und sohinnige theilweise Einstellung der Pfründengenüße zusammen. Die Hauptaufgabe der ArmenVerwaltung war daher jene Pfründenbetheilungen, welche vor dem bestanden, in annähernd billiger Weise durch gute und sparsame Verwaltung der Fonds wieder einzuführen. Diese Aufgabe wurde gelöst, Dank Ihren Bemühungen und der Sorgfalt Eines Mannes, dem

Seine Thätigkeit im Armen wesen mußte sich vor allem auf die Verwaltung durch Er- haltung und Vermehrung der bestehenden Armenfonds er- strecken, sollte die weitere Aufgabe erfüllt werden, sämmt- liche Armen dereinst vollstän- dig und derart zu versorgen, daß sie der Privatwohlthätig- keit nicht mehr bedürfen. Mit dem Beginne der Wirk- samkeit des Gemeinderathes fällt die Entlastung des Grun- des — die Verminderung der Dominical-Gefälle und als Folge hievon die Reduktion, und sohinnige theilweise Einstellung der Pfründengenüße zusammen. Die Hauptaufgabe der Armen- Verwaltung war daher jene Pfründenbetheilungen, welche vor dem bestanden, in annähernd billiger Weise durch gute und sparsame Verwaltung der Fonds wieder einzuführen. Diese Aufgabe wurde gelöst, Dank Ihren Bemühungen und der Sorgfalt Eines Mannes, dem

die Vorsehung der Stadt Steyr noch lange erhalten möge. In dieser schwierigen Zeit der theilweisen Rückerwerbung und Flüssigmachung altbestandener Einkünfte war eine Vermehrung der Ausgaben aus den Wohl- thätigkeitsfonden zu Gunsten einer erhöhteren Armenunter- stützung geradezu unmöglich – eine Erhöhung der Gemeinde- Subvention des Armen Institutes kaum erschwinglich, sollte nicht die Armenverwaltung in jene gefahrdrohende Choribdis [Charybdis] gerathen, die bei überspannter Armenbesteuerung – die Verarmung der Besteuerten nach sich zöge. Ich wiederhohle es mit Genug- thuung, die Gemeinde hat mit allen Kräften, die ihr zu Gebothe waren, der Armen- pflege ihre Sorge zugewendet. Eine vergleichende Erinnerung an den Zustand der städtischen Polizeiverwaltung vor dem Jahre 1850 im Entgegenhalte, wie gegenwärtig die Lokalpolizey

die Vorsehung der Stadt Steyr noch lange erhalten möge. In dieser schwierigen Zeit der theilweisen Rückerwerbung und Flüssigmachung altbestandener Einkünfte war eine Vermehrung der Ausgaben aus den Wohlthätigkeitsfonden zu Gunsten einer erhöhteren Armenunterstützung geradezu unmöglich – eine Erhöhung der GemeindeSubvention des Armen Institutes kaum erschwinglich, sollte nicht die Armenverwaltung in jene gefahrdrohende Choribdis [Charybdis] gerathen, die bei überspannter Armenbesteuerung – die Verarmung der Besteuerten nach sich zöge. Ich wiederhohle es mit Genugthuung, die Gemeinde hat mit allen Kräften, die ihr zu Gebothe waren, der Armenpflege ihre Sorge zugewendet. Eine vergleichende Erinnerung an den Zustand der städtischen Polizeiverwaltung vor dem Jahre 1850 im Entgegenhalte, wie gegenwärtig die Lokalpolizey

geübt wird, dürfte, so hoffe ich die Ueberzeugung begründen, daß die Gemeindeverwaltung keine Veranlassung unbeachtet ließ, die geeignet war, die Sorge für die Sicherheit der Person und des Eigenthums im Stadtbezirke wirksam und schleunig zu bethätigen. Die neue Gestaltung im Organismus der städt. Polizei und Aufsichtsorgane, hat die öffentliche Meinung über die Wichtigkeit derselben vortheilhaft gestärkt, und wirkt daher belebend und fördernd auf die Ausübung des Dienstes selbst zurück. Die städtische Amtsverwaltung ist gleichfalls dem Wirkungskreise des Gemeinderathes unterstellt. Was ist in diesem Bereiche seit dem Jahre 1850 geschehen? Der Uebergang der Amtsführung vom bestandenen Magistrate mit seiner vielverzweigten und im hochbureaukratischen Grade zum Nachtheile eines schnellen

