Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

Der von puchspaum in Steyr erbaute Lhor fand die Anerkennung der Fachleute. Ejatts Koepf ist der Ansicht, daß Anton Pilgram den Lhor der St. Kilianskirche in Peilbronn nach dem Steyrer Vorbild gestaltet habe. K. (Dettinger bemerkt hiezu: „Man darf die Meinung Kocpfs wohl gewiß als richtig betrachten, daß die Berufung Pilgrams von Wien nach Peilbronn (481 erfolgt ist, gelegentlich einer peilbronner Ratsgesandtschaft zum Kaiser nach Wien. Denn der neue Bürgermeister, derselbe, der durch sein Wappen am Lhor- eingang als Gberherr des Peilbronner Bauunternehmens erwiesen wird, Paus Lrer der Jüngere, führte sie, um sich mit dem Lehen der Reichsstadt belehnen zu lasen und auf Bitten des Rates von Wimpfen auch das Lehen dieser Stadt vertretungsweise zu übernehmen, wenn wir Pilgram anschließend gerade in Peilbronn und Wimpfen als Baumeister begegnen, ist der Schluß berechtigt, daß <2rer sich in Wien auch um einen Baumeister und um Vorbilder für den geplanten Ehorbau bemühte, mit Pilgram Kontrakt schloß und vielleicht auf der Rückreise die Pfarrkirche in Steyr besichtigt hat, wozu es nur eines kurzen Seitenwegs von der Pauptstraße in (Enns bedurfte."^) b) Lcinghaus und Turm Der Bau des Langhauses zog sich durch ungünstige Jeitverhältnisse in die Länge. Schon um (459 setzte eine empfindliche Geldentwertung ein, (467 kämpften um Stadt und Burg kaiserliche Truppen gegen Jörg con Stein und (489 plünderten die Ungarn die Umgebung der Stadt. Durch diese Ereignisse war die Stadt Steyr in ein gar merkliches Abnehmen und verderben geraten", viele Päuser waren verwüstet und unbewohnt.22) In der ersten pälste des folgenden Jahrhunderts wirkten sich der pandwerkeraufftand ((506 — (5((), die um (520 auskommenden konfessionellen Gegensätze und andere Ereignisse nachteilig aus das Wirtschaftsleben aus. Zwischendurch gab es auch bessere Jahre, die eine regere Bautätigkeit ermöglichten, doch kam der Bau des Gotteshauses durch die vom Kaiser angeordnete Verstärkung der Stadtbefestigung jedenfalls ins pinter- tressen. Auch in dieser Zeit ermöglichten den Kirchenbau die Einnahmen des Pfarrkirchenamtes sowie Spenden und Legate der Bürger. So gaben z. 23. 1462 Agnes Fries (5 Pfund Pfennig, (469 Friedrich Truent, Schulmeister, (00 Pfund Pfennig,* * 28) (475 Andre Welser 60 Pfund Pfennig, (480 Thomas Dinstl 20 Pfund Pfennig, (490 Peter Ledrer 7 Pfund Pfennig,29) (494 Pans Fuchsperger 6 Pfund Pfennig,30) (495 Simon von wähing „eine Summe Geldes", (499 Gilg Nördlinger 60 Gulden Rheinisch,3') (5(5 Margarete Kerschberger (00 Pfund Pfennig,32) 76) Karl Oettinger, Anton Pilgram und die Bildhauer von St. Stephan (Wien 1951), S. 22 2,1 V. Prevenhueber, a.a.O., S. 113, 119, 127, 132, 145 ; 28( J- Lenzenweger, Die Entwicklung des Pfarrnetzes der Benediktiner-Abtei Garsten. Theolcq Dissertation, Wien, Maschinschrift (1939), S. 234. ”) StA., F. Gottesdienststiftungen 1364—1778, K. XI, L. 34, Nr. 27, 30, 32 30) J. Lenzenweger, a.a.O., S. 234. 31) StA., F. Gottesdienststiftungen, a.a.O., Nr. 33, 37. 3-) StA., F. Testamente, K. XI, L. 13—16, Buchstabe K. 51

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