Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

bürg und Kogl ruhen noch 26.000 Gulden Pfandgelder. Die Vertreter bitten die Gräfin von Schaunburg, bei ihrem Erbe „beleiben" zu lassen. Erst nach fünf Jahren kam es zu einem Ausgleich. Freilich hatte der Kaiser augenblicklich nicht das nötige Geld, um die Sache zu beenden. Am 14. Februar 1499 schrieb er, den Betrag von 4000 fl. rh. für die Auslösung der verpfändeten Schlösser Fraukenburg und Kogel „dißmal nicht bey Handen zu haben". Erst am 6. Juli dieses Jahres konnte er mit Schreiben aus Lindau erklären, daß die Vorschreibung über 24.000 Gulden nunmehr ungültig sei, nachdem die Brüder Friedrich und Georg von Schaunburg nach Empfang von 4000 Gulden rh. (ein gleichlautendes Schreiben sagt 26.000 Gulden) Frankenburg uud Kogl dem Kaiser äbgetreteu haben. Im selben Jahre kam Fraukenburg mit Kogl an den Statthalter Wolfgang von Polham. Ihm folgte sein Sohn Ctriak, ein strenger Protestant. Der Kaiser hatte schon dem Freiherrn Hans Hofmaun nach Empfang eines Angeldes von 20.000 Gulden die Anwartschaft auf die drei den Polheimern verpfändeten Herrschaften nach den Erben Ciriaks gegeben. Tatsächlich erfolgte die Einlösung durch Hans Hofmann im Jahre 1550. Die Stände drängten aber Kaiser Maximilian II. zur Freimachung der Kammergüter, wozu er freilich Geld aufuehmen mußte, was im Jahre 1570 geschah. Die Verschuldung Maximilians uud Rudolfs an den Botschafter in Spanien, den Freiherrn Johann von Kevenhüller, ließen keinen anderen Ausweg, als die kaum freigemachten Herrschaften endgültig zu verkaufen. Im Jahre 1581 kam es nach verschiedenen Kausauboten zum Verkauf an Kevenhüller gegen 195.000 Gulden. Der Kaiser verlieh Johann von Kevenhüller den Grafenstaud und erhob die vereinigten drei Herrschaften zu eiuer Grafschaft „Frankeuburg". Im Jahre 1621 am 11. Juni erhielt durch Privileg Kaiser Ferdinands die Hofmark Zwispalten den Namen des Schlosses, das längst in Trümmern lag. Johann Graf Kevenhüller war unverheiratet. Er vermachte die Herrschaften seinem Bruder Bartholomäus; von diesem kamen sie an Christoph Kevenhüller, der durch seine Abwesenheit am spanischen Hose die Verwaltung der Herrschaften Pflegern überlassen hatte. Während seiner Jnhavuug brach der große Bauernaufstand aus. Das Würfelspiel auf dem Haushamerfelde war die blutige Einleitung. Die Grafen Kevenhüller blieben im Besitze von Frankenburg bis zum Jahre 1810. Damals kam Frankeuburg unter bayrische Herrschaft. Graf Anton Kevenhüller verkaufte die Herrschaft an Andreas Pausiuger. Aus dem Besitze der Familie Pausinger-Frischberg kam Frankenburg im Jahre 1849 au Franz Schaup. Seit dem Jahre 1891 gehört die Herrschaft Sophie Schaup und Maria Kvetz. Mit Frankeuburg ist auch das Gut Freyn vereinigt. Die Grundstücke lagen in den Gemeinden Redleiten, Freyn, Hörger- steig und Walligen. Sekker, Burgen und Schlösser. 81 ll

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