geübt wird, dürfte, so hoffe ich die Ueberzeugung begründen, daß die Gemeindeverwaltung keine Veranlassung unbeachtet ließ, die geeignet war, die Sorge für die Sicherheit der Person und des Eigenthums im Stadtbezirke wirksam und schleunig zu bethätigen. Die neue Gestaltung im Or- ganismus der städt. Polizei und Aufsichtsorgane, hat die öffentliche Meinung über die Wichtigkeit derselben vortheilhaft gestärkt, und wirkt daher be- lebend und fördernd auf die Ausübung des Dienstes selbst zurück. Die städtische Amtsverwaltung ist gleichfalls dem Wirkungs- kreise des Gemeinderathes un- terstellt. Was ist in diesem Bereiche seit dem Jahre 1850 geschehen? Der Uebergang der Amtsfüh- rung vom bestandenen Magistrate mit seiner vielverzweigten und im hochbureaukratischen Grade zum Nachtheile eines schnellen

Geschäftsganges fixirten Geschäfts- eintheilung – zur einfachen und einheitlichen Leitung und Amtirung des gegenwärtigen städtischen Amtes war unverkennbar schwierig, und nur allmählig zu jener concinnen und prägnanten praktischen Form gelangt, in der nun zum Vortheile der Partheien und zum Nutzen des städtischen Haushaltes schnell und mit wenig Kräften sowohl die Geschäfte eines Bezirksamtes des Stadtbezirkes als auch die Ausführung sämtlicher den natürlichen Wirkungskreis treffenden Agenden besorgt wer- den. Wiewohl die Amtsgeschäfte von Jahr zu Jahr in erheblichen Maße sich mehrten, war doch die bestän- dige Sorge der Gemeinde Ver- waltung dahin gerichtet, durch eine strenge Concentration der sämtlichen Amtsgeschäfte das Amtspersonal auf den gering- sten Bedarf zu beschränken. Während in der ersten Hälfte des Jahrzehends, in welcher über 66.000 Amtsgeschäfte abgewickelt

Geschäftsganges fixirten Geschäftseintheilung – zur einfachen und einheitlichen Leitung und Amtirung des gegenwärtigen städtischen Amtes war unverkennbar schwierig, und nur allmählig zu jener concinnen und prägnanten praktischen Form gelangt, in der nun zum Vortheile der Partheien und zum Nutzen des städtischen Haushaltes schnell und mit wenig Kräften sowohl die Geschäfte eines Bezirksamtes des Stadtbezirkes als auch die Ausführung sämtlicher den natürlichen Wirkungskreis treffenden Agenden besorgt werden. Wiewohl die Amtsgeschäfte von Jahr zu Jahr in erheblichen Maße sich mehrten, war doch die beständige Sorge der Gemeinde Verwaltung dahin gerichtet, durch eine strenge Concentration der sämtlichen Amtsgeschäfte das Amtspersonal auf den geringsten Bedarf zu beschränken. Während in der ersten Hälfte des Jahrzehends, in welcher über 66.000 Amtsgeschäfte abgewickelt

wurden, jährlich circa 5000 Geschäftsstücke bei einem viel größeren Beamtenstande besorgt wurden, mußten in den letzteren Jahren, wo nach der Auflassung der Stellen eines Revidenten mit 600 fl, eines Distriktsaktuars mit 600 fl und eines Registrators mit 400 fl Gehalt, so wie anderer Amtsstellen – der städtische Beamtenstand auf 5 Individuen zusammengezogen wurde, jährlich nahezu 8000 Amtsgeschäfte ihre Erledigung finden. Hieraus erhellet, daß das städt. Amt in jeder Beziehung entsprechend — ja ich bin den einzelnen Amtsorganen die Wahrheit schuldig, vorzüglich verwaltet werde. Wie dieser Einrichtung des städt. Organismus, bei diesem Ineinandergreifen aller Faktoren im Geiste der einheitlichen Leitung und steten Uebersicht sind die Praemissen gegeben, unter welchen allein der Vorstand der Gemeinde die nach dem Gemeinde Statute aufhabende große Verantwortlichkeit und

