Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

Am Vortage Des Besuches wurden alle Brunnen und Die Steyrbrücke mit Blumenbogen geschmückt, in allen Gassen und Straßen wurden Bäumchen aufgestellt und Die Artllerie Der Stadt, 60 leichte und schwere Geschütze auf Dem StaDlmayrfelD vor Dem Schnallentor in Stellung gebracht. Mit Drei Kanonenschüssen wurDe am 25. September, Dem (Empfangstage, um Drei Uhr morgens Die Bevölkerung geweckt. Insgesamt rückten Drei Kompanien in einer Gesamtstärke von runD iooo Mann aus. (Eine von Diesen wurDe am StaDtplatz, Die zweite in SteyrDorf unD Die Dritte vor Dem Schnallentor zur paraDe ausgestellt. Nach 9 Uhr morgens erreichte Der Kaiser mit seiner Gemahlin unD Dem Gefolge Die StaDt beim Schnallentor. pier erwarteten ihn Die Mitglieder Des Magistrates, Der Bürgermeister und StaDtschreiber Br. puebmayr. Dieser hielt eine Begrüßungsrede, während Bürgermeister Schoiber Dem Monarchen auf einem Kiffen die teils versilberten, teils vergoldeten Stadtfchlllssel überreichte. Bei seiner Weiterfahrt durch die Stadt wurde Karl VI. von Den geistlichen Grden Der Stadt willkommen geheißen. vom Gilgentor aus fuhr er mit seiner Begleitung, ohne weiteren Aufenthalt zu nehmen, zum Lambergischen Jagdschloß in Der Saß, wo er an einer pirschjagd teilnahm, für Die Der Magistrat über «Ersuchen des Fürsten Lamberg 50 Personen im Robotdienst zur Verfügung stellte.74) Am folgenden Tage jagte der Kaiser am Bamberg; bei seiner Rückkehr von der Klopfpirsch empfingen ihn Die Steyrer Bürger bei Der Schiffbrücke, Die die (Enns beim Kloster Garsten überspannte, mit Musik. Bei Der anschließenden Tafel im Kloster warteten die Mitglieder des Magistrates Dem Kaiser und seinem Gefolge bei Der Tafel aus. (Eine Deputation der Abbrändler Des Jahres 1727 benützte Die Anwesenheit Des Monarchen, ihn um die Ausfertigung eines bereits bewilligten „Brandbriefes" (schriftliche Sammelerlaubnis) zu bitten.74)73 73) RR 1732,180. 73) LV 1,332. 15

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