Steyrer Werksarbeiter, 19. Jg., Mai 1966, Nr. 4

1-' ·N =- 1 . ER .r OLGVE RS PREC HlN O ER A[\J t-=ANG ABFERTIGUNG ODER WEHKSPENSION -- Jahrelang stand die Fil.:.menlei tung auf dem Standpunkt, daß der Eintritt eines Kollegen in die Frührent e keineswegs auch zum · Be::mg einer Werkspension berechtigt. Nün: hat sich in diesem · Falle die· Hal tung der Firmenleitung etwe, g,?. - · ändert. Am 6.Mai wurden in Wie n zwischen Koll. NR Schmidl und Direktionsvertretern ein neues Abkommen getroffen . Danach können ältere Kollegen, die mehr als 25 Jahre im Werk beschäftigt sind und somit Anspruch auf eine Werkspension haben, diese schon nach Vollendung des 60 •. Lebensjahres konsumieren, was bisher nur nach Vollendung des 65.Lebensjahres möglich war. Die Firma verlangt dafür, daß aie Kol1-" gen au.f ihre ihnen zustehende Abfergung und .Kündigungszeit verzichten. Die Betroffenen haben nun die , Wahl: "<:ündigung:Szei t und Abfertigung oder rkspension. Ist die neu~ Vereinbah- .::ung al~o ein Erfolg o der nicht ? Wir 'fragen (ien Kollegen, der sich jahrelang bemüht hat, die Forderung der FRÜH-· RENTNER nach Werkspension au f dieTagesordnung zu setzen, den Spr e che~ der Gewerkschaftlichen Einhei t imBetriebsrat, KOLLEGEN GUSTL MASCHER , Er sagte: 11 Es wäre falsch, ·das Erge bnis· der Ve rhandlungen als unbede utenden Tausch zwischen Abfertigung odsrrkspension hinzuste l len, e s wäre aber genau SJ . falsch, von Ginem großen Er- . lg zu sprechen. De r Erfolg ist nur sofern gegeben, daß es erstmalig gelungen ist! die starre Haltung der F.irma in der . Frage der Werkspension 1ur FrührentnGr zu durchbrechen.Das Ergebnis der Verhandlungen vom 6 . 1' 1 lai d arf nicht als Endergebnis sondern nur als Ausgangsb~sis für weitere, fruchtbarere Verhandlungen gew0rtet werden. In diesem Zusammenhang muß endlich eLnmal das ganze Problem der \\erkspensi.on aufgerollt werden~ Die Firma macht es sich allzu leicht. Si e zahlt für 251:zw. 40 jährige Betriebszugehörigkeit Pensionen, die man b e stenfalls als . Almosen . bezeichnen kann, die in keinem Verhälinis zu der Leistung stehen, die v·on den bet:ceff1~nden· Kollegen im Laufe einer JAHRZEHNTELANGEN TP..TIGKEIT im Werk erbracht wurden . Als treffendes Beispiel kann man d·ie verstaatlichten Betriebe, die VÖEST vor allem anführen. Werkspensionen we~den dort, auch sdhon nach . Vollendung de s 60. Lebe nsjahres, nach 10 Dienstjahren bez,ahlt. Nach mehr Dienstjahren · kommen recht ansehnliche Be träge, das MEHRFACHE UHS.2RER HÖCHSTPENSIONSN, heraus. Die finanzielle Lage der Firma ist ausgezeichnet,sie kam zustandet we il wir Arbeiter , vor allem die Wcrksjlibilare, mit ganzer Kraft g&- arbeitet haben. Die alten Kollegen haben das Re cht , aus clieser Finanzkraft d~r Firm~ auch einen entsprechenden A~ teil in Form einer echt en Werkspension zu schöpfen.n Soweit Gustl Mascher.Die alten Kollegen und alle Anderen erwarten vom Betriebsrat, ~aß er · ~~~ Konjunkturzeit niitzt und dJr Firma ~ \ e gerechten Forderungen der Jubilare liL •ermi t tel t. KUNJUNKTURZEI'r IST SCHNI'f'TZEIT, das ist eine alte·. Erfahrung cler Arbeiterschaft. Man soll sie nicht vc~·- gessen und das Eisen schmieden · sol:ang es warm ist. DIE FAHRTK9STEN - V.EROÜTUNG -------------· Ähnlich ist die Situation bei den aus- · serhalb St e yrs lebenden Koll egen. ' Sie müssen Woche für Woche die Fahrtkosten ins Werk und zurück selbst zahlen. Jahrelang hat unsere Fraktion gefordert, daß die Direktion, die ja besonders im letzten Jahr über jeden . Neuzugang an Arbeitskräft e n froh sein niußt e, ·di:J Fahrtkosten bezahlt . Die . Firma sag,te nein. Nun ist es ,gelungen, auch in diesem Sektor einen kleinen : Ein-• bruch zu erzielen. Die Kollegen müssen "nur" mehr. 15 Schilling pro Woche aus eigener Tasche bezahlen, den Rest zahlt die Firma. l'lnn, die Kollegen aus Sier..- ning; !fouzeug und 11::tt e n sind ..nicht recht begeis t '-' rt · vo~1 dieser Regelung , der F'irmenzu ,s chuß pro \;oche beträgt bei ihn1:: n nur •~in parr- Schilling, was sich freilich bei den gepl a nten Tariferhöhungen der ÖBB wesentlich änder~ wird. Die Ko_llegen, die einen längeren Anmarschweg haben,begrüßen die Neuregelung.Alle aber sind sich über eines e~ nig: Auch dieser Einbruch in die starr'e Firmenh<;tltung darf nicht ein , Schlußpunkt, sondern er muß e·in erfolgversprechender Anfang se~n. Das Ziel ist unß bleibt die voll 1~ Vergütung d. Fahrtkosten fiir die Pendler, die ihrer Arbei"t unter ungleich schwe reren Bedingungen · als alle anderen IfollGgen nachgehen müssen. · +o+g+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

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