wurden, jährlich circa 5000 Ge- schäftsstücke bei einem viel grö- ßeren Beamtenstande besorgt wurden, mußten in den letzteren Jahren, wo nach der Auflassung der Stellen eines Revidenten mit 600 fl, eines Distriktsaktuars mit 600 fl und eines Registrators mit 400 fl Gehalt, so wie anderer Amtsstellen – der städtische Beamtenstand auf 5 Individuen zusammengezogen wurde, jährlich nahezu 8000 Amtsgeschäfte ihre Erledigung finden. Hieraus erhellet, daß das städt. Amt in jeder Beziehung entsprechend — ja ich bin den ein- zelnen Amtsorganen die Wahr- heit schuldig, vorzüglich verwaltet werde. Wie dieser Einrichtung des städt. Organismus, bei diesem Ineinander- greifen aller Faktoren im Geiste der einheitlichen Leitung und steten Uebersicht sind die Praemissen gegeben, unter welchen allein der Vorstand der Gemeinde die nach dem Gemeinde Statute aufhabende große Verantwortlichkeit und

Kontrolle übernehmen kann, um als alleiniges der hohen Staats- Verwaltung und dem Gemeinde- rathe verantwortliches Vollzugs- organ mit jener Beruhigung und Garantie die Geschäfte zu vollziehen, wodurch eine bürgerliche Verwal- tung mit segensreichem Erfolge sich zur Höhe ihrer Aufgabe zu schwin- gen vermag. Ich bin es meiner tiefen Ueber- zeugung von einer solchen er- sprießlichen Rückwirkung auf die öffentlichen Angelegenheiten schuldig, in diesem ernsten Momente aus- zu sprechen, daß die sämtlichen städtischen Beamten, als pflicht- getreu, verläßliche und für die Interessen der Kommune warm empfindende Diener mir die schwierige Aufgabe wesentlich erleichtert haben, wobei ich mich verpflichtet halte, dankbar jenem Gefühle Ausdruck zu leihen, welches mir die persönliche Hochachtung für den ersten Beamten der Gemeinde einflößt, der mit seltenem schöpferischen Talente begabt, mit umfassender

Kontrolle übernehmen kann, um als alleiniges der hohen StaatsVerwaltung und dem Gemeinderathe verantwortliches Vollzugsorgan mit jener Beruhigung und Garantie die Geschäfte zu vollziehen, wodurch eine bürgerliche Verwaltung mit segensreichem Erfolge sich zur Höhe ihrer Aufgabe zu schwingen vermag. Ich bin es meiner tiefen Ueberzeugung von einer solchen ersprießlichen Rückwirkung auf die öffentlichen Angelegenheiten schuldig, in diesem ernsten Momente auszu sprechen, daß die sämtlichen städtischen Beamten, als pflichtgetreu, verläßliche und für die Interessen der Kommune warm empfindende Diener mir die schwierige Aufgabe wesentlich erleichtert haben, wobei ich mich verpflichtet halte, dankbar jenem Gefühle Ausdruck zu leihen, welches mir die persönliche Hochachtung für den ersten Beamten der Gemeinde einflößt, der mit seltenem schöpferischen Talente begabt, mit umfassender

Geschäftskenntniß und strenger Rechtlichkeit der Gesinnung mir zur Seite stand, und durch seine Antheilsnahme in den wichtigsten Verwaltungszweigen große Verdienste sich erworben hat. Möchte diese Eintracht, dieses gegenseitige auf Achtung beruhende Zusammenwirken sämtlicher Vollzugsorgane in seinen äußeren Erscheinungen durch immer reichlichere Früchte sich veranschaulichen. Wir verdanken dieser Amtsführung außer den bedeutenden Ersparnissen im Besoldungsetat wichtige finanzielle und ökonomische Vortheile, von denen ich außer der kostenlosen Gemeindezuschlags Erhebung vor Allem die mit außergewöhnlicher Evidenz und Genauigkeit geführte Cassaamtsgebahrung – die vollste und einfachste Kontrolle derselben – die stete Registrirung aller Verbindlichkeiten der Gemeinde und deren beständige Uebersicht – die bauämtliche Ueberwachung durch die Tagesrapporte hervorzuheben erachte. Diesen Resultaten dürfte sich

Geschäftskenntniß und strenger Rechtlichkeit der Gesinnung mir zur Seite stand, und durch seine Antheilsnahme in den wichtigsten Verwaltungszweigen große Verdienste sich erworben hat. Möchte diese Eintracht, dieses gegenseitige auf Achtung beru- hende Zusammenwirken sämtlicher Vollzugsorgane in seinen äußeren Erscheinungen durch immer reichlichere Früchte sich veranschaulichen. Wir verdanken dieser Amts- führung außer den bedeutenden Ersparnissen im Besoldungsetat wichtige finanzielle und ökonomische Vortheile, von denen ich außer der kostenlosen Gemeindezuschlags Erhebung vor Allem die mit außer- gewöhnlicher Evidenz und Genauig- keit geführte Cassaamtsgebahrung – die vollste und einfachste Kontrolle derselben – die stete Registrirung aller Verbindlichkeiten der Gemein- de und deren beständige Ueber- sicht – die bauämtliche Ueber- wachung durch die Tagesrapporte hervorzuheben erachte. Diesen Resultaten dürfte sich

in hervorragender Weise die Er- richtung einer segensreichen, blü- henden, einer großen Entfaltung fähigen Anstalt anreihen, wel- che – wenn auch unter Mitwir- kung anderer Gemeinden ent- standen, doch zum größten Theile dem Gemeinderathe ihre Aktivi- rung – der Amtsverwaltung ihre entsprechende Einrichtung und der tüchtigen Direktion ihre Entfaltung verdankt – der Sparkasse Steyr der zweit- größten derartigen Anstalt im Kronlande nach kaum 4 jährigen Bestande. Ich kann es mit Zuversicht aus- sprechen, Jedermann, der in die Jedem zur Einsicht offen stehende Gemeindegebarung einblickt, wird die Ueberzeugung mit uns theilen, daß mit gewissen- hafter Pflichttreue und mit dem Streben, die Kontrolle Jedem leicht und zugänglich zu machen die Geschäfte der Gemeinde gegen- wärtig verwaltet werden. Wenn unterlassen, oder nicht richtig ausgeführt wurde, was

in hervorragender Weise die Errichtung einer segensreichen, blühenden, einer großen Entfaltung fähigen Anstalt anreihen, welche – wenn auch unter Mitwirkung anderer Gemeinden entstanden, doch zum größten Theile dem Gemeinderathe ihre Aktivirung – der Amtsverwaltung ihre entsprechende Einrichtung und der tüchtigen Direktion ihre Entfaltung verdankt – der Sparkasse Steyr der zweitgrößten derartigen Anstalt im Kronlande nach kaum 4 jährigen Bestande. Ich kann es mit Zuversicht aussprechen, Jedermann, der in die Jedem zur Einsicht offen stehende Gemeindegebarung einblickt, wird die Ueberzeugung mit uns theilen, daß mit gewissenhafter Pflichttreue und mit dem Streben, die Kontrolle Jedem leicht und zugänglich zu machen die Geschäfte der Gemeinde gegenwärtig verwaltet werden. Wenn unterlassen, oder nicht richtig ausgeführt wurde, was

besserer Einsicht zu folge hätte geschehen, oder besser geschehen sollen, so mag wohl unrichtiges menschliches Dafürhalten aber in eine mangelhafte Erwägung daran Schuld tragen, in manchen Fällen aber auch ein anderer Umstand die Grundursache der nicht entsprechenden Thätigkeit abgeben: die gebundene Autonomie der Gemeinde. Das Auflassen jener Mittelbehörden durch kaiserliche Verordnung, welche die Autonomie der Gemeinde faktisch zur Illusion machten, hatte schon vor dem Erlaße des Allerhöchsten Diploms eine wohlthätige Folge. Der Gemeinderath ergriff die erwünschte Gelegenheit, und gab vielleicht die Einzige des Reiches – seine Sitzungen durch umständliche – nicht auszugsweise Veröffentlichung seiner Sitzungsprotokolle wenigstens eine indirekte Öffentlichkeit. Viel des Guten und Ersprießlichen gäbe es noch zu schaffen, und manche Uebelstände, wozu bisher die Kräfte fehlten zu beseitigen — hiezu wird die Vorsehung, die gnädig über-

besserer Einsicht zu folge hätte ge- schehen, oder besser geschehen sollen, so mag wohl unrichtiges menschliches Dafürhalten aber in eine mangelhafte Erwägung daran Schuld tragen, in manchen Fällen aber auch ein anderer Umstand die Grundur- sache der nicht entsprechenden Thätig- keit abgeben: die gebundene Autonomie der Gemeinde. Das Auflassen jener Mittelbe- hörden durch kaiserliche Verord- nung, welche die Autonomie der Gemeinde faktisch zur Illusion mach- ten, hatte schon vor dem Erlaße des Allerhöchsten Diploms eine wohl- thätige Folge. Der Gemeinderath ergriff die erwünschte Gelegenheit, und gab vielleicht die Einzige des Reiches – seine Sitzungen durch umständliche – nicht auszugsweise Veröffentlichung seiner Sitzungsprotokolle wenig- stens eine indirekte Öffentlichkeit. Viel des Guten und Ersprießlichen gäbe es noch zu schaffen, und manche Uebelstände, wozu bisher die Kräf- te fehlten zu beseitigen — hiezu wird die Vorsehung, die gnädig über-

unsere alte Eisenstadt waltet, der neuen Gemeindeverwaltung Beistand und Segen verleihen. Möge nun am Schluße dieser Verwaltungsperiode Jeder von uns in dem Bewußtsein treu und redlich erfüllter Bür- gerpflicht den Lohn seiner Thätig- keit finden, und wenn wir Etwas zum Wohle der Gemeinde bei- getragen haben, so wird die Anerkennung der Mitbürger unser lohnendes Bewußtsein erhöhen, und die bescheidene Hoffnung in uns erregen, daß unsern Gesammtthätigkeit mit wohlwollender Rücksicht un- serer Zeitgenossen beurtheilt, und mit lauterer Deutung der Nachwelt überliefert werde. „Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten.“ Nehmen Sie meine theuren Mitbürger und verehrten Herrn Gemeinderäthe beim Schluße dieser Verwaltungs- periode meinen innigen Dank

unsere alte Eisenstadt waltet, der neuen Gemeindeverwaltung Beistand und Segen verleihen. Möge nun am Schluße dieser Verwaltungsperiode Jeder von uns in dem Bewußtsein treu und redlich erfüllter Bürgerpflicht den Lohn seiner Thätigkeit finden, und wenn wir Etwas zum Wohle der Gemeinde beigetragen haben, so wird die Anerkennung der Mitbürger unser lohnendes Bewußtsein erhöhen, und die bescheidene Hoffnung in uns erregen, daß unsern Gesammtthätigkeit mit wohlwollender Rücksicht unserer Zeitgenossen beurtheilt, und mit lauterer Deutung der Nachwelt überliefert werde. „Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten.“ Nehmen Sie meine theuren Mitbürger und verehrten Herrn Gemeinderäthe beim Schluße dieser Verwaltungsperiode meinen innigen Dank

für Ihre unterstützende Mühewaltung im Dienste der Gemeinde, sowie die aufrichtige Versicherung entgegen, daß ich mein Leben lang es mir zur höchsten Ehre schätzen werde, wenn auch nur kurze Zeit an ihrer Spitze berufen – mit Ihnen für das Wohl unserer geliebten Vaterstadt in Rath und That gewirkt zu haben. Hierauf ergriff der Herr Gemeinderath Matias Lechner das Wort: Die verehrte Versammlung wolle mir nunmehr erlauben in kurzer Rede auch mein Gefühl auszudrücken. Vor Allem finde ich mich veranlaßt dem Herrn Bürgermeister für die Anerkennung zu danken, welche Wohlderselbe dem scheidenden Gemeinderathe für dessen Leistungen im Allgemeinen und in den speziellen Fächern ausgesprochen hat. Diese Anerkennung, verbunden mit dem Bewußtsein redlich erfüllter Bürgerpflicht, wird dem abtrettenden Gemünderathe ein genügender Lohn für seine gehabte

