Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

Steyr von der unteren Lnnsbrücke gesehen. Dieses Aquarell des Sierninger Malers Franz hölzlhuber überliefert uns eine naturgetreue Wiedergabe der Häuser am heutigen Lnnskai. (Es entstand im Jahre >846 und stimmt mit den noch im Stadtbauamte vorhandenen Stadtplänen aus dieser Zeit überein. Am rechten Bildrande beginnend, sieht man, in ihrer teilweise nicht mehr erhaltenen Bausorm, die heutigen Häuser (Engegasse Nr. 23, 25, 27, 3> und 53 (dieses ist bombenbeschädigt), weiters das Haus Stadtplatz > (ebenfalls bombenbeschädigt), das wiederaufgebaute Haus Nr. 3 und die noch in ihrer ursprünglichen Form erhaltenen Stadtplatzhäuser 5, 7, 9 und >>. An Stelle des kaiseitig gelegenen Hintertraktes des Areisgerichtes (Stadtplatz >3) lag >846 ein Garten, so daß man das Haus Stadtplatz >5 mit feinem charakteristischen (Erker deutlich erkennen kann. Anschließend sind die ennsseitigen Häuser Stadtplatz >7 und >9, sowie dieser Trakt des Rathauses auf dem Bilde dargestellt. Im Mittelgründe links erblickt man die hölzerne Neubrücke, das heutige Haus Bergerweg 2, das Haus (Eisenstraße 2 (Schiffmeisterhaus), den Salzstadel ((Eifern strafe 3) und am linken Bildrande das Haus (Eisenstraße >. Wie man an Hand alter Stadtansichten und plane festftellen kann, ist auch die Befestigungsanlage an der (Enns sehr genau wiedergegeben. Die Stadtmauer endet in der höhe des Rathauses. In der Mauer waren Toröffnungen vorgesehen, um die (Ennsschifsahrt und den damit verbundenen Handel zu ermöglichen. Besonders fällt auf dem Bilde das zweigefchoßige Festungsbauwerk auf. von feiner Nordseite hätte man, im Falle eines Angriffes auf die Stadt, die (Ennsbrücke mit Feuerwaffen flankierend bestreichen können. Alte Stadtansichten und die aufgefundenen Fundamentreste beweisen, daß die flußseitige (Ennsmauer in früheren Zeiten durch mehrere Turmbauten verstärkt war. Auf dem Boden des heutigen (Ennskais standen damals vereinzelt Bäume und Stallgebäude. Dieser Raum zwischen der Wehrmauer und den Fassaden wurde „Saumarkt" oder „Saugartl" genannt, weil die Hauseigentümer in den Ställen Schweine und andere Haustiere hielten. Der Maler des Bildes, Franz hölzlhuber, lebte viele Jahre in Amerika und war dort als Musikdirektor, Komponist, Gesang- und Zeichenlehrer tätig. Nach feiner Rückkehr aus den vereinigten Staaten wurde er in Steyr (Eisenbahnbeamter. 16

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