Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 30, April 1972

Die Namen der Künstler, welche die sehenswerte Kircher:.einrichtung gestalteten, sind bis heute nicht bekannt geworden. Es ist anzunehmen, daß die damals in Steyr seßhaften Bildhauer J o h a n n N e p o m u k H o f e r , J o s e p h S c h u s t e r und f e r d i n a n d C h r i s t o p h Kr e i t s c h Aufträge erhielten. Im Zuge der Reformen Kaiser Josefs II. wurde am 16. Juli 1785 das Dominikanerkloster aufgehoben. Die neue Orgel, zuerst für die Pfarrkirche in Urfahr vorgesehen, mußte den Karmelitern in Linz übergeben werden132 ). In den Musikchor stellte man die alte, hinter dem Hochaltar verwahrte Chororgel. Sie wurde aber schon im nächsten Jahre durch ein von der Bürgerschaft gespendetes Instrument ersetzt. Die Klosterbibliothek kaufte um 161 Gulden Kaspar Schiefer, das Klostergebäude erstanden um 6.600 Gulden die Textilfabrikanten Daniel Pellet und Anton Schaitter133 ). In der franzosenzeit (1800, 1805, 1809) wurde im Kirchenschiff Heu gestapelt134 ). Im Jahre 1865 übernahm der Jesuitenorden die Verwaltung des mehrmals renovierten Gotteshauses135 ) . Der Platz vor der Marienkirche war früher durch eine mit einem Portal versehene Mauer abgeschlossen. Ein gedeckter Zugang führte zur Kirche. Dieser Vorbau, der 1785 und 1788 Erwähnung findet, wurde im Juli 1851 demoliert136 ) . Kirche und Kloster der Cölestinerinnen Im Jahre 1646 verhalf Kaiserin Eleonora den „Zölestiner-Klosterjungfrauen des Ordens Beate Virginis Annunciatae" zur Errichtung einer Nieder– lassung in Steyr. Die Schwestern kamen aus dem burgundischen Pontarlier , 132 ) Schroff, Regesten, Bd. 2, S. 17, K. XI. 13 3) Hittmair, Klostersturm, S. 214 ff. 1 3 4 ) Pritz, Steyer, S. 23. 135 ) J. Schasching, 100 Jahre Jesuiten in Steyr (1965), S. 2. - Renovierungen: 1822: Kirchenraum (Schroff, Regesten, Bd. 2, S. 231, K. XI); 1856-1859: Marienstatue auf dem Hochaltar, Vergoldung des Tabernakels und der beiden Engel. Die Restaurierung des Hochaltares oblag Maler Johann Redl, den Altar zur „Schmerzhaften Muttergottes" in der gotischen Kapelle erneuert der Maler Johann Gruber (Alois Leopold Anton, Steyr's Chronik 1836-1867, Abschrift, Hs. im Stadtarchiv, S. 228, 256) ; 1857 : Fassade, Erneuerung durch Baumeister Karl Gutbrunner (A. L. Anton, Steyr's Chronik, S. 238) ; 1863: Kapellen und Statuen in der Kirche (Steyrer Kalender 1936, S. 260); 1904 : Kirchenschiff (J. Harter, Die ehemalige Dominikanerkirche zu Steyr. Unter– haltungsbeilage der Linzer Tages-Post v. 12. November 1905); 1933: Fassade (Steyrer Kalender, 1935, S. 273) ; 1953: Fassade und Inneneinrichtung (G. Tripp, N. Wibiral, Denkmalpflegearbeit in Oberösterreich 1945-1955. 00. Heimatblätter, Jg. 10 (1956), Sonderheft: Denkmal'pflege in Oberösterreich von 1945 bis 1955, S. 146. 136 ) Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 29 (1968) , S. 8. - Schroff, Regesten, Bd. 6, S. 390, K. XI. - A. L. Anton, Steyr's Chronik, S. 205. 65

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