für Ihre unterstützende Mühe- waltung im Dienste der Gemein- de, sowie die aufrichtige Versicherung entgegen, daß ich mein Leben lang es mir zur höchsten Ehre schätzen werde, wenn auch nur kurze Zeit an ihrer Spitze berufen – mit Ihnen für das Wohl unserer geliebten Vaterstadt in Rath und That gewirkt zu haben. Hierauf ergriff der Herr Ge- meinderath Matias Lechner das Wort: Die verehrte Versammlung wolle mir nunmehr erlauben in kurzer Rede auch mein Gefühl auszudrücken. Vor Allem finde ich mich veranlaßt dem Herrn Bürgermeister für die Anerkennung zu danken, welche Wohlderselbe dem scheidenden Gemein- derathe für dessen Leistungen im Allgemeinen und in den speziellen Fächern ausgesprochen hat. Diese Anerkennung, verbunden mit dem Bewußtsein redlich er- füllter Bürgerpflicht, wird dem abtrettenden Gemünderathe ein genügender Lohn für seine gehabte

Aufgabe sein. Mich drängt es aber auch den vielen Verdiensten zu erwähnen, welche sich unser Verehrter Herr Bürgermeister schon als Gemein- derath und insbesonders seit der Zeit erwarb, als Wohlderselbe vom hohen Ministerium berufen wurde, die Leitung der Gemeinde zu übernehmen. Während dieser kurzen Amts- periode waren Umsicht und un- eigennützige Thätigkeit für das Gemeindewohl seine höchste Aufgabe. Als Beweis hiefür erlaube ich mir anzuführen, wie wärend der kurzen Amtsdauer der Stadt- haushalt durchgreifend geordnet, die Erweiterung des Unterrichts an der Realschule angebahnt und die Reform anderer Gemeinde- angelegenheiten eingeleitet wurden. Nur die kurze Zeit und unab- weisliche Hindernisse sind Schuld, daß diese nicht schon zur Aus- führung kamen. Ueberzeugt von diesen Verdien- sten unseres verehrten Herrn Bürgermeisters und in der

Aufgabe sein. Mich drängt es aber auch den vielen Verdiensten zu erwähnen, welche sich unser Verehrter Herr Bürgermeister schon als Gemeinderath und insbesonders seit der Zeit erwarb, als Wohlderselbe vom hohen Ministerium berufen wurde, die Leitung der Gemeinde zu übernehmen. Während dieser kurzen Amtsperiode waren Umsicht und uneigennützige Thätigkeit für das Gemeindewohl seine höchste Aufgabe. Als Beweis hiefür erlaube ich mir anzuführen, wie wärend der kurzen Amtsdauer der Stadthaushalt durchgreifend geordnet, die Erweiterung des Unterrichts an der Realschule angebahnt und die Reform anderer Gemeindeangelegenheiten eingeleitet wurden. Nur die kurze Zeit und unabweisliche Hindernisse sind Schuld, daß diese nicht schon zur Ausführung kamen. Ueberzeugt von diesen Verdiensten unseres verehrten Herrn Bürgermeisters und in der

Voraussetzung, daß die geehrte Versammlung diese Ueberzeugung mit mir theilt, erlaube ich mir den Herrn prov. Bürgermeister für sein uneigennütziges, ersprießliches Wirken den Dank und die Anerkennung des Gemeinderathes und der Gemeinde auszusprechen, und bitte die Versammlung sich zum Zeichen des Einverständnisses zu erheben. Nachdem sich die sämtlichen Mitglieder des Gemeinderathes von ihren Sitzen erhoben hatten, nahm Herr GemRath Stigler das Wort: Ich glaube die Gesinnung der geehrten Versammlung noch damit Ausdruck zu geben, wenn ich auch den Vorstands-Stellvertreter Herrn Matias Lechner mit aller Wärme unseren Dank sage. Seit einer Reihe von Jahren hat selber sich mit voller Hingebung unserem Gemeindewesen gewidmet, mit Kluger Sparsamkeit im Haushalte Ersprießliches geleistet und sich besonders durch Regelung des milden Versorgungs-Fondes in der schwierigsten Periode

