Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

— 18 — sehr leistungsfähige Druckerei und lithographisclie Anstalt der Witwe Hahacher vor sich. Der erhöhte Eaum um das Küchengebäude vermittelt auf zwei bequemen Stiegen die Verbindung mit der Pfarrhofgasse, welche zumeist kleinere, noch von Giebeln überdachte Häuser zeigt, was diesem Stadttheil ein alteithümliches Ansehen verleiht. Dieser, sowie der rechter Hand anstossende Stadttheil umschHesst mehrere alte Bauten; so trägt das Haus Nr. 72 (das aber vor einigen Jahren umgebaut wurde) die Jahrzahl 1570 und das Haus Nr. 70 in der Einnenholzgasse die Jahrzahl 1623. Uebrigens gibt es der Bauten, die nachweislich dem XVI. Jahrhundert ent stammen, im Weichbilde der Stadt gar manche. Noch viel höheres Alter weisen in der grossen Kü-chengasse die Häuser Nr. 37 und 38, auf dem Stadtplatz die Nummern 15 und 16, an der Ecke der Badgasse die Nr. 11 und in derselben die Nr. 49 auf. Die grosse Kircliengasae steht durch die im Jahre 1882 durch die Munificenz der Gemeinde bedeutend erweiterte Quer gasse in Verbindung mit dem oberen Marktplatze (Obermarktj. Im linken Winkel des unregelmässigen, aber sehr ge räumigen Platzes ist der Zugang zum k. k. Bezirksgerichte (Gruebgebäude Nr. 107) schon im XV. Jahrhundert nachweislich als Schei-flenberg'scher Ilesitz, heute ärarisch'). An der Ausmüudung der Traungasse in dem voibenannten Platz liegt die »Salzkammerguts-Apotheke«. Diese Finnenbezeichnung ist zur Zeit noch eine der wenigen Eeminiscenzen aus der veibossenen Salinenherrlichkeit in Gmunden. Dem Apotheken-Gebäude gegen über liegt das Hötcl »zum goldenen Brunnen« und am unteren Ende der Traungasse die Spitalskirche, ein überaus zierEcher Bau. Die Verbindung mit der jenseitigen Hälfte hält das vor geraumer Zeit ansehnlich erweiterte Traunthor oifen. Im sogenannten Kammerhof, derzeit im städtischen Besitz, einet die Kanzleien der Salinen- und Porst-Direction, dann mehrere Amtswohnungen beherbergend, befinden sich zu ebener Erde die Geschäfts - Locale des Kaufmannes A. Kaltenbrunner, des gewärtigen Bürgermeisters, und des Gold- und Silberarbeiters C. Eeitsamer, dessen Firma sich namentlich im Fache der FiligranArbeiten eines besonderen Eufes erfreut. Endlich ist daselbst auch noch das k, k. Post- und Telegraphen-Amt untergebracht. Die übrigen weitläufigen Eäume bilden eine Dependanee des Hotels »zum goldenen Schiff«. Bei diesem Hotel(mit Cafe), das im Inneren wesentliche Um gestaltungen und dessen Fa9ade 1876 eine bedeutende Verschönei-ung erfuhr, angelangt, betreten die Passanten den ansehnlichen See- (auch unteren Stadt-) Platz. Daselbst das hübsche, mit dem alterthümlichen Erker und Eondeln ausgestattete Kathhaus aus dem Jahre 1659, an dessen Eingang rechter Hand im vorigen Jahre Graf Crenneville eine Gedenktafel an den berühmten Mathematiker

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