Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

fügte der Rat, daß künftig während der Marktzeit die Gassen und Straßen der Stadt und der Vorstädte von Patrouillen abzugehen waren, um etwaige Feuersbrünste schon im Keime bekämpfen zu können??) Line neue Plage für die Stadt drohte im August 1749. Im Rate berichtete Bürgermeister Paumgarttner, daß die „verderblichen Peüschreckhen (Heuschrecken) in unseren wertsten vatterland sich einsinden, auch andere unglickhe von der Straffenden Hand gottes angedrohet werden. „Er schlug daher vor, in der Stadtxsarr- kirche 5 Gebetstage abhalten zu 1 affen?8) Lin gräßliches Unglück ereignete sich im Juli *75*, als die Pulverstampfe an der Steyr mit ihrem (Eigentümer, dem Pulvermacher Franz Xaver Danckhueber, „in die Sufft gefprenget und den vorbey fließenden Steyer:Flus geworffen" rouröe?9) In den Sommermonaten der Jahre *750 bis *758 kam es zu verheerenden Regenfällen, die der Stadtverwaltung viele Sorgen bereiteten. Es entstanden große Schäden an iDegen und Wasserbauten; überdies war zu befürchten, daß die Feldfrüchte nicht zum Ausreisen kämen, was eine große Teuerung des Getreides zur Folge gehabt hätte. Durch Gebete, Messen und das Läuten aller Kirchenglocken zur „Zerteilung des gewölckhs" (Wolken), hoffte man eine Besserung der Wetterlage erreichen zu können. In dem besonders regenreichen Sommer des Jahres >75* meinte Bürgermeister paumgarttner im Rate, daß der „gerechte Zorn gottes nur durch eine Besondere andacht Besänsstiget werden möchte?' Er schlug daher vor, „zu erbittimg eines heiteren wetters und abwendung Besorglicher schädlichkeiten" eine Prozession in die Jesuitenkirche durchzusühren und in dieser, wie auch in der Stadtpsarrkirche, ein pochamt lesen zu lassen?") Den 20 Insassen des Bürgerspitales verabreichte man im Jahre *758, statt der bisher üblich gewesenen Naturalverpslegung, für Kost und Wein täglich fünf Kreuzer?') Ls kosteten damals 2 Pfund Brot *8 Pfennig, * Pfund Fleisch bei den Glbergsleischhackern *2 Pfennig, dasselbe bei den Fleischern in der Stadt *4 Pfennig, ein Pfund Salz kostete ebenfalls *4 Pfennig. Für eine Maß Bier wurden *5 Pfennig gefordert??) Stadtbaumeister G. payberger hatte *746 im Rate einen Kostenvoranschlag in der Höhe von 5044 Gulden *0 Kreuzer für die notwendig gewordene Reparatur des Stadtpfarrturmes vorgelegt. Man beschloß vorerst, sich mit dem Prälaten von Garsten über die Angelegenheit zu beraten37 * * * 41 42 43 * 45 ) und verschob dann, wegen Geldmangels, die Instandsetzungsarbeiten. Fünf Jahre später, im November *75*, mußte payberger berichten, daß eine Reparatur des Turmes „schon höchst notwendig" geworden sei?4) Aber erst *756 waren die nötigen Mittel beschafft; einige Parteien hatten dem Bürgermeister, der auch Pfarrkirchenamtsverwalter war, das Geld gegen 4 °/„ ige Verzinsung zur Verfügung gestellt?8) Die Stadtverwaltung mußte jedoch für diesen Betrag zwei Schuldbriefe in Gesamthöhe von 5000 Gul37) RP 1751,93,212,220,265. ”) RP 1749,181. ”) RP 1751,242. *) RP 1750,116,120 ; RP 1751,189,195,200 ; RP 1752,267,278 ; RP 1754,140, 148,258 ; RP 1755,118 120 • RP 1756,309 ; RP 1758,Bd.162,282, 41) RP 1750,321. 42) 1 Pfund — 0,56 kg ; 1 Gulden — 60 Kreuzer, 1 Kreuzer 4 Pfennig. 43) RP 1746,187. "1 RP 1751,349,352. 45) RP 1756,504. 43

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