Voraussetzung, daß die geehrte Versammlung diese Ueberzeugung mit mir theilt, erlaube ich mir den Herrn prov. Bürgermeister für sein uneigennütziges, er- sprießliches Wirken den Dank und die Anerkennung des Ge- meinderathes und der Gemeinde auszusprechen, und bitte die Versammlung sich zum Zeichen des Einverständnisses zu erheben. Nachdem sich die sämtlichen Mitglieder des Gemeinderathes von ihren Sitzen erhoben hatten, nahm Herr GemRath Stigler das Wort: Ich glaube die Gesinnung der geehrten Versammlung noch damit Ausdruck zu geben, wenn ich auch den Vorstands-Stellvertreter Herrn Matias Lechner mit aller Wärme unseren Dank sage. Seit einer Reihe von Jahren hat selber sich mit voller Hingebung unserem Gemeindewesen gewidmet, mit Kluger Sparsamkeit im Haushalte Ersprießliches geleistet und sich besonders durch Regelung des milden Versorgungs-Fondes in der schwierigsten Periode

ein bleibendes Verdienst er- warben. Eben so wollen die sämmtlichen Mitglieder des nun scheidenden Gemeinderathes nahmentlich die Herrn Referenten die tief gefühlten Worte des Dankes für ihr Wirken und ihren stets mit so vieler Gewissenhaf- tigkeit und Redlichkeit gege- benen Beirath entgegen nehmen. Wir hoffen es von ihren Bür- gersinn und bitten sie meine Herrn, daß sie den nun ins Leben trettenden neuen Ge- meinderath auch in Zukunft in ihrem Wirkungskreise sey er nun außer oder inner denselben unterstützend zur Seite bleiben, und dessen ge- meinnützige und freisinnige aber gesetzliche Bestrebungen fördern helfen möchten, zum Gedeihen unserer lieben Stadt. Hierauf nahm Herr Bürger- meister das Wort wieder auf: Ich erkläre hiemit die Sitzung für geschlossen, die Amtswirksamkeit

ein bleibendes Verdienst erwarben. Eben so wollen die sämmtlichen Mitglieder des nun scheidenden Gemeinderathes nahmentlich die Herrn Referenten die tief gefühlten Worte des Dankes für ihr Wirken und ihren stets mit so vieler Gewissenhaftigkeit und Redlichkeit gegebenen Beirath entgegen nehmen. Wir hoffen es von ihren Bürgersinn und bitten sie meine Herrn, daß sie den nun ins Leben trettenden neuen Gemeinderath auch in Zukunft in ihrem Wirkungskreise sey er nun außer oder inner denselben unterstützend zur Seite bleiben, und dessen gemeinnützige und freisinnige aber gesetzliche Bestrebungen fördern helfen möchten, zum Gedeihen unserer lieben Stadt. Hierauf nahm Herr Bürgermeister das Wort wieder auf: Ich erkläre hiemit die Sitzung für geschlossen, die Amtswirksamkeit

des gegenwärtigen Gemeinderathes für beendet, und übertrage hiemit die gemeinderäthlichen Funktionen an den neu zusammentrettenden Gemeinderath und beziehweise in die Hände des Herrn Michael Reschauer, des Alterspräsidenten der nun gewählten Gemeinderepräsentanz, die sich in diesem Momente konstituirt, und mit der Bestättigung und Beeidigung des neugewählten Bürgermeisters ihre Amtswirksamkeit beginnen wird. Anton Haller prov. Bürgermeister Millner Gemeinderath Aichinger Sekretär Franz Karl Schriftführer

des gegenwärtigen Gemeinde- rathes für beendet, und über- trage hiemit die gemeinderäthlichen Funktionen an den neu zusammen- trettenden Gemeinderath und beziehweise in die Hände des Herrn Michael Reschauer, des Alters- präsidenten der nun gewählten Gemeinderepräsentanz, die sich in diesem Momente konstituirt, und mit der Bestättigung und Beeidigung des neugewählten Bürgermeisters ihre Amts- wirksamkeit beginnen wird. Anton Haller prov. Bürgermeister Millner Gemeinderath Aichinger Sekretär Franz Karl Schriftführer

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