Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Angriff auf Passau und wandte sich am 19. März mit dem Gros seinen Truppen in Eilmärschen in die Oberpfalz, wo er am 28. März in der Schlacht von Schmidmühlen-Emhof einen weiteren Sieg über die Vorhut des Feldmarschalls von Limburg-Styrum errang. Feldmarschall von Schlick nutzte seinerseits das plötzliche militärische Vakuum am Inn, das durch den Abzug des Kurfürsten entstanden war, durchbrach mit 14700 Mann am 2. April die Verhaue von Neuburg und eroberte und brandschatzte zwei Tage später den Ort Vilshofen an der Donau, währenddessen der sächsische Oberkommandierende, General Schulenburg, über Riedau und Raab bis zum Innviertler Ort Taufkirchen vorrückte - unter Plünderung und Misshandlung der bayerischen Landbevölkerung. Der donauaufwärts gerichtete Vorstoß Schlicks veranlasste wiederum den bayerischen Kurfürsten zur Umkehr. Er ließ am 8. April 1703 trotz heftiger Proteste des „Immerwährenden Reichstags“ den strategisch wichtigen Donauübergang der freien Reichsstadt Regensburg besetzen. Nun griffen erstmals die Milizen der oberösterreichischen Landesdefension in den Kampf ein und attackierten unter dem Kommando des Reichsfreiherrn Johann Georg Adam von Hoheneck, der inzwischen zum Oberkommissär und Magazindirektor im Hausruckviertel ernannt worden war, vom befestigten Peuerbach aus die bayerischen Linien. Nachdem die Kurbayern aus ihren Stellungen zurückgedrängt worden waren, schwärmten in der Nacht vom 3. auf den 4. April 1703 2000 Schanzarbeiter des Freiherrn von Hoheneck nach Norden und Süden aus, um auf breiter Linie die erst jüngst errichteten Grenzbefestigungen der Kurbayern zu zerstören. Hierzu mehr später. 10 Reichsfreiherr Johann Georg Adam von Hoheneck, Kupferstich von F. L. Schmitner, 1